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Der Dacia Logan beschwert sich oft schon beim ersten TÜV-Check
Quelle: Dacia
Der Dacia Logan schwächelt oft schon beim ersten TÜV-Check

Dacias sind günstig. Teilweise sogar sehr günstig. Für das Geld, das die rumänische Renault-Tochter für einen Kompaktwagen verlangt, bekommt man anderswo nicht mal einen Kleinwagen. Doch Kritiker entgegnen: Was nützt es, wenn das günstige Auto nicht hält? Und sie bekommen Unterstützung von der ADAC-Pannenstatistik und vom Tüv-Report. Hier schneiden viele Dacia-Modelle nicht gut ab.

Doch es gibt Autos von Dacia, die auf ordentliche Laufleistungen kommen. Glück, gute Pflege oder sind die Billigautos besser als ihr Ruf? Wir haben Besitzer von Dacia Logan, Duster und Sandero gefragt, nach Pannen, technischen Problemen und ihrer grundsätzlichen Zufriedenheit mit dem Auto.

Dacia Logan mit 250.000 Kilometern auf der Uhr

Mit dem Logan fuhr Dacia in die Neuzeit. Der Kompaktwagen leutete 2004 eine neue Ära für die Rumänen ein. Davor war die Marke außerhalb des Heimatlandes kaum präsent. Mit dem Logan MCV, der 2006 auf den Markt kam, änderte sich das. Er brachte erste Erfolge.

Thomas Jahn fährt seit mehr als elf Jahren die MCV genannte Kombi-Version des Logan in erster Generation. Seit dem Kauf im Jahr 2007 legt er mit der Familie rund 250.000 Kilometer zurück. Angetrieben von einem 116 PS starken 1,6-Liter-Benziner.

Laut TÜV-Report fällt der Logan MCV jedoch schon ab der ersten Hauptuntersuchung durch Mängel an Fahrwerk, Lenkung und Bremsen auf. Außerdem rostet die Karosse häufig. Der ADAC bemängelt zudem elektrische Fehler am Kurbelwellensensor, defekte Zündkabel und streikende Anlasser.

Thomas Jahn hingegen wurde von seinem Logan MCV nie im Stich gelassen. In mehr als einem Jahrzehnt sei er nie liegen geblieben. Die Zylinderkopfdichtung musste einmal getauscht werden, dazu Teile der Auspuffanlage. Wobei: Einmal blieb er doch liegen. Schuld war ein Reifenschaden.

Seine 250.000 Kilometer legte der Logan im harten Alltagseinsatz zurück. Er wurde zwar nicht geschunden, aber auch nicht verhätschelt. Und gemocht. Laut Jahn ist der Logan ein „ganz normales Familienmitglied“. Auch wenn TÜV-Report und Pannenstatistik meckern, Jahn würde den Logan MCV Großfamilien empfehlen.

Dacia Duster: Günstig bei Service und Verbrauch

Wer günstig SUV fahren will, kommt am Dacia Duster nicht vorbei. Seit Anfang 2018 steht die zweite Generation bei den Händlern, zu Preisen ab 11.490 Euro. Der Vorgänger, der ab 2010 gebaut wurde, macht jedoch öfter Ärger. Sagt jedenfalls der TÜV-Bericht. Spätestens ab der dritten Hauptuntersuchung werden Bremsen, Antriebswellen und Lenkung oft bemängelt.

Wir haben den Besitzer eines Dacia Duster von 2011 befragt, was er von seinem Auto hält. Die Bremsen müssten demnächst erneuert werden, sagt er. Sonst sei alles in Ordnung. Die fünf Jahre seit dem Kauf als Gebrauchtwagen verliefen ebenfalls ohne Probleme. Auf knapp 180.000 Kilometern sei der Dacia nie ausgefallen. Für die Familie war er eine logische Wahl, auch wegen des bequemen, hohen Einstiegs, über den die Mutter sich freut.

Der 1,5-Liter-Diesel mit 90 PS lasse sich sparsam bewegen, die Servicekosten seien nicht zu hoch. Von sogenannten „Premium-Modellen“ höre man oft ganz andere Summen.

Der Dacia Duster ist der Robuste der Familie. Die Bremsen sind seine Achillesferse.
Quelle: Dacia
Der Dacia Duster ist der Robuste der Familie. Die Bremsen sind seine Achillesferse

Der Dacia Sandero ist "ganz ok"

Günstiger als mit dem Dacia Sandero II kommt man nicht zum Neuwagen. Die Preise für den Kleinwagen starten bei 6.990 Euro. Der Vorgänger ist als Gebrauchter entsprechend günstig zu bekommen. Bei der Hauptuntersuchung werden jedoch öfter Probleme an der Beleuchtung, den Bremsscheiben, der Achsaufhängung und an den Antriebswellen beanstandet.

Der Besitzer eines Sandero mit 151.000 Kilometern Laufleistung kennt solche Probleme nicht. Über die Jahre gab es keine einzige Panne und keine größeren Mängel zu beklagen.

Den Sandero Baujahr 2011 treibt ein 1,2-Liter-Benziner an, seit der Erstzulassung befindet er sich im Familienbesitz. Die große Begeisterung löst das kleinste Modell der Renault-Tochter zwar nicht aus, doch der Besitzer ist zufrieden. Er formuliert pragmatisch: Der Sandero sei ganz ok, nicht besser oder schlechter als andere Autos.

Dacia Sandero: Simples Auto für den kleinen Groschen
Quelle: Dacia
Dacia Sandero: Simples Auto für das kleine Portemonnaie

Die Funktionalität des Einfachen

Es gibt sie also, die Dacia, die viele Jahre lang problemlos viele Kilometer laufen. Den beschriebenen Fahrzeugen ist gemein, dass sie gut gewartet wurden. Das ist nicht bei allen Dacia der Fall. Und mit ein Grund, warum sie bei HU und Pannenstatistik schlecht abschneiden.

In jedem Fall von Vorteil: Die Wartungskosten bei Dacia fallen üblicherweise vergleichsweise günstig aus. Weil die Autos leicht sind, verbrauchen sie zudem relativ wenig. Und grundsätzlich gilt: Auch ein günstiges Auto bringt einen von A nach B. Wenn es fährt. Denn diese Auswahl ist natürlich nicht repräsentativ.

Die primäre Gemeinsamkeit der gut erhaltenen Dacias bleibt eine regelmäßige Wartung
Quelle: mobile.de
Die wichtigste Gemeinsamkeit der gut erhaltenen Dacias bleibt die regelmäßige Wartung
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