Den Cupra Formentor gibt es nicht von Seat
Cupra baut Sport-Versionen von Seat-Modellen. Ausnahme ist der Cupra Formentor: Das Kompakt-SUV gibt es nur in schnell. Alle Details zur Serienversion für 2020.
Bisher baut die von Seat ausgelagerte Marke Cupra ausschließlich Seat-Ableger. Der Cupra Leon ist die sportliche Version des Seat Leon, der Cupra Ateca ein flottes Seat-SUV mit neuem Logo. Anders der Cupra Formentor: Er hat keine Basisversion bei der spanischen Markenmutter. Ihn gibt es nur bei Cupra und nur als Sportmodell: 245 oder 310 PS stark, gut ausgestattet und für ein SUV erstaunlich flach.
Der Cupra Formentor in Kürze:
- Cupra Formentor: erstes eigenständiges Modell von Cupra
- Ähnlich lang und breit wie ein Seat Ateca, aber deutlich flacher
- Plugin-Hybrid: 245 PS Systemleistung und Frontantrieb
- Verbrenner: 310 PS und Allradantrieb
- Marktstart: viertes Quartal 2020
- Basispreis Cupra Formentor: 43.953,28 Euro
Warum tut Cupra das? Zunächst einmal, weil es möglich ist. Den Aufwand, eine modifizierte Karosse auf die konzernweit genutzte MQB-Plattform zu setzen und mit Antrieben aus dem Regal zu kombinieren, kann Seat stemmen. Das Ziel ist ebenfalls klar: die Marken-Ausgründung Cupra stärker in den Köpfen der Autofahrer zu verankern, als das auf Basis von Seat-Modellen möglich ist. Der Cupra Formentor fährt in der Klasse der kompakten SUV-Modelle, misst aber nur 1,51 Meter in der Höhe. Damit liegt die Dachlinie nur fünf Zentimeter weiter über dem Asphalt als beim neuen Seat Leon. Ein Ateca wiederum überragt ihn um ganze zehn Zentimeter. Cupra spricht beim Formentor deshalb lieber von einem Crossover als von einem SUV.
• Motor: 2,0-Liter-Turbobenziner
• Leistung: 300 PS
• 0-100 km/h: 5,2 s | Vmax: 247 km/h
Zwei Motorisierungen im Cupra Formentor
Einen ersten Ausblick auf den Cupra Formentor gab es bereits 2019. Die Seat-Tochter zeigte eine Studie des Modells beim Autosalon in Genf. Seitdem hat sich wenig verändert: Das Serienmodell gleicht dem Konzept wie ein Kolben dem anderen. Sogar der Plug-in-Hybrid-Antrieb des Showcars geht in Serie. Er ist aber nur eine von zwei lieferbaren Optionen.
Im Formentor Hybrid arbeiten ein 1,4-Liter-Turbobenziner (150 PS/110 kW) und ein Elektromotor (115 PS/85 kW) gemeinsam oder unabhängig voneinander. Mit gesammelten Kräften erreichen sie 245 PS Systemleistung und drücken 400 Newtonmeter durch ein Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderräder. Ein Akku mit 13 Kilowattstunden Kapazität liefert genug Energie für eine elektrische Reichweite von 50 Kilometern. All das hatte Cupra schon vor einem Jahr angedeutet.
Ganz ohne klassische Motoren geht es dennoch nicht. Cupra bietet den Formentor mit einem 2,0-Liter-Turbobenziner an. Der leistet 310 PS sowie 400 Newtonmeter und treibt über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe alle Räder an. Beide Antriebsstränge sind fast identisch im Cupra Leon verfügbar. Den Plug-in-Hybrid gibt es außerdem in VW Golf GTE und Skoda Octavia RS iV.
Fahrdaten nennt der Hersteller noch nicht. Wir gehen davon aus, dass der starke Formentor Tempo 250 erreicht und in rund fünf Sekunden auf 100 km/h sprintet. Als Plug-in-Hybrid wird er zumindest 220 km/h schnell sein, mit einer Antriebsachse aber weniger flott anfahren. Rund sechseinhalb Sekunden sind für den Standardspurt realistisch.
Cupra Formentor (2020) mit sportlicher Ausstattung
Während bei den technischen Daten konkrete Zahlen noch fehlen, nennt Cupra zur Ausstattung bereits genaue Details: 19-Zoll-Felgen spannen beim Formentor über einer 18-Zoll-Bremse. Außerdem gibt es ein Fahrwerk mit verstellbaren Dämpfern („DCC“) und eine Progressivlenkung mit sich ändernder Übersetzung. Mit zunehmendem Lenkeinschlag steuert der Formentor direkter.
Der Innenraum des Formentor orientiert sich an dem des neuen Cupra Leon. Er übernimmt das Armaturenbrett mit den kupferfarbenen Spangen an den Lüftungsdüsen, das digitale Cockpit mit der Cupra-spezifischen Grafik, das Multifunktionslenkrad und sogar das Muster auf den Bezügen der Sportsitze. Nur beim Infotainment darf der Formentor eigenständig sein: Das Touch-Display im Crossover ist größer.
Im Formentor misst die Anzeige zwölf Zoll, fünf Zentimeter mehr als im Leon. Das System ist online, kann navigieren und sich mit Smartphones über die Standards Apple CarPlay sowie Android Auto verbinden. Ob es mehr Funktionen gibt als im Leon, sagt der Hersteller nicht.
Seit 2017 schlummern 300 PS unter der Haube. Technik und Motor teilt sich der Leon mit dem Konzernbruder Golf GTI.
Maße, Marktstart und Preise des Cupra Formentor
Mit einer Länge von 4,45 Metern ordnet sich der Cupra Formentor nah am Cupra Ateca (4,38 m) und deutlich unterhalb des Seat Tarraco (4,74 m) ein. Ein Radstand von 2,38 Metern verspricht viel Platz auf der Rückbank. Cupra nennt ein Kofferraumvolumen von 450 Litern – etwas weniger als im Ateca (485 Liter).
Der Formentor soll das flottere Auto sein. Dennoch kostet er etwas weniger: Den Start macht der Cupra Formentor mit 310 PS für 43.953,28 Euro. Er ist also rund 430 Euro günstiger als der ähnlich motorisierte Cupra Ateca (44.382,18 Euro, jeweils mit 16% MwSt.). Serienmäßig gibt es 19-Zoll-Räder, Drei-Zonen-Klima, LED-Licht und ein Navigationssystem mit 12-Zoll-Display. Eine Brembo-Sportbremse kostet Aufpreis. Der Cupra Formentor Plug-in-Hybrid startet Anfang 2021.