Die besten Familien-Vans mit sieben Sitzen
Die Zeit der Vans scheint langsam vorbei. Aber noch gibt es die großen Familien-Gleiter mit sieben Sitzplätzen. Wir zeigen die besten Siebensitzer-Vans.
Vans gelten eigentlich als ideale Mischung aus Pkw und Kleintransporter. Sie bieten den Komfort und die Ausstattung einer Limousine und das Platzangebot eines Familien-Busses. Trotzdem ist diese Fahrzeuggattung vom Aussterben bedroht. Andere Karosserieformen graben den Vans das Wasser ab – pragmatische und günstigere Hochdachkombis von der einen Seite, geräumige SUVs mit teilweise bis zu sieben Sitzen von der anderen. Familien mit Platzbedarf dürften unter den aktuellen Angeboten trotzdem genügend Auswahl finden. Wir haben sieben Empfehlungen zusammengefasst.
Ford Galaxy: Echter Siebensitzer aus Köln
Der Ford Galaxy ist einer der letzten großen Familien-Vans. Drei Sitzreihen mit sieben vollwertigen Sitzen gehören zur Serienausstattung. An den Dachhimmel stößt hier garantiert niemand, der Galaxy bietet Raum wie eine Turnhalle. Da die dritte Generation des Ford Galaxy (seit 2015) technisch auf dem Ford Mondeo basiert, verfügt der Van über eine ähnlich umfangreiche Ausstattungsvielfalt. Auch beim Komfort hält er mit der Limousine mit. Beim Platzangebot hingegen schlägt das 4,85 Meter lange Raumschiff fast alle. Vor allem in der zweiten Reihe, die sich variabel verstellen lässt, genießen Passagiere die Bewegungsfreiheit eines Reisebusses. Der Kofferraum nimmt bei umgeklappten Sitzen bis zu 2.339 Liter Gepäck auf.
Der Ford Galaxy bietet viel Platz für einen überschaubaren Preis.
Die Motorenpalette hat Ford stets frisch gehalten. Unter der Haube stecken die modernsten Motoren der Kölner. 1,5- oder 2,0-Liter-EcoBoost-Benziner gibt es von 160 bis 240 PS. Doch vor allem die kräftigen Dieselmotoren machen aus dem mindestens 1,6 Tonnen schweren Galaxy einen Traumwagen für Familien. Die Selbstzünder setzen dabei allesamt auf zwei Liter Hubraum, leisten zwischen 120 und 240 PS und sollen mit rund sechs Litern Diesel auf 100 Kilometer auskommen. Sogar Allradantrieb gibt es für einige Modelle. Ab 2021 hat Ford einen 200 PS starken Hybridantrieb für Galaxy und S-Max angekündigt.
Derzeit starten die Listenpreise für Galaxy-Neuwagen bei knapp 31.000 Euro. Mit Dieselmotor und guter Ausstattung wird es allerdings teuer. Auch gebrauchte Schnäppchen sind schwer zu finden. Los geht es bei rund 16.000 Euro für gepflegte Modelle aus dritter Generation mit rund 100.000 Kilometern Laufleistung. Wer nicht ganz so viel Platz braucht, findet im Ford S-Max eine technisch gleiche, aber schnittigere Alternative.
Ist er der Richtige? Der Ford Galaxy in der ausführlichen Kaufberatung
VW Sharan: Drei Sitzreihen immer an Bord
Die Alternative zum Ford Galaxy kommt von VW. Das riesige Platzangebot des VW Sharan dürfte auch bei diesem Modell der wichtigste Kaufgrund sein. Doch genauso wichtig sind für Kunden die zwei hinteren Schiebetüren, die es sonst kaum noch in der Van-Klasse gibt. Drei Sitzreihen bilden den Standard beim 4,85 Meter langen Wolfsburger. Billig ist er nicht: Die Preisliste beginnt bei 39.280 Euro. Es gibt aus dem VW-Konzern Alternativen: Der baugleiche Seat Alhambra kostet fast 4.000 Euro weniger. Den Megaseller VW Touran bekommt man für gut 31.000 Euro.
Fast baugleich zum Seat Alhambra, lief vor 25 Jahren der erste VW Sharan vom Band.
Die Motorenauswahl passt der Hersteller der Größe und dem Gewicht des VW Sharan an. Als Benziner steht ein 1.4 TSI mit 150 PS zur Wahl. Bis 2018 war außerdem ein stärkerer Benziner mit 220 PS erhältlich. Die Dieselpalette beginnt derzeit beim 2.0 TDI mit 150 PS. Wie auch beim Seat Alhambra dient der 177 PS starke 2.0 TDI als Topmodell, das in weniger als zehn Sekunden auf Tempo 100 sprinten kann und sich mit rund sechs Litern Diesel auf 100 Kilometer begnügt. Bei Modellen bis 2018 beträgt die Leistung des Motors 184 PS.
Opel Zafira/Zafira Tourer: Kompakter Rüsselsheimer
Eine Klasse kleiner ist der Opel Zafira eher ein kompaktes Raumwunder. Schon 1999 verstecken die Rüsselsheimer das ausgeklügelte Sitzkonzept mit zwei ausklappbaren Notsitzen im Heck in einer nur 4,31 Meter langen Karosserie. Die dritte Generation ab 2011 heißt zunächst Zafira Tourer, ab 2016 aber wieder Zafira. Mit 4,67 Metern Länge bietet sie deutlich mehr Platz. Das Flex7 genannte Sitzsystem gibt es immer noch, für Erwachsene taugen die Plätze sechs und sieben aber nicht. Variabel ist der Zafira vor allem aufgrund der vielfältig verstellbaren zweiten Sitzreihe. Auch die Ausstattungsvielfalt überzeugt.
Sportlicher Auftritt und praktischer Nutzen: Opel verpasst dem Familien-Van Zafira die OPC-Insignien.
Das sowie die umfangreiche Antriebsauswahl machen den Opel Zafira zum beliebten Alltags- und Langstreckenauto. Kleine Turbobenziner mit 1,4 Litern Hubraum und 120 PS sind ebenso zu finden wie 115 PS starke 1,8-Liter-Sauger und beinahe sportliche Modelle mit 200 PS. Auf der Dieselseite reicht die Spanne von 120 PS bis 195 PS, wobei nur wenige – wie der 1.6 Diesel ab 2018 – die Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllen. Die Produktion der dritten Zafira-Reihe hat Opel im Sommer 2019 beendet. Seither trägt den Namen Zafira die Pkw-Version des Nutzfahrzeugs Vivaro.
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Dacia Lodgy: Budget-Familientransporter
Auch wenn der Einstiegspreis des Dacia Lodgy seit seiner Markteinführung im Jahr 2012 langsam nach oben klettert: Der Rumäne bleibt auch im Jahr 2020 ein echtes Schnäppchen. Mittlerweile steht der 4,50 Meter lange Van für 11.990 Euro im Showroom, inklusive einer Dreijahresgarantie. Klimaanlage und Bordcomputer sind zu diesem Preis schon inklusive. Die dritte Sitzreihe, die sich einfach ein- und ausbauen lässt, kostet 800 Euro extra. Das Heck lässt sich auch als geräumiges Frachtabteil nutzen. Dann stehen bis zu 2.617 Liter für die Ladung bereit.
Der Dacia Lodgy lädt entweder bis zu 2.617 Liter ein, oder transportiert mit dritter Sitzreihe bis zu sieben Passagiere.
Da der Dacia Lodgy wie auch der Dacia Logan MCV technisch auf der Kleinwagen-Plattform der Renault-Nissan-Allianz basieren, bleibt die Motorenpalette bodenständig. Mit maximal 1,6 Litern Hubraum und höchstens 130 PS ist man aber ausreichend zügig unterwegs. Die vergleichsweise spartanische Ausstattung führt schließlich zu einem erfreulich niedrigen Leergewicht von rund 1,3 Tonnen. Welche Vor- oder Nachteile der Dacia Lodgy sonst noch bietet, steht in unserer ausführlichen Kaufberatung.
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Citroën Berlingo: Klassiker mit viel Assistenztechnik
Einst begründete er das Segment der kleinen Hochdachkombis. Inzwischen geht der geräumige Citroën Berlingo in dritter Generation schon fast als Kleinbus durch. Seit 2018 teilt er sich Technik und Proportionen mit Opel Combo, Peugeot Rifter und Toyota Proace City. Der hemdsärmelige Nutzfahrzeug-Charakter steht dem Franzosen auch als Familienmobil sehr gut. Neben der 4,40 Meter langen Standardversion bietet Citroën den Berlingo mit langem Radstand und mit noch mehr Platz als 4,75 Meter lange XL-Version an. Beide sind mit fünf oder sieben Sitzen erhältlich.
Aus dem Nutzfahrzeug-Segment stammend, bietet der Citroën Berlingo genug Platz für siebenköpfige Familien.
Wer den bis zu 4.000 Liter großen Kofferraum häufig bis oben hin belädt, ist mit einem Dieselmotor bestens beraten. Die beiden Benziner holen aus 1,2 Litern Hubraum zwar 110 PS beziehungsweise 130 PS, müssen sich bei voller Beladung aber ordentlich anstrengen. Die Rolle der Top-Motorisierung übernimmt im Citroën Berlingo der 1,5-Liter-Diesel mit 130 PS, 300 Newtonmetern Drehmoment und Achtstufen-Automatik.
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Renault Espace: Elegantes Crossover
Ebenfalls aus Frankreich stammt dieser Van-Klassiker. In den 1980er-Jahren erregte der erste Renault Espace große Aufmerksamkeit. Sieben Sitze und ein so luftiges Raumkonzept in einem echten Pkw hatte es bis dahin nicht gegeben. Auch die folgenden Generationen des Renault Espace bleiben dem Konzept treu, bis zum Jahr 2015. Seitdem präsentiert sich der fünfte Espace als eher flacher, schnittiger Crossover mit SUV-Anleihen. Dennoch bietet der 4,86 Meter lange Franzose viel Raum, eine gute Variabilität und die Option auf sieben Sitze.
Der Renault Espace kommt seit 2020 mit teil-autonomen Funktionen und bis zu 225 PS.
Besonders günstig ist der Espace, der bei Renault als Topmodell fungiert, allerdings nicht – weder beim Preis noch bei der Motorenpalette. Jenseits von 40.000 Euro beginnen die Basisausstattungen bei mindestens 130 PS. Die Topversionen leisten 225 PS und fahren seit dem Facelift 2020 mit modernen Assistenzsystemen vor.
VW Caddy: Hochdachkombi-Bestseller
Volkswagen unterscheidet zwar stets klar zwischen Pkw und Nutzfahrzeug. Immerhin ist Volkswagen Nutzfahrzeuge eine eigene Marke. Trotzdem ist ein nominelles Nutzfahrzeug vor allem bei Familien sehr beliebt: der VW Caddy. Anders als der Großraum-Van Sharan bietet der Hochdachkombi Caddy zwar nur vergleichsweise robusten Charme, bis zur 2020er-Version hatte er außerdem reduzierte Ausstattungsmöglichkeiten und wenig Komfort. Dafür finden Caddy-Kunden aber viel Zuladung und ein riesiges Platzangebot vor. Zwei Radstände und Außenlängen stehen zur Wahl, die längere taugt mit fast 4,90 Metern fast als Bus. Sieben Sitze gibt es für beide Varianten.
Ein beliebtes Handwerkerauto mit Potenzial zur Familienkutsche.
Galt der Caddy einst als günstige Alternative zu Touran, Sharan oder VW Multivan, schraubte Volkswagen die Preise zum Facelift 2015 nach oben. Mittlerweile beginnen sie bei 21.283 Euro für das nackte Basismodell mit 102 PS starkem Dieselmotor. Maximal steht ein 150-PS-Diesel zum Verkauf. Die Benziner mit höchstens 1,4 Litern Hubraum haben mit einem beladenen Caddy ihre Mühe. Daher greifen die meisten Kunden zum Diesel. Wie sich der VW Caddy im Alltag schlägt, steht in unserem ausführlichen Test.
Die Top 7 Familienvans in Bildern
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