Deutschlands größter Fahrzeugmarkt
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Kollage mit drei chinesischen Autos
Quelle: BYD, MG, GWM, Montage: SuperPlus
Immer mehr chinesische Marken drängen auf den deutschen Markt. BYD, MG und GWM (v. l.) sind bereits da.

E-Autos gehören mittlerweile zu regelmäßigen Verkehrsteilnehmern auf deutschen Straßen. Neben Tesla, BMW und Audi finden sich auch Modelle von BYD, Nio, Zeekr oder anderen Herstellern von Elektroautos aus China. Der Hype um die günstigen E-Fahrzeuge aus Asien ist in Deutschland noch überschaubar. 2023 machten sie laut Kraftfahrt-Bundesamt lediglich ein Prozent der Neuzulassungen aus – Tendenz jedoch steigend. Auch wenn ihr Anteil von Januar bis April insgesamt nur bei 0,8 Prozent lag, haben die Verkaufszahlen chinesischer Neuwagen gegenüber dem Vorjahr zugelegt. So wurden im April 1.816 Fahrzeuge „Made in China“ verkauft, das sind 18,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Chinesische Elektroautos stoßen in Deutschland auf Skepsis. Laut einer Umfrage von mobile.de sehen mehr als ein Drittel (36,6 %) der Autofahrerinnen und -fahrer keinen Vorteil gegenüber anderen Marken. Dass es (noch) eine gewisse Zurückhaltung der Käufer bei chinesischen Fahrzeugen gibt, liegt unter anderem an der Skepsis gegenüber E-Autos oder der Ladeinfrastruktur im Allgemeinen. Ebenso sind ein teilweise überschaubares Händlernetz sowie Zweifel an der Qualität und Sicherheit chinesischer E-Modelle mögliche Gründe. Dabei schneiden sie in Sicherheitstests teils mit Bestnoten ab und die Ladeinfrastruktur in Deutschland wächst stetig. Es gibt zudem weitere Gründe, warum die Elektroflitzer aus Ostasien für deutsche Autofahrer attraktiv sein können: Zum einen sind die Fahrzeuge teils deutlich günstiger als europäische und US-amerikanische E-Autos. Zum anderen versprechen chinesische Autohersteller hohe Reichweiten. 

Wir erklären Dir, was die Elektromodelle können und welche in Deutschland zu kaufen sind.

Das Wichtigste im Überblick

  • Chinesische Automarken drängen immer mehr auf deutschen Markt
  • Verkaufsanteil noch gering, aber wachsend
  • Umfangreiches chinesisches Angebot – von billigem Kleinwagen bis zum teurem Luxusfahrzeug
  • Wer ein chinesisches Auto kaufen möchte, sollte nicht nur auf den Verkaufspreis schauen
  • Viele Autos aus China überzeugen beim Euro-NCAP-Crashtest

Welche chinesischen Hersteller von Elektroautos gibt es?

Der Markt für Elektrofahrzeuge wächst in China rasant. Etwa 6,3 Millionen E-Autos wurden 2023 dort verkauft. Im gleichen Zeitraum kauften sich deutsche Autofahrer lediglich rund 524.000 Modelle mit Elektroantrieb. Man kann einwenden, dass in China mehr Menschen leben und deshalb auch mehr E-Autos verkauft werden. Betrachtet man jedoch die Verkaufszahlen an Neuwagen, ergibt sich ein deutlicher Unterschied.

2023 wurden hierzulande rund 2,84 Millionen Neuwagen verkauft. Damit lag der Anteil an E-Autos bei 18,4 Prozent. In China verkauften sich rund 25,8 Millionen neue Autos, davon waren etwa 24,4 Prozent elektrische Fahrzeuge – Hybridautos sind hierbei nicht einbezogen. Manche chinesischen Hersteller arbeiten auch mit deutschen Autobauern zusammen. Der Smart #1 entsteht zum Beispiel in einer Kooperation aus Mercedes-Benz und Geely, dem Mutterkonzern von Volvo und Polestar.

Nachvollziehbar also, warum es immer mehr chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen gibt. Deren Fokus liegt auf der Produktion von günstigen Elektroautos. Die bekanntesten Autobauer sind: 

  • BYD (Build Your Dreams): einer der größten Hersteller von Elektrofahrzeugen in China und weltweit. BYD produziert sowohl Pkw als auch Nutzfahrzeuge und ist führend im Bereich Batterietechnologie.
  • Nio: bekannt für seine Premium-Elektro-SUV und -limousinen. Nio bietet auch Dienstleistungen wie Batteriewechselstationen an.
  • XPeng Motors: produziert Elektro-SUV und -limousinen mit fortschrittlicher Technologie und Autonomiefunktionen.
  • Geely: ein großer chinesischer Automobilhersteller, der auch Elektrofahrzeuge produziert. Geely ist Eigentümer von Volvo und Polestar.
  • Great Wall Motor (GWM): produziert Elektrofahrzeuge unter der Marke Ora.
  • SAIC Motor: einer der größten Automobilhersteller Chinas, der Elektrofahrzeuge unter verschiedenen Marken wie MG und Roewe produziert.
  • Changan Automobile: produziert verschiedene Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride.
  • GAC Group: produziert Elektrofahrzeuge unter der Marke Aion.
  • WM Motor (Weltmeister): ein Hersteller von Elektro-SUV und -limousinen, der im Oktober 2023 Insolvenz anmelden musste.
  • Leapmotor: ein neuerer Hersteller, der sich auf preisgünstige Elektrofahrzeuge konzentriert.
  • BAIC Group: produziert Elektrofahrzeuge unter der Marke Arcfox. 
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Welche Elektroautos aus China kann man in Deutschland kaufen?

Nicht alle chinesischen Hersteller von E-Autos bringen ihre Fahrzeuge auch nach Deutschland oder Europa im Allgemeinen. Damit Du einen Überblick über den Markt bekommst, haben wir für Dich die Elektroautomarken in einer übersichtlichen Tabelle zusammengefasst – inklusive aktueller E-Modelle. Der Tabelle kannst Du außerdem entnehmen, ob es die chinesischen Elektroautos in Deutschland gibt. Häufig bauen die Hersteller zudem noch Verbrenner- und Hybridfahrzeuge, aber wir haben nur die E-Autos aufgeführt.

HerstellerElektromodelleVerfügbar in DeutschlandPreise in DeutschlandMutterkonzern
AionS, LX, V, Y, Hyper GT, Hyper SSR und Hyper HTnein---GAC Group
AiwaysU5 und U6jaab 39.100 EuroAiways
ArcfoxLite, Alpha-T, Alpha-T5, Alpha-S, Alpha-S5 und Kaolanein---BAIC Group
BestuneT77jaab 26.500 EuroChina FAW Group
BJEVEC3 und EU7neinneinBAIC Group
BYD AutoAtto 3, Dolphin, Han, Seal, Seak U und Tangja, aber noch nicht alleab 29.990 EuroBYD Company
CheryOmoda 5ab 2024ab 40.000 EuroChery Automobile
DFSKE5, EC31, EC35, EC36, EC75, EK01S, EKO7S und Mini EVnein ---Dongfeng Sokon
EnovateME5 und ME7nein---Enovate Motors
GeometryI Cnein (geplant)---Geely
JACe-JS1, e-JS4 und e-J7nein (geplant)---Anhui Jianghuai Automobile
LeapmotorC01, C11 und T03nein (geplant)---Leapmotor
MaxuseDeliver 3, eDeliver 7, eDeliver 9, Euniq 6, Mifa 9 und T90 EVjaab 45.000 EuroSAIC Motor (Shanghai Automotive Industry Corporation)
MGMG Marvel R, MG Cyberster, MG4, MG5 und MG ZS EVjaab 33.990 EuroSAIC Motor (Shanghai Automotive Industry Corporation)
NetaGT, SS, U und Vnein (geplant)---Hozon Auto
NioET5, ET5 Touring, EL6, EL7 und ET7jaab 47.500 EuroNio
Ora03 und 07jaab 26.990 EuroGreat Wall Motor
PolestarPolestar 2, Polestar 3, Polestar 4jaab 46.275 EuroGeely
SeresSeres 3, 5, 7 und 9ja, aber noch nicht alleab 39.995 EuroDongfeng Sokon
SWMG01Fjaab 28.995 EuroShineray Group
VoyahFree, Dream, Passionnein (geplant)ab 76.990 EuroDongfeng Sokon
XiaomiSU7nein (geplant)---Xiaomi
XpengP5 und P7jaab 49.600 EuroXpeng
Zeekr001 und Xjaab 44.990 EuroGeely

Sieben interessante chinesische Elektroautos, die es 2024 in Deutschland gibt

Du siehst, die Auswahl an Elektroautos aus China ist groß – viele gibt es schon in Deutschland, manche kommen erst noch. Wir stellen Dir sieben Modelle vor: von günstig bis hochpreisig. (Hinweis: Die Preise für Xiaomi SU7 und MG Cyberster stehen für Deutschland bis jetzt nicht fest; Du findest die beiden Modelle daher am Ende unserer Vorstellung.)

Tipp: Beim Kauf sollte man nicht nur den Anschaffungspreis im Blick haben, sondern auch die laufenden Kosten eines E-Autos sowie die Kosten für das Laden des E-Autos.

2023 wurden in China über sieben Millionen Elektroautos produziert. Davon fanden die meisten in China selbst einen Besitzer. Für 2024 wird mit einer Produktion von 13 Millionen Modellen gerechnet.

GWM Ora 03: Kompaktes Elektroauto mit vielen Namen

Ein blauer GWM Ora 03 parkt vor einer Hecke.
Quelle: Great Wall Motor
Den GWM Ora 03 gibt es aktuell ab 26.990 Euro.

Mit dem Mythos, dass Elektroautos teuer in der Anschaffung sind, räumen die elektrischen Modelle aus China häufig auf. So auch der Ora 03 von Great Wall Motor (GWM). Die Kombilimousine aus der Kompaktklasse wird in China bereits seit 2020 gebaut. In Deutschland gibt es das Elektroauto aus Asien erst seit 2023 zu kaufen. Dafür haben die Chinesen sogar den Namen geändert. Im Heimatmarkt heißt das Modell Ora Good Cat oder Ora Haomao. Hierzulande hieß der Ora 03 anfangs noch Ora Funky Cat, bis sich GWM für eine Umbenennung entschieden hat. 

Aber was kann nun das kleine chinesische E-Auto? Den GWM Ora 03 gibt es in fünf Ausführungen – 300, 300 Pro, 400 Pro, 400 Pro+ und GT. Das Einsteigermodell ist der Ora 03 300 ab 26.990 Euro. Für diesen Preis bietet das Elektroauto eine Leistung von 126 kW (171 PS), 160 km/h in der Spitze und eine 48 Kilowattstunden (kWh) große Batterie. Den Energieverbrauch gibt GWM mit 16,7 kWh pro 100 Kilometer an. Damit soll es der Kompaktwagen auf bis zu 310 Kilometer schaffen. Eine Schnellladung von 15 auf 80 Prozent erfolgt laut GWM innerhalb von rund 43 Minuten. Im Euro NCAP erzielte der Ora 03 im Sommer 2022 fünf von fünf möglichen Sternen.

Ein roter GWM Ora 03 steht au einem Parkplatz.
Ein roter GWM Ora 03 steht au einem Parkplatz.
GWM Ora 03

Der Ora 03 ist ein E-Auto für Einsteiger. Das Modell von GWM kommt mit einer Ladung über 300 Kilometer weit.

Bis zu fünf Leute können im GWM Ora 03 Platz nehmen. Für das Gepäck bietet der Kofferraum mindestens 228 Liter Volumen. Klappt man die Sitze um, erweitert sich das Ladevolumen auf 858 Liter. Ein vergleichbares E-Auto aus Deutschland wäre der VW ID.3. Dieser bietet mindestens 385 Liter und maximal 1.267 Liter im Kofferraum. Mit einer Länge von 4,235 Metern ist der Ora 03 allerdings etwas kürzer als der ID.3 (4,264 Meter). Der Volkswagen kostet zwar über 10.000 Euro mehr, hat aber einen stärkeren Motor und mit 435 Kilometern eine größere Reichweite. 

Gut zu wissen: Zum 31. August 2024 stellt die Great Wall Motor Deutschland GmbH den Betrieb ein. Das bedeutet nicht, dass sich GWM aus Deutschland zurückzieht. Der chinesische Hersteller bleibt in Europa aktiv. Die Partnerschaft mit der Emil Frey Gruppe wird fortgesetzt. Diese übernimmt den Import der Fahrzeuge und die Betreuung des Händlernetzes. Neue GWM-Modelle sollen ebenfalls weiterhin nach Deutschland kommen. Neue Märkte in Europa werde man aber zunächst keine mehr erschließen.

BYD Dolphin: Günstiger Kleinwagen mit passabler Reichweite

Ein blauer BYD Dolphin fährt auf einer Küstenstraße.
Quelle: BYD
VW-ID.3-Konkurrent aus China: der BYD Dolphin.

Ein weiterer Konkurrent für den VW ID.3 ist der BYD Dolphin. Preislich spielt das Elektroauto aus China in einer niedrigeren Liga. Der Dolphin kostet neu mindestens 29.990 Euro. Den ID.3 gibt es mit Grundausstattung ab 39.995 Euro. Und was bekommt man für den Preis beim BYD Dolphin? In der Ausführung Active – die schwächste Version des Dolphin – gibt es 70 kW (95 PS) und eine 44,9 kWh große Batterie. Die Reichweite liegt damit bei 340 Kilometern und der Verbrauch bei 15,2 kWh pro 100 Kilometer. Die stärkste Variante des BYD Dolphin hat 150 kW (204 PS) und schafft es auf rund 427 Kilometer mit einer 60,4-kWh-Batterie. 

Eine große Rolle bei Elektroautos spielt die Ladezeit. Für den Dolphin gilt: Er soll in rund 40 Minuten von 10 auf 80 Prozent laden. Der elektrische Kleinwagen aus China ist seit Juni 2023 in Deutschland verfügbar. Gebaut wird er von Build Your Dreams (BYD) – dem zweitgrößten E-Auto-Hersteller der Welt. Der BYD Dolphin ist 4,290 Meter lang und fasst mindestens 345 Liter. Das maximale Gepäckvolumen liegt bei 1.310 Litern. Damit bietet der chinesische Kleinwagen in etwa so viel Raum wie ein vergleichbarer VW ID.3. 

Gut zu wissen: In China ist der BYD Dolphin rund 20 Zentimeter kürzer. Das liegt daran, dass für die europäische Version größere Stoßstangen verwendet werden.

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Zeekr 001: Leistungsstarke Limousine mit hoher Reichweite

Ein weißer Zeekr 001 fährt auf einer Uferstraße.
Quelle: Zeekr
Den Zeekr 001 kann man seit September 2023 bestellen, ausgeliefert werden sollen die ersten Fahrzeuge in der ersten Hälfte dieses Jahres.

Von Zeekr hast Du noch nie etwas gehört? Kein Wunder. Es ist noch eine vergleichsweise junge Automarke des Herstellers Geely, zu dem auch Volvo, Lotus, Smart und Polestar gehören. Zeekr soll eine Premiummarke werden, die mit Nio und Tesla mithalten will. Das erste Modell der chinesischen Marke ist der Zeekr 001. Vorgestellt im Jahr 2021, begann im selben Jahr noch die Auslieferung in China. Nach Deutschland kommt der Elektroflitzer 2024. Beim Zeekr 001 handelt es sich um eine Kombilimousine (Shooting Brake) der oberen Mittelklasse. 

Und die elektrische Limousine aus China kommt sportlich auf die Straße. In drei Ausführungen wird es den Zeekr 001 geben – Long Range RWD, Performance AWD und Privilege AWD. Letztere ist die gehobenere Variante; sie wird ab einem Preis von 68.970 Euro erhältlich sein. Die günstigste Version ist der Long Range RWD. Hier gibt es einen 200 kW (272 PS) starken Elektromotor an der Hinterachse. Mit dem 100-kWh-Lithium-Ionen-Akku fährt der Zeekr 001 bis zu 620 Kilometer weit. Der Verbrauch liegt bei 18,2 kWh auf 100 Kilometern. Innerhalb von 30 Minuten soll sich der Akku von 10 auf 80 Prozent an einer Schnellladesäule aufladen lassen. Preis für die Long-Range-Ausführung: ab 60.970 Euro. 

Wer mehr Leistung will, greift zum Zeekr 001 Performance AWD. Das Allrad-E-Auto aus China kostet ab 63.970 Euro und hat 400 kW (544 PS) Leistung. Trotz des stärkeren Motors ist der Verbrauch mit 18,5 kWh auf 100 Kilometern nur geringfügig höher. Die Reichweite soll bei bis zu 590 Kilometern liegen. Die Höchstgeschwindigkeit ist erst bei 200 km/h erreicht – im Gegensatz zu vielen anderen E-Autos, die bereits bei 160 km/h ihren Top-Speed erreichen. Konkurrenten des Zeekr 001 sind: Tesla Model 3, Polestar 2, Audi Q4 e-tron, BMW i4 und der Mercedes EQE.

Nio EL7: Luxus-SUV mit Wechselakku

Ein blauer Nio EL7 fährt durch eine urbane Umgebung.
Quelle: Nio
Mit 653 PS und über 500 Kilometer Reichweite tritt der Nio EL7 gegen die Luxus-SUV von BMW, Mercedes oder Jaguar an.

SUV sind auch unter Elektroautos eine beliebte Ausführung. Und Nio bietet mit dem EL7 ein interessantes Modell. Der chinesische Elektrofahrzeughersteller bezeichnet es selbst als smartes, elektrisches High-End-SUV. Entsprechend muss sich der EL7 mit E-Autos wie dem Tesla Model X, dem BMW iX, dem Mercedes EQC oder dem Jaguar I-Pace messen. Mit einer Länge von 4,912 Metern reiht er sich bei den größeren SUV ein. Die maximale Systemleistung liegt bei 480 kW (653 PS). Damit ist er rund 100 bis 180 kW leistungsstärker als seine deutschen Kontrahenten, aber rund 100 kW schwächer als die stärkste Ausführung des Tesla Model X. 

In Bezug auf die Reichweite schafft es der Nio EL7 mit seiner 100-kWh-Batterie auf 509 Kilometer. Hier schlagen sich Tesla und der BMW iX besser. Das Model X bringt es auf bis zu 580 Kilometer und der BMW sogar auf 630 Kilometer. Dafür kostet das Elektro-SUV aus China weniger. Ab 69.900 Euro gibt es den Nio EL7 bereits. Aber Achtung: Die Batterie ist hier nicht inklusive. Diese lässt sich aber von Nio kaufen für 12.000 bis 21.000 Euro. Alternativ mietet man den Akku vom Hersteller und zahlt 169 Euro pro Monat für die Batterie mit 75 kWh oder 289 Euro für die 100-kWh-Batterie. 

Das Mieten hat den Vorteil, dass man die Akkuwechselstationen von Nio nutzen kann. Hier wird der leere Akku gegen einen vollen ausgetauscht. Damit entfällt die längere Standzeit beim Laden. Das Netzwerk an Wechselstationen wächst dabei stetig. Im April 2024 gab es europaweit 44 solcher Stationen – davon 15 in Deutschland. Beim Euro-NCAP-Test erreichte der EL7 im Jahr 2023 fünf von fünf möglichen Sternen. 

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Voyah Free: E-SUV mit 500 Kilometer Reichweite

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Quelle: picture alliance / REUTERS | Aly Song
Mit einem Startpreis von über 75.000 Euro muss sich der Voyah Free mit etablierten Luxus-E-SUV aus Europa messen lassen.

Noch ein Elektro-SUV aus China: Der Voyah Free will wie der Nio EL7 eher zur gehobenen Klasse zählen. Das schlägt sich auch im Preis nieder. Zum Marktstart in Deutschland 2024 kostet das Elektroauto aus China 76.990 Euro – es soll aber eine Vorverkaufsprämie in Höhe von 7.000 Euro geben. Für den Preis gibt es den Voyah Free mit 360 kW (489 PS) und Allradantrieb. Leistungstechnisch ordnet sich das E-SUV damit zwischen dem BMW iX und dem Mercedes EQC ein. Mit seinen 4,905 Metern ist der Free länger als die meisten seiner Konkurrenten. 

Die Reichweite ist mit bis zu 500 Kilometern im oberen Bereich der SUV-Kategorie einzuordnen. Dafür sorgt die 100 kWh große Batterie des Voyah Free. Diese soll sich in weniger als 45 Minuten von 10 auf 80 Prozent an einer Schnellladesäule aufladen lassen. Der Verbrauch des chinesischen Elektroautos liegt bei 20,2 kWh auf 100 Kilometern. Eine Sicherheitsbewertung im Rahmen des Euro-NCAP-Crashtests liegt bisher nicht vor. 

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Xiaomi SU7: E-Auto vom Handyhersteller

Ein hellblauer Xiaomi SU7 steht vor einem grauen Hintergrund.
Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com | La Nacion
Handyhersteller Xiaomi stellte Ende 2023 mit dem SU7 sein erstes Auto vor.

Den Namen Xiaomi kennt man eigentlich von Smartphones. Doch die Chinesen wollen nun auch den Markt für E-Autos aufwirbeln. Dafür haben sie Ende 2023 den Xiaomi SU7 vorgestellt – eine vollelektrische Limousine. Äußerlich wirkt der SU7 wie eine Mischung aus einem Porsche Taycan und einem Tesla Model S. Unter der Haube kann das chinesische Elektroauto aber nicht ganz mithalten. In der Grundausstattung gibt es einen 220 kW (300 PS) starken Motor. Zum Vergleich: Der Taycan hat in der Basisversion 300 kW (400 PS) und das Tesla Model S 504 kW (685 PS). 

Damit kann nur die Topausführung Xiaomi SU7 Max konkurrieren. Diese hat 495 kW (673 PS). Die Reichweite beträgt 668 Kilometer in der schwächsten Ausführung mit 74-kWh-Batterie und bis zu 860 Kilometer mit der 94 kWh starken Batterie. Aber Vorsicht: Die Werte sind nicht vergleichbar mit in Europa zugelassenen Fahrzeugen, denn noch liegt kein Reichweitentest nach WLTP-Norm vor. Erste Testfahrten in Deutschland haben gezeigt, dass das E-Auto des Smartphone-Herstellers eine gute Fahrdynamik hat, aber die Assistenzsysteme oft überfordert sind. Es gibt jedoch auch Berichte von chinesischen Käufern, denen zufolge der Xiaomi SU7 große Probleme hat. 

So fiel ein Fahrzeug bereits nach 39 Kilometer Fahrt aus der Fabrik komplett aus und konnte nicht repariert werden. Weitere Probleme betreffen wohl die Luftfederung und das automatische Notbremssystem. An diesen Mängeln ist noch zu arbeiten, bevor Xiaomi den SU7 auch nach Deutschland bringen kann. Wie viel das chinesische Elektroauto in Europa kosten wird, ist nicht bekannt. In China liegen die Preise zwischen 28.000 und 40.000 Euro – diese Preise werden hierzulande aber nicht möglich sein.

MG Cyberster: Porsche-Schreck aus China

Ein roter MG Cyberster in London
Quelle: MG
Chinesischer Roadster mit britischem Traditionsnamen: der MG Cyberster.

MG ist eigentlich als ur-britische Automarke bekannt. Doch nach einer Insolvenz wurde die Marke an die chinesische Unternehmensgruppe SAIC Motor verkauft. Diese hat die Traditionsmarke umgekrempelt und auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Nach einer kompakten Limousine und einem SUV bringen die Chinesen einen elektrischen Roadster nach Europa. Der MG Cyberster fährt bereits seit 2023 im chinesischen Heimatmarkt und soll 2024 nach Europa kommen. Wie viel der Flitzer hierzulande kosten wird, ist bislang nicht bekannt. Gerüchten zufolge liegt der Preis bei rund 58.000 Euro. 

Etwas mehr wissen wir bereits darüber, was der Cyberster zu bieten hat. In der Basisausführung gibt es den Roadster mit einem 250 kW (340 PS) starken E-Motor an der Hinterachse. Mehr Leistung bietet das Allradmodell mit einer Systemleistung von 400 kW (544 PS). Als Batterien sollen zwei Ausführungen zur Wahl stehen: 64 oder 77 kWh. Wie weit der MG Cyberster damit nach WLTP kommt, ist bis jetzt nicht geklärt. Aber mindestens 500 Kilometer scheinen realistisch. 

Wie sicher sind Elektroautos aus China?

Ein chinesisches Elektroauto beim NCAP-Crashtest.
Quelle: Euro NCAP
Der BYD Seal erreichte beim Euro-NCAP-Crashtest die Bestnote von fünf Sternen.

Das Thema Sicherheit spielt beim Autokauf für viele eine wichtige Rolle. Und da kommt schnell die Frage auf, ob so günstige Autos aus China überhaupt sicher genug sind. Das Vorurteil, dass chinesische Elektroautos unsicher sind, ist genau das: ein Vorurteil. Beim Euro-NCAP-Crashtest erhalten die Modelle aus Asien reihenweise die Bestbewertung von fünf Sternen. Sorgen um die Sicherheit musst Du Dir daher nicht machen. Vor allem, weil Hersteller zahlreiche Anforderungen der EU erfüllen müssen, damit ihre Fahrzeuge in Europa zugelassen werden dürfen. Anforderungen, die Tesla mit seinem Cybertruck nicht erfüllt, weshalb man den futuristischen Pick-up-Truck hierzulande nicht fahren sieht. 

Womit einige Elektroautos aus China hinterherhinken, das sind die Qualität der Verarbeitung und die Auswahl der Materialien. Diese sind meist schlechter als bei europäischen Herstellern. Jedoch gibt es je nach Hersteller auch bei chinesischen E-Autos große Unterschiede, und viele Modelle können mit europäischen Fahrzeugen auch in diesem Punkt mithalten. 

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Sind chinesische Elektroautos wirklich günstiger als europäische Modelle?

E-Autos aus China wird nachgesagt, sie seien viel billiger als Elektrofahrzeuge aus Deutschland oder anderen westlichen Ländern. Das stimmt nur bedingt. Ja, viele Modelle aus Asien sind mehrheitlich günstiger als ihre europäischen Gegenstücke. Große Unterschiede gibt es insbesondere in der Oberklasse. Im Bereich der Kompaktwagen kosten europäische E-Autos nur etwas mehr als die Fahrzeuge aus China. Neben dem Anschaffungspreis sollte man aber auch immer die Verbrauchskosten und den Wiederverkaufswert im Blick haben. Gerade beim Wiederverkauf haben europäische E-Fahrzeuge die Nase vorn.

Fazit und Ausblick

Das Thema Elektroauto wird in Deutschland, Europa und weltweit immer wichtiger, und auch die Frage, welche Hersteller den Markt künftig dominieren, gewinnt an Bedeutung. Elektroautos aus China spielen bereits heute eine große Rolle. Dabei punkten sie nicht nur mit günstigeren Preisen, sondern auch mit Versprechen von großen Reichweiten und neuen Lademodellen – etwa Nio mit seinen Batteriewechselstationen und der Forschung an Akkus mit 1.000 Kilometer Reichweite. Zudem drängen immer mehr Hersteller aus China nach Europa, da sich nicht alle europäischen Hersteller bislang vollständig auf den E-Antrieb konzentrieren. 

Mit Leapmotor steht bereits der nächste Hersteller von Elektroautos aus China vor dem Sprung nach Europa. Zusammen mit Stellantis (Eigentümer unter anderem von Fiat, Citroën, Peugeot, Opel, Jeep, Chrysler, Dodge, Alfa Romeo und Maserati) wurde ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Gebaut werden vor allem Familienautos und Stadtfahrzeuge. 

Ein weißer und ein grüner Leapmotor C10 fahren durch eine urbane Szenerie.
Quelle: Autoren-Union Mobilität / Stellantis
Im September soll der Leapmotor C10 auf den Markt kommen.

Eine Frage bleibt jedoch: Welche Marken werden sich überhaupt durchsetzen? Die ersten Hersteller mussten schon aufgeben – siehe WM Motor, die bereits insolvent sind. Herstellern wie Nio und BYD wird dies vermutlich nicht so schnell passieren, aber die kleinen Anbieter könnten schnell wieder den Rückzug antreten. Insbesondere, wenn tatsächlich Strafzölle von der EU erhoben werden, wie es 2024 diskutiert wird. Dann ist die Expansion nach Europa für viele chinesische Hersteller wahrscheinlich nicht mehr lukrativ.

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