Der Mitsubishi L200 bleibt nach dem Facelift 2019 ein Arbeitstier
Der Mitsubishi L200 ist ein Auto für jene, die einen Offroader brauchen und nicht bloß wollen. Dabei bleibt es nach dem Facelift. Doch in einigen Details ändert Mitsubishi den Pick-up.
Ob Pick-ups demnächst SUVs als Trend-Vehikel ablösen? Keine völlig sinnfreie Frage. Als Ausdruck des Abenteuers sollten sie locker durchgehen. Bei Modellen wie dem Mitsubishi L200 geht es schließlich um Sein, nicht um Erscheinung. Deshalb kaufen ihn vor allem Kunden, denen solche Erwägungen herzlich egal sind. Die mit Ladefläche und viel Bodenfreiheit fahren, weil es Job oder Hobby erfordern.
Diese Baureihe überdauerte schon ganz andere automobile Modeerscheinungen: Mitsubishi bietet seit 1978 den steigfähigen Pick-up an. Anders als bei Kletter-Klassikern wie Jeep Wrangler oder Land Rover Defender gehörte hier erkennbare Veränderung über die Jahrzehnte dazu. Seit 2014 verkauft der japanische Hersteller Generation 5 des L200. Bald steht nun das Facelift beim Händler.
Der L200 soll in der überarbeiteten Variante bleiben, was er immer war: Ein Arbeitstier. Ein rauer Offroader. Und gleichzeitig feiner werden, zumindest ein bisschen. Mitsubishi verbaut neue Assistenten, eine andere Front sowie ein komfortableres Fahrwerk und größere Bremsen.
Kantig im Wesen, eckig an der Front
Vorbei sind die rundlichen Zeiten. Die Front des Pick-ups gleicht nun jener der zahmeren Mitsubishi-Hochbeiner Outlander, ASX oder Eclipse. Mit Chrom-Leisten, kantigerer Linienführung, breiteren Kotflügeln und höher montierten Scheinwerfern. Einen angedeuteten Unterfahrschutz gibt es ebenfalls. Wesentlicher Unterschied zu Modellen, die mit derartigen Gimmicks Offroad-Fähigkeit nur zitieren: Unterhalb der grauen Blende bringt Mitsubishi hier eine echte Platte zum Schutz des Antriebes an.
Die Grundstruktur bleibt unberührt: Der in Thailand gefertigte L200 steht auf einem Leiterrahmen, kommt stets mit Allradantrieb. Gut, die Vorderachse lässt sich entkoppeln. Steckt das aufwändigere von zwei Allrad-Systemen im Unterbau, verfügt der L200 über ein sperrbares Mitteldifferenzial sowie eine kürzere Gelände-Untersetzung.
Zwei Karosserie-Varianten beim L200
Bei Modellen ohne Kupplungspedal wurde die Kraft bislang über ein 5-Gang-Automatikgetriebe an die Räder geleitet. Im Facelift-Modell kommt eine sechste Fahrstufe hinzu. Weiterhin arbeitet im Motorraum ein 2,4-Liter -Turbodiesel. Bislang bot Mitsubishi den Vierzylinder wahlweise mit 154 oder 181 PS an, für das überarbeitete Modell werden ähnliche Werte erwartet.
An der Vorderachse schnappen sich die Bremszangen künftig größere Scheiben, was neben der Bremsleistung das Pedalgefühl verbessern soll. Hinten verbaut Mitsubishi Dämpfer mit größerem Öl-Volumen – vordergründig eine Maßnahme zur Komfort-Steigerung.
Wie bislang kommt der 5,30 Meter lange Pick-up in zwei Karosserie-Varianten: Als Club-Cab mit kleinerer Kabine und Notsitzen in der zweiten Reihe. Außerdem als Double-Cab mit vier Türen und einer Rückbank für bis zu drei Personen. Den Insassen bietet Mitsubishi einen geringfügig überarbeiteten Innenraum: Das farbige Display zwischen den Rundinstrumenten sowie das Multifunktions-Lenkrad sind neu, optional gibt es Ziernähte an den Verkleidungen. An der grundsätzlichen Gestaltung des Cockpits ändert sich nichts.
Assistenten für Stadt und Land
Die wichtigste Neuerung im Innenraum ist ein Regler: Im gelifteten L200 kann der Pilot für den jeweiligen Untergrund passende Fahrmodi wählen. Mit den Programmen für Sand, Schnee, Matsch oder Felsen ändert sich die Arbeitsweise von Allradantrieb und Antriebs-Schlupfregelung. Eine Bergabfahrhilfe gibt es ebenfalls.
Daneben bietet der L200 nun elektronische Helfer für gepflasterte Teile der Welt. Also Notbrems-Assistent, Totwinkel-Warner und einen Querverkehrs-Warner. Die 360 Grad-Kamera kann beim Einparken ebenso unterstützend wirken, wie beim Klettern.
Vorerst nennt Mitsubishi noch keine Preise für die überarbeitete Version des L200. Nachdem die Änderungen moderat ausfallen, sind exorbitante Sprünge beim Einstiegs-Tarif unwahrscheinlich. Das Vor-Facelift startete bei 23.190 Euro.