Die richtige Pflege für das Leder im Auto
Sie wirken edel und elegant, werten jedes Fahrzeug auf und bereichern das Fahrerlebnis. Ledersitze sind ein bewährtes Statussymbol im Auto. Damit das auch so bleibt und die Autositze schön und geschmeidig wirken, brauchen sie regelmäßige Pflege. Hier bekommst Du wertvolle Tipps, wie Ledersitze im Alltag fit bleiben.
Wann es Zeit für die Lederpflege wird
Grundsätzlich gilt hier: Je älter die Ledersitze, desto mehr Pflege brauchen sie. Bei einem neuen Fahrzeug ist zunächst nicht viel zu tun. Das Leder ist frisch gegerbt und präpariert. Meist handelt es sich um glattes Leder, bei dem oberflächlicher Schmutz leicht zu entfernen ist.
Zunächst genügt es, auf die stärker beanspruchten Teile der Sitze zu achten. Dazu gehören die Sitzflächen und Rückenlehnen. Da der Fahrersitz intensiver genutzt wird, verdient er mehr Beachtung. Eine sensible Stelle ist die linke Seitenwange des Fahrersitzes, die oft beim Ein- und Aussteigen touchiert wird. In den ersten zwei bis drei Jahren empfiehlt es sich, einmal pro Jahr mit einer Lederversiegelung die Sitze vor Abrieb und Verschmutzung von Schweiß oder Verfärbungen von der Kleidung zusätzlich zu schützen. Das gilt besonders für die stärker beanspruchten Stellen. Auf helles Leder solltest Du mehr achten, denn dort sind entsprechende Veränderungen stärker sichtbar. Wenn das Leder etwas in die Jahre gekommen ist, reicht es, ein bis zweimal pro Jahr eine umfassende Lederpflege durchzuführen. Das hängt natürlich sehr vom Gebrauch des Fahrzeugs und von seiner Laufleistung ab. Weniger pflegebedürftig als die Sitze im Auto sind Lederteile am Armaturenbrett oder Schaltknüppel.
So reinigt man das Leder im Auto richtig
Die gründliche Lederpflege beginnt damit, groben Schmutz mit Staubsauger und Bürste vom Autositz zu entfernen. Mit dem Staubsauger solltest Du nicht nur die Flächen, sondern auch die Ritzen reinigen, denn dort nistet sich gerne Schmutz ein. Dabei hilft ein schmaler Pinsel, mit dem Du die Ritzen auskehren kannst. Bei dieser ersten Reinigung solltest Du besonders sanft vorgehen, denn Staubsauger oder Bürste können bei zu hohem Druck Spuren auf dem Ledersitz hinterlassen. Achte auf die Nähte, die ebenfalls vorsichtig behandelt werden sollten.
Im nächsten Schritt wird der Lederreiniger aufgetragen. Achtung: Für Kunstledersitze gibt es spezielle Reinigungsmittel. Nachdem der Lederreiniger gleichmäßig verteilt ist, wobei man die Flüssigkeit dünn auftragen sollte, nimmst Du eine Lederbürste und arbeitest den Reiniger mit sanften kreisenden Bewegungen in das Leder ein. Alternativ kann man einen weichen Schwamm verwenden.
Im nächsten Schritt wird der Reiniger mit einem feuchten Lappen vom Autositz aufgewischt. Bei einem Schaumreiniger ist ein Mikrofasertuch sinnvoll. Generell sollte man die Flüssigkeiten nur sparsam dosiert verwenden. Glattes Leder kann in gutem Zustand Flüssigkeiten gut abweisen. Schwieriger wird es, wenn das Leder alt ist und Risse hat. Bei rauem oder perforiertem Leder ist ebenfalls Vorsicht angesagt. Hier reicht es, mit einem feuchten Lappen zu arbeiten.
Nach der Lederreinigung kommt die Lederpflege
Nach einigen Jahren verliert das Leder an Glanz, wird trocken und bekommt Risse. Dagegen hilft eine gezielte Lederpflege. Dafür gibt es viele Pflegemittel: Lederöl, Lederwachs, Lederlotion und auch Lederfett. Wichtig ist, dass es fein dosierbar ist, wasserabweisend und atmungsaktiv. Gerbstoffe und UV-Filter helfen, dass das Leder wieder geschmeidig und widerstandsfähig wird. Vor allem bei Cabrios ist Pflege wichtig, weil das Leder stärker Wind und Wetter ausgesetzt ist.
Bevor Du Dich an die Arbeit machst, solltest Du Dir Zeit nehmen, das passende Mittel zu finden und die Anleitung genau zu lesen. Üblicherweise wird das Pflegemittel nur sparsam aufgetragen. Dafür nimmst Du am besten ein sauberes, trockenes Mikrofasertuch, mit dem Du das Mittel gleichmäßig verteilst. Danach lässt Du dem Mittel etwas Zeit zum Einwirken. Konkrete Angaben dazu findest Du üblicherweise in der Gebrauchsanweisung. Danach kannst Du mit einem trockenen Mikrofasertuch die Reste des Pflegemittels von der Lederoberfläche aufwischen.
Diese Pflege hilft bei harten Fällen
Wenn die Ledersitze viele Jahre strapaziert wurden, dann helfen gängige Reinigungs- und Pflegemittel oft nicht mehr viel. Bei extremer Verschmutzung ist Waschbenzin eine Option. Es wird auf ein Mikrofasertuch aufgetragen. Dann wartest Du eine Minute, bis es im Tuch eingezogen ist, und bearbeitest die Flecken anschließend mit vorsichtigen Bewegungen. Hat das Leder etliche sichtbare Risse abbekommen, kannst Du es mit Flüssigleder bearbeiten. Dieses Flüssigleder funktioniert wie ein Spachtel, mit dem die beschädigten Stellen gefüllt werden. Angeboten wird es sowohl transparent als auch inverschiedenen Farbtönen.
Für die Lederpflege kannst Du viel Geld investieren. Alternativ kursieren gerade auf Foren etliche Tipps für Hausmittel, mit denen Du die Ledersitze in Deinem Auto pflegen kannst. Dabei ist allerdings Vorsicht ratsam. Denn ob Kernseife oder Essig ein sinnvolles Reinigungsmittel sind, ob man das Leder mit Gesichtscreme oder fettarmer Milch pflegen sollte, dazu gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Allein der Geruch von Essig oder ranziger Milch im Auto dürfte den Fahrspaß deutlich trüben.
Checkliste: Worauf es bei der Lederpflege ankommt
- Bei Neuwagen in den ersten drei Jahren regelmäßige Lederversiegelung verwenden
- Generell soll Lederpflege ein bis zwei Mal pro Jahr durchgeführt werden
- Linke Sitzwangen am Fahrersitz sind die empfindlichsten Stellen
- Reinigungs- und Pflegemittel dosiert auftragen
- Bei harter Verschmutzung und Verschleiß helfen Waschbenzin und Flüssigleder
- Vorsicht bei Verwendung von Hausmitteln