Die besten Umbauten auf mobile.de
Kann ja jeder? Diese Autos gibt es je nur ein Mal. Einzelstücke von spottbillig bis luxuriös, Last-, Renn- oder Königswagen: Die besten Umbauten auf mobile.de
- Budget-Oldie: Ford Granada Pick-up
- Top-Athlet: Honda Civic Coupé mit Type-R-Motor
- Exklusiv: Rolls-Royce Jagdwagen des marokkanischen Königs
- Vornehmer shutteln: VW T5 Vorstandsfahrzeug mit Bentley-Innenausbau
- Rollstuhlgerecht: Tiefer gelegter VW Golf 1 mit 107 PS
- Nostalgie: Citroën 2CV Jaguar Roadster
- Schlau geschweißt: VW Eos mit Scirocco-Front
Schon klar, neue Autos faszinieren. Nicht ohne Grund gibt es Raumspray mit Neuwagengeruch. Aber: Damit aus der ersten Faszination die große Liebe wird, braucht es manchmal das Außergewöhnliche. Der blecherne Gefährte muss zum Unikat werden. Oder es braucht die spezielle Individualisierung für den besonderen Job, den das Auto von der Stange nicht ausfüllen kann. Dann geht es ans Umbauen – professionell oder auf Hobbybasis, mit großem oder kleinem Budget, nachträglich oder manchmal sogar direkt ab Werk.
Warum die große Liebe dann trotzdem nach einigen Jahren auf mobile.de steht? Eine indiskrete Frage, die wir hier nicht vertiefen wollen. Wichtig ist doch, dass auf diese Weise ganz besondere Autos auf den Markt kommen, die es so kein zweites Mal gibt. Wir zeigen sieben tolle Beispiele: die besten Umbauten auf mobile.de.
Budget-Oldie: Ford Granada Pick-up
Zugegeben, man könnte mal wieder Staub wischen. Dieser zum Pick-up umgerüstete Ford Granada, Erstzulassung 1983, hat seine Schönheitsfehler. Er rangiert irgendwo zwischen Scheunenfund und wettergegerbtem Feldarbeiter. Die Chancen auf eine Zulassung schätzt der Privatverkäufer nicht gut ein, es gibt keine Unterlagen zu Fahrzeug oder Umbau. Einen Eigentumsnachweis kann der Vorbesitzer allerdings vorlegen.
Nicht der Neueste aber definitiv ein Hingucker: der zum Pick-up umgebaute Ford Granada.
Klingt auf den ersten Blick bescheiden, aber: Der ehemalige Mittelklasse-Cruiser verfügt immerhin über den begehrten 2,8-l-V6 mit 135 PS und soll nur einen sehr niedrigen vierstelligen Betrag kosten. Wir meinen: Mit etwas Liebe zum heckgetriebenen Ford-Blech und einem Wischtuch kann der Budget-Oldie wieder zum Schmuckstück werden. Auf einer ausreichend großen Ranch könnte sich der kantige Kölner sein Gnadenbrot sogar mit ehrlicher Arbeit verdienen. Bei 150.000 Kilometern muss es keinesfalls bleiben.
Top-Athlet: Honda Civic Coupé mit Type-R-Motor
Subaru WRX, Mitsubishi Lancer Evo – so ganz hat es der Honda Civic nie in denselben Atemzug mit diesen illustren Sportmodellen geschafft. Dieses komplett entkernte, innen praktisch neu aufgebaute Coupé auf Basis der 6. Generation des Honda Civic (1995-2000) hätte allerdings das Zeug dazu.
Der frisierte K20A2-Motor treibt den Honda mit kraftvollen 250 PS über den Asphalt.
Herz des Umbaus ist Hondas K20A2-Motor. Der Hochdrehzahl-Sauger kam im Civic eigentlich erst im Type R der Folgeversion zum Einsatz. In diesem Honda steckt eine auf 250 PS leistungsgesteigerte Version des bis 8.000 Touren drehenden Aggregats. Im Type R ab 2001 kam der Motor nur auf 200 PS. Auch die komplette Peripherie, Fahrwerk und Bremsen sind neu und zielen auf die Rennstrecke. Im Innenraum stecken ein Käfig und Recaro-Sportsitze. Lenkrad, Gurte und Anzeigen sind ebenfalls Spezialteile.
Motorhaube und Schiebedach bestehen aus GFK. Und: ein richtig schneller Japaner braucht natürlich eine echte Frittentheke in Größe XL auf dem Heck. Den Zustand des sportlichen Honda beschreibt der Privatverkäufer als „rostfrei, ein paar Dellen“. Straßenzulassung: Im Grunde kein Problem, die meisten Umbauten sind bereits eingetragen. Rund 15.000 Euro ruft der Besitzer für sein Liebhaberstück auf.
Exklusiv: Rolls-Royce Jagdwagen des marokkanischen Königs
Hassan II. (1929-1999) besteigt 1961 den Thron von Marokko. Er gilt als, freundlich formuliert, eher konservativer Monarch – verstand es jedoch offenbar, zu leben. Davon erzählt der königliche Jagdwagen, den Oldtimer-Händler Michael Fröhlich auf mobile.de anbietet.
Der Rolls-Royce Camargue wurde 1977 erstmals zugelassen und weist eine Laufleistung von nur 36.000 Kilometern auf. Unter der Haube steckt der serienmäßige Achtzylinder-Motor mit 6,75 Litern Hubraum und 212 PS, sonst ist nicht viel serienmäßig am königlichen Fahrzeug für die Falkenjagd.
Elektrische Gimmicks und komfortable Erweiterungen sind Bestandteile des Umbaus. Der hohe Preis ist für dieses Segment üblich.
Der Umbau des italienischen Star-Carossiers Franco Sbarro umfasst beispielsweise eine elektrische Sitzverstellung, eine umlegbare Frontscheibe, eine Haltestange für rückwärtige Passagiere oder einen Tempomaten. Individuell gestaltet der Stardesigner und Inhaber mehrerer Automobildesign-Schulen auch den Innenraum in Leder orange mit blauen Kedern.
Zugegeben: Mit einem Angebotspreis von 248.000 Euro passt der Rolls-Royce nicht ins Durchschnittsverdiener-Budget. Im Segment der edlen Oldtimer jedoch ist dieses Preisniveau keine Ausnahme. Schon gar nicht, wenn dahinter der Name Sbarro und eine royale Verbindung stehen.
Vornehmer shutteln: VW T5 Vorstandsfahrzeug mit Bentley-Innenausbau
35.000 Euro, das ist laut mobile.de-Preisbewertung ein fairer Preis für einen VW T5 Multivan mit guter Ausstattung und 58.000 Kilometern Laufleistung. 180 PS aus einem 2,0-Liter-Dieselmotor, das war im Jahr 2013, als dieser VW Multivan erstmals zugelassen wurde, die verfügbare Topmotorisierung. Heute klingt das ebenso alltäglich wie die Ausstattungen Einparkhilfe oder Klimaautomatik.
Der unscheinbare Bulli glänzt im Innenraum. Ledersitze und ein großer Bildschirm schmücken das Interior des ehemaligen Vorstandsshuttles.
Soll der dunkle Bulli etwa gar nicht auffallen, den ein Händler aus der Nähe von Mannheim auf mobile.de anbietet? Keine Sorge, innen wird es speziell. In seinem ersten Leben diente der VW-Bus als Vorstandsshuttle des VW-Konzerns. Den Innenraum dominiert ein großer Bildschirm für Präsentationen und Videokonferenzen. Die zweifarbige Lederausstattung, die Wurzelholz-Vertäfelungen und der Alcantara-Himmel wurden nach Bentley-Vorgaben gefertigt.
Im Fond befinden sich vier beheizbare Liegesitze, ein Tisch kann elektrisch herausgefahren werden. In den Armlehnen verbergen sich Kühlschrank, Audio-Anlage und Telefonvorbereitung. Unter dem Kühlschrank warten zwei integrierte Kristallgläser darauf, auf gute oder zum Ertränken schlechte Geschäftszahlen anzustoßen. Dieser T5 könnte wohl einiges erzählen, vielleicht über den VW-Skandal ab 2015 – darf er aber nicht. Ohne Verschwiegenheitsklausel darf niemand Vorstände herumfahren.
Rollstuhlgerecht: Tiefer gelegter VW Golf 1 mit 107 PS
Umbauten für Rollstuhlfahrer gibt es viele, die meisten davon jagen einem Autofan kalte Schauer über den Rücken. Dabei müssen sich Zweck und Leidenschaft gar nicht ausschließen, wie das Angebot eines Privatverkäufers aus der Nähe von Mainz beweist. Der VW Golf der ersten Generation, erstmals zugelassen 1983, ist was für Oldtimerfans mit Faible für zeitgenössisches Tuning, ebenso für sportliche Fahrer – und für Rollstuhlfahrer geeignet.
Der restaurierte Golf ist für Rollstuhlfahrer geeignet. Die erste Zulassung erfolgte 1983, heute trägt das Auto ein H-Kennzeichen.
Unter der Haube steckt der 2H-Motor aus dem Golf Cabrio – ein beliebter Umbau in der Golf-Szene. Der Motor entspricht technisch weitgehend dem des Golf 2 GTI, bis auf Drosselklappe und Abgaskrümmer. Hier leistet er, mit kleinen Modifikationen, 107 PS wie im Golf 2 GTI. Die Bremsen des Einzelstücks stammen aus dem Corrado, hinzu kommen ein Gewindefahrwerk, GTI-Zierleisten und viele weitere Teile. Zuzüglich eines Handgas-Umbaus für Rollstuhlfahrer.
Der Preis von 20.000 Euro klingt nicht ganz billig, aber der Verkäufer verspricht: Der komplett restaurierte Golf „steht da wie ein Neuwagen“. Oder besser, denn alle Blechteile wurden aufwendig hohlraumversiegelt, der Unterboden gewachst – da rostet nichts. Alle Umbauten sind zudem eingetragen, das Auto trägt das H-Kennzeichen. Offizielles und behindertengerechtes, erhaltenswertes automobiles Kulturgut – das überzeugt uns genug für einen Platz in unserer Liste.
Nostalgie: Citroën 2CV Jaguar Roadster
Wenn es den Tigerenten-Club wirklich gäbe, würde man dort Autos wie dieses fahren. Auch, wenn wir es hier streng genommen mit einer Jaguar-Ente zu tun haben. Der Händler aus Alsdorf schreibt einen langen Text über die unanständige Affäre zwischen einem Citroën 2CV und einem Jaguar MK2. An der zum Roadster umgebauten Ente finden sich Kühlergrill, Rückleuchten, Instrumente und Scheinwerfer im Jaguar-Design.
Die Idee des britischen Bastlers: Externe Bauteile eines Jaguars an den Blechkörper einer Citroën-Ente montieren. Kostenpunkt rund 8.000 Euro.
Das Dach ist eine komplette Eigenkonstruktion des mutigen Bastlers, der selbstverständlich ein Brite ist. Daher verfügt der Citroën-Umbau über ein Lenkrad auf der rechten Seite und typisch britische Speichenfelgen. Die typische Revolverschaltung hat der Konstrukteur ebenfalls umgerüstet. Erstmals zugelassen wurde die Ente 1989, der Umbau begann 2008. Auf dem Tacho stehen 53.000 Kilometer Laufleistung. Die legte der Roadster eher langsam zurück, denn unter der Haube steckt weiter der originale Entenmotor mit 600 Kubik und 29 PS.
Ein neues, gegen Rost behandeltes Chassis und viele restaurierte Teile lassen den Angebotspreis von 8.000 Euro als durchaus angemessen erscheinen: Voll restaurierte Citroën 2CV ohne Umbau sind eher teurer. Allerdings: Für den deutschen Straßenverkehr bräuchte die britisch-französische Liaison wegen der umfangreichen Umbauten eine Einzelzulassung. Das würde nicht billig, lässt der Händler durchblicken.
Schlau geschweißt: VW Eos mit Scirocco-Front
Was kommt denn da? Bei diesem VW Eos muss man zweimal hinschauen und sieht dennoch die Front eines VW Scirocco. Das Stahldach-Cabrio der 2010er trägt die Front des VW-Coupés der 2010er. Erstmals als Eos zugelassen wurde der Zwitter 2006, unter der Haube steckt ein serienmäßiger 2,0-l-Motor mit 150 PS.
Die Front dieses VW Eos stammt von einem Spender-Scirocco.
Neu am „Eos Scirocco“ sind gegenüber dem Serien-Eos Kotflügel, Motorhaube und Stoßstange. Der Rahmen wurde nicht verändert, hebt der Anbieter hervor – so sei ein Rückbau problemlos möglich. Bei solchen Szene-Projekten ist das keineswegs selbstverständlich. Hinzu kommen ein Gewindefahrwerk, eine neue Frontscheibe nach Steinschlag und eine frische HU.
Wegen diverser Schönheitsfehler im Innenraum und der hohen Laufleistung von 210.000 Kilometern setzt der Verkäufer den Preis bei 10.500 Euro an. Technisch, verspricht er, sei das Cabrio frei von Mängeln. Der künftige Besitzer sollte allerdings wissen: Die getauschte Scirocco-Front ist nur foliert. Wird die Folie entfernt, müssen die Teile lackiert werden.