Die besten Autos mit Heckantrieb 2022
Vom Kompakt- bis zum Sportwagen, von Elektro bis V8: Heckantrieb hat viele Facetten. Erfahre hier, was Heckantrieb ausmacht und erkunde unsere Top 9 Modelle.
Was versteht man unter Heckantrieb?
Prestigeträchtig und spaßig zu fahren oder wenig berechenbar bei widrigen Straßenverhältnissen? Zum Heckantrieb gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Doch was ist Heckantrieb eigentlich genau? Technisch betrachtet liegt der Motor eines Autos mit Heckantrieb hinter oder an der Hinterachse. Außerdem werden die hinteren Räder angetrieben. Ein Fahrzeug mit Frontmotor hat streng genommen also keinen Heck-, sondern Hinterradantrieb. Im allgemeinen Sprachgebrauch – und auch in diesem Text – werden diese beiden Begriffe oft als Synonyme verwendet. "Echte“ Heckantriebe sind dementsprechend ausgewiesen.
Die Geschichte des Heckantriebs
Der Heckantrieb ist die älteste Form des Antriebs. Schon im Carl Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 von 1886, der als erstes Auto der Welt gilt, wurden die hinteren Räder angetrieben. Übrigens mit weniger als einer Pferdestärke. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte sich dann der Frontmotor kombiniert mit Hinterradantrieb durch. Weshalb dieses Antriebskonzept auch als Standardantrieb bezeichnet wird. Wirklich Standard ist der Hinterradantrieb heute aber nicht mehr. Denn seit etwa den 1970er-Jahren entwickeln die Hersteller vermehrt Fahrzeuge mit Frontantrieb.
Autos mit Heckantrieb: Die Nachteile
Dass der Front- den Hinterradantrieb verdrängt, hat mehrere Gründe. Einerseits gilt der Hinterradantrieb bei widrigen Straßenverhältnissen als weniger berechenbar. Auf Schneefahrbahn hat er stärkere Traktionsprobleme, da weniger Gewicht auf der angetriebenen Achse lastet. Beim „echten“ Heckantrieb wiegt das zwar nicht so schwer, da der Motor hinten platziert ist und somit mehr Gewicht auf die Hinterachse drückt. Dafür bleibt kein Platz für einen Kofferraum. Beim Standardantrieb verbindet eine Kardanwelle Motor und Getriebe mit den Hinterrädern. Diese wird im Mitteltunnel untergebracht, was für etwas beengtere Platzverhältnisse im Innenraum sorgt. Vor allem aber gehen mit diesen zusätzlichen Bauteilen und der aufwendigeren Konstruktion Mehrkosten einher. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es auch in unserer Übersicht über die Unterschiede zwischen Front- und Heckantrieb.
Autos mit Heckantrieb: Die Vorteile
Der Heckantrieb bietet allerdings auch viele Vorteile, besonders im fahrdynamischen Bereich. Die Gewichtsverteilung ist nicht so frontlastig, insbesondere bei Fahrzeugen mit echtem Heckantrieb, Mittelmotor- oder Transaxle-Konzept. Deshalb untersteuern Autos mit Heckantrieb in der Kurve grundsätzlich später. Außerdem neigt sich ein Auto beim Beschleunigen zurück, somit wird die Hinterachse auf den Boden gedrückt. Das sorgt bei trockener Fahrbahn für eine bessere Traktion bei der Beschleunigung. Abgesehen von den dynamischen Aspekten gilt auch das Fahrgefühl als angenehmer. Weil die Vorderräder nur Lenk- und Bremskräfte übertragen müssen, „zerrt“ es nicht an der Lenkung.
Welche Autos haben Heckantrieb?
Vor allem Premiummarken setzen bei ihren Fahrzeugen weiterhin auf Heckantrieb. Darunter etwa Jaguar, Mercedes, Porsche und natürlich BMW. Außerdem verwenden Hersteller Hinterradantrieb vor allem bei Autos in höheren Segmenten. Es gibt aber Ausnahmen: Auch in manchen Kleinstwagen, wie Renault Twingo oder Smart Fortwo, treiben die hinteren Räder das Fahrzeug an. Bei beiden Beispielen handelt es sich übrigens um einen „echten“ Heckantrieb, der Motor ist also hinten verbaut. Als grobe Faustregel gilt dennoch: Ab der Mittelklasse wird meist Hinterradantrieb verwendet. Zumindest bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.
Elektroautos: Renaissance für den Heckantrieb
Ein Elektroauto ist völlig anders konstruiert als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Der Akku wird meist platzsparend im Boden verbaut und der E-Motor selbst ist deutlich kleiner. Er kann im Heck montiert werden, ohne einen großen Einfluss auf das Kofferraumvolumen zu haben. Außerdem werden die zusätzlichen Bauteile für den Hinterradantrieb, wie etwa die Kardanwelle, hinfällig. Somit bieten Elektroautos mit Heckantrieb nicht nur ein tolles Platzangebot, es entstehen auch keine Mehrkosten. Viele Hersteller setzen deshalb bei ihren E-Autos auf Heckantrieb, weshalb dieser mit dem Boom der Elektromobilität eine echte Renaissance erlebt.
Unsere Top-9-Liste der Autos mit Heckantrieb
Eine Liste der besten Autos mit Heckantrieb beziehungsweise Hinterradantrieb kann nicht allgemeingültig sein. Dafür sind die Fahrzeuge, die dieses Antriebskonzept nutzen, zu unterschiedlich. Heckantrieb findest Du in Limousinen, Kombis und Sportwagen genauso wie in Kleinstwagen und Elektroautos. Welches Auto mit Heckantrieb sich für Dich eignet, hängt also von deinen individuellen Wünschen und Bedürfnissen ab.
BMW 3er: Sport für die ganze Familie
Der BMW 3er verfügt über ein klassisches Standardantriebs-Layout. Der längs eingebaute Motor liegt also vorne und treibt die Hinterräder an. Mit Ausnahme des M340i xDrive und M340d xDrive wird jede Motorisierung im BMW 3er mit Hinterradantrieb angeboten – vom sparsamen Plug-in-Hybrid 320e bis zum supersportlichen M3. Und wenn Du Platz für Kind und Kegel benötigst: Das alles gilt freilich auch für den BMW 3er Kombi. Der bietet neben Hinterradantrieb auch einen ordentlichen Kofferraum mit 500 Litern Volumen.
Der BMW 3er gehört dank Hinterradantrieb und einer sportlichen Abstimmung zu den fahraktivsten Autos der Mittelklasse.
BMW 1er: Kompaktwagen mit Heckantrieb
Bis zum Generationenwechsel 2019 setzte BMW beim 1er zwei Baureihen lang auf Hinterradantrieb und längs eingebaute Motoren. Beides sind echte Alleinstellungsmerkmale im Kompaktsegment. Unter der Motorhaube werkeln drei bis sechs Zylinder. Am Gebrauchtwagenmarkt ist die Preisspanne dementsprechend breit gefächert: Mit einem Preis von unter 6.000 Euro sind frühe 116i-Modelle günstige Autos mit Heckantrieb. Das 1er M Coupé hingegen kann schon rund 50.000 Euro kosten. Übrigens: Neben Drei- und Fünftürer gibt es den 1er auch als Coupé und Cabrio. Seit der zweiten Generation werden die von BMW aber als 2er vermarktet.
Hinterradantrieb und bis zu sechs Zylinder machen den BMW 1er zu einem einzigartigen Fahrzeug im Kompaktwagensegment.
Mercedes C-Klasse: Luxus und Komfort
2021 wechselte die Mercedes C-Klasse in die neue Generation. Im Innenraum gibt es mit einem bis zu 11,9 Zoll großen Infotainment-Display S-Klasse-Flair. Im Vergleich zum Mitbewerber von BMW, dem 3er, setzt die C-Klasse verstärkt auf Komfort und Luxus und fokussiert sich weniger auf Sportlichkeit. Dazu passend das Antriebsangebot: Die neue C-Klasse gibt es ausschließlich mit Vierzylinder-Motoren. Bis zu doppelt so große Motoren bieten dafür gebrauchte Modelle der vorigen Generationen. Ob neu oder alt: Hinterradantrieb gibt es immer.
Die neue Mercedes C-Klasse bietet Komfort und einen futuristischen Innenraum. Ältere Modelle trumpfen hingegen mit großen Motoren auf.
Nissan 370Z: Exot aus Fernost
Der Nissan 370Z ist ein Exot – und ein echtes Traumauto, wenn für Dich der Weg das Ziel ist. Es gibt ihn als Coupé oder Roadster, mit sechsgängigem Schaltgetriebe oder einer Siebengang-Automatik. Angetrieben wird er immer von einem 3,7-Liter-V6-Motor mit 328, 331 oder 344 PS. Hinterradantrieb ist bei so einem Sportwagen obligatorisch. Dass der 370Z exotisch ist, hat leider auch seine Schattenseiten. Der Gebrauchtwagenmarkt ist mager und viele Modelle wurden „frisiert“.
Der bis 2020 produzierte Nissan 370Z bietet in sämtlichen Motor-Abstimmungen über 300 PS, die auf die Hinterachse wirken.
Mazda MX-5: Viel Fahrspaß auf wenig Raum
Mit der 2015 eingeführten neuen Generation des MX-5 landete Mazda einen Volltreffer. Die Zutaten sind puristisch. Vorne arbeitet ein drehfreudiger Vierzylinder-Saugmotor, der an eine knackige Handschaltung gekoppelt ist. Sechsstufen-Automatik gäbe es theoretisch auch. Und hinten ist natürlich der Antrieb. Außerdem ist der knapp 3,9 Meter lange Roadster ein echtes Leichtgewicht. Er wiegt nur etwas über eine Tonne. Die bis zu 184 PS haben also leichtes Spiel. Allerdings sind sowohl Innen- als auch Kofferraum wirklich sehr knapp bemessen.
Der Mazda MX-5 überzeugt mit Saugmotor, Hinterradantrieb und knackiger Handschaltung. Raumwunder ist das Cabrio aber keines.
Alfa Romeo Giulia: Temperamentvolle Belladonna
Weder gibt es die große digitale Show wie in der Mercedes C-Klasse, noch die hervorragende Verarbeitung wie im BMW 3er. Die Qualitäten der Alfa Romeo Giulia liegen beim emotionalen Design. Für dieses hat Alfa Romeo schon viele Auszeichnungen erhalten, unter anderem den renommierten Red Dot Design Award. Außerdem ist Giulia sehr fahraktiv: Die Lenkung ist direkt und die Motoren stark. Los geht’s bei 190 Diesel-PS, im Topmodell Quadrifoglio gibt es sogar mehr als 510 PS auf die Hinterräder. Die erarbeitet ein V6-Motor, der vom Ferrari-Achtzylinder abgeleitet ist.
Die Alfa Romeo Giulia zeichnet sich durch ihr sportliches Fahrverhalten und preisgekrönten Design aus.
VW ID.3: Heckantrieb 2.0
Mit dem Volkswagen ID.3 feierte der neue modulare E-Antriebs-Baukausten des Konzerns seine Premiere. Mittlerweile nutzen auch Audi, Cupra und Skoda diesen. Weil im MEB der Elektromotor direkt an der hinteren Achse sitzt, ist der ID.3 ein Auto mit „echtem“ Heckantrieb. Das tut nicht nur der Fahrdynamik gut, sondern verbessert auch das Platzangebot. Der Innenraum wirkt also nicht nur wegen des minimalistischen Designs so luftig, sondern bietet auch viel Platz.
Weil sowohl Motor als auch Antrieb hinten sind, ist der VW ID.3 ein Fahrzeug mit “echtem” Heckantrieb.
Tesla Model 3: Das meistverkaufte E-Auto
Auch im Tesla Model 3 liegt der Elektromotor direkt an der Hinterachse. Mehr als 300 PS liefert dieser an die Räder. Die Fahrleistungen sind folglich beeindruckend: In 6,1 Sekunden beschleunigt das Model 3 von 0 auf 100 km/h und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 225 km/h. Der Akku ist im Boden verbaut, weshalb der Schwerpunkt besonders tief liegt. Außerdem ist die Gewichtsverteilung hecklastig. Beides sorgt dafür, dass das Tesla Model 3 nicht nur toll beschleunigt, sondern auch gut in der Kurve liegt.
Der Heckantrieb und die optimale Gewichtsverteilung sind die fahrdynamischen Zutaten des Tesla Model 3.
Porsche 911: Der Inbegriff von Heckantrieb
Natürlich darf der Porsche 911 in unserer Liste der Autos mit Heckantrieb nicht fehlen. Seit 1963 wird der ikonische Sportwagen gebaut, mittlerweile ist er in der achten Generation angekommen. Das grobe Konzept ist aber immer noch dasselbe: Der Drehzahlmesser ist immer noch mittig platziert und der Sechszylinder-Boxermotor im Heck wird weiterhin links gestartet. Allerdings ist dieser über die Jahre deutlich erstarkt: Im Basis-Carrera erarbeitet der drei Liter große Motor 385 PS. Das ist fast dreimal so viel Leistung wie einst im Urmodell. Und mehr Bildschirme gibt es in Generation 8 auch.
Seit 1963 setzt der ikonische Porsche 911 auf Boxermotoren mit sechs Zylindern und „echten“ Heckantrieb.
Autos mit Heckantrieb in Bildern
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