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Die Feuerwehr entfernt mögliche Ölrückstände auf der Straße mithilfe eines Nassreinigungsverfahrens.
Quelle: picture alliance / rtn - radio t
Die Feuerwehr entfernt mögliche Ölrückstände auf der Straße mithilfe eines Nassreinigungsverfahrens

Hinterlässt ein Auto dunkle Flecke auf dem Garagenboden oder dem Parkplatz, sollte jeder Fahrer alamiert sein. Im besten Fall handelt es sich nur um Kondenswasser aus der Klimaanlage. Im schlimmsten Fall sammelt sich unter dem Fahrzeug Öl aus dem Motor. Dann solltest Du schnell reagieren.

Schau Dir den Fleck genau an und wische mit einem Tuch leicht darüber. Ist die Flüssigkeit dunkel, geruchsintensiv und schmierig, dann handelt es sich um Motoröl. Wichtig: Öl ist kriechfähig. Die Position des Ölflecks verrät nicht automatisch die Stelle des Lecks. Hydrauliköl der Servolenkung oder das Getriebeöl schimmern heller. Bräunliche oder grünliche Flecken können auf austretende Bremsflüssigkeit hindeuten. Achtung: Diese Flüssigkeit kann Haut, Augen und Atemwege stark reizen.

Die endgültige Diagnose sollte ein Profi in einer Werkstatt stellen. Er kennt sich gut mit Motoren aus und kann sich direkt auf die Suche nach dem Auslöser für den Ölverlust machen.

Mögliche Ursachen für den Ölverlust

Es gibt viele mögliche Ursachen für einen Defekt. Ist beispielsweise eine Ölleitung porös, kann bei laufendem Motor Öl heraus spritzen. Eine undichte Ölwanne kann ebenfalls Ölverlust auslösen. Möglicherweise haben sich auch im Fahrbetrieb Schrauben der Ölwanne oder die Ölablassschraube gelockert. Erfahrene Schrauber können diese Ding selbst reparieren. Ansonsten hilft ein Besuch in der Werkstatt. Liegt der Ölverlust weit über dem normalen Verbrauch des Autos, hat die Ölwanne wahrscheinlich ein Loch. Der Ölverbrauch eines Fahrzeugs ist in der Betriebsanleitung angegeben.

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Vielleicht sind auch die Ölwannendichtungen marode und müssen ausgetauscht werden. Wenig Aufwand bedeuten in der Regel undichte Ölfilter. Hier müssen oft nur die Schrauben nachgezogen werden.

Bei älteren Autos kann auch der Motor selbst über die Jahre undicht geworden sein. Ist die Zylinderkopfdichtung defekt? Oder die Dichtungen an Kurbelwelle und Ventildeckeln? Bildet sich auf dem Ölfleck unter dem Auto weißer Schaum, kann es sich dabei um ölverschmutztes Kühlwasser handeln.

Fehlersuche: So findest Du das Problem

Am häufigsten tritt Öl direkt am Motor des Fahrzeugs aus. Die leckende Stelle lässt sich nur mit geschultem Auge erkennen, weil der Motor in der Regel verdreckt ist. Es ist daher ratsam, zunächst das Aggregat zu säubern. Eine professionelle Motorwäsche, zum Beispiel per Trockeneis-Methode, hilft ebenfalls. Dabei wird mit Trockeneis im Hochdruckverfahren Schmutz von der Motoroberfläche entfernt.

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Ein Dampfstrahler ist wegen der empfindlichen Elektrik keine Option. Wenn der Motor sauber ist, kann er gestartet werden. Nach einer halben Stunde sollten Lecks am Motor sichtbar werden. Wird der Motorblock vorab rundherum mit Talkum eingepudert, treten undichte Stellen noch deutlicher hervor.

Profis schwören beim Thema Ölverlust auf die Fehlersuche im Dunkeln. Sie mischen dem Motoröl spezielle Kontrastmittel bei und lassen dann den Motor laufen. Im Licht einer UV-Lampe scheinen mögliche Austrittsstellen im Motorraum violett auf. Das Kontrastmittel kostet weniger als 10 Euro, eine einfache UV-Lampe ebenfalls.

Warnschild Oelunfall
Quelle: Picture Alliance
Sobald Du bemerkst, dass während der Fahrt Öl aus dem Auto tropft, hältst Du am Straßenrand an, stellst das Warndreieck auf und rufst die Feuerwehr

Maßnahmen bei einer Ölspur

Eine Ölspur ist gefährlich - für die Umwelt wie für andere Verkehrsteilnehmer. Deswegen solltest Du umgehend rechts ranfahren, wenn Du bemerkst, dass während der Fahrt Öl aus dem Auto tropft. Die Feuerwehr kann Ölrückstände im Straßenbelag per Nassreinigungsverfahren entfernen. Das ist einerseits wichtig, damit keine anderen Verkehrsteilnehmer auf der Ölspur ins Rutschen geraten. Andererseits geht es um den Umweltschutz: Ein Tropfen Motoröl verseucht 1.000 Liter Grundwasser.

Wenn Du zufällig Katzenstreu oder ein Bindemittel an Bord hast, kannst Du dies auf die Spur streuen, während Du auf die Feuerwehr wartest. Damit hälst Du zumindest die Umweltverschmutzung im Rahmen. Die Kosten für die Reinigung zahlt in aller Regel die Kfz-Versicherung. Der Schaden sollte dem Versicherer umgehend gemeldet werden. Allerdings kann sich dieser laut Rechtsprechung auf das sogenannte Wirtschaftlichkeitsgebot berufen. Demnach muss der Schaden möglichst kostengünstig behoben werden.

Wichtig: Eine Ölspur ist nicht zwangsläufig eine Ordnungswidrigkeit. Kümmerst Du Dich unmittelbar nach dem Bemerken um die Beseitigung, musst Du nicht mit einer Strafe rechnen.

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Werkstatt aufsuchen: Behebung des Defekts

Wird der Motor dauerhaft mit zu wenig Öl betrieben, fehlt ihm der Schmierstoff für einen reibungslosen Betrieb. Es drohen hoher Verschleiß der beweglichen Teile und schlimmstenfalls ein irreparabler Motorschaden. Spätestens dann wird es richtig teuer.

Fehlt der Hydraulik der Servolenkung das Öl, kann das Lenkgetriebe kaputtgehen. Die Reparatur kann auch in diesem Fall viel Geld kosten. Vor allem dann, wenn die undichte Stelle tief verborgen ist. Selbst wenn am Ende nur günstige Dichtungsringe ausgetauscht werden müssen.

Verliert ein Auto Getriebeöl, muss womöglich das ganze Getriebe ausgebaut oder auseinandergenommen werden. Sind Haarrisse im Getriebegehäuse die Ursache, ist der Komplettaustausch des Getriebes notwendig.

Auch dafür stellen Werkstätten in der Regel hohe Rechnungen. Doch teurer und gefährlich kann es werden, wenn ein Auto auf der Straße eine Ölspur hinterlässt. Kommt dadurch zum Beispiel ein Motorradfahrer ins Schleudern und stürzt, zahlt zwar die Haftpflichtversicherung des Autofahrers. Handelt es sich allerdings um grobe Fahrlässigkeit, fordert die Versicherung unter Umständen Regress.

Oelfleck auf der Straße
Quelle: Picture Alliance
Ölverlust kann viele Ursachen haben, so zum Beispiel eine undichte Ölwanne oder Ölleitung

Dem Öl-Leck auf der Spur

  1. Die Begutachtung: Art der ausgetretenen Flüssigkeit bestimmen. Motoröl ist schmierig und dunkel. Es könnte sich aber auch um Getriebeöl, Kühlmittel oder harmloses Kondenswasser handeln. Im Zweifel findet das die Werkstatt heraus.
  2. Die Fehlersuche: Wo befindet sich das Leck? Helfen können dabei eine Motorwäsche oder Kontrastmittel und UV-Licht.
  3. Den Schaden beheben: Die Schrauben der Ölwanne nachziehen – das kannst Du mit etwas Schraubererfahrung selbst erledigen. Wird es kompliziert, zum Beispiel am Getriebe, sollte der Profi übernehmen.
  4. Wenn möglich eine Zweitmeinung einholen und verschiedene Werkstattangebote vergleichen.
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