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Wenn Du ein perfektes Ergebnis möchtest, solltest Du die Autolackierung in einer Werkstatt durchführen lassen.
Quelle: Olaf Döring/picture alliance/imageBroker
Wenn Du ein perfektes Ergebnis möchtest, solltest Du die Autolackierung in einer Werkstatt durchführen lassen

Beim Lackieren eines Autos hast Du die Qual der Wahl: Willst Du die Lackierung von einem Profi machen lassen und sie komplett in Auftrag geben? Oder versuchst Du Dich an der Herausforderung und wagst es, das Auto selbst zu lackieren? Beide Varianten bieten Vorteile – aber auch ein paar Nachteile, die Du kennen solltest. Kurz zusammengefasst: Selbst lackiert kann unperfekt aussehen, ist aber preislich günstig. Die Autolackierung vom Profi bietet optisch in der Regel ein sehr gutes Ergebnis, geht aber ganz schön ins Geld. Wir sagen Dir, was es bei beiden Varianten zu beachten gibt – und geben Tipps, wann die Folierung des Autos eine Alternative sein kann.

Autolackierung selbst in die Hand nehmen – Schritt für Schritt

Der größte Vorteil, wenn Du das Auto selbst lackieren möchtest: Es ist verhältnismäßig günstig. Dennoch solltest Du Dich nur dann daran wagen, wenn Du kein absoluter Perfektionist bist. Denn eine Autolackierung erfordert viel Geschick. Wenn Dir die Erfahrung noch fehlt, nimm Dir nicht gleich Dein ganzes Auto vor, sondern lackiere besser erst an einer kleinen Stelle. 
Absolute Grundvoraussetzung für das Lackieren in Eigenarbeit ist eine gute Vorbereitung. Kleinste Fehler, die Du am Anfang machst, können sich am Ende der ganzen Arbeit bitter rächen. Geh bei der Arbeit am besten Schritt für Schritt vor, dann behältst Du den Überblick und hast am Ende ein schön lackiertes Auto.

Die Kosten hängen davon ab, welche Art von Lackierung Du durchführen lässt.
Quelle: picture alliance / Klaus Ohlenschläger
Die Kosten hängen davon ab, welche Art von Lackierung Du durchführen lässt

Schritt 1: Das Auto sorgfältig säubern

Bevor Du die Stelle lackieren kannst, muss sie – besser noch: das gesamte Auto – richtig sauber sein. Du kannst das Auto dafür mit ganz normalem Shampoo und Wasser waschen. Am besten Finger weg von wachshaltigen Produkten. Auch Waschanlagen solltest Du meiden. Die Anlagen arbeiten häufig mit Reinigungsmitteln, denen Wachs zugesetzt ist. Das Wachs kann zu Haftungsproblemen bei der Farbe führen. Das gilt übrigens auch für Öl, Fett, Baumharz und Silikon. Benutze deshalb zusätzlich einen Silikonentferner. Trage ihn einfach mit einem sauberen Tuch oder der Sprühflasche auf das Fahrzeug auf, lass ihn kurz einwirken und wisch die Stellen mit einem fusselarmen Tuch gründlich sauber. Kleiner Hinweis: lieber nicht zu den handelsüblichen Sprühflaschen aus dem Gartencenter greifen. Sie vertragen sich nicht mit dem Silikonentferner und schmelzen. Am Ende das Auto am besten noch mal komplett mit Druckluft abblasen. 

Schritt 2: Anschleifen

Damit der neue Lack gut auf dem Fahrzeug hält, muss die Oberfläche aufgeraut werden. Dafür schleifst Du das betreffende Bauteil mit einem Schleifer ab und bearbeitest es hinterher noch mit Schleifpapier und Schleifvlies. Wenn der alte Lack sogar schon rissig, rostig oder abgeplatzt ist, musst Du ihn bis aufs Metall herunterschleifen. 

Schritt 3: Reinigung im zweiten Durchgang

Jetzt wird wieder gewaschen, denn die Rückstände vom Schleifen müssen weg. Reinige Dein Auto gründlich mit Silikonentferner und wisch es anschließend mit einem Staubtuch ab.

Schritt 4: Klebearbeit

Es gibt spannendere Arbeitsschritte bei der Autolackierung, aber Abkleben muss sein! Ansonsten hast Du am Ende auch Farbe an Reifen, Gummis und Scheiben. Am besten baust Du so viele Anbauteile wie möglich ab. Achte beim Klebeband darauf, dass es sich nach dem Lackieren rückstandsfrei ablöst. Malerkrepp ist zum Beispiel gänzlich ungeeignet!

Schritt 5: Staub entfernen

Bevor es endlich mit der Lackierung losgeht, musst Du noch mal den Staub entfernen. Blase dafür mit der Druckluftpistole gründlich alle Flächen, Kanten, Ecken, Hohlräume und auch das Klebeband ab. Kleiner Tipp: Vergiss Dich selbst nicht. Danach wischst Du mit dem Staubtuch ganz vorsichtig und ohne Druck über die Flächen. 

Schritt 6: Mit Füller besprühen

Nun kannst Du das Bauteil in zwei oder drei Durchgängen mit Füller besprühen, um die Oberfläche zu glätten. Lass zwischen den Durchgängen genügend Zeit zum Trocknen. Zwischendurch immer mal wieder säubern. 

Schritt 7: Basislack auftragen

In drei bis vier dünnen Schichten wird nun der Basislack auf das Fahrzeug aufgetragen. Beim Sprühen am besten große, horizontale Bahnen ziehen. Nachdem der Lack gut getrocknet ist, vorsichtig abschleifen und mit Wasser von Rückständen reinigen. Anschließend im gleichen Verfahren den Klarlack auftragen. 

Letzter Schritt der Autolackierung: Das Auto wird poliert.
Quelle: Franziska Gabbert/picture-alliance/dpa-Themendienst
Letzter Schritt der Autolackierung: Das Auto wird poliert

Schritt 8: Polieren

Für ein optimales Ergebnis kannst Du den Lack nun polieren. So können kleine Ungenauigkeiten am Auto noch ausgebessert werden. 

Autolackierung vom Profi – wie hoch ist der Preis?

Entscheidest Du Dich lieber für eine Autolackierung komplett vom Profi, hat das seinen Preis. Denn das Lackieren setzt eine exakte und professionelle Arbeitsweise voraus – eine Lack-Reparatur ist absolut kein einfaches Unterfangen und eben darum nicht günstig. 
Welchen konkreten Preis Du für die Autolackierung zahlen musst, ist pauschal nicht zu beantworten. Die Kosten hängen davon ab, ob Du Dein Auto komplett lackieren lassen möchtest oder die Mitarbeiter der Werkstatt nur einzelne Teile des Autos lackieren sollen.

Ein Überblick über den ungefähren Preis für eine Autolackierung:

AufgabePreis
komplette Lackierung eines gesamten Kleinwagens1.000 bis 3.000 Euro
komplette Lackierung einer gesamten Limousine oder eines Mittelklassewagens3.000 bis 5.000 Euro
Lackierung einzelner Fahrzeugteile wie die Motorhaube (zum Beispiel wegen Steinschlägen)zwischen 250 und 500 Euro
kleiner Lackschadenmindestens 150 Euro

Manchmal kann es sinnvoller sein, beschädigte Teile der Autokarosserie durch Originalteile zu ersetzen, anstatt eine Lackierung des Autos durchführen zu lassen. Gutes Beispiel dafür sind die Stoßfänger. Befrage dazu vorher unbedingt einen Experten in der Lackiererei Deiner Wahl. Er kann Dir sicher die für Dich günstigste Variante nennen. 

Alternative zur Lackierung: Folierung 

Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen eine neue Lackierung und für die Fahrzeugfolierung, weil sie in der Regel einfach günstiger ist. Du willst wissen, was dahintersteckt? Hier ein kurzer Überblick:

  • Eine Folierung funktioniert wie eine Art Schutzfilm für das Auto und schützt es vor Steinschlägen und anderen Einflüssen wie Kratzer.
  • Die Folierung konserviert den Originallack des Autos. 
  • Die Folien lassen sich unkompliziert austauschen – toll für alle, die die Farbe ihres Autos schnell wechseln wollen. 
  • Du hast mehr Gestaltungsmöglichkeiten, weil sich Farben und Folien miteinander kombinieren lassen. 
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