Das sind die besten Kult-Cabrios für kleines Geld
Klassische Cabriolets müssen nicht teuer sein. Diese offenen Youngtimer sind bezahlbar und problemlos im Umgang.
Wenn der Frühling kommt, beginnt die Cabriolet-Saison. Offene Youngtimer haben einen besonderen Reiz, weil sie sich optisch aus der automobilen Masse abheben. Für Firmen oder Selbstständige taugt ein extrovertierter Klassiker sogar als fahrende Visitenkarte. Allerdings hat bei mehr als 20 Jahre alten Fahrzeugen niemand Lust auf hakende Verdecke, Risse im Stoff oder Probleme bei der Ersatzteilversorgung. Die Lösung: der Rückgriff auf bewährte, solide Modelle, deren Ersatzteilversorgung aufgrund von Großserien-Technik kein Problem darstellt.
Volkswagens New Beetle etwa teilt sich die Plattform mit den Millionen-Sellern VW Golf und Audi A3. Daher gibt es heute noch massig Schrauber-Teile auf Lager. Opels Tigra Twin Top stammt vom soliden und haltbaren Corsa C ab. Es geht auch vornehmer: Der Mercedes CLK etwa ist ein elegantes Derivat der C-Klasse (W202). Wir zeigen sieben pflegeleichte und erschwingliche Youngtimer-Cabrios, die Du für weniger als 10.000 Euro bekommst.
VW New Beetle Cabrio (2003 bis 2010)
1997 freuen sich VW-Freunde über den neuen Enkel des legendären Käfer. Der neue Beetle zitiert den Klassiker ausgiebig. Trittbretter, frei stehende Kotflügel, runde Motorhaube: Optisch ist seine Anlehnung an den Wolfsburger Evergreen kaum zu übersehen. Unter dem putzigen Blechkleid steckt aber moderne Technik auf Golf-Basis: Front- statt Heckantrieb und effiziente Motoren aus dem Konzernregal.
Im Sommer 2019 stellt VW die Produktion ein. Auf mobile.de ist der offene Beetle noch zu haben.
Die Cabrio-Version des New Beetle wird erst 2003 vorgestellt. Gut gelungen sind das Fahrwerk und die exakte Lenkung sowie die hohe Verwindungssteifigkeit der Karosserie. Auch bei den Motoren gibt es eine große Vielfalt vom 1.4 über 1.8 Turbo bis zum 1.9 TDI. Weniger pfiffig fällt dagegen die Verdeck-Lösung aus: Geöffnet versperrt die Stoffmütze die Sicht nach hinten, auch das Platzangebot im Fond sowie im Kofferraum ist sehr begrenzt. Ein praktisches Auto sieht anders aus, dafür punktet der erste Beetle heute mit dem Kult-Faktor.
Saab 9-3 Cabriolet (1998 bis 2011)
Mit hübschen Cabriolets hat Saab vielen Autofahrern Freude gemacht. Eine Legende ist die offene Version des Saab 900, die heute als Straßenmöbel die Szeneviertel deutscher Großstädte schmückt. Nicht ganz so kultig, aber dafür moderner ist die Cabrio-Version des Saab 9-3. Das Design ist schick, dazu kommen eine prima Straßenlage und effiziente bis kraftvolle Motoren.
Seit 1998 rollt der Saab 9-3 auf den Straßen. Es gibt ihn als Limousine, Kombi, Kombicoupé und als Cabriolet.
150 PS leisten sowohl der Zweiliter-Turbo-Benziner als auch der 1,9-Liter-TDI. Kult ist heute schon der 9-3 Viggen. Dieses Label ist von Saabs Flugzeugsparte ausgeliehen und steht für die besonders sportlichen Modelle. Beim 9-3 sind dies in der Spitzenversion 230 Turbo-PS. Mit V6 Turbo sind bis zu 280 PS drin. Das Fahrerlebnis beschreiben Saab-Fans als genial, wenngleich es beim 9-3-Cabriolet nur Front- und keinen Allradantrieb wie bei Limousine und Kombi gibt.
Opel Tigra Twin Top (2004 bis 2009)
Eine Tradition bei Opel sind sportliche Autos, die sich Normalverdiener leisten können. Die Speerspitze bildet in den 90ern der Calibra, doch das schnelle Coupé gibt es nicht als Cabriolet. Die Alternative heißt Opel Tigra, von dem die Rüsselsheimer ab 2004 eine offene Version namens Twin Top anbieten. Basis ist der Corsa C, der in den Nuller-Jahren durch gute Verarbeitungsqualität und Langlebigkeit erfreut.
Coupé und Cabrio zugleich: Der Opel Tigra Twintop macht auch als Gebrauchter eine gute Figur.
Der Tigra Twin Top teilt sich mit dem Kleinwagen die Plattform sowie einen Großteil der Aggregate und Interieur-Komponenten. Bei gutem Wetter lässt sich das Stahldach fix versenken. Weil es nicht komplett im Kofferraum verschwindet, schrumpft das Stauvolumen bei offener Fahrt auf lediglich 250 Liter. Dort passt also auch mehr als eine Sporttasche hinein. Sogar die Motoren können Freude machen: Mit dem 1.4 Twinport (90 PS) rennt der kleine Roadster immerhin 180 km/h, mit dem 1.8 Ecotec (125 PS) sogar über 200 km/h.
Audi Cabriolet (1991 bis 2000)
Als das Audi Cabriolet vor 30 Jahren auf den Markt kommt, erregt es Aufsehen. Damals ist man von den Ingolstädtern zwar solide, aber doch recht fade Limousinen gewöhnt. Tatsächlich basiert der erste offene Audi auf dem Audi 80 (B3). Der ist bieder, aber langlebig. Die Karosserie ist voll verzinkt, die Technik simpel und robust. Der Nachfolger B4 erhält eine neue Verbundlenkerachse und einen größeren Radstand. Zudem gibt es in der Baureihe erstmals einen Sechszylinder-Motor.
Zeitloses Design und Alltagstauglichkeit machen das Audi Cabriolet zu einem attraktiven Youngtimer.
Das Schöne am Cabriolet ist, dass es eine elegante Linie hat. Das Design ist zeitlos gelungen. Hinzu kommt eine prima Alltagstauglichkeit: Den offenen Audi kann man mit geschlossenem Verdeck auch im Winter fahren, sogar eine Sitzheizung war damals erhältlich. Die 174 PS im 2.8 sind souverän, zum lässigen Vorankommen reichen aber schon die 116 PS im Basis-Zweiliter-Modell aus.
BMW 3er E46 (1998 bis 2007)
Der Dreier ist immer eine gute Wahl. Die Baureihe E46 gilt unter Liebhabern als der letzte klassisch-elegante 3er aus München. Der Vorgänger E36 wirkt heute schon recht alt, die ersten Exemplare werden bereits offiziell Oldtimer. Der 1998 vorgestellte E46 macht hingegen noch einen zeitgemäßen, modernen Eindruck – das gilt insbesondere für das 2000 nachgereichte Cabriolet.
Der BMW 3er E46 ist das letzte bayerische Cabrio der Baureihe mit Stoffverdeck.
Das Stoffverdeck des geschmackvollen Gleiters isoliert gut gegen Windgeräusche und ist für ein langes Leben gemacht. Weitere Kaufargumente sind der Hinterradantrieb und die sahnigen Motoren. Das gilt insbesondere für die Reihensechszylinder. Auch die Spitzen-Aggregate sind beim BMW E46 noch klassische Sauger ohne Zwangsbeatmung. Dabei muss es kein M3 sein, auch ein 330i oder 325i bieten eine beglückende Kraftentfaltung und wunderbaren Sound. Für diese Oper dreht man freiwillig das Radio leise.
Mercedes CLK (1998 bis 2003)
Äußerlich erinnert der Mercedes CLK eher an die E-Klasse W210, die Mitte der Neunzigerjahre das Vier-Augen-Gesicht in Daimlers oberer Mittelklasse einführt. Tatsächlich basiert der erste CLK (W208) aber auf der C-Klasse (W202), mit dem er sich die meisten Technik-Komponenten teilt. Zunächst erscheint 1997 das Coupé, ein Jahr später wird die Cabrio-Version nachgereicht.
Seit 1998 gibt es den Mercedes CLK auch als Cabrio-Version.
Großer Pluspunkt sind Fahrkomfort und Raumangebot, für vier Personen ist im offenen CLK locker Platz. Bei den Motoren stehen die bewährten M111-Vierzylinder zur Verfügung, wobei es für ausreichend Fahrspaß schon der 230 Kompressor (193 PS) sein sollte. Kaum schneller, aber gediegener im Gesamtauftritt ist der Sechszylinder im 320 mit 218 PS. Die Technik beim CLK gilt als solide, nur mit Rost haben viele Exemplare teils arge Probleme. Auch hier zeigt sich die Verwandtschaft zu der damaligen C- und E-Klasse.
Ford Mustang (1994 bis 2004)
Der Ford Mustang ist Legende, in den Sechzigern begründet er in Amerika die Pony-Car-Welle. Cabriolets aus dieser Zeit sind allerdings teuer. Eine preiswerte Alternative sind die Modelle, die ab 1994 vom Band laufen. Mit der vierten Mustang-Generation übernimmt Ford die Cabriolet-Umbauten wieder selbst, beim Vorgänger hatte ein externer Partner die Verdecke geschneidert.
Einen Mustang fahren ist gut. Einen offenen Mustang fahren besser: Hier findest Du Mustang-Cabrios auf mobile.de.
Besonders anziehend wirken bei dem US Car die großen Motoren. Vierzylinder stehen nicht zur Auswahl. Schon der Basismotor, ein 3,8-Liter-V6, bietet 147 PS. Im Mustang GT brummt ein Fünf-Liter-V8 mit 218 PS. Die Rennversion Cobra liefert sogar über 300 PS. Rosig ist beim Ford Mustang auch die Ersatzteil-Versorgung. „Nicht mehr lieferbar“, ist für Besitzer von US-Klassikern in der Regel ein Fremdwort.