Das Angebot bestimmt den Preis. Je mehr SUVs in Deutschland zugelassen werden, desto günstiger müssten sie doch eigentlich werden. Stimmt auch. Tatsächlich bekommt man für rund 10.000 Euro schon eine ganze Menge Auto, genauer: SUV. Vor allem in der beliebten Größenklasse unterhalb von 4,50 Metern Außenlänge finden sich inzwischen auf dem Gebrauchtmarkt hohe Stückzahlen, eine bunte Modell-Auswahl und niedrige Preise. Die meisten Vertreter in unserer Übersicht gehören daher zur Gattung der City-SUVs. Doch mindestens ein Modell könnte eine Überraschung sein.
Mit der Einführung des neuen Renault Captur Anfang 2020 rutschen die Preise für die erste Generation in den Keller. Die Auswahl stimmt ohnehin, denn der seit 2013 gebaute, erste Captur konnte sehr viele Kunden für Renault gewinnen. Von diesem wechseln sicher einige jetzt auf die Neuauflage. Das sorgt für ein großes Angebot gut erhaltener, zwei und drei Jahre alter Modelle für oftmals weniger als 10.000 Euro. Häufig mit guter Ausstattung und dem soliden 90-PS-Dreizylinder-Benziner ausgerüstet, wird der Captur TCe 90 zum echten Schnäppchen. Selbst Vierzylinder-Modelle mit 120 PS haben wir schon für rund 10.000 Euro gefunden.
Eines der erfolgreichsten SUVs Europas: Der Renault Captur bietet viel Platz zum fairen Preis.
Allen Modellen gemein ist die intelligente Raumausnutzung beim nur 4,12 Meter langen Franzosen. Pärchen oder kleine Familien haben jedenfalls ausreichend Platz. Dazu kommen die SUV-typisch hohe Sitzposition, eine gute Rundumsicht und eine etwas erhöhte Bodenfreiheit. Allradantrieb bietet der Captur nicht, dafür aber flippige Farben und viele praktische Staufächer. Was junge Captur besonders günstig macht: Renault konnte von Jahr zu Jahr mehr Captur verkaufen. In Deutschland waren es im Jahr 2019 knapp 140.000 Exemplare. Der letzte, ausgereifte Jahrgang ist zwar noch nicht unter 10.000 Euro gerutscht, aber das ist nur eine Frage der Zeit.
Auch wenn sich am Markt mittlerweile viele kleine SUVs für die Stadt tummeln: Der Ford Ecosport sticht immer noch heraus. Der Grund: sein hoher Aufbau und die kantige Optik. Die markante Karosserie mit der seitlich öffnenden Hecktür misst 1,66 Meter in der Höhe. Das für Südamerika entwickelte Mini-SUV erwischt nach seiner Markteinführung 2014 einen schweren Start. Erst mit der Modellüberarbeitung 2017 bedient der Ford Ecosport den europäischen Geschmack vollends. Es gibt seitdem bessere Materialien im Innenraum, ein aufgeräumtes Cockpit und moderne Motoren. Seither steigen die Zulassungszahlen deutlich.
Mit dem Facelift 2017 wird der Ford Ecosport deutlich hochwertiger.
Auch deswegen finden wir sogar die überarbeitete Version von 2017 schon zu günstigen Preisen. Mit etwas mehr als 10.000 Euro ist man dabei. Zu diesem Preis erhält man meist den 1.0-l-Ecoboost-Benziner mit 100 oder 125 PS. Also einen Dreizylinder-Turbo, der gut zum nur 4,10 Meter kurzen Ford Ecosport passt. Häufig steckt bereits das Cool&Connect-Paket mit guter Ausstattung im Auto. Worauf man beim Ford Ecosport ab 2017 sonst noch achten muss, steht in unserer ausführlichen Kaufberatung.
Schon als Neuwagen ist der Mitsubishi ASX ein verlockendes Angebot. Das frisch geliftete Modell gibt es im Autohaus schon ab 20.490 Euro. Technisch hat sich der 4,36 Meter lange ASX seit zehn Jahren kaum verändert. Das macht die Auswahl bei den Gebrauchten leicht. Das Angebot ist groß, die Preise beginnen tief im vierstelligen Bereich. Für gerade einmal drei Jahre alte und gut gepflegte Exemplare mit wenig Kilometern zahlt man rund 10.000 Euro.
Das Kompakt-SUV ASX gehört zu Mitsubishis Bestsellern in Deutschland.
Bei der Wahl der Motoren kannst Du nicht viel falsch machen. Es gibt seit dem Start der Baureihe nur wenige Antriebe. Am häufigsten steckt der 1,6-Liter-Benziner mit 117 PS und Frontantrieb unter der Haube. Ein robustes, sparsames und ausreichend kräftiges Aggregat, das seit 2019 aber nicht mehr angeboten wird. Das gilt auch für die Diesel. Einen neuen Mitsubishi ASX gibt es nur noch mit einem 150 PS starken 2,0-Liter-Benziner ohne Turboaufladung. Wie der sich im Alltag benimmt und was der ASX gut macht, steht im folgenden Test.
Acht Jahre lang baut Skoda das SUV Yeti mit großem Erfolg. Währenddessen erschließt sich der Tscheche zwischen 2009 bis 2017 eine riesige Fangemeinde. “Schuld” sind die markante Optik, das gute Platzangebot und die hohe Variabilität. Auch deshalb bleiben die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt hoch. Der Yeti ist wertstabil. Erst allmählich rutschen Exemplare in gutem Pflegezustand in den Bereich von 10.000 Euro.
Großzügig, variabel und übersichtlich: Der Yeti ist ein Allrounder für den Alltag.
Die gute Nachricht: Die Einstiegsmodelle mit 105 PS (1.2 TSI) bieten genug Leistung für den bequemen Alltagsverkehr. Sportlicher fährt dennoch der 1.8 TSI mit bis zu 160 PS. Für solche Modelle muss man in gutem Zustand aber mehr als 10.000 Euro hinlegen. Einfacher gerät derzeit der Kauf eines Diesel-Yeti. Auch wenn die Selbstzünder zum kernigen Tschechen passen und Modelle ab 2015 bereits die Euro-6-Norm erfüllen, sind die Preise für diese Modelle verlockend günstig. Was man vor dem Kauf über gebrauchte Skoda Yeti wissen muss, steht in der großen Kaufberatung.
Der Zeitpunkt kurz vor einem Modellwechsel ist immer günstig für Schnäppchenjäger. Weil der neue Opel Mokka für den Sommer 2020 angekündigt ist, beginnt hier die Saison. Für rund 10.000 Euro stehen etliche Exemplare mit dem 115 PS starken 1,6-Liter-Benziner auf mobile.de. Wohlgemerkt gerade einmal drei Jahre alt mit rund 50.000 Kilometern auf der Uhr.
Das Mini-SUV von Opel: Generation 1 (2012-2019) war ein voller Erfolg für die Rüsselsheimer
Verlockend: Selbst jüngere Modelle mit dem empfehlenswerten 1.4 Turbo gibt es für das gleiche Geld. Bei der Suche ist grundsätzlich beachtenswert, dass der Opel Mokka seit 2016 Mokka X heißt. Optik und Technik haben sich trotz der neuen Bezeichnung nicht geändert. Allerdings ist der Innenraum nach dem Facelift spürbar edler und praktischer. Ob mit oder ohne X im Namen – der 4,28 Meter lange Mokka ist ein praktisches Stadt-SUV mit gutem Platzangebot und variabel einstellbarer Rücksitzbank. Und die Zuverlässigkeit? Alles, was man noch wissen muss, steht in unserer großen Kaufberatung.
Unter den SUVs gehört der Peugeot 2008 zu den vernünftigsten. Der kompakte Fünftürer mit einer Länge von gerade einmal 4,16 Metern und einer Breite von 1,74 Metern basiert auf dem Kleinwagen Peugeot 208 und kommt vor allem in der Stadt gut zurecht. Die Sitzposition ist deutlich höher und die Übersicht viel besser als bei herkömmlichen Kleinwagen. Schön: Für rund 10.000 Euro ist die Auswahl an 2008ern der ersten Generation geradezu riesig.
Groß geworden: Im Vergleich zum Vorgänger bietet der Peugeot 2008 II mehr Platz.
Die erste Generation des Peugeot 2008 läuft von 2013 bis 2019 von den Bändern. Mittlerweile steht das deutlich gewachsene Nachfolgemodell in den Niederlassungen, was die Preise weiter fallen lässt. Derzeit erhält man schon dreijährige Modelle mit bis zu 130 PS für 10.000 Euro. Aus erster Hand mit maximal 80.000 Kilometern und guter Ausstattung ist der Peugeot 2008 eine echte Preis-Leistungs-Empfehlung.
Zugegeben: es gibt unzählige SUVs, die man für 10.000 Euro empfehlen kann. Doch der SsangYong Tivoli ist ein echter Geheim-Tipp. Der extravagante Look, die geringe Verbreitung – für den niedrigen Preis sorgt hier nicht das große Angebot, sondern die geringe Nachfrage. Erst seit 2015 ist der Tivoli auf dem Markt. Der 4,20 Meter lange Koreaner glänzt beim Raumangebot und mit einer umfangreichen Ausstattung. Selbst Allradantrieb und Automatikgetriebe sind zu bekommen – nicht selbstverständlich in der Klasse der kleinen SUVs.
Den Tivoli brachten die Südkoreaner 2015 auf den Markt. 2019 bekam das Kompakt-SUV ein Facelift.
Für rund 10.000 Euro stehen viele Exemplare zur Auswahl. Häufigster Antrieb ist ein 1,6-Liter-Benziner mit 128 PS. Der unkomplizierte Antrieb passt gut zum Tivoli. Der drehfreudige Saugmotor wird jedoch seit 2019 von einem 1,5-Liter-Turbomotor mit 163 PS ersetzt. Sehr schön: Wer für 10.000 Euro ein billig wirkendes Asia-Mobil erwartet, wird positiv überrascht. Die Verarbeitung ist gut, die Materialien klassentauglich und das Fahrwerk straff – nur die Lenkung könnte mehr Gefühl vertragen. In unserem Budget gibt es anderswo kaum mehr Auto fürs Geld als beim SsangYong Tivoli.
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