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Polizeifahrzeug in einer Garage, stehend
Quelle: Fabian Hoberg
Die Beamten greifen auf einen Pool aus 150 verschiedenen Fahrzeug-Modellen zurück

Das Verbrechen schläft nicht. Vor allem nicht in Manhattan, der berühmten Halbinsel der US-amerikanischen Metropole New York City. Zwar ist NYC in den vergangenen 30 Jahren sicherer geworden. Aber auch nur, weil die Polizei mehr Präsenz zeigt.

Das New York City Police Department ist die größte Polizeibehörde der USA. Ihr Einzugsgebiet sind die Stadtteile Manhattan, Bronx, Brooklyn, Queens und Staten Island. Das NYPD unterteilt sie wegen der Größe einzelner Bezirke sogar in acht Stadtteile. Rund 36.000 Polizeibeamte sorgen in Schichten für Recht und Ordnung und ermitteln Straftaten. Dazu arbeiten weitere 18.000 zivile Angestellte in der Behörde. Wurden 1981 noch 731 Raubüberfälle im Central Park gemeldet, waren es 2011 nur noch 17. Lag die durchschnittliche Mordquote pro 100.000 Einwohnern in New York City 1992 bei 27,5 Toten, betrug sie 2017 noch 3,4.

Bei der Verbrechensbekämpfung überaus hilfreich ist das passende Fahrzeug. Rund 150 verschiedene Modelle tummeln sich im Polizei-Fuhrpark. Zur Flotte zählen insgesamt 10.500 Fahrzeuge, darunter 7.000 Autos, mit denen die Polizeioffiziere auf Streife gehen. Der Chef des Fuhrparks: Robert S. Martinez, Deputy Commissioner des NYPD. Gemeinsam mit seinen rund 450 Mitarbeitern kümmert er sich um die Fahrzeuge.

Smart Fortwo und Hybrid-Autos

Für jedes Auto gibt es verschiedene Wartungspläne und Ersatzteile. Nach einem bestimmten Rhythmus werden die Fahrzeuge aussortiert und durch neue ersetzt. Ein ziemlich komplexer Vorgang. „Wir benötigen die verschiedenen Modelle für die diversen Jobs und unterschiedlichen Einsatzszenarien. Für Transporte setzen wir große SUVs und Vans ein, für die Highways und Freeways Limousinen und SUVs“, sagt Martinez. Undercover-Polizisten gehen ebenfalls auf Verbrecherjagd, und zwar in schwarz lackierten Autos ohne Aufkleber.

Mehrere Smart Fortwo stehen nebeneinander auf einem Parkplatz
Quelle: Fabian Hoberg
Der New Yorker Polizei hat 250 Exemplare des Smart Fortwo in ihrer Flotte

Die Polizei setzt primär normale Limousinen, SUVs oder Kompakt- und Kleinwagen ein. Inzwischen auch solche mit alternativen Antrieben. Etwa 2.000 Hybridfahrzeuge und 30 Elektroautos fahren ständig auf Streife, dazu kommen etwa 250 Smart Fortwo und 50 Pferde für Paraden und Streifen in Manhattan. Die doppelsitzigen Smart ersetzen seit zwei Jahren die Dreiräder des US-Herstellers Westward Industries, die weder über eine Klimaanlage noch über Airbags verfügen. Mit ihrem Dach sind sie außerdem praktischer, sicherer, günstiger und ideal für Streifendienste rund um Schulen und bei der Kontrolle von Falschparkern. „Als universelles Einsatzfahrzeug in New York City eignet sich der Ford Explorer am besten. Er bietet viel Platz für Polizisten, einen großen Kofferraum, einen Allradantrieb und eine erhöhte Sitzposition. Außerdem ist er zuverlässig“, sagt Martinez.

Pro Schicht fahren die Officer zwischen sechs bis acht Stunden mit dem Auto – je nachdem, in welchem der fünf Stadtteile von New York sie unterwegs sind. Bei den meisten Fahrzeugen wird der Motor nicht kalt, sie laufen rund um die Uhr. Im Schnitt schieben die Autos 42 Monate Dienst. Bei SUVs wie dem Ford Explorer sind es 60 Monate: 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Nur beim regelmäßigen Service alle 4.000 Meilen (rund 6.500 Kilometer, bei der Autobahnpolizei alle 6.000 Meilen, 10.000 Kilometer) in einem der 13 eigenen Polizei-Servicewerkstätten machen die Fahrzeuge eine Pause.

Langstrecke im Dienst

Da kommt also einiges zusammen: Mindestens 40.000 Meilen, umgerechnet 65.000 Kilometer, spulen die Polizeiautos im Jahr ab. Nach 3,5 Jahren sind es knapp 230.000 Kilometer. „Es kommt auf das Einsatzgebiet an. Kleinere Fahrzeuge wie der Smart fahren oft nur um die Blocks und haben deswegen eine geringere Laufleistung. Die Jungs auf den Autobahnen hingegen fahren mehr“, sagt Martinez. Klar, dass die Autos während der Schicht schmutzig werden. Teils durch nicht ganz freiwillige Passagiere, aber auch durch die Police Officer selbst. Die sind deshalb dazu angehalten, ihr Fahrzeug selbst sauber zu halten. „Es ist ja schließlich ihr Office und auch eine Visitenkarte nach draußen. Das sollte gut aussehen“, sagt Martinez. Für die Innen- und Außenreinigung hält die Behörde deshalb Waschanlagen-Slots bereit.

Polizeifahrzeug am Straßenrand parkend
Quelle: Fabian Hoberg
Pro Jahr werden rund 1.600 Fahrzeuge aus der Flotte ausgemustert und ersetzt

Erst wenn die Autos zu alt oder nicht mehr zu retten sind, werden sie ausgemustert. „Über die Jahre tauschen wir die Modelle regelmäßig aus, pro Jahr sind es ungefähr 1.600 Fahrzeuge, die wir wechseln“, sagt Martinez. Darin eingeschlossen sind nicht die Fahrzeuge mit Blech- oder Bagatellschäden – rund 4.000 pro Jahr, die nach der Reparatur wieder auf die Straße rollen.

Sobald sich eine Instandsetzung nicht mehr lohnt oder die Fahrzeuge nicht mehr sicher sind, werden sie je nach Zustand zerlegt, verschrottet oder kommen unter den Hammer. Ausrangierte Fahrzeuge lässt die Behörde auf Long Island über Propertyroom.com versteigern. So bringen sie pro Wrack oder Ersatzteil noch ein paar Hundert Dollar. Pro Jahr kommen damit gut zwei Millionen Dollar zusammen – was nur einen Bruchteil der 42 Millionen US-Dollar (37,6 Mio. Euro) ausmacht, die die Behörde pro Jahr zur Verfügung hat. Für den Austausch der jährlich 1.600 Fahrzeuge bleiben dabei im Schnitt 26.250  US-Dollar übrig. „Wir müssten eigentlich 12 Millionen Dollar mehr haben“, sagt Martinez.

Seit Juni bietet der neue Ford Explorer Hybrid auf 5,05 Metern Länge den Officers ausreichend Platz, der 3,3-Liter-V6-Turbo leistet mit einer kombinierten E-Maschine insgesamt 320 PS. Als Behördenfahrzeug nennt sich das SUV Police Interceptor – Abfangjäger. Passend, um in New York City auf Verbrecherjagd zu gehen. Denn das Verbrechen schläft bekanntlich nie.

Die Flotte des NYPD in Bildern

Polizeiwagen in der Seitenansicht, stehend
Polizeifahrzeug in einer Garage, stehend
Polizeifahrzeug in der Seitenansicht, fahrend
Polizeifahrzeug in der Ansicht von hinten-rechts, fahrend
Polizeifahrzeug in der Seitenansicht, stehend
Blick in den Innenraum eines Smarts
Polizeifahrzeug am Straßenrand parkend
NYPD-Prius am Straßenrand parkend
Polizeifahrzeug in der Heckansicht, am Straßenrand stehend
Mehrere Smart Fortwo stehen nebeneinander auf einem Parkplatz
NYPD Smart Fortwo am Straßenrand stehend
Polizeifahrzeug in einer Garage stehend
Quelle: Fabian Hoberg
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Die Beamten sitzen pro Schicht zwischen sechs und acht Stunden hinter dem Steuer
Quelle: Fabian Hoberg
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Die Beamten greifen auf einen Pool aus 150 verschiedenen Fahrzeug-Modellen zurück
Quelle: Fabian Hoberg
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In der Regel setzt die Polizei Limousinen, SUVs oder Kompakt- und Kleinwagen für den täglichen Dienst ein
Quelle: Fabian Hoberg
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Zur Wartung der Flotte betreibt die New Yorker Polizei 13 Servicewerkstätten
Quelle: Fabian Hoberg
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Die Fahrzeuge kommen auf eine Laufleistung von etwa 65.000 Kilometern pro Jahr
Quelle: Fabian Hoberg
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Der Innenraum des Fahrzeugs ersetzt für die Beamten häufig das Büro
Quelle: Fabian Hoberg
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Pro Jahr werden rund 1.600 Fahrzeuge aus der Flotte ausgemustert und ersetzt
Quelle: Fabian Hoberg
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In der Flotte des NYPD gibt es etwa 2.000 Hybridfahrzeuge und 30 Elektroautos
Quelle: Fabian Hoberg
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Die meisten Fahrzeuge werden im 24/7-Betrieb gefahren. Heißt: Der Motor wird niemals kalt
Quelle: Fabian Hoberg
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Der New Yorker Polizei hat 250 Exemplare des Smart Fortwo in ihrer Flotte
Quelle: Fabian Hoberg
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Die Zweisitzer ersetzen die vorherigen Dreiräder des US-Herstellers Westward Industries
Quelle: Fabian Hoberg
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Etwa 36.000 Polizeibeamte beschäftigt das New York Police Department
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