Die besten Langstreckenfahrzeuge
Gute Langstreckenautos gibt es in jeder Preisklasse. Hier liest Du, was Reiseautos ausmacht und welche es am Markt gibt.
Ob beruflich oder privat: Viele Deutsche fahren regelmäßig lange Strecken mit dem Auto. Komfortable Langstreckenautos sorgen dafür, dass diese großen Reisen entspannt ablaufen und man auch nach mehreren 100 Kilometern ausgeruht aussteigt. Doch was gehört zu einem geeigneten Reiseauto dazu und was sind die besten Langstreckenautos?
Das macht ein gutes Langstreckenauto aus
Langstreckenfahrzeuge müssen mit einigen Eigenschaften aufwarten. So sollten sie Assistenzsysteme bieten, die Dich beim Fahren auf der Autobahn unterstützen. Hierzu zählen vor allem ein adaptiver Tempomat und ein Lenkassistent. Ersterer hält den Abstand zum Vordermann, zweiterer hält die Fahrspur. In Kombination lassen die beiden Systeme teilautomatisiertes Fahren zu. Auch die passende Motorisierung sowie ein geringer Verbrauch machen ein Auto zu einem guten Langstreckenfahrzeug. Plug-in-Hybride spielen ihre Stärken vor allem auf kurzen Strecken aus. Denn die Batterie ist rasch leer und dann steigt der Verbrauch stark an. Dieselantriebe sind hingegen vor allem bei längeren Fahrten und außerhalb des Stadtverkehrs sparsam. Außerdem empfiehlt sich ein Automatikgetriebe – am besten eines mit mehr als 6 Gängen. Das hilft dem Antrieb in Sachen Durchzug. Ein lang übersetzter höchster Gang senkt außerdem die Drehzahl und damit das Geräuschniveau.
Wichtig für den Komfort ist das Fahrwerk. Es sollte bequem sein, ohne aber zu wankanfällig zu werden. In der Luxusklasse arbeiten Hersteller deshalb oft mit Wankstabilisierungen und Luftfederung oder adaptiven Dämpfern. Eine solide Geräuschdämmung ermöglicht entspannte Gespräche mit Beifahrern. Ist der Innenraum wohnlich und hat bequeme Sitze und Ausstattungsmerkmale wie etwa Massagesitze, verbringt man automatisch gerne mehr Zeit im Auto. Hier findest Du nochmals die wichtigsten Eigenschaften, die ein Langstreckenauto bieten sollte.
Wichtige Eigenschaften für ein Langstreckenauto
- Sauber regelnde und vorausschauende Assistenzsysteme
- Laufruhiger Antriebsstrang mit Leistungsreserven
- Komfortables und spurtreues Fahrwerk
- Ausgeklügelte Geräuschdämmung
- Wohnlicher Innenraum
- Wirtschaftlicher Verbrauch
Die besten Langstreckenautos
Das Fahrwerk bügelt Unebenheiten weg und hält das Auto dennoch in der Spur. Der Motor ist auch bei hohem Tempo unangestrengt und in den luxuriösen Innenraum dringen kaum Geräusche ein. Klar: Je teurer das Langstreckenauto ist, desto mehr Komfortfeatures bietet es in der Regel. Diese Liste zeigt allerdings, dass es auch in unteren Preisklassen ansprechende Langstreckenfahrzeuge gibt. Von Citroën über BMW bis zu Rolls-Royce ist alles dabei. Und sogar Elektrofahrzeuge können sich als Reiseautos eignen.
Citroën C4: Preiswertes Langstreckenauto
Der Hersteller Citroën definiert sich selbst vor allem über Komfort. Auch bei der Kompaktlimousine C4 setzen die Franzosen auf ihre „Advanced Comfort Federung“ – und das serienmäßig. Die Technik dahinter: Statt eines mechanischen Anschlags pro Feder kommen zwei hydraulische zum Einsatz. Dadurch vergrößert sich der Federweg und Rückfederungen werden minimiert. Passend zum komfortablen Fahrwerk gibt es besonders weiche und breite Sitze, die den C4 zu einem komfortablen Langstreckenauto machen. Kleiner Wermutstropfen – viel Seitenhalt bieten sie nicht.
Motorisch bietet der Citroën C4 für jeden Geschmack etwas: Die Kompaktlimousine gibt es als Elektroauto, Plug-in-Hybrid, klassischen Benziner und als Diesel. Dieser liefert 131 PS, beschleunigt den Franzosen auf bis zu 206 km/h und ist immer an eine Achtgang-Automatik gekoppelt. Mit einem offiziellen Verbrauch von 4,6 Litern ist der Citroën C4 sehr sparsam und gemeinsam mit günstigem Tanken ist die Fortbewegung mit ihm sehr preiswert. Dank des 50 Liter großen Tanks kann man rund 1.000 Kilometer fahren, ohne an die Zapfsäule zu müssen. Neu startet der Citroën C4 bei knapp unter 23.000 Euro, gebraucht geht es bei rund 17.000 Euro los.
Optional gibt es für den Citroën C4 den Highway Driver Assist. Das System verbindet den Tempomat mit dem aktiven Lenkassistenten.
Škoda Superb: Flaggschiff aus Tschechien
Der Škoda Superb ist das Spitzenmodell der Marke. Materialqualität, Verarbeitung und Design sorgen für Wohlfühl-Atmosphäre im Innenraum. Die komfortablen Sitze beispielsweise machen das Modell zu einem beliebten Reiseauto. Dank seines rund 2,85 Meter langen Radstandes bietet der Superb zudem viel Platz. Als Kombi mit 660 Liter fassendem Kofferraum können auch mehrere Personen mit Gepäck mitfahren. Ob Arbeits- oder Urlaubsreise: Besonders entspannt ist man mit einem Urlaubscheck unterwegs, mit dem das Auto perfekt vorbereitet ist. Die Motorenpalette des Superb ist facettenreich. Für Langstreckenfahrer interessant: der zwei Liter große Diesel. Ihn gibt es mit 150 oder 190 PS. Mittlerweile immer mit dabei ist das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Die stärkere Version gibt es auch mit Allradantrieb.
Damit der Škoda Superb aber zu einem tollen Langstreckenauto wird, sollten einige Extras an Bord sein. So ist das adaptive Fahrwerkssystem DCC empfehlenswert. Außerdem ermöglicht der „Travel Assist“ autonomes Fahren auf Level 2. Das bedeutet, der Superb beschleunigt, bremst und lenkt eigenständig – und zwar bei Geschwindigkeiten von bis zu 210 km/h. Weil der Škoda Superb günstiger ist als die Mitbewerber von Audi, BMW und Mercedes, wartet er auch gut ausgestattet mit einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Neu ist er ab etwa 40.000 Euro erhältlich, Gebrauchte beginnen schon bei 16.000 Euro.
Der Škoda Superb ist mit seinen großzügigen Platzverhältnissen und dem komfortablen Fahrverhalten für die Langstrecke geschaffen.
Mazda CX-5: Unkonventioneller Spaßmacher
„Kodo“, die Designphilosophie von Mazda, ist für eine klare, reduzierte Optik bekannt. Was die Fahrzeuge nicht nur optisch ansprechend macht, sondern im Falle des SUVs CX-5 auch positive Auswirkungen auf Fahrkomfort und Verbrauch hat. Die Form wurde beim Generationenwechsel 2017 aerodynamisch optimiert. Dadurch haben sich Windgeräusche und Verbrauch weiter verringert. Beim Infotainmentsystem geht Mazda einen eigenständigen Weg. Während fast alle anderen Hersteller auf Touchbedienung setzen, haben Mazda-Modelle ab dem Facelift 2021 keinen Touchscreen mehr. Das 10,25-Zoll große Display bedient man mit einem Dreh-Drück-Regler. Das lenkt weniger vom Fahrgeschehen ab, was vor allem bei höheren Geschwindigkeiten für Langstreckenautos ein Plus an Sicherheit ist.
Was der Mazda CX-5 außerdem gut kann: den Alltag mit Fahrspaß würzen. So ist die Handschaltung mit kurzen Schaltwegen knackig abgestimmt, die Lenkung direkt und die Benzinmotoren sind drehfreudig. Auch deshalb, weil sie keinen Turbolader haben. Das erhöht allerdings den Verbrauch des Reiseautos. Sparsamer unterwegs ist man mit den Dieselmotoren. Hier hat man die Wahl zwischen 150 und 184 PS. Beide Motorisierungen können optional mit Allradantrieb und einer sechsstufigen Automatik kombiniert werden. Bei einer Außenlänge von weniger als 4,6 Metern findet man auch schnell einen Parkplatz. Tipp: Bei der Suche nach einem solchen kann eine Parkplatz-App helfen. Die Preise starten bei knapp unter 30.000 Euro neu, gebrauchte Modelle gibt es auf mobile.de schon ab rund 14.000 Euro.
Serienmäßig wartet der CX-5 mit Voll-LED-Scheinwerfern auf, optional gibt es Matrix-Technologie.
Kia EV6: Das elektrische Langstreckenauto
Ein Elektroauto unter den besten Langstreckenautos? Ja, das ist mit den modernen, großen Akkus und den schnellen Ladezeiten tatsächlich möglich. Denn einige Elektroautos warten mit Langstrecken-Qualitäten auf. Dazu gehört auch der Kia EV6. Zusammen mit seinem technischen Zwilling, dem Ioniq 5, ist er das einzige Elektroauto diesseits der teuren Oberklasse, das mit einer 800-Volt-Architektur ausgerüstet ist. Diese ermöglicht ein besonders schnelles Laden. An einer passenden Säule und unter optimalen Bedingungen lädt man den Kia EV6 in nur 18 Minuten von zehn auf 80 Prozent auf.
Was das von Motorjournalisten gewählte Auto des Jahres 2022 darüber hinaus als Langstreckenauto auszeichnet, ist sein komfortables Platzangebot. 2,9 Meter Radstand treffen hier auf die platzsparende Bauart eines Elektroautos. Wo man auch sitzt, kommt Luxuslimousinen-Feeling auf. Dazu passen die bequemen Sitze, auch in Reihe zwei. Die Sitze sind serienmäßig mit veganem Leder überzogen, in der Ausstattung GT-line gibt es stattdessen edles Velourleder. Optimal für lange Reisen ist das Modell mit Heckantrieb und großer Batterie. Denn nur zwei angetriebene Räder verbrauchen weniger Strom als vier. Außerdem wiegt ein Allradantrieb auch immer mehr. Die Reichweite beträgt laut WLTP 528 Kilometer. Gebrauchtwagen findet man auf mobile.de ab rund 40.000 Euro.
Schon die Basisausstattung ist extrem üppig. Mit an Bord: der adaptive Tempomat, der aktive Spurhalteassistent und ein Navigationssystem.
BMW 5er Touring: Sportlich und praktisch
Der BMW 5er Touring legt einen besonders großen Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort hin. Vielfältig ist aber nicht nur das Fahrverhalten, sondern auch die Möglichkeiten, das Infotainment zu bedienen: Via Dreh-Drück-Regler, Berührungen am Display, Sprachbefehl und optional mit Gestensteuerung. Wer etwa einen Anruf bekommt, kann mit einem einfachen Wisch durch die Luft an- oder ablehnen. Wie in diesem Fahrzeugsegment üblich, gehört der BMW 5er Touring aber erst mit aufpreispflichtigen Extras zu den besten Reiseautos.
Mit dem adaptiven Fahrwerk wird die Spreizung zwischen Komfort und Dynamik noch breiter. Dank der Integral-Aktivlenkung wird die Lenkung bei Autobahngeschwindigkeiten indirekter. Das bedeutet, dass sie Lenkbefehle weniger scharf umsetzt. Der „Drive Assistant Professional“ hält bis 210 km/h den 5er Touring selbständig in der Spur und den Abstand zum Vordermann. Im Stau hält dieser sogar die Rettungsgasse ein. Er fährt entsprechend der erkannten Fahrspur ganz links oder ganz rechts in dieser. Und dank des optionalen Laserlichts überzeugt der BMW 5er Touring auch nachts auf der Langstrecke. 650 Meter weit kann dieses leuchten. Allerdings kommt es nicht auf der Autobahn und nur unter optimalen Bedingungen zum Einsatz, sobald der Fernlichtassistent es freigibt. 55.900 Euro kostet ein neuer BMW 5er Touring mindestens. Gebraucht ist der 5er Touring immerhin für unter 50.000 Euro zu haben.
Als 520d verbraucht der 5er Touring 4,3 Liter pro 100 Kilometer. Dank des 66-Liter-Tanks fährt man also 1.500 Kilometer ohne Tankstopp.
Mercedes S-Klasse: Klassiker in der Oberklasse
Unter den besten Langstreckenautos darf der Inbegriff der Luxuslimousine nicht fehlen. Mercedes hat mit der S-Klasse mehr als 50 Jahre Erfahrung in Sachen Langstreckenkomfort. Die Generation ab 2020 stellt dabei keine Ausnahme dar. So wurde der Geräuschkomfort nochmals verbessert. Schon im Rohbau platziert Mercedes Akustikschäume. In der Windschutzscheibe ist Akustikfolie integriert. Spezielle Kanten an den Innenseiten der Außenspiegel reduzieren die Windgeräusche. Serienmäßig an Bord ist eine Luftfederung. Optional minimiert die „E-Active Body Control“ Wank-, Nick- und Hubbewegungen. Mehr als 20 Sensoren analysieren die Fahrsituation 1.000 Mal in pro Sekunde und eine Kamera scannt die Fahrbahn vor der S-Klasse, damit das Fahrwerk auf Unebenheiten vorbereitet ist.
Zumindest für die Plug-in-Hybrid-Versionen der S-Klasse gibt es das Energizing Programm „Power Nap“. Dieses eignet sich besonders gut, wenn man während der Langstrecken-Fahrt müde wird und eine Schlafpause einlegt. Das Programm ist in drei Teile gegliedert. In der Einschlafphase spielt die S-Klasse entspannende Musik und Sitzheizung und -massage werden aktiviert. Während des Power Naps sind die Funktionen reduziert. Während des Aufwachens durch den Wecker wird schwungvollere Musik gespielt, der Innenraum beduftet und mit Ambientebeleuchtung aktiviert. Wem das zu viel des Guten ist: Auch die Vorgängermodelle bieten überdurchschnittlich gute Qualitäten für Langstreckenfahrzeuge – und sind am Gebrauchtwagenmarkt deutlich günstiger zu haben. Bei etwa 50.000 Euro fangen die Gebrauchten an.
Top auf der Langstrecke und in der Stadt: Die optionale 10-Grad-Hinterachslenkung macht die S-Klasse wendig wie ein Kompaktkauto.
Bentley Continental GT: Der ganz besondere Grand Tourer
Der Bentley Continental GT hat seine Langstrecken-Qualitäten schon im Namen. Das GT steht für Gran Turismo, zu deutsch große Reise. Schnell ist die Reise im Luxus-Coupé der Briten auch: Als Einstiegsmotorisierung fungiert ein V8 mit zwei Turbos und 550 PS. Der W12 im Continental GT Speed leistet 659 PS und beschleunigt den Bentley auf bis zu 335 km/h. Von 0 auf 100 km/h geht es in 3,6 Sekunden. Schwindelfrei im Auto zu bleiben, könnte da zur echten Herausforderung werden, wenn man es denn ausreizen will. Aber der Continental GT beeindruckt auch als souveräner Gleiter.
Ein echter Luxustempel ist der Innenraum des Reiseautos. Die Sitze sind wahlweise mit Leder überzogen, das von Kühen aus dem nordeuropäischen Raum gewonnen wurde. Der Grund: Dort gibt es weniger Insekten, die in die Haut der Kühe stechen. Dementsprechend makellos ist das Leder. Wer will, kann seinen Continental GT aber auch mit veganen Stoffen ausstatten lassen. Die Armaturen sind digital und es gibt auch einen Zentral-Screen. Wem der zu neumodisch ist, kann ihn via Knopfdruck verschwinden lassen. Zum Vorschein kommen dann edle, analoge Anzeigen für die Außentemperatur, die Himmelsrichtung und die Uhrzeit. Die Gebrauchtwagenpreise für ältere Generationen beginnen bei 26.000 Euro.
Den Bentley Continental gibt es auch als Cabrio. Dessen Verdeck kann man auch in Tweed-Stoff-Optik ordern – very british!
Rolls-Royce Phantom: Der Superlativ
Der Rolls-Royce Phantom kann als bestes Reiseauto der Welt bezeichnet werden. Vor allem für Mitfahrende: Während man bei anderen Autos die Frage stellen kann, welcher Platz der beste ist – rechts hinten oder links vorne – wird sie im Phantom obsolet. Denn der Radstand ist länger als ein ganzer VW up! mit seinen 3,5 Metern – und das gilt sogar für die 5,762 Meter lange „Kurzversion“. So liegt der Phantom unvergleichlich ruhig und bequem auf der Straße. Der Fond gleicht einer Lounge, doch auch vorne geht es luxuriös zu.
Die freie Armaturenbrettfläche vor dem Beifahrer, auch als Designleiste bekannt, nennen die Briten „Gallery“. Dort können Kunden Dekore aller Couleur einbauen lassen. Von Silberapplikationen bis Porzellan ist eigentlich jedes Kunstwerk möglich, das man bezahlen kann. Auch auf mobile.de sind in einigen Inseraten Händler-Bestellfahrzeuge zu finden. Serienmäßig mit an Bord dieses komfortablen Langstreckenautos sind immerhin die 130 Kilogramm Dämmmaterial. Das sorgt für absolute Ruhe an Bord – ob auf der Autobahn oder im Großstadtgetümmel. Bei allen Ausstattungslinien gleich: Der Rolls-Royce Phantom fährt immer mit kraftvollem und laufruhigen Zwölfzylinder vor. Die günstigsten Gebrauchten findet man auf mobile.de ab 86.000 Euro.
Die ikonische Kühlerfigur des Phantom ist vandalismussicher. Bei Abbruchversuch fährt sie schnell unter die Motorhaube zurück.
Die besten Langstreckenautos in Bildern
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