Sportliche Kleinwagen für jeden: Modell, Preise, Leistung
Länge läuft? Mit weniger Länge läuft vieles besser: Diese sieben sportlichen Kleinwagen sind leicht und wendig. Außerdem besonders, jeder auf seine Art.
- Die besten sportlichen Kleinwagen
- Opel Corsa E GSI (2018 bis 2019): Präzision für die Landstraße
- Suzuki Swift Sport (ab 2018): Leicht ist das neue Stark
- Ford Fiesta ST (ab 2018): Wilder Dreizylinder mit (optionaler) Sperre
- Mini Cooper (seit 2014): Einstiegs-Sport für Fortgeschrittene
- Toyota Yaris GRMN (2017) – schneller anlegen
- Renault Clio R.S. Trophy (2016 bis 2018) – lieber flott als radikal
- VW Polo GTI (seit 2017) – Hubraum wie ein Kompaktsportler
Klein bedeutet schnell. Klein bedeutet wendig. Klein bedeutet unkompliziert. Denn am einfachsten haben es Antrieb, Fahrwerk und Bremsen mit leichten Karossen. Und was ist leichter als Blech, das gar nicht erst an die Karosse kommt, weil das Auto in der Kleinwagen-Klasse mit rund vier Metern Fahrzeuglänge antritt.
Die besten sportlichen Kleinwagen
So viel zur grundsätzlichen Frage, ob ein Kleinwagen sportlich sein kann. Ob er es ist, hängt an vielen weiteren Faktoren zwischen Leistung, Fahrverhalten und Rückmeldung. Und vor allem daran, wie der Fahrer selbst Sportlichkeit definiert. Wir präsentieren Dir sieben sportliche Kleinwagen mit ganz verschiedenen Zugängen zur Fahrdynamik. Mindestens eine Gemeinsamkeit besteht: Alle vorgestellten Modelle sind aktuell (06/2020) als junge Gebrauchtwagen erhältlich.
- Opel Corsa E GSI (2018 bis 2019)
- Suzuki Swift Sport (ab 2018)
- Ford Fiesta ST (ab 2018)
- Mini Cooper (seit 2014)
- Toyota Yaris GRMN (2017)
- Renault Clio R.S. Trophy (2016 bis 2018)
- VW Polo GTI (seit 2017)
Opel Corsa E GSI (2018 bis 2019): Präzision für die Landstraße
Ein 150 PS starker Opel für die präzise Jagd nach Scheitelpunkten: Der von September 2018 bis Ende 2019 gebaute Corsa E GSI setzt Lenkbefehle direkt um. Und zeigt in mittelschnellen und langen Kurven, dass „neutral“ beim Fahrwerks-Setup nicht „langweilig“ bedeuten muss. Es ist die Grundlage für spätes Hereinbremsen und spontane Korrekturen im Kurvenverlauf.
Das Fahrwerk stimmen Opel und Dämpfer-Zulieferer Koni auf die Nordschleife ab – doch ursprünglich gar nicht für diesen Corsa. Viele Teile stammen vom 207 PS starken Corsa OPC. Also dem Top-Modell aus der ausgelaufenen, fünften Generation. Der Corsa GSI ist die Nummer zwei dahinter, doch die vielleicht beste Wahl für launige Landstraßen-Ausfahrten. Sportliche Ernsthaftigkeit in den Federdomen und optionale Recaro-Schalensitze für den Innenraum bei moderater Vernunft im Motorraum – die Kombination hat was. Außerdem: Mit seinem 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbo geht dieser sportliche Kleinwagen dynamischer nach vorne, als die Leistungsangabe vermuten lässt.
Rund 1.220 Kilogramm wiegt der 4,04 Meter lange Dreitürer. Der Fronttriebler kommt immer mit manueller Sechsgang-Schaltung, zusätzlichem Lufteinlass an der Front und Alu-Pedalerie im Innenraum. Allerdings: Wer das rechte Pedal im Kurvenverlauf durchtritt, gerät schnell in den Regelbereich der Elektronik. Auf der Landstraße stört das nicht groß. Wer die Scheitelpunkt-Jagd auf die Rennstrecke ausdehnt, ist mit dem stärkeren OPC besser beraten.
Seit 2019 steht bereits die nächste Generation von Opels Kleinwagen beim Händler, doch das Angebot an gebrauchten GSI ist akzeptabel. Knapp 70 Exemplare stehen auf mobile.de zum Verkauf. Die Preise beginnen ab rund 13.000 Euro.
Was der Opel Corsa E bei Platz und Raum bietet? Das erfährst Du in unserem ausführlichen Vergleichstest.
Der sportliche Kleinwagen sprintet mit 150 PS über den Asphalt. Er ist ausschließlich als Dreitürer erhältlich
Suzuki Swift Sport (ab 2018): Leicht ist das neue Stark
Das Beste am seit 2018 erhältlichen Suzuki Swift Sport ist sein geringes Gewicht. Mit 1.045 Kilogramm ist er eines der leichtesten Autos im Segment sportlicher Kleinwagen. Dabei handelt es sich nicht um ein leer geräumtes Rennstrecken-Special, sondern um ein praktisches Auto: In der aktuellen, sechsten Swift-Generation verfügt das Sport-Modell erstmals über fünf Türen, alle übrigen flinken Suzuki der jüngeren Vergangenheit sind Dreitürer.
Die entscheidende Neuerung für Sportfahrer: Erstmals treibt ein Turbomotor Suzukis sportlichstes Modell an. Der 1,4-l-Vierzylinder leistet 140 PS bei 5.500 Umdrehungen. Das maximale Drehmoment von 230 Newtonmetern liegt konstant von 2.500 bis 3.500 Umdrehungen an. Der Motor spricht spontan an, die Schaltwege der Sechsgang-Handschaltung sind angenehm kurz. Eine Automatik-Version gibt es nicht. Passt schon so: Der Swift Sport ist ein Fahrer-Auto, wenngleich die Japaner das Handling gar nicht so spitz auslegen. Andere unserer sportlichen Kleinwagen bieten mehr Härte im Fahrwerk und mehr Widerstand in der Lenkung.
Der Suzuki passt damit für alle, die ein bisschen Komfort und Praktikabilität im Alltag suchen. Und mit ihm gelegentlich bei voller Attacke in die Serpentinen entfliehen. Ein Dreispeichen-Lenkrad und taillierte Sitze gibt es in jedem Suzuki Swift Sport, die 140 PS nur noch auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Im Neuwagen-Konfigurator übernimmt 2020 die 11 PS schwächere Mild-Hybrid-Version. Exemplare der stärkeren, ursprünglichen Variante starten auf mobile.de bei Preisen ab rund 13.000 Euro.
Was der schnellste Suzuki im Detail kann? Das erfährst Du in unserem Testbericht.
Beim Swift Sport setzt Suzuki auf Leichtbau. 1.045 Kilo inklusive Fahrer wiegt der kleine Sportler.
Ford Fiesta ST (ab 2018): Wilder Dreizylinder mit (optionaler) Sperre
Er ist der Wilde unter den sportlichen Kleinwagen: Der seit 2018 erhältliche Ford Fiesta ST hat das agilste Heck im Segment. Beim Gaswegnehmen in der Kurve dreht der 4,07 Meter lange Dreitürer gierig ein, bei der supersauberen Attacke auf der Ideallinie hebt sein Stabi das kurveninnere Hinterrad an. Dabei zielt, korrigiert und sägt man an einer direkten Lenkung mit viel Widerstand und astronomisch hohen Rückstellkräften. Fords unspektakulär gestaltetes Lenkrad mit weichem Kranz passt nicht wirklich zu diesem Fahrerauto, die Sechsgang-Handschaltung mit kurzen Wegen schon.
Erstmals besteht in dieser Generation die Option auf ein mechanisches Sperrdifferenzial von Quaife für den Fronttriebler. Außerdem ist dieser Fiesta ST Fords erster Sportler mit Dreizylindermotor. Ein Problem? Nein: Der aufgeladene 1,5-l-Benziner liefert 200 PS, ein Drehmoment von 290 Newtonmetern und generell ausreichend Vortrieb aus dem Drehzahlkeller. Neue Fiesta ST kosten ab 24.650 Euro. Auf mobile.de werden gebrauchte Modelle ab rund 16.000 Euro angeboten. Wer die mechanische Sperre will, sucht in der Fahrzeugbeschreibung nach dem Performance-Paket.
Wie viel Platz der Ford Fiesta in der aktuellen Generation VIII bietet? Das erfährst Du in diesem ausführlichen Vergleichstest.
Seit 2018 ist der Fiesta ST auf dem Markt. Mit seinem 1,5-Liter-Benzinmotor rast der sportliche Kleinwagen wild über die Fahrbahn.
Mini Cooper (seit 2014): Einstiegs-Sport für Fortgeschrittene
Eine Faustregel im Modellprogramm sportlicher Mini-Dreitürer: Je mehr Kürzel und Zusatzbezeichnungen am Modellnamen hängen, desto extremer wird der 3,80 Meter kurze Kleinwagen. Das Maximum an Leistung und Beinamen gibt es beim 306 PS starken Mini John Cooper Works GP. Doch das interessanteste Modell bietet BMW-Mini am anderen Ende der sportlichen Schiene, gleich oberhalb des braven Mini One: Der Mini Cooper (ohne Zusatz) bietet ein aggressives Fahrwerks-Setup bei moderater Motorleistung. Die Kombination ist auf dem Markt seltener als man denkt – und bietet viel Spaß bei vertretbarer Auswirkung an der Zapfsäule. Der aufgeladene 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner liefert 136 PS und lässt sich mit Sechsgang-Handschaltung und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombinieren. Rund 5,0 Liter konsumiert er laut Hersteller mit Automatik.
Im Test sind es zwei bis drei Liter mehr – wir lassen uns eben oft zum Glühen verleiten. Von einer ultraspitz ansprechenden Lenkung und Federbeinen, die jede Fuge finden und wenig Rollbewegung zulassen. Dazu gibt es den coolsten Innenraum des Segments, mit aufgesetztem Drehzahlmesser und Kipp-Schaltern statt schnöder Tasten.
Was dieser seit 2014 erhältliche sportliche Kleinwagen nicht bietet: eine Wahl. Komfort verordnet man dem Mini Cooper weder über Fahrprogramme noch per Konfigurator. Der Wille zum Wilden muss permanent sein, dann passt dieses Auto. Ab 21.650 Euro bietet Mini dieses Modell an, auf mobile.de starten gebrauchte Exemplare ab rund 10.000 Euro.
Was der aktuelle Mini Cooper im Detail kann? Das erfährst Du im ausführlichen Alltagstest.
Seit mehr als 18 Jahren rollt der Mini Cooper über die Straßen.
Toyota Yaris GRMN (2017) – schneller anlegen
Für alle, die den Begriff „Potenzial“ wie ein Renn-Ingenieur verstehen: Hier ist einer der schnellsten Kleinwagen-Sportler für den nächsten Trackday. Für alle, die „Potenzial“ wie ein Börsenanleger definieren: Hier ist der heißeste Tipp unserer Liste. Der 212 PS starke Yaris GRMN ist selten und besonders genug für künftigen Kult-Status. Anfang 2018 bringt Toyota 400 Exemplare eines Yaris nach Europa, die wenig mit den übrigen Versionen der dritten Generation verbindet. Kleinst-Benziner, Vernunft-Diesel oder Spritspar-Hybride gibt es, nun steckt Toyota einen aufgeladene 1,8-l-Vierzylinder in den 3,95 Meter langen Kleinwagen. Die maximale Leistung liegt bei späten 6.800 Umdrehungen an, bei 4.800 Touren sendet der Kompressor-Motor 250 Newtonmeter über ein manuelles Sechsgang-Getriebe zur Vorderachse.
Das mechanische Torsen-Sperrdifferenzial (serienmäßig) macht für das kurveninnere Vorderrad vieles einfacher – etwa, wenn der Fahrer in einsamen Serpentinen früh ans Gas will. Am nächsten Bremspunkt beißt eine fein dosierbare Bremsanlage mit 275 mm großen vorderen Scheiben.
Auf mobile.de gibt es mehrere Exemplare des limitierten Yaris GRMN aus der 2020 abgelösten Generation. Ab 22.000 Euro kosten gebrauchte Exemplare. Das ist viel, für einen Kleinwagen. Doch vertretbar für die Chance auf Wertzuwachs. Wohlgemerkt: Der Legendenstatus wird davon abhängen, wie Toyotas nächster Sport-Yaris auf dem Markt ankommt. Und vor allem davon, wie viele Exemplare dieses allradgetriebenen Yaris GR Four ab 2020 überhaupt den Weg nach Europa finden.
Was den Toyota Yaris GRMN im Detail vom neuen Allrad-Sportler der Marke unterscheidet? Das erfährst Du in der ausführlichen Vorstellung des Toyota Yaris GR Four.
Der Zusatz GRMN steht für "Gazoo Racing Meister of Nürburgring".
Renault Clio R.S. Trophy (2016 bis 2018) – lieber flott als radikal
Der Renault Clio IV R.S. zeigt: Wildheit und Schnelligkeit eines Modells hängen nicht zwangsläufig zusammen. Konkreter: Ein sportlicher Kleinwagen kann auf der Straße zahm wirken – und auf der Rennstrecke trotzdem schnell sein. Genau so läuft die Sache ab 2016 beim sportlichen Top-Modell der ausgelaufenen, vierten Generation.
Der aufgeladene 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbomotor wirkt weniger scharf als die 2,0-l-Saugmotoren im Vorgänger, die Lenkung beliebiger als in vielen Konkurrenten. Doch wenn es drauf ankommt, lenkt der Trophy ohne nennenswertes Untersteuern ein, lässt sich im breiten nutzbaren Drehzahlband unkompliziert ausquetschen. Das maximale Drehmoment von 280 Newtonmetern (mit Overboost) liegt bei frühen 1.750 Umdrehungen an, die maximale Leistung von 220 PS kommt bei 6.050 Touren.
Serienmäßig leitet ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe die Kraft an die Vorderachse, ein Kupplungspedal gibt es in keinem schnellen Clio IV. Neben dem Trophy bietet Renault einen regulären Clio R.S. mit demselben Antriebsstrang, anderem Motormapping und 200 PS. Unterschiede gehen über die PS-Zahl hinaus: Der R.S. Trophy hat das sportlicher abgestimmte Fahrwerk und die direkter übersetzte Servolenkung.
Ab rund 13.000 Euro starten die Preise für gebrauchte Trophy auf mobile.de. Die neuesten Exemplare stammen aus dem Jahr 2018, ein Nachfolger aus der 2019 gelaunchten fünften Generation kommt definitiv.
Was der Renault Clio in der aktuellen, fünften Generation kann? Das erfährst Du im ausführlichen Alltagstest.
• Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbo
• Leistung: 200 PS
• 0-100: 6,7 s | Vmax: 230 km/h
VW Polo GTI (seit 2017) – Hubraum wie ein Kompaktsportler
Der VW Polo VI GTI ist der Hubraum-Riese in unserer Auflistung: Beim 2017 vorgestellten Sportmodell nutzt Volkswagen erstmals den aufgeladenen 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner. Also jenes Aggregat, das zuletzt im Golf VII GTI in mehreren Leistungsstufen erhältlich ist. Im sportlichen Kleinwagen leistet das Triebwerk 200 PS. Die maximale Kraft gibt es konstant zwischen 4.400 und 6.000 Touren, das maximale Drehmoment von 340 Newtonmetern liegt zwischen 1.500 und 4.350 Umdrehungen an. Zum Marktstart bietet Volkswagen diesen sportlichen Kleinwagen mit Sechsgang-Handschaltung oder Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe an. Aktuell lässt sich nur die Automatik-Version konfigurieren.
Ab 25.210 Euro beginnen die Preise für Neuwagen, gebrauchte Exemplare kosten auf mobile.de ab rund 19.000 Euro. Dafür gibt es ein fahraktives Modell für die Landstraße, kein Rennstrecken-Tool. Fahrwerk und Lenkung stimmt Volkswagen spitzer ab als herkömmliche Polo-Varianten, doch insgesamt zählt der 4,07 Meter lange GTI zu den alltagstauglichsten Modellen im Segment. Ab 1.350 Kilogramm wiegt er mit DSG – ein Golf VII GTI mit Automatik ist nur rund 70 Kilogramm schwerer. Dass wenige Kleinwagen-Sportler den starken Kompakten bei der Masse so nahekommen? Verziehen, weil das für seinen Antriebsstrang genauso gilt.
Wie viel Platz der VW Polo in der aktuellen, sechsten Generation bietet? Das erfährst Du in diesem ausführlichen Vergleichstest.
Der Hubraum-Riese: Das Triebwerk des sportlichen Kleinwagens leistet 200 PS. 2017 feiert der Polo GTI Premiere