Citroën C1 Gebrauchtwagen: Kaufberatung
Gebrauchte Kleinstwagen bieten einen günstigen Weg zum relativ neuen Auto. Für wen sich ein gebrauchter Citroën C1 eignet und wo Probleme drohen, steht hier.
Wenn Parkraum und Geldbeutel knapp bemessen sind, bieten gebrauchte Kleinstwagen relativ junges Blech zu niedrigen Preisen. Zu den kompaktesten Modellen zählt der Citroën C1, den PSA seit Juli 2014 in der zweiten Generation anbietet. Wie bereits beim Vorgänger teilen sich PSA und Toyota Entwicklung und Produktion und bauen den C1 wie seine Schwestermodelle Peugeot 108 und Toyota Aygo im tschechischen Toyota-Werk Kolin.
Gebrauchte Citroën C1 gibt es mitunter schon für niedrige vierstellige Beträge. Aber wie gut ist der Citroën C1 als Gebrauchter, und worauf sollte man achten? Wer wenig Geld ausgeben kann, will schließlich nicht auf teuren Reparaturen sitzenbleiben.
Karosserie und Innenraum
Citroën bietet den 3,47 Meter kurzen C1 als Drei- oder Fünftürer an. Ein Extra für Frischluftfans ist das elektrische, weit öffnende Faltdach. Die Citroën C1 „Airscape“-Modelle gehen dadurch beinahe als Cabrio-Ersatz durch. Das Platzangebot des kleinen Autos überzeugt bis zur B-Säule: Fahrer und Beifahrer sitzen recht großzügig. Auf der Rückbank dagegen finden Erwachsene allenfalls kurzzeitig ausreichend Platz. Für Kinder bis 12 Jahren sollte der C1 jedoch genügen.
So oder so: Wer öfter Passagiere auf den hinteren Plätzen mitnehmen will, sollte zum Fünftürer greifen. Der Zustieg zum Fond gelingt dann deutlich leichter. Im Pärchen-Haushalt eignet sich die Rückbank als Erweiterung des kleinen Kofferraums. 196 Liter passen nominell hinein, Der Gepäckschlund zeigt sich dabei als tief und schmal. Die hohe Ladekante lässt sich aus Gründen der Crashsicherheit bei kleinen Autos kaum vermeiden.
Bei umgeklappter Rücksitzbank erweitert sich das Ladevolumen auf 780 Liter. Nun lassen sich auch Wochenendeinkäufe und Getränkekisten gemeinsam verstauen. Prima: Das kurze Auto braucht nicht nur wenig Parkraum. Es fährt mit seinem Wendekreis von 9,6 Metern auch problemlos um enge Ecken.
Bei der Materialanmutung müssen Interessenten Abstriche machen. Cockpit, Armaturenbrett, Mittelkonsole: Alles wirkt eher schlicht und keineswegs wertig. Da gibt es auch in dieser Klasse gelungenere Lösungen. Die Funktionalität stört das aber nicht. Die Dämmung hat Citroën im Zuge der Modellpflege verbessert, in frühen C1 rauscht es laut von der A-Säule und aus den hinteren Radkästen. Exemplare mit Stoff-Faltdach weisen ohnehin konstruktionsbedingt ein erhöhtes Geräuschniveau auf. Das Gestühl fällt ebenfalls eher dünn und schlicht aus. Kein Problem in der Stadt, aber auf langen Strecken nicht ideal.
Der C1 ist eng verwandt mit dem Toyota Aygo und dem Peugeot 107. Alle drei rollen in Kolín (Tschechien) vom Band.
Motoren und Antrieb
Zunächst bietet Citroën den C1 ab 2014 mit zwei Dreizylinder-Benzinern an, ein 1,0-Liter-Motor von Toyota mit 68 PS bildet die Basis. Darüber rangiert eine PSA-Eigenentwicklung, ein 1,2-Liter-Motor mit 82 PS. Für die gut 900 Kilo Leergewicht reicht im Grunde der kleinere Motor, wenn er mit etwas Drehzahl gefahren wird. Wer den C1 hin und wieder auf die Autobahn ausführen möchte, profitiert beim stärkeren Motor von schnelleren Zwischenspurts und etwas mehr Endgeschwindigkeit. Der Standardspurt gelingt in 11 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 170 erreicht.
Beim Normverbrauch liegen die Motoren mit 4,3 l/100 km bzw. 4,1-4,3 l/100 km nicht weit auseinander, im Stadtverkehr beträgt der Unterschied dennoch in der Praxis rund einen Liter. Mitte 2018 fliegt der stärkere Motor im Zuge eines Facelifts aus dem Programm. Der verbleibende Einliter-Dreizylinder erhält mit der Auffrischung drei PS mehr und leistet seitdem 72 PS. Das maximale Drehmoment sinkt von 95 auf 93 Nm. 14,3 Sekunden benötigt der kleine Dreizylinder für den „Sprint“ von 0 auf 100 km/h. Die Kraftübertragung erfolgt in beiden Fällen über ein manuelles Fünfgang-Getriebe. Als Alternative bietet Citroën ein automatisiertes Schaltgetriebe („Efficient Tronic“) an. Das schaltet jedoch so unkomfortabel und mit so großen Luftlöchern, dass davon abzuraten ist. Soll es eine Automatik sein, sollte es kein Citroën C1 sein.
Ausstattung und Sicherheit im Citroën C1
Da auch die Franzosen in der kleinen Klasse mit spitzer Feder rechnen, fährt die C1-Basis zwar. Viel mehr, als dafür nötig ist, gibt es zu Listenpreisen unter zunächst 9.000 Euro aber nicht. So fehlen das Radio (es gibt nur eine Vorbereitung), die teilbare Rücksitzlehne und die Klimaanlage, ebenso zunächst die Servolenkung oder das (nur höhen-) verstellbare Lenkrad. Ab der zweiten Ausstattungslinie gibt es mehr Komfort.
Über die Produktionszeit hat sich die Zusammensetzung der Ausstattungsstufen verändert. Außerdem legt Citroën zwischendurch immer Sondermodelle auf. Diese kommen oft mit attraktiven Extras und farbenfrohen Applikationen daher. Kaufinteressenten schauen am besten genau hin, welche Details im jeweiligen Kaufkandidaten an Bord sind. Modelle ab dem Facelift verfügen je nach Ausstattung über ein modernes Infotainment-System, das die Konnektivitätsstandards Mirrorlink, Apple Carplay und Android Auto beherrscht. Das Angebot an Assistenzsystemen wie City-Notbremse oder Spurverlassenswarner wird um eine Verkehrszeichenerkennung erweitert. Beim NCAP-Crashtest 2014 erreichte der Kleine vier von fünf Sternen.
2002 wurde der C3 als Nachfolger des Saxo eingeführt. Die erste Generation des Kleinwagens wurde vom Italiener Donato Coco designt.
Qualität und typische Probleme
Über seine Bauzeit hat der Citroën C1 bei der Qualität aufgeholt. Die aktuelle, zweite Generation des C1 schlägt sich im TÜV-Report in einigen Disziplinen besser als die erste Generation. Das Fahrwerk zeigt sich insgesamt langlebig und unproblematisch. Probleme gibt es auch bei der ersten HU oft bei den Bremsbauteilen und bei der Auspuffanlage. Das sind typische Verschleißerscheinungen eines Stadtfahrzeugs, das vor allem Kurzstrecken und Stop-and-Go fährt - ebenso wie die häufige Pannenursache “entladene Batterie”. Daneben notieren die HU-Prüfer Probleme bei der Einstellung des Abblendlichts, das fällt eher unter Wartungsmängel. Insgesamt also: Wer ein Exemplar mit belegter Wartungshistorie findet, hat wenig zu befürchten. Aufgrund der niedrigen Anschaffungskosten gibt es jedoch C1, bei denen hier gespart wurde. Dann empfiehlt sich vor dem Kauf eine Durchsicht (“Gebrauchtwagen-Check”). Die kostet je nach Aufwand um die 50 Euro und wird beispielsweise beim ADAC oder der Dekra angeboten.
Preise und Angebot auf mobile.de
Auf mobile.de stehen im Februar 2021 rund 1.500 gebrauchte Citroën C1 der zweiten Generation zum Verkauf. Die Preise starten bei ca. 4.000 Euro, dann meist in eher einfacher Ausstattung, aber in vielen Fällen mit niedriger Laufleistung – was bei einem Stadtwagen kein Vorteil sein muss. Faltdach-Versionen sind selten und starten zu Preisen ab rund 7.000 Euro. Ein typisches Problem dieser Fahrzeugklasse: Neuwagen, Vorführwagen und Tageszulassungen sind oft preislich attraktiver als Gebrauchtwagen. Hier starten die Angebotspreise bei rund 8.000 Euro.