Die besten Minivans 2024/2025: Modelle im Überblick
Von wegen SUV: Minivans sind die idealen Familienautos – sowohl im Alltag als auch für Freizeit und Urlaub. Wir zeigen Dir sechs Modelle, die überzeugen, und erklären, was Minivans auszeichnet und ob sie als Camper geeignet sind.
Das Wichtigste über Minivans in Kürze
- Ideal für Familien
- Oft auf Handwerkerwagen basierend
- Günstiger als SUV und Kleinbusse
- Auch mit alternativen Antrieben zu haben
- Sehr variabel nutzbar
VW Caddy Life: Der Klassenprimus unter den Minivans
Seit dem ersten VW Caddy von 1979 haben sich die drei letzten Modelle von Generation zu Generation zumindest optisch immer mehr von einer schnöden Handwerkerkiste zu einem ansehnlichen Familienwagen entwickelt. Das gilt insbesondere für die fünfte Generation, die VW seit 2020 anbietet.
Während der „normale” VW Caddy bei einer Außenlänge von 4,50 Metern einen Laderaum von guten 191 Litern (als Siebensitzer) bis 2.556 Litern (ohne hintere Sitze) bietet, sind es beim 4,85 Meter langen Caddy Maxi schon 446 bis 3.105 Liter. Wer braucht da noch einen VW Bus?
Um die hohen Zuladungen von bis zu 692 Kilogramm zu gewährleisten (schließlich ist der Caddy immer noch ein Nutzfahrzeug), setzt VW auf eine Starrachse, allerdings mit Schrauben- statt mit Blattfedern. Diese Kombination bietet einen ordentlichen Fahrkomfort.
Viel Platz und toller Fahrkomfort: Bei mobile.de finden Interessenten rund 10.000 gebrauchte VW Caddy, davon 800 Caddy Maxi.
Bei den Motoren können Interessenten beim Caddy 5 zwischen Benziner, Diesel, Erdgas und seit 2024 auch einem Plug-in-Hybrid wählen. Sie leisten zwischen 75 und 150 PS. Optional gibt es Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe.
Empfehlenswert ist ein VW Caddy ab 2015, der bereits die Abgasnorm Euro 6 erfüllt. Familien sollten darauf achten, dass ihr Wunsch-Caddy zwei Schiebetüren hat.
Stärken
- Solide Technik, gute Ersatzteilversorgung
- Großes Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt
Schwächen
- Hohe Preise, sowohl als Neu- als auch als Gebrauchtwagen
- Anfällige 1,2-Liter-Motoren mit Steuerkette in der vierten Generation
Mercedes-Benz B-Klasse: Minivan mit Stern
Der Sternenkreuzer kommt sowohl bei Kleinfamilien als auch bei reisefreudigen Senioren an. Die B-Klasse ist ein solider Minivan mit modernem Fahrkomfort. Das PS-Portfolio der seit 2018 angebotenen dritten Generation reicht vom B 180 d mit 116 PS bis zum 224 PS starken B 250 4Matic. Auch ein Plug-in-Hybrid mit 218 PS ist zu haben. Bei älteren Modellen gibt es zudem Varianten mit Erdgas/CNG-Antrieb und elektrischem Antrieb. Die Stärken des Minivans mit Stern: großzügiges Platzangebot, komfortabler Einstieg, hochwertige Materialien und ausreichend Ladevolumen. Bei umgeklapptem Beifahrersitz und umgelegten Fondsitzen lassen sich bis zu 2.245 Liter Volumen nutzen.
Sehr geräumig und variabel, vorbildlicher Fahrkomfort: die Mercedes B-Klasse.
Serienmäßig verfügt der geräumige Mercedes-Benz über sieben Airbags, Kollisionswarner, Lichtsensor, Müdigkeitswarner, geteilte Rückbank und Start-Stopp-System. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Optionen, um den Innenraum nach individuellen Wünschen mit Sonderausstattungen aufzuwerten, zum Beispiel mit dem Leder-Paket und Alu-Zierteilen. Das Infotainmentsystem bietet die Möglichkeit der Sprachsteuerung. Damit lassen sich zum Beispiel Navigation, Telefon und Klimaanlage mit Sprachhinweisen bedienen. Alternativ kann man die Einstellungen über den Touchscreen vornehmen.
Stärken
- Tolle Ausstattungsoptionen, über die viele Gebrauchte verfügen
- Großes Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt
Schwächen
- Hohe Preise, sowohl als Neu- als auch als Gebrauchtwagen
- Große Räder mindern den Fahrkomfort, Einstiegsmodelle nur mit einfacher Hinterachse
Opel Combo Life: Einer von fünf
Den geräumigen Opel gibt es bereits seit 1986. Basierten die ersten Generationen noch auf Opel Kadett oder Opel Corsa, ist die fünfte Combo-Generation eines von fünf Schwestermodellen des Vielmarkenkonzerns Stellantis und Toyota. Während Opel die Nutzfahrzeug-Varianten des Combo auch weiterhin mit Verbrennungsmotoren anbietet, fährt die Minivan-Variante nur noch mit E-Antrieb vor. Wer Benziner und Diesel sucht, kann eines der Schwestermodelle von Citroën, Fiat, Peugeot oder Toyota wählen – oder zu einem Gebrauchtwagen greifen.
Bedarfsgerecht: Den Opel Combo gibt es als Lang- und Kurzversion.
Der Combo ist wie der VW Caddy in zwei Längen verfügbar. Als Fünfsitzer ist er 4,41 Meter lang, als Siebensitzer stattliche 4,76 Meter. In der kurzen Version kann der Combo je nach Bestuhlung zwischen 597 und 2.126 Liter Gepäck aufnehmen, in der Maxi-Version sind es zwischen 850 und 2.693 Liter. Mit umgeklapptem Beifahrersitz schluckt der Minivan sogar ein Drei-Meter-Surfbrett. Praktisch: Die Rücksitze klappen mit wenigen Handgriffen in den Wagenboden, der dann völlig eben ist.
Der E-Motor leistet 136 PS, die etwas magere 50-kWh-Batterie soll für eine Reichweite von 345 Kilometern gut sein. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 135 km/h.
Stärken
- Schiebetüren, sehr geräumig und variabel. Fondsitze einfach wegklappbar
- Kräftiger und leiser E-Antrieb
Schwächen
- Als E-Auto teuer, als Benziner oder Diesel eingeschränktes Angebot
- Für Langstrecke zu geringe Reichweite, nur eingeschränktes Schnellladen
Dacia Jogger: Der Nutzwertriese unter den Minivans
Viel Platz, bis zu sieben Sitzplätze, ein gewisses Maß an Variabilität, einfache Technik, vor allem aber unschlagbar günstig: Das ist der Dacia Jogger der rumänischen Renault-Tochter. Das Topmodell Extreme+ als Siebensitzer kostet mit 22.250 Euro knapp die Hälfte eines Opel Combo Electric. Dabei muss der Dacia-Fahrer nicht auf alternative Antriebe verzichten. Dacia bietet den Jogger als Benziner, Vollhybrid und mit LPG-Antrieb an. Gebrauchte Jogger sind entsprechend günstiger.
Viel Nutzwert, wenig Schickimicki: Bei mobile.de finden Interessierte viele faire Gebrauchtwagenangebote.
Auf nur 4,55 Metern bietet der Dacia Jogger bis zu sieben Personen reichlich Platz. Insbesondere in Sitzreihe drei sind Kopf- und Kniefreiheit üppiger als bei den meisten Siebensitzern. Bei voller Bestuhlung beschränkt sich der Gepäckraum allerdings auf wenig Minivan-ähnliche Maße: Bei 160 Litern Stauraum bleibt nicht mal eine Reisetasche für jeden Passagier. Beim Fünfsitzer wächst der Kofferraum auf völlig ausreichende 607 Liter. Wird die Rückbank umgeklappt, sind es sogar 1.819 Liter.
Stärken
- Sehr günstig, viel Platz
- Alternative Antriebe
Schwächen
- Keine Schiebetüren, Rücksitze nur klapp-, aber nicht versenkbar
- Schlechtes Abschneiden der Dacia-Modelle beim TÜV-Report und in der ADAC-Pannenstatistik
Auto-Redakteur Peter R. Fischer testet den Dacia Jogger mit Hybridantrieb:
BMW 2er Active Tourer: Mehr Mini als Van
SUV hat BMW von X1 bis X7 in jedem Format im Programm – bei den Vans nur einen, den 2er Active Tourer. Und auch hier haben die Bayern ihr Programm mit der zweiten Generation zusammengestrichen: Der längere und mit sieben Sitzen ausgestattete BMW 2er Gran Tourer fuhr 2021 auf sein Altenteil. Als Gebrauchtwagen ist dieses Modell sicher eine Überlegung wert.
Mehr dynamisch als geräumig, aber mit pfiffigem Rückbankkonzept kann der 2er Active Tourer Familien überzeugen.
Der fünfsitzige 2er Active Tourer kann mit Dynamik und Variabilität überzeugen. So lässt sich die Rückbank für mehr Beinfreiheit oder Kofferraumvolumen in Längsrichtung um 13 Zentimeter verschieben (gegen Aufpreis). Die Rücksitzlehnen können mit einem Handgriff in einer Cargo-Stellung nach vorn geneigt werden, um im Gepäckabteil mehr Platz zu schaffen. Oder sie lassen sich im Verhältnis 40:20:40 ganz zu einer topfebenen Ladefläche umklappen. Das Ladevolumen ist für einen BMW ordentlich, für einen Minivan na ja. Je nach Bestuhlung stehen zwischen 470 und 1.455 Liter zur Verfügung. Bei den Modellen mit 48-Volt- oder Plug-in-Hybridtechnik knapst die größere Batterie ein paar Liter vom Stauraum ab.
Womit wir zum üppigen Motorenangebot kommen. Verfügbar sind drei Diesel (150 bis 211 PS), vier Benziner (122 bis 204 PS) sowie zwei Plug-in-Hybride (245 und 326 PS).
Stärken
- Clevere, variable Rückbank
- Tolles Fahrwerk, umfangreiches Motorenangebot
Schwächen
- Teuer, keine Schiebetüren, nicht ganz so geräumig
- Keine Handschaltung lieferbar
Renault Kangoo: Minivan auf Französisch
Als Renault 1997 den ersten Kangoo auf den Markt brachte, staunte die Konkurrenz: Der Kangoo war mit zwei Schiebetüren erhältlich – ein Novum bei den Minivans im Handwerker-Style. Innen und außen war der erste Kangoo sehr einfach gestrickt. Viel Hartplastik und offene Verschraubungen prägten das einfache Design. Den Menschen gefiel die rustikale Art: Die erste Generation geriet zum Verkaufsrenner. Gebrauchte Kangoo der Jahrgänge 1997 bis 2008 sind heute gefragte Modelle, die 4×4-Version ist sehr selten zu finden.
Viel Platz auf wenig Raum – alle drei Generationen des Kangoo werden bei mobile.de angeboten.
Für Generation zwei und drei hat Renault sich Partner gesucht. Deshalb gibt es fast baugleiche Fahrzeuge auch von Mercedes und Nissan. Seit 2008 steht der Kangoo nicht mehr auf einer Kleinwagenplattform und bietet deutlich mehr Komfort und weniger Hartplastik. Die aktuelle Modellreihe ist seit 2021 auf dem Markt. Auch hier gibt es zwei Fahrzeuglängen und jede Menge Platz. Der „normale“ Kangoo misst 4,49 Meter in der Länge und fasst zwischen 775 und 2.800 Liter Ladevolumen. Beim 4,91 Meter langen Grand Kangoo mit zusätzlicher dritter Sitzreihe beträgt das Kofferraumvolumen zwischen 500 und stolzen 3.050 Litern.
Bereits seit Anfang der 2000er-Jahre ist beim Kangoo eine Elektrovariante im Programm. Auch die aktuelle Generation ist als Stromer E-Tech zu haben.
Stärken
- Viel Platz, zwei Schiebetüren
- Umfangreiches Motorenangebot
Schwächen
- Ausgeprägte Wankneigung in flotten Kurve
- Ältere Kangoo fallen negativ im TÜV-Report auf
Was ist ein Minivan?
Ursprünglich stammt der Begriff aus Nordamerika und bezeichnet dort eine Großraumlimousine. Ein typischer Vertreter ist der Chrysler Voyager – mit bis zu 5,14 Metern aber für den europäischen Sprachgebrauch alles andere als „mini“. Für uns Europäer ist ein Minivan eher ein Fahrzeug im Kleinwagenformat mit möglichst guter Raumausnutzung auf wenig Verkehrsfläche, hohem Dach und mit bis zu sieben Sitzplätzen. Die ersten Minivan-Modelle waren kastenförmige Handwerkerautos, bei denen der Laderaum mit Fensterflächen und Sitzbänken versehen wurde. Design stand bei diesen Kleinbussen eher nicht im Vordergrund. Ein niedriger Preis und der praktische Nutzen waren der Hauptkaufgrund. Das gilt auch heute noch, obwohl der Übergang zwischen Kastenwagen und Hochdach-Kombi wie dem BMW 2er Active Tourer und der Mercedes B-Klasse bei einigen Modellen fließend ist.
Minivan versus Kompaktvan versus Kleinbus: Was ist der Unterschied?
Minivan und Kompaktvan sind bei den heutigen Modellen in der Tat schwierig abzugrenzen. Zum Beispiel zählte die zweite Generation des VW Caddy mit seinen 4,21 Metern noch eindeutig zu den Minivans. Der aktuelle Caddy hat mit 4,50 Metern dagegen schon eher das Format eines Kompaktvans à la VW Touran. Und der VW Caddy Maxi (4,85 Meter) reicht bereits fast an die Kleinbusse VW T5 und VW T6 heran. So müssen Interessenten für einen voll ausgestatteten Caddy Maxi mit Topmotorisierung tiefer in die Tasche greifen als für einen Touran mit magerer Ausstattung oder einen Basis-VW-Bus.
Warum sind Minivans trotz des SUV-Trends immer noch interessant?
Bis Ende August 2024 wurden in Deutschland rund 40.000 Minivans neu zugelassen. Im gleichen Zeitraum konnte allein VW 75.000 T-Cross und Taigo verkaufen. Dennoch haben Minivans viele Vorteile, besonders auf der Kostenseite. Gegenüber einem SUV fallen die Betriebskosten beim Minivan in der Regel niedriger aus. Zu diesen Unterhaltungskosten zählen unter anderem der Spritverbrauch, die Kfz-Steuer und die Kfz-Versicherung. Der Spritverbrauch ist modellabhängig, die Versicherungsprämien für SUV steigen tendenziell an, da SUV auch besonders begehrte Diebstahlobjekte sind. Für ein Minivan-Modell sprechen außerdem:
- Der variable Innenraum mit flexibler Sitzanzahl
- Die übersichtliche Sitzposition für den Fahrer
- Der üppige Stauraum, was gerade für größere Familien entscheidend ist
- Die gegenüber einem hochbeinigen SUV niedrige Ladekante des Kofferraums
Minivans gebraucht kaufen
Der Gebrauchtwagenmarkt für Minivans ist groß – auch da einige populäre Modelle wie der Opel Meriva neu nicht mehr erhältlich sind. So werden bereits für deutlich unter 10.000 Euro Fahrzeuge in gutem Zustand und mit guter Ausstattung angeboten. Wie bei jedem Gebrauchtwagenkauf solltest Du Dich vor dem Kauf eines Minivans ausgiebig mit Deinem Traumauto beschäftigen und Dir überlegen, welches Modell das richtige für Dich ist. Auch ob Du den Gebrauchten eher privat oder beim Händler kaufst, solltest Du abwägen. Privatverkäufe sind oft günstiger, während ein Händler eine Gewährleistung anbieten muss. Interessierst Du Dich für ein E-Auto, solltest Du einen Akku-Check durchführen (lassen) oder ein Batterie-Zertifikat verlangen. Unsere Checkliste für den Gebrauchtkauf gibt Dir zahlreiche wichtige Tipps.
Minivans als Camper: Perfekt für Camping-Ausflüge?
Viel Platz, variabler Innenraum, ausreichender Langstreckenkomfort – da stellt sich schnell die Frage, ob so ein Minivan nicht auch als Minicamper taugt. Tatsächlich gibt es für viele Minivans Ausbausätze und Module, mit denen Familien und junge Paare ihr Minivan-Modell mit mehr oder weniger Handgriffen in ein rollendes Appartement verwandeln können. VW bietet seinen Caddy sogar bereits als Reisemobil California an. Und selbst ohne Ausbauten sind Zelt, Kocher und Campingliegen blitzschnell verstaut – Platz gibt es ja reichlich.