Die günstigsten Geländewagen 2022
Offroader versprechen Freiheit: Fahren, wo nur wenige hinkommen. Der Traum vom guten Geländewagen für wenig Geld lässt sich mit diesen Modellen realisieren.
Mit diesen Geländewagen fährst Du günstig offroad
Fürs Grobe gedacht, für den Bordstein benutzt: Der Marktanteil von Geländewagen klettert seit Mitte der 2000er Jahre wie Du mit ihnen über Schotterpfützenberge. Dabei setzen die ehemaligen Arbeitsgeräte mehr und mehr auf Komfort, erobern Städte und Marktanteile von Vans und Kombis. Wir stellen sieben günstige Geländewagen vor, die mit Qualitäten sowohl im Gelände als auch in der Stadt punkten.
Was zeichnet einen günstigen Offroader aus?
Über felsige Wege und durch Matsch und Wasser: Ein Geländewagen muss einiges aushalten und ist deshalb besonders robust. Daher halten die Fahrzeuge länger und lassen sich meist aufgrund einfacherer Technik leichter reparieren – denn wer findet im Gelände schon eine Werkstatt? Damit ein Offroader vor Hindernissen nicht kapituliert, verfügt er über ausreichend Bodenfreiheit. Sollte das Auto doch mal aufsetzen, ist der Unterboden mit Schutzblechen verkleidet. Dank eines Allradantriebs sind auch die unwegsamsten Straßen kein Problem. Dafür sorgen die unterschiedlichsten Modelle von Allradfahrzeugen.
Doch gibt es die besten Geländewagen auch für wenig Geld? Ja! Dabei sollte man sorgfältig die Angebotsbeschreibung lesen und bei der Begutachtung genau hinschauen. Gab es schon Schäden am Motor oder Antrieb? Wie sieht es mit Rost aus? Gerade bei besonders billigen Geländewagen sollte man Vorsicht walten lassen. Ein niedriger Kaufpreis kann auf versteckte Schäden hinweisen, die in Zukunft zu teuren Reparaturen führen können. Daher lohnt es sich, zu Beginn etwas mehr zu zahlen, um teure, aber turnusmäßige Inspektionen wie einen Zahnriemenwechsel einzukalkulieren. Wem diese Liste der talentierten Geländewagen zu grob ist, kann sich bei noch alltagstauglicheren, günstigen SUV umsehen.
Land Rover Freelander II (2006 bis 2015)
Land Rover ist ein britisches Urgestein im Segment der Geländewagen. Mit der Freelander-Reihe vereinen die Briten Komfort und Alltagstauglichkeit. Trotz seiner Größe verfügt der günstige Offroader über eine gute Wendigkeit und genügend Übersicht, um auch in der Stadt navigieren zu können. Der Freelander II ist bereits die zweite Generation des Modells mit mehr Platz für Passagiere und Ladung. Für Offroader typisch ist der Dieselmotor, der auch im Freelander zum Einsatz kommt. In zwei Ausführungen gibt es ihn: 150 und 190 PS. Mit 233 PS bietet der Benzinmotor des Geländewagens noch mehr Leistung. Der Freelander schlägt sich mit seinem permanenten Allradantrieb auch im Gelände. Aber Vorsicht: Nicht alle Modelle haben Allrad. Die Fahrzeuge mit eD4-Motor bieten nur einen Frontantrieb.
Geländefahrten sind für den Freelander II kein Problem – dank über 20 Zentimeter Bodenfreiheit und Allradantrieb.
Im Vergleich zu anderen Modellen von Land Rover ist der Freelander II ein günstiger Geländewagen mit 4x4-Antrieb, der weniger Probleme hat. Er ist besser als seine Vorgänger gegen Regenwasser abgedichtet und verliert nicht so schnell Öl. Über die Jahre fielen gebrauchte Freelander II auch seltener mit schwerwiegenden mechanischen Schäden auf. Selbst Gebrauchtwagen mit über 250.000 Kilometern auf dem Tacho haben noch den ersten Motor und das erste Getriebe verbaut. In der Regel hält ein Motor nur bis zu 200.000 Kilometern. Gute Pflege kann die Lebensdauer aber verlängern. Es können aber in wenigen Fällen ab 150.000 Kilometern Defekte am Anlasser und Turbolader auftreten. Gebrauchte Freelander II gibt es bereits ab 3.000 Euro.
Range Rover Evoque (2011 bis 2018)
Modern und stadttauglich ist der Range Rover Evoque. Mit dem Modell bietet der britische Hersteller Land Rover eine kleinere Alternative zum Range Rover sowie Range Rover Sport mit SUV-Eigenschaften an – wie eine Einparkhilfe und beheizbare Außenspiegeln. Ausgestattet mit Benzin- oder Dieselmotor bringt der Offroader 150 bis 240 PS auf die Straße. Damit liegt er im gleichen Leistungsspektrum wie sein großer Bruder, der Freelander II. Das Modell mit dem leistungsschwächsten Dieselmotor verfügt nur über einen Frontantrieb – die anderen Varianten bieten den gewohnten Allradantrieb. Dank seiner ausgeklügelten Fahrprogramme mit feinfühliger Traktionskontrolle und einer Wattiefe von 50 Zentimetern bietet der Range Rover Evoque eine hohe Offroard-Kompetenz.
Der Range Rover Evoque ist mit einer Länge von rund 4,4 Metern und einer Breite von 1,9 Meter geeignet für Offroadfahrten und Stadtleben.
Den kleinsten Offroader von Land Rover gibt es gebraucht ab 10.000 Euro. Der Evoque nutzt die Technik des Freelander II, weshalb auch dieses Modell nur wenig Probleme bei hoher Kilometerleistung aufweist. Aber gerade Geländewagen, die günstig sind, können Schwachstellen haben. So sorgt das schlüssellose Aufsperren des günstigen Offroaders öfter für Ärger. Es reagiert nicht immer, wie es soll. Größere Probleme mit den Motoren gibt es nicht. Jedoch haben Dieselmotoren vor 2015 Probleme mit verstopften Rußfiltern, wenn das Auto nur auf Kurzstrecken gefahren wird. Weniger Sorgen bereiten die Dieselmodelle ab 2015.
Subaru Forester (2012 bis 2016)
Die vierte Generation des japanischen Geländewagens ist mit 35 Millimetern länger und 15 Millimetern breiter als sein Vorgänger. Der Name verrät bereits seinen ursprünglichen Zweck: Forester bedeutet Förster. Die Heimat des Offroaders ist der Wald. Dafür gibt es den günstigen Geländewagen auch erstmals mit 240-PS-Turbobenziner oder als Dieselmotor mit 150 PS. Im Gegensatz zu den Offroadern von Land Rover gibt es den Subaru Forester SJ nur mit Allradantrieb. Dafür hat das Fahrzeug mit seinen 1.564 Liter Kofferraumvolumen knapp 110 Liter weniger als der Freelander II.
Die Kombination von Boxermotor und permanentem Allradantrieb ist ein Alleinstellungsmerkmal des Subaru Forester.
Der Subaru Forester SJ ist die letzte Generation, die einen Dieselmotor bietet. Vielleicht ist das auch gut so. Denn der Diesel ist empfindlich, wenn er nur für Kurzstrecken verwendet wird. Bei hohen Laufleistungen im Kurzstreckenbetrieb neigte der Diesel-Boxermotor zu Kolbenkippern. Die Folge: Eine Komplettüberholung des Motors wurde nötig. Achte beim Kauf eines gebrauchten Forester auf die Schaltung. Automatik-Modelle dürfen mehr Anhängelast ziehen, als bei manueller Schaltung. Der Grund: eine stufenlose Übersetzungsanpassung bei Automatik und Metall-Laschenkette mit Drehmomentwandler zum Anfahren. Der Griff zur Automatikschaltung hat auch den Vorteil, dass diese Modelle weniger Probleme mit den Motoren haben – Filter verstopfen seltener als beim Diesel und auch mit Leistungsverlust haben sie selten zu kämpfen.
VW Touareg Gen 1 (2002 bis 2010)
Der VW Touareg der ersten Generation muss sich vor der Konkurrenz im Geländewagen-Segment nicht verstecken. Technisch verwandt ist der Touareg mit dem Audi Q7 und dem Porsche Cayenne – und dabei deutlich günstiger. Mit Dieselmotor gibt es den Offroader zwischen 174 und 351 PS. Wer richtig Power will, muss nach einem Benziner suchen. Diese gibt es mit 450 PS. Der Touareg Gen 1 ist technisch besser ausgestattet als der Forester sowie Freelander – zum Beispiel mit dem Schleuderschutz ESP ab Werk. Der Offroader bietet mit rund 1.570 Liter Ladevolumen etwa gleich viel Platz. Im Gelände sorgt der serienmäßige Allradantrieb für ausreichend Traktion.
Der VW Touareg ist auch im Alter noch gut vor Rost geschützt und das Fahrwerk hält nach Jahren der Belastung durch.
Den Gebrauchtwagen gibt es günstig, aber hier ist Vorsicht geboten. Oft sind gebrauchte Touaregs unter 3.500 Euro beschädigt oder nicht fahrtüchtig. Häufig macht beim Geländewagen mit 4x4-Antrieb auch die Wasserpumpe Probleme und das Auto verliert oft Öl. Das Wasserpumpenproblem zwang VW damals sogar zu einem offiziellen Rückruf. Dafür ist der Touareg der ersten Generation wartungsfreundlich. Modelle vor 2016 müssen mit einem Rußfilter nachgerüstet werden. Diese verbaute VW damals nicht serienmäßig. Was den Touareg besonders macht: Je älter das Fahrzeug, desto weniger Mängel zeigen sich bei der Hauptuntersuchung und das trotz höherer Laufleistung. Gerade in Sachen Rost überzeugen die älteren Modelle, während bei frühen Modellen die Fußbremse für Problem bei der HU sorgte.
Toyota Land Cruiser (2002 bis 2009)
Bereits 1951 lief die erste Generation des Toyota Land Cruiser vom Band. Von seinen Offroad-Talenten hat er auch in den darauffolgenden Jahrzehnten nichts verloren. Den Toyota Land Cruiser J12 gibt es in Deutschland in zwei Versionen: als 3- oder 5-Türer. Angetrieben werden die hiesigen Modelle mit einem Benziner mit 249 PS oder einem Dieselmotor mit einer Leistung zwischen 163 und 177 PS. Im Vergleich zu seinen Vorgängermodellen bringt der J12 deutlich mehr Komfortechnik mit – von der Luftfederung bis zur Kameraunterstützung. Der Vorteil dabei: Im unwegsamen Gelände hat man alles im Blick. Die Kameras zeigen dabei, was sich vor sowie hinter dem Fahrzeug befindet und auch wie es seitlich aussieht. Damit sieht der Fahrer Hindernisse rund ums Auto. Dank Luftfederung und Allradantrieb klettert er im Gelände flinker und leichtfüßiger als man es diesem großen Auto zutrauen würde.
Robust, viel Platz und solide Technik: Mit dem Land Cruiser erhält man einen souveränen Geländewagen.
Im Vergleich zum Subaru Forester oder den beiden Land Rover Freelander und Evoque ist der Cruiser als Gebrauchtwagen teurer. Für einen fahrtüchtigen Offroader werden mindestens 5.500 Euro fällig. Dafür hat der Geländewagen einen guten Ruf. Große Probleme mit dem Motor gibt es kaum und die meisten Modelle fahren immer noch mit dem ersten Antriebsstrang. Rost kann aber zu Ärger führen, wenn kein nachträglicher Korrosionsschutz aufgebracht ist. Betroffen ist vor allem der Unterboden.
Mitsubishi Pajero (2007 bis 2021)
Der Mitsubishi Pajero ist ein Geländewagen der alten Schule: kantig, robust und ein echtes Arbeitstier. Dafür sorgen die Benzin- und Dieselmotoren mit 161 bis 251 PS und der serienmäßige Allradantrieb. Die Modelle ab 2015 gibt es nur noch in einer Motorausstattung: ein Dieselmotor mit 190 PS. Das Herzstück des Pajero bildet sein Allradsystem. Es bietet permanenten Allrad, einen Heckantrieb, Allrad mit gesperrtem Mitteldifferenzial oder eine zusätzliche Getriebeunterstützung. Damit ist man in jeder Situation geländetauglich. Das maximale Ladevolumen liegt bei rund 1.800 Liter.
Der Pajero hat von Mitsubishi eine große Ladeklappe spendiert bekommen. Damit lassen sich auch sperrige Gegenstände leicht verstauen.
Als Neuwagen wird es den Pajero nicht mehr geben. Mitsubishi hat das Modell eingestellt. Als Gebrauchter ist der Geländewagen günstig zu haben. Viele haben sogar noch den ersten Motor – selbst mit Laufleistungen über 250.000 Kilometern. Seine Stärken liegen vor allem im Gelände und beim Ziehen von schweren Lasten. Ärger macht die Rostanfälligkeit. Hier ist nachträglicher Schutz ratsam. Betroffen sind meist Stellen an den Bodenblechen und den Kastenverstärkungen. Zusätzlichen Schutz benötigen außerdem Türen und Kotflügel.
Jeep Wrangler (1997-2006)
Jeep gehört zu einer der traditionsreichsten Marken im Offroad-Segment. Das gilt insbesondere für den Wrangler TJ. Mit seinen kräftigen Stoßfängern und weit ausgestellten Radhäusern sprüht der Wrangler vor lauter Offroad-Euphorie. Den Jeep gibt es in zwei Dieselmotorausführungen: mit 143 PS oder mit 174 PS. Standardmäßig mit einem Hinterradantrieb ausgerüstet, kann bei Bedarf auf Allrad umgestellt werden. Viel Luxus bietet der Wrangler TJ nicht, dafür gibt es einen soliden, günstigen Offroader. Auch beim Kofferraumvolumen muss sich der Jeep nicht vor den anderen Geländewagen verstecken. Rund 1.565 Liter Fassungsvermögen besitzt das Auto.
Der Wrangler TJ bietet das Urgefühl des Geländewagens ohne viel Technikspielereien. Er konzentriert sich auf Offroad-Tauglichkeit.
Was den Wrangler TJ auszeichnet, ist seine Zuverlässigkeit. Der Geländewagen mit 4x4-Antrieb ist einfach konstruiert und verfügt über standfeste, unkomplizierte Motoren. Auch die wenigen Komfortfeatures sorgen dafür, dass nicht viel kaputtgehen kann. Dafür muss man auf elektrische Fensterheber oder eingebautes Navi verzichten. Problematisch ist jedoch der schnell rostende Auspuff, wobei das restliche Fahrzeug schon ab Werk gut vor Rost geschützt ist. Mit 8.000 Euro ist der Wrangler TJ im Vergleich eher teuer und gute Geländewagen gibt es für weniger Geld. Dennoch ist der Jeep einen Blick wert, für alle, die nicht viel Technik brauchen und nur ins Gelände wollen.