Der Audi Q5 Hybrid hat mehr Leistung als der SQ5
Audi holt nach, was im Programm lange fehlte: Das SUV Q5 ist das dritte Modell mit Plug-in-Hybrid-Variante. Erfahre alle Details zum Audi Q5 55 TFSI-e.
Bisher verläuft Audis Engagement bei Plug-in-Hybriden ohne sichtbare Struktur. Hier und da gibt es mal ein Modell, dann wieder nicht mehr. A3 und Q7 kamen als Variante E-Tron mit elektrischer Pendel-Reichweite, sind im Abgasnorm-Chaos aber verschwunden. Jetzt startet ein neuer Versuch: Der Q5 fährt als Plug-in vor und bringt einen neuen Namen für die Klasse mit.
Die Bezeichnung E-Tron war bei Audi stets mit Strom verbunden. Jetzt dürfen nur noch rein elektrische Modelle so heißen. Den teilelektrischen Q5 nennt Audi deshalb Q5 55 TFSI e Quattro. Der Reihe nach: Mittelklasse-SUV – Leistungsklasse (245 bis 275 kW) – Motor (Turbobenziner) – Elektro – Allrad. Umständlich, aber nachvollziehbar.
Viel Leistung und wenig Normverbrauch im Audi Q5 TFSI e
Die 55 bezieht sich dabei auf die Systemleistung aus Verbrenner und E-Motor. Im Plug-in-Q5 arbeiten ein 2,0-Liter-Benziner mit 252 PS und ein Stromer mit 105 kW Spitzenleistung gemeinsam oder unabhängig voneinander. Kombinieren sie ihre Kräfte, ergibt das 367 PS. Damit übertrifft der Q5 mit dem langen Namen sogar das Sportmodell SQ5 TDI (347 PS).
An anderer Stelle unterbietet der Plug-in den flotten Diesel. Laut Norm verbraucht er etwas mehr als zwei Liter pro 100 Kilometer, der SQ5 ungefähr das Dreifache. Allerdings nur in der Zyklus-Modellrechnung, die für einen Teil der Strecke einen geladenen Akku voraussetzt. Der speichert im Q5 14,1 kWh Energie, genug für ungefähr 40 Kilometer rein elektrisches Fahren.
Mit viel zusätzlicher Mechanik an Bord schafft der Q5 e dann doch nicht die gleichen Fahrleistungen wie der SQ5. Aber es fehlt nicht viel: Er sprintet in 5,3 Sekunden auf Tempo 100 und läuft 239 km/h Spitze. Zum Sportmodell fehlen ihm ein Augenzwinkern im Sprint und 11 km/h Topspeed. Das lässt sich verkraften, denn es geht ja eigentlich um das Gegenteil.
Assistenz für einen guten Verbrauchswert
Damit der Q5 möglichst effizient arbeiten kann, adaptiert Audi nicht einfach den Antriebsstrang des Q7 E-tron. Im Mittelklasse-SUV kommt ein neu entwickeltes Doppelkupplungsgetriebe zum Einsatz, das Platz für den Elektromotor lässt (Q7: Wandlerautomatik). Das ermöglicht den Einsatz des „Quattro Ultra“ Allradstranges, der die Hinterachse vom Antrieb abkoppeln kann. Diese Technik setzt Audi nur bei Doppelkupplungsgetrieben, nicht bei Wandlerautomaten ein.
Die gesamte Spritspar-Sensorik aus dem Audi-Regal soll den Durst des Q5 e senken. Je nach Verkehrssituation koppelt er die Hinterachse an oder ab, gleitet oder generiert Strom und fährt mit Benzin oder elektrisch. Mit aktiver Zielführung im Navi verteilt der Q5 seinen Akkuinhalt möglichst effizient auf die ganze Strecke.
Serienmäßig bekommt der Plug-in-Q5 ein Ladekabel mit Typ-2-Stecker. Ein Ladekabel für die heimischen Steckdosen kostet Aufpreis. Dort lädt er in zweieinhalb Stunden (400 V, 16A) bzw. sieben Stunden (230 V) seinen Akku voll. Der Ladevorgang lässt sich über eine App steuern.
Der Q5 55 TFSI e ist bereits bestellbar. In Deutschland kostet er 60.450 Euro, rund 8.000 Euro weniger als ein SQ5. Die Auslieferungen beginnen in der zweiten Jahreshälfte 2019.