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Quelle: Mazda
Der Mazda MX-5 eröffnet vor 30 Jahren die Roadster-Festspiele

Flippige Outfits, Techno-Musik und Neon-Farben: Die 1990er-Jahre sind schrill. Auch auf dem Automarkt. Unvergessen ist etwa der VW Polo Harlekin.  Das Sondermodell überrascht 1995 mit wilden Farbkombinationen. Selbst eher konservative Marken wie Mercedes-Benz wagen farbenfrohe Lackierungen, etwa ein exotisches Beryll bei der ersten C-Klasse (W202) oder ein fesches Yellowstone-Gelb beim Sportwagen SLK (R170).

Es ist der japanische Hersteller Mazda, der damals mit dem MX-5 die Renaissance des Roadsters einläutet. Die Rennsemmel verkauft sich so gut, dass Mercedes oder BMW in den Folgejahren nachziehen. Ein SLK oder Z3 sind in den 1990er-Jahren Traumautos, die sich nur Gutverdiener in die Garage stellen können. Heute sind diese Modelle zu flotten Neo-Klassikern gereift. Das Schöne daran: Für weniger als 10.000 Euro bekommt man Exemplare in gutem Zustand. Wir zeigen sieben erschwingliche Coupés und Cabrios aus den bunten Neunzigerjahren.

Mazda MX-5 (1989 bis 1998)

Der Roadster steht vor 30 Jahren vor dem Aussterben – bis Mazda das Fahrzeug-Genre wiederbelebt. Das tun die Japaner mit Vollgas: Der neue MX-5 rollt mit Klappscheinwerfern und Hinterradantrieb auf den Markt, das Leergewicht des Nippon-Flitzers beträgt weniger als eine Tonne. So reichen schon die 115 PS des 1,6-Liter-Vierzylinders aus, um den MX-5 auf knapp 200 km/h zu beschleunigen. Noch mehr Spaß macht das Kurvenräubern auf der Landstraße: Der Zweisitzer liegt wie ein Brett auf dem Asphalt, geschaltet wird knackig kurz im Fünfgänge-Menü.

Mazda MX-5 dreiviertel-frontansicht
Quelle: Mazda
Der Mazda MX-5 eröffnet vor 30 Jahren die Roadster-Festspiele

Die Qualitäten des neuen Spaßautos sprechen sich schnell herum. Binnen weniger Tage ist das erste Kontingent ausverkauft. Doch Mazda liefert nach, auch bei den Motoren: 1994 ergänzt ein 1,8-Liter-Motor mit 131 PS die Palette. In den Folgejahren avanciert der Mazda MX-5 zum erfolgreichsten Roadster der Welt. Mehr als eine Million Exemplare rollen aus den Verkaufsräumen auf die Straßen. Nur Alltagstauglichkeit sollte man vom MX-5 nicht erwarten. Mehr als eine kleine Sporttasche passt in den Kofferraum nicht hinein.

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Der Mazda MX-5

Ein Klassiker aus Japan. Der erfolgreiche Roaster überzeugt mit seinen Qualitäten.

BMW Z3 (1995 bis 2002)

An dem Roadster-Boom möchten auch die deutschen Hersteller teilhaben. 1995 zieht BMW mit dem Z3 nach. James Bond alias 007 darf den flotten Bayern im Streifen „Goldeneye“ Probe fahren. Es ist das erste Bond-Car aus dem Hause BMW überhaupt. Dem Mazda MX-5 ist der BMW Z3 von der Grundcharakteristik gar nicht so unähnlich, zumal es ihn anfangs nur mit Vierzylindern gibt. Dann reichen die Münchner ihre Reihensechszylinder aus 3er und 5er nach, Motoren, die ob ihrer Laufkultur heute Kultstatus besitzen. Top-Aggregat ist der 3,2-Liter-Sechszylinder im Z3 M, der es auf 325 PS bringt.

BMW Z3 dreiviertel-frontansicht
Quelle: BMW
BMW zieht Mitte der 90er mit dem schicken Z3 nach

Spaß kann aber auch ein kleiner 1,8er machen. Eine gute Straßenlage haben alle Z3, hinzu kommen knackige Schaltwege und ein Hinterradantrieb mit fahraktiver Auslegung. Fahrzeuge mit M-Paket sind besonders beliebt. Generell steigen alle BMW Z3 im Wert. Zeit also zuzugreifen: Die Preise werden nicht mehr günstiger.

AutoSL GmbH (1)
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Der BMW Z3

Das Bond-Car für zu Hause. Der bayerische Roadster ist der erste BMW im Dienste Ihrer Majestät.

Mercedes SLK (1996 bis 2004)

Der Mercedes SLK bereichert 1996 das Roadster-Angebot. Neben Fahrspaß setzt der flotte Stern einen Schwerpunkt auf Komfort, was traditionelle Mercedes-Kunden schätzen. Der Knüller ist das Metallklappdach, das sich in weniger als 30 Sekunden vollautomatisch öffnet und komplett im Kofferraum verschwindet. So elegant und bequem kommt die Frischluft bis dato in keinen Cabrio-Innenraum.

Mercedes SLK Dreiviertel-Frontansicht dynamisch
Quelle: Mercedes-Benz
Die Antwort von Mercedes auf den Mazda MX-5 heißt SLK

SLK steht übrigens für sportlich, leicht und kompakt. Ein 230er Kompressor sollte es aber schon sein, damit er nicht als lahme Ente dasteht. Mit den knapp 200 PS legt der Hecktriebler ordentlich los, in 7,4 Sekunden geht es von null auf 100 km/h. Mondäner fährt der 320er Sechszylinder, der zum entspannten Cruisen einlädt und schön kraftvoll brummelt. Vor allem in puncto Verarbeitungsqualität sticht der Mercedes SLK heraus: Auch im Youngtimer-Alter wirkt der Sportwagen noch knackig-frisch. Hier geht's zu unserer Mercedes-SLK-Kaufberatung

Senger Südwestfalen GmbH 2
Senger Südwestfalen GmbH 2
Der Mercedes SLK

Ein Mix aus Komfort und Tradition. Der Sportwagen rollt sportlich, leicht und kompakt.

Audi TT (1998 bis 2006)

Mit Sportcoupés hat Audi schon in den 1980er-Jahren großen Erfolg. Der Rallyewagen Sport quattro etwa ist Legende. Für Hobby-Sportler bringen die Ingolstädter 1998 den kessen TT auf den Markt – zunächst als Coupé, ein Jahr später folgt die Roadster-Variante. Technische Basis ist der biedere VW Golf IV, die Motoren haben es mit 180 bis 250 PS allerdings in sich.

Audi TT Seitenansicht
Quelle: Audi
Der Audi TT begeistert sportlich ambitionierte Fahrer

Viele Fahrer zeigen sich vom Handling des TT anfangs überfordert. Das Fahrwerk verlangt Fingerspitzengefühl und geht schnell in den Grenzbereich, es kommt zu teils schweren Unfällen. Audi bietet daraufhin den Einbau eines elektronischen Stabilitätsprogramms (ESP) sowie eines Heckspoilers an, spätere Audi TT sind dann sicherer. Heute sind unverbastelte Audi TT der ersten Modellgeneration 8N besonders begehrt.

Treffpunkt Thierolf GmbH + Co. KG2
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Der Audi TT

Perfekt für Hobby-Sportler. Drei Generationen bringt Audi von diesem zeitloser Klassiker auf die Straßen.

Ford Probe (1988 bis 1997)

Ford setzt in den 1990er-Jahren auf das Sportcoupé Probe, das den legendären Mustang ersetzen soll. Allzu athletisch fährt sich der Zweitürer aber nicht, statt eines straffen Pony Cars bekommen Kunden eher ein gemütliches Sofa zum Cruisen. Speziell das Fahrwerk ist US-typisch recht weich ausgelegt, dafür aber elektrisch in drei Stufen verstellbar.

Ford Probe Seitenansicht
Quelle: Ford
Eher gemütlich ist der Ford Probe unterwegs

Auch bei den Motoren gibt es zunächst nur Vierzylinder zur Auswahl, wobei der 2.2-Liter-Turbo mit knapp 150 PS alles andere als ein Weichei ist. 1990 kommt ein Dreiliter-V6 mit 141 PS dazu, bei der zweiten Modellgeneration 1993 wird ein 2.5-Liter-24V mit 163 PS zum neuen Top-Modell. Heute darf der Ford als kleiner Geheimtipp gelten, die Preise sind im Keller. Wer auf Retro-Coupés mit Klappscheinwerfern steht, ist mit dem Ford Probe bestens bedient.

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Der Ford Probe

Das amerikanische Sportcoupé mit Klappscheinwerfern und weichem Fahrwerk.

Opel Calibra (1989 bis 1997)

Bei diesem Coupé klettern die Preise längst wieder: Der heißeste Opel der 1990er-Jahre heißt sicherlich Calibra. Mit dem windschnittigen Sportcoupé lassen die Rüsselsheimer ihre Fans das Ende des Manta vergessen: Der Calibra hat zwar den bei Alt-Opel-Fans ungeliebten Frontantrieb. Dafür sind die Motoren stärker und auf dem technisch neuesten Stand. Schon der Calibra 2.0 16V mit 150 PS (später 136 PS) hat es in sich. Für Liebhaber empfehlen sich die beiden Top-Varianten 2.5 V6 oder der Calibra Turbo 4x4.

Opel Calibra Dreiviertel-Frontansicht dynamisch
Quelle: Opel
Ein ganz heißes Eisen ist seinerzeit der Opel Calibra Turbo 4x4

Mit Allradantrieb hat der Calibra Turbo 4x4 zumindest ein bisschen Hinterradantrieb. Vorne wird der Zweiliter-16V per Turbo zwangsbeatmet, was 204 PS Leistung und fast 250 km/h Spitze erlaubt. Besonders die Sondereditionen des Opel Calibra mit Namen wie Cliff Motorsport Edition oder Keke Rosberg sind heute begehrt. Auch ein Calibra Classic kann viel Spaß machen. Noch gibt es ordentliche Exemplare für unter 10.000 Euro, aber die Preise steigen schnell.

Erfahre mehr über den Opel Calibra in unserem Gebrauchtwagen-Tipp

Opel Calibra 2.0i Autoplatz-Elsenfeld
Opel Calibra 2.0i Autoplatz-Elsenfeld
Der Manta-Nachfolger

Auf Effizienz getrimmt, war er der „Aerodynamik-Weltmeister“ von 1990

VW Corrado (1988 bis 1995)

VW läutet schon in den Siebzigern die Ära volksnaher Sportcoupés ein, mit dem scharf gestalteten Scirocco. Der Nachfolger Corrado ist etwas weicher gezeichnet, rostet dafür aber weit weniger. Dazu kommen leistungsstarke Motoren: Während sich Scirocco-I-Fahrer noch mit 50 Basis-PS begnügen müssen, geht es beim Corrado erst bei 160 PS los. G60 heißt die Innovation.

VW Corrado Seitenansicht
Quelle: Volkswagen AG
Innen Golf, außen Sportcoupé: der VW Corrado

Ein G-Lader verdichtet bei diesem speziellen 1.8-Vierzylinder die angesaugte Luft. Die Funktionsweise ähnelt der eines Kompressors. So kitzelt VW aus relativ wenig Hubraum viel Leistung. In 8,5 Sekunden rennt der Corrado von null auf hundert. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 225 km/h. Die Alternative für Cruiser: der 1991 eingeführte 2,9 Liter große VR6 mit 190 PS. Leckerbissen sind beide Varianten.

Mehr Infos zum VW Corrado bekommst Du hier

VW Corrado
VW Corrado
Derr VW Corrado

Rund 97.000 Exemplare wurden gefertigt. Vom Band rollte der VW Corrado im Karmann-Werk in Osnabrück.

Die Top 7 Coupés und Cabrios der 90er-Jahre in Bildern

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Der Mazda MX-5 eröffnet vor 30 Jahren die Roadster-Festspiele
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BMW zieht Mitte der 90er mit dem schicken Z3 nach
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Die Antwort von Mercedes auf den Mazda MX-5 heißt SLK
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Der Audi TT begeistert sportlich ambitionierte Fahrer
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Eher gemütlich ist der Ford Probe unterwegs
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Ein ganz heißes Eisen ist seinerzeit der Opel Calibra Turbo 4x4
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Innen Golf, außen Sportcoupé: der VW Corrado
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