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Eine Grafik zählt Faktoren für den Stromverbrauch bei E-Autos auf.
Quelle: mobile.de
Der tatsächliche Stromverbrauch wird bei Elektroautos von vielen Faktoren beeinflusst. Neben der Akkuleistung ist unter anderem auch das eigene Fahrverhalten entscheidend.

Wie hoch ist der Stromverbrauch bei Elektroautos?

Wer sich ein E-Auto anschaffen möchte, stellt sich zwangsläufig die Frage, wie hoch der Stromverbrauch bei Fahrzeugen mit dieser Antriebsart ist. Und wie gut schneiden die Stromer im Vergleich zu klassischen Benzinern und Dieseln ab? Der Verbrauch kann je nach Modell sehr unterschiedlich sein. Laut den Herstellerangaben liegen die Verbrauchswerte zwischen 13 und 25,2 kWh pro 100 km. Während der Fiat 500e mit der kleineren Batterie zumindest auf dem Papier zu den sparsamsten E-Autos zählt, nimmt der Jaguar I-Pace den negativen Spitzenplatz ein. 

Der Durchschnittsverbrauch wird bei Elektroautos auf 15 kWh pro 100 km geschätzt, ein Wert, der mit vielen Modellen aber nur im Stadtverkehr zu erreichen ist. In der Praxis weicht der tatsächliche Wert oft ab, da er von vielen Faktoren beeinflusst wird. Man kann daher, wie auch beim Verbrenner, nicht pauschal sagen, wie hoch der Verbrauch bei einem Elektroauto ausfällt.

Welche Faktoren beeinflussen den E-Auto-Verbrauch?

Ob ein Elektroauto sparsam ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Höhe des Strombedarfs wird natürlich maßgeblich vom Antrieb beeinflusst. Je nachdem, wie effizient der Elektromotor die eingespeiste Energie nutzt, fällt der Stromverbrauch höher oder niedriger aus.

E-Autos, die aufgrund einer besonders großen Batterie eine hohe Reichweite vorweisen, sind nicht zwangsläufig sparsamer. Auch Pkw, die im Vergleich mit deutlich kleineren Batterien ausgerüstet sind, erreichen hohe Reichweiten. Der ADAC Ecotest bescheinigte dies unter anderem dem Hyundai Kona und der Elektroversion des Kia Niro.

Beim Strom zapfen fallen grundsätzlich Ladeverluste an. Das bedeutet: Nicht die gesamte von der Ladesäule bereitgestellte Energie kommt in der Batterie an. Die Höhe der Ladeverluste variiert je nach Fahrzeug, den Temperaturverhältnissen und der Beschaffenheit der Ladepunkte. Sie können teils erheblich ausfallen. Vor allem beim DC-Schnellladen sind sie vergleichsweise hoch.

Um die 105-kWh-Batterie eines BMW iX komplett zu füllen, müssen beispielsweise 125,2 kWh geladen werden. Beim Tesla Model 3 muss die 82-kWh-Batterie mit etwa 92,2 kWh versorgt werden, um den Ladestand des Akkus auf 100 Prozent zu bringen. 

Auch mit Deinem persönlichen Fahrverhalten kannst Du den Stromverbrauch des Elektrofahrzeugs beeinflussen. Wer vorausschauend auf die Ampel zufährt und das Fahrzeug langsam ausrollen lässt, statt es mit dem Bremspedal zum Stillstand zu bringen, verbraucht deutlich weniger Energie und gewinnt diese sogar wieder zurück.

Anders als bei Benzinern und Dieselfahrzeugen verfliegt bei E-Autos die kinetische Energie des sich in Bewegung befindenden Autos beim Bremsen nicht ungenutzt. Die sogenannte Rekuperation sorgt bei Elektroautos dafür, dass die Energie beim Ausrollen in elektrischen Strom umgewandelt und anschließend in die Batterie eingespeist wird. Der Elektromotor dient dabei als Generator. So steigt die Reichweite des Elektroautos

Große Temperaturunterschiede können die Reichweite dagegen stark beeinträchtigen. Da bei Frost die Elektronik weniger effizient arbeitet, ist der Stromverbrauch für E-Autos im Winter höher. Fährt man hohe Geschwindigkeiten, erhöht sich, wie auch beim Verbrenner, gleichzeitig der Verbrauch. Er steigt mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit an.

E-Autos: Davon hängen Verbrauch und Reichweite ab

  • Batterie: Je größer die nutzbare Kapazität des Akkus ist, desto mehr elektrische Energie kann der Stromspeicher aufnehmen. Wenn das Auto zusätzlich über einen effizienten Antrieb und eine gute Aerodynamik verfügt, ist eine große Batterie schon mal ein Garant für eine ordentliche Reichweite.
  • Effizienter Antrieb: Sparsame E-Autos können mit der gleichen Menge an Strom eine größere Strecke zurücklegen. Deshalb sind nicht nur die schiere Batteriegröße, sondern auch möglichst effiziente Antriebskomponenten wichtig. Doch nicht nur die E-Motoren haben einen großen Einfluss. Von Bedeutung ist auch der Inverter, der den Gleichstrom aus der Batterie in Wechselstrom für die Motoren umwandelt und gleichzeitig den Antrieb regelt.
  • Geschwindigkeit: Die Geschwindigkeit beeinflusst den Stromverbrauch. Je schneller man fährt, desto mehr verbraucht das Auto und desto stärker schrumpft die Reichweite.
  • Fahrverhalten: Wenn man sein E-Auto vorausschauend fährt und vor allem im Stadtverkehr selten auf die Bremse tritt, wird beim Verzögern mithilfe der Rekuperation Energie zurückgewonnen und in den Akku gespeist. Der Nebeneffekt: Die Bremsanlage wird bei einem E-Auto weniger beansprucht. Deshalb müssen die Bremsscheiben und Bremsbeläge seltener erneuert werden.
  • Fahrstrecke: Unter anderem auch aufgrund der Rekuperation ist der Stromverbrauch von Elektroautos in urbanen Regionen in der Regel deutlich niedriger als bei häufigen Landstraßen- und Autobahnfahrten.
  • Zusätzliche Stromverbraucher: Neben dem Antrieb benötigen Komfort-Features wie Sitzheizung, Klimaanlage oder Scheibenheizung ebenfalls Energie. Sind sie eingeschaltet, geht das in geringem Maße auch auf Kosten der Reichweite.
  • Temperatur: Winterliche Temperaturen beeinträchtigen die Effizienz des Antriebs. Aber auch die Batterie funktioniert zwischen 20 und 40 Grad am besten. Bei niedrigeren Temperaturen nehmen zudem die Ladevorgänge mehr Zeit in Anspruch, weshalb der Akku bei vielen modernen E-Autos vorgeheizt werden kann. Unter dem Strich sind Elektroautos im Sommer effizienter unterwegs als im Winter.
  • Ladeverluste: Verluste, die beim Laden von Elektroautos entstehen, werden automatisch mitgezahlt. Daher ist es sinnvoll, sie von vornherein im Verbrauch miteinzukalkulieren.
  • Aerodynamik: Wie effizient ein Auto fährt, ist auch von der Karosserieform abhängig. Fahrzeuge mit einer geringen Stirnfläche bieten einen niedrigeren Luftwiderstand und sind deshalb deutlich sparsamer. Aufgrund der Reichweitenproblematik nimmt die Optimierung der Aerodynamik bei der Entwicklung von E-Autos nochmals einen deutlich höheren Stellenwert ein als bei Verbrennern.
  • Reifenart und Reifendruck: Ist der Reifendruck zu gering oder zu hoch, verändert sich das Verhalten der Reifen auf der Fahrbahn. Der Rollwiderstand nimmt zu, was mit einem erhöhten Stromverbrauch einhergeht. Mit dem richtigen Reifendruck und den speziellen Pneus für E-Autos kannst Du den Rollwiderstand hingegen minimieren und sparsamer fahren.

Stromkosten fürs E-Auto berechnen: So geht’s

Aufgrund der vielfältigen Einflussfaktoren ist es sehr schwer, den exakten Stromverbrauch für ein Elektroauto zu berechnen. Mithilfe einer einfachen Formel kannst Du allerdings den Strompreis pro Kilometer ermitteln. Multipliziere dafür den aktuellen Preis für eine Kilowattstunde mit dem Verbrauch auf 100 Kilometern. Bei einem Strompreis von 0,36 Cent und einem Verbrauch von 12 kWh wären das demnach 4,32 Euro pro 100 Kilometer. Ladeverluste müssen zusätzlich berücksichtigt werden, ebenso wie die Kosten für Wallboxen und Co. Außerdem kann der Preis für das Laden von Elektroautos an öffentlichen Stationen stark variieren. Einige Anbieter rechnen nach der geladenen Energiemenge ab, bei anderen richten sich die Kosten nach der Ladezeit. Zusätzlich gibt es Anbieter mit Pauschallösungen.

Reale Kosten für Elektroautos: Stromverbrauch und mehr

Um zu ermitteln, wie Elektroautos im Vergleich zu Benzinern und Dieseln preislich dastehen, sollte man nicht allein auf den Kaufpreis und die Energiekosten schauen. Auch regelmäßige Unterhaltskosten wie Versicherung, Wartung oder etwaige Reparaturen gehören in die Kalkulation. Ein Plus bei E-Autos: Die Wartungskosten fallen geringer aus. Und durch die hohen Fördersummen für E-Autos vom Staat sinken auch die Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge. Bis zu 4.500 Euro an Zuschüssen sind 2024 beim Kauf möglich.

Deshalb schneiden E-Modelle im Vergleich zu klassischen Verbrennern bei den Gesamtkosten häufig besser ab. Günstige Elektroautos, die preiswert im Unterhalt sind, sind daher keine Seltenheit mehr. Mit dem Citroën e-C3 und dem Dacia Spring sind zwei Modelle präsentiert worden, die auch in der Anschaffung günstig sind.

Reichweiten-Ranking: Welches E-Auto verbraucht wie viel?

Wenn es um die Reichweiten nach der WLTP-Norm geht, gibt es mittlerweile schon recht viele Elektromodelle, die mit einer Batterieladung 500 Kilometer oder weiter kommen. Dazu gehören beispielsweise der Mercedes EQS mit bis zu 782 Kilometer Reichweite oder der Polestar 2 Long Range Single Motor, der bis zu 654 Kilometer mit einer Akkuladung zurücklegt. Obwohl der Wert in der Praxis abweichen kann, liegen Modelle mit großer Batterie in den Rankings in der Regel vorne. Wie der ADAC Ecotest beweist, sind die Ergebnisse jedoch weitaus differenzierter, wenn Stromverbrauch, Batterie und Reichweite zusammen betrachtet werden.

Der Automobilclub hat in einer Testreihe moderne Elektroautos unterschiedlicher Preisklassen und Größen einem Realitätscheck unterzogen. Bei den mit Wechselstrom geladenen Testfahrzeugen zeigten sich im Ergebnis teils große Unterschiede beim Verbrauch. Sparsamstes E-Auto wurde der Hyundai Ioniq Elektro, der mittlerweile nur noch als Gebrauchtwagen zu haben ist. Er verbraucht laut Test 16,3 kWh pro 100 km. Stromfresser wie der Mercedes EQV oder der Audi e-tron 55 quattro ziehen für 100 Kilometer mindestens 25 kWh aus ihren Akkus, was aber natürlich auch an der Fahrzeuggröße, dem Gewicht und der Karosserieform geschuldet ist.

Das passende Elektroauto mit diesen Suchfiltern auf mobile.de finden

Auf Mobile.de gibt es jetzt neue Filter speziell für die Suche nach dem passenden Elektroauto.
Quelle: Peter Besser
Auf Mobile.de gibt es jetzt neue Filter speziell für die Suche nach dem passenden Elektroauto.

Auf mobile.de gibt es neue Filtermöglichkeiten, die Dir die Suche nach dem richtigen Elektroauto erleichtern. Wenn Du bei der Desktop-Version des Portals bei den weiteren Filtern „Elektro” als Kraftstoffart auswählst, klappt ein neues Untermenü mit zusätzlichen Reitern auf. So kannst Du bei der Suche nach Deinem Wunsch-Stromer neuerdings die gewünschte Mindest-Reichweite festlegen, sowie die Ladedauer an herkömmlichen Ladepunkten sowie Schnellladesäulen eingrenzen. Auf der Inserateseite der jeweiligen Fahrzeuge wird jetzt auch der Steckertyp angezeigt.

Zudem kannst Du festlegen, wie groß die Batteriekapazität des Stromers sein soll. Da einige Hersteller die Batterien ihrer E-Autos separat vom eigentlichen Fahrzeug vermieten beziehungsweise verleasen, kannst Du auswählen, ob der Stromspeicher beim Kauf inklusive sein soll, oder ob Du ihn mieten möchtest. Du kannst auch einstellen, dass Du nach einem Auto ohne Batterie suchst.

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