Der Benzinpreis – Wie Du beim Tanken sparen kannst
Es gibt wohl keinen Autofahrer, der sich nicht über die hohen Spritpreise an der Tankstelle geärgert hätte. Schließlich kennt der Preis für Benzin respektive für Diesel seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Wir erklären Dir, wie die Preise für Benzin und Diesel überhaupt zustande kommen und wie Du durch Dein Tankverhalten sparen kannst. Ein Benzinpreisvergleich.
Die Benzinpreise sind nicht nur oft genug ein Ärgernis für Autofahrer, sondern auch ein Buch mit sieben Siegeln. Oft geht es um Fragen wie: „Wie setzt sich der Spritpreis eigentlich zusammen?“, „Wer verdient daran?“, „Warum schwanken die Preise an den Tankstellen regional und nach Tageszeit?“, oder „Wie kann ich den aktuell besten Preis für den Kraftstoff meines Autos ermitteln?“ In der Folge wird Punkt für Punkt abgearbeitet.
So setzt sich der Benzinpreis zusammen
Der Preis für Benzin und Diesel setzt sich aus zwei Faktoren zusammen. Der erste und größere Posten entfällt auf Steuern, auf die Energiesteuer (früher Mineralölsteuer) sowie auf die Mehrwertsteuer. Auf die Energiesteuer entfallen derzeit rund 65 Cent. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club, ADAC, hat beispielhaft für einen Spritpreis von 1,60 Euro pro Liter errechnet, dass davon rund 91 Cent auf Steuern entfallen würden.
Die in unserem Beispiel verbleibenden 69 Cent machen den zweiten Posten aus und setzen sich zusammen aus den Kosten für die Gewinnung des Rohöls, für die Aufbereitung in der Raffinerie und für den Transport sowie aus dem Gewinn, der sich aus dem Verkauf des Kraftstoffs an der Tankstelle ergibt.
Preiserhöhung folgt auf Preiserhöhung
Dass der Preis für Benzin und Diesel in den vergangenen Jahren trotz kurzzeitiger Preisschwankungen letztlich immer weiter angestiegen ist, steht außer Frage. Kostete ein Liter Benzin im Jahr 2000 noch 101,8 Cent, liegt der Durchschnittspreis für einen Liter im Jahr 2019 bei 138,5 Cent. Das erklärt sich zum einen mit wiederholten Steuererhöhungen, zum anderen aber auch mit gestiegenen Produktkosten. Die wiederum werden beeinflusst von Faktoren wie höhere Preise für Rohöl und Transport, aber auch von einem gefallenen Euro-Kurs.
Grundsätzlich folgt der Benzinpreis den üblichen Mechanismen unserer Marktwirtschaft. Er wird vom Wettbewerb verschiedener Anbieter bestimmt. So erklärt sich zum Beispiel, dass es keinen einheitlichen Benzinpreis für das ganze Land gibt, sondern dass die Preise je nach Region und je nach Tankstelle stark variieren können. Und auch an ein und demselben Tag unterliegen die Spritpreise bisweilen erheblichen Schwankungen.
Wie Du beim Preis für den Kraftstoff sparen kannst
Selbstverständlich kann sich niemand, der auf sein Fahrzeug angewiesen ist, der Markt- und damit Preisentwicklung völlig entziehen. Aber es gibt Möglichkeiten, mit denen Autofahrer einen gewissen Einfluss nehmen und sparen können.
Zunächst ein paar „Grundsätze“ über die Preise für Kraftstoffe, die eigentlich immer und überall Bestand haben. Der aktuelle Benzinpreis an den Tankstellen schwankt im Tagesverlauf zum Teil deutlich und erreicht gleich mehrere Preisspitzen. Wer die Regelmäßigkeit dieser Schwankungen kennt und sich darauf einstellt, kann je nach Uhrzeit acht, neun oder gar zehn Cent pro Liter sparen.
Möglichst nicht tanken solltest Du morgens auf dem Weg zur Arbeit. Dann, zwischen 6 und 9 Uhr, ist der Preis für Benzin und für Diesel mit Abstand besonders teuer. Auch zwischen 12 und 15 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr ist es teuer: Dann liegt der Preis deutlich über dem Tagesdurchschnitt. Am günstigsten ist es, wenn Du an den Tankstellen zwischen 19 und 22 Uhr tankst. An welchem Wochentag Du tankst, spielt heute übrigens keine Rolle mehr, die Preise unterscheiden sich kaum.
Sparen lässt sich auch, wenn Du statt an einer Marken- an einer freien Tankstelle tankst. Dort kostet der Liter Benzin beziehungsweise Diesel etwa zwei Cent weniger als an einer Markentankstelle. Zu den Markentankstellen gehören beispielsweise Aral, Shell oder Esso, zu den freien Tankstellen zählen zum Beispiel Jet, Bft oder OMV.
Und sparen kann zu guter Letzt auch derjenige, der es vermeidet, auf der Autobahn zu tanken. An den Tankstellen deutscher Autobahnraststätten liegt der Benzinpreis deutlich über dem abseits der Autobahnen.
Apps helfen beim Benzinpreisvergleich
Etwa 14.000 Tankstellen beziehungsweise deren Benzinpreise sind vom Bundeskartellamt erfasst. Aus diesem riesigen Angebot lassen sich die günstigsten Preise für die jeweilige Region oder Stadt problemlos per App ermitteln. Die bekanntesten sind clever-tanken.de oder mehr-tanken.de. Auch der ADAC bietet eine solche App an. Apropos ADAC: Mitglieder des Automobilclubs erhalten an allen Shell-, Star- oder Agip-Tankstellen einen Rabatt von einem Cent auf den aktuellen Benzinpreis.
Tipps für günstiges Tanken
- Über Apps wie clever-tanken.de oder mehr-tanken.de lässt sich via Eingabe der Postleitzahl schnell der aktuell günstigste Benzinpreis ermitteln; die Apps zeigen auch die günstigsten Tankstellen in der Nähe
- Im Tagesverlauf am niedrigsten sind die Spritpreise zwischen 19 und 22 Uhr; besonders hoch sind sie hingegen am Morgen
- Freie Tankstellen sind günstiger als Markentankstellen
- Autobahntankstellen vermeiden
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