Das ist der beste VW Polo 5 (6R/6C, 2009-2017)
Kleinwagen gesucht? Dann führt am VW Polo kaum ein Weg vorbei. Das Angebot ist riesig. Unser Tipp ab Baujahr 2014 – und wovon Du lieber die Finger lässt.
Der VW Polo ist Deutschlands erfolgreichster Kleinwagen und deshalb auf dem Gebrauchtmarkt leicht zu finden. Das gilt besonders für die fünfte Generation, die VW von 2009 bis 2017 produzierte. Zwei Jahre nach Produktionsende kommen nun nach und nach die letzten Leasing-Rückläufer auf den Gebrauchtmarkt. Das Schöne am fünften Polo: Exemplare mit guter Ausstattung (Touchscreen-Radio, Bi-Xenonlicht) sind inzwischen nicht mehr teuer. Wir sagen, worauf man bei gebrauchten Polo 5 achten muss und welche Variante die beste ist.
Karosserie und Konzept: VW Polo
Der VW Polo ist ein klassischer Kleinwagen mit Schrägheck. Vier Erwachsene reisen akzeptabel bequem auf 3,97 Metern Länge, für eine fünfte Person wird es eng – und für das Gepäck stehen 280 bis 952 Liter Gepäckraum zur Verfügung. Das sind praxistaugliche Werte. Zu beachten ist, dass die kostenpflichtige Option „4 Türen“ den Zugang zur hinteren Sitzreihe deutlich verbessert.
Neben den Varianten mit zwei Türen legte VW eine Ableitung namens „Cross Polo“ auf. 1,5 Zentimeter mehr Bodenfreiheit plus etwas Kunststoff reichen zwar nicht, um den Polo geländetauglich zu machen, verschaffen ihm aber etwas SUV-Appeal. Der Cross Polo wurde nur als Fünftürer (4 Türen plus Heckklappe) angeboten.
Ausstattungslinien: Trendline, Comfortline, Highline
Die Basis der Polo-5-Ausstattung bilden die VW-üblichen Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Highline. In der Basisausstattung Trendline baut VW zum Beispiel elektrische Fensterheber und einen Bordcomputer ein, Klimaanlage und Radio allerdings nicht. Die Comfortline sollte es daher mindestens sein. Hier kommt der Polo mit Aluminiumfelgen, doppeltem Gepäckboden, einer weich geschäumten Instrumententafel, Parkpiepsern, Radio und manueller Klimaanlage. Die Topversion Highline setzt demgegenüber vor allem zusätzliche optische Akzente.
Über die Bauzeit bot VW zahlreiche Sondermodelle an. Sie hießen Team, Style oder Match bzw. nach dem Facelift 2014 Fresh, Allstar oder Club & Lounge. In der Regel basieren die Modelle auf der Comfortline-Ausstattung und addieren zusätzliche Extras wie etwa eine automatische Klimaanlage (Climatronic) oder ein besseres Radio. Damit sind sie oft eine gute Empfehlung.
Ausstattung: Was sollte, was darf, was nicht muss
Notwendige Ausstattung: Das meiste, was Käufer gebrauchter Kleinwagen erwarten, baut VW in die mittlere Ausstattung „Comfortline“ serienmäßig ein: Klimaanlage, Radio und eine akustische Einparkhilfe etwa. Erwarten würden wir eine USB-Schnittstelle fürs Smartphone und eine Freisprecheinrichtung fürs Telefon. Das automatische Fahrlicht darf ein junger Gebrauchter ebenfalls an Bord haben. Wer regelmäßig außerorts fährt, sollte Fahrzeuge mit LED- oder Xenon-Scheinwerfern bevorzugen. Tatsächlich bot VW beide Systeme alternativ zueinander an.
Schön und sinnvoll: VW spendierte dem Polo spätestens ab 2014 üppige Sonderoptionen. Viele davon sind sinnvoll und nützlich, aber kein Muss: App-Connect bündelt die Smartphone-Standards Apple CarPlay und Android Auto. Schön in der Stadt, aber nicht zwingend notwendig ist eine Rückfahrkamera, das City-Notbremssystem hat man im Zweifel lieber, als dass es fehlt. Freuen würden wir uns außerdem über das große Infotainment mit Navi („Composition Media“). VW Polo ab 2014 konnten zudem gegen Aufpreis mit dem adaptiven Abstandstempomaten ACC bestellt werden. Ein tolles Feature auf Langstrecken.
Überflüssige Ausstattung: Viele Dinge, die in der Liste standen, sind dagegen eher Geschmacksache. Das gilt für die sportlich gemeinten R-Line-Pakete und das Sportfahrwerk oder auch das Panorama-Schiebedach. Verzichten können wir im Kleinwagen auch auf Ledersitze.
Der beste Motor und das beste Getriebe im Polo 5
Das Facelift 2014 markiert beim Polo eine Zäsur: Mit Umstellung von der Abgasnorm Euro 5 auf Euro 6 tauschten die Wolfsburger einen Großteil des Motorenprogramms aus. Zu Recht, denn von den meisten bis 2014 eingesetzten Motoren raten wir eher ab. Die 1.2- und 1.4-TSI-Benziner mit der Kennung EA111, die die meisten Leistungsbereiche abdecken, leiden unter langsam länger werdenden Steuerketten. Die wenigen davon nicht betroffenen Vor-Facelift-Varianten (1.4, 86 PS; 1.4 TSI 140 PS) sind eher rar. Wenn es bei der Probefahrt im Motorraum rasselt, lieber ein anderes Auto suchen. Es drohen teure Reparaturen bis hin zum Motorschaden.
Deutlich unproblematischer fahren die Motoren, die VW ab 2014 im Polo 5 einsetzt. Das gilt vor allem für den drehfreudigen, sparsamen Dreizylinder, der als Turbomotor 1.0 TSI mit 95 PS oder 110 PS super zum Polo passt. Klare Empfehlung! Auch die 1.2 TSI ab 2014 (EA211) gelten als unproblematisch. Sie verbrauchen allerdings mehr und fahren weniger spritzig.
Von den im Polo 5 überwiegend erhältlichen Dreizylinder-Dieselmotoren nahm VW schnell wieder Abstand: Der Nachfolger ab 2017 fährt wieder mit Vierzylinder-Diesel. Vor allem in Verbindung mit dem ruckelanfälligen Doppelkupplungsgetriebe DQ200 verstärken sich die Komfortprobleme beider Komponenten gegenseitig. Nicht tragisch: Ein Diesel im Kleinwagen ist ohnehin nicht die erste Wahl. Auf das anfällige Doppelkupplungsgetriebe verzichten wir ebenfalls gern.
Typische Mängel im VW Polo 5
Wer die Motoren 1.2 und 1.4 TSI (bis 2014) sowie das Doppelkupplungsgetriebe DQ200 meidet, schließt die potenziell teuersten Fehlerquellen im Polo bereits aus. Der TÜV-Report führt daneben einen Kabelbaum auf, der am Längsträger scheuern und Fehlermeldungen verursachen kann. Kritisch außerdem: Die Bremsen sorgen oft schon bei der zweiten HU für Probleme. Für einen gebrauchten VW Polo ist eine frische HU daher ein gutes Argument, denn die Prüfung der Bremsleistung ist dabei obligatorisch.
Gebrauchte VW Polo 5 auf mobile.de
Der beste VW Polo der fünften Generation trägt einen 1.0-TSI-Benziner mit 95 oder 110 PS unter der Haube und bietet mindestens die Ausstattung Comfortline. Bei rund 10.000 Inseraten für die Baureihe, davon mehr als die Hälfte ab 2014, sollte sich da doch was finden lassen. Rund 500 Angebote zeigt mobile.de an, leider noch nicht zum Spottpreis. Knapp unter 9.000 Euro kostet ein entsprechender VW Polo im Herbst 2019 noch, mit drei bis vier Jahren auf dem Buckel und bis zu 100.000 Kilometern auf dem Tacho. Dreimal so oft inserieren Anbieter auf mobile.de die etwas durstigeren und trägeren Varianten mit 1.2-TSI-Benziner (90 PS, 110 PS). Hier kostet ein 2015er-Baujahr mit guter Ausstattung ab rund 7.500 Euro.
Alternativen zum VW Polo
Am Markt gibt es eine große Auswahl an jungen, gebrauchten Kleinwagen. Klassische Alternativen zum Polo sind der Ford Fiesta und der Opel Corsa. Der technisch eng verwandte Audi A1 bietet zum höheren Preis mehr Luxus, den Skoda Fabia gibt es etwas günstiger. Viele Importmodelle wie der Renault Clio oder der Toyota Yaris sind ebenfalls empfehlenswert.
Technische Daten: VW Polo 5
Modell | VW Polo 6C 1.0 TSI |
---|---|
Motor | 1,0-l-Dreizylinder-Benziner |
Leistung | 110 PS (81 kW) |
Drehmoment | 200 Nm b. 2.000-3.500 U/min |
Getriebe | manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe 0-100 km/h: 9,3 s |
Höchstgeschwindigkeit | 197 km/h |
Verbrauch | 4,3 l/100 km |
CO2 | 99 g/km |
Länge | 3.972 mm |
Breite | 1.682 mm |
Höhe | 1.453 mm |
Radstand | 2.470 mm |
Kofferraum | 280-952 l |
Leergewicht | 1.116 kg |
Der VW Polo 5 in Bildern
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