Campingmesse CMT: Kompakte Camper für 2021
Kompakte Camper blieben der Renner: Auf der Campingmesse CMT 2021 stehen California und Co. klar im Fokus.
Die Reisebranche leidet unter Corona. Doch Camping bleibt davon weitgehend unberührt. Kein Wunder: Wo die Fernziele wegfallen, rücken die schönen Ecken der Heimat in den Blickpunkt. Und am unabhängigsten erreicht man die im Campingmobil. Die Stuttgarter Camping- und Freizeitmesse CMT kümmert sich alljährlich im Januar um „Caravan, Motor und Touristik“, musste 2021 jedoch aufs Internet ausweichen.
Dieses Jahr mehr denn je im Mittelpunkt: Kompakte Reisemobile. Sie treiben in den letzten Jahren das Wachstum der Branche. Entsprechend finden immer mehr Campervans in VW-California-Größe in die Portfolios der Hersteller. Doch der Trend geht zu noch kleineren Modellen. Das zeigen vor allem einige Debütanten auf der diesjährigen CMT.
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Vanderer Urban Camper auf Berlingo-Basis
Das Unternehmen Vanderer gehört dazu. Die Kemptener verstehen sich als Spezialisten für „Outdoor-Sportler, Natur-Liebhaber, Camper und Weltenbummler“. Als Basis für den Vanderer Urban Camper dienen der Hochdachkombi Citroën Berlingo XL oder seine eng verwandten Brüder Peugeot Rifter, Opel Combo und Toyota Proace City. Sie sollen eine Doppelrolle als vollwertige Alltagsautos und Camping-Mobile spielen.
Tatsächlich bleibt der Berlingo mit 4,75 Metern Außenlänge überschaubar genug, um bei der Parkplatzsuche nicht zu sehr zu nerven. Dank der ebenfalls überschaubaren Höhe passt der Urban Camper zudem in jede handelsübliche Garage. Für den Antrieb ist in der Basis ein 110 PS starker Turbo-Benziner verantwortlich, doch stärkere Motoren wie ein 131-PS-Diesel sind ebenfalls verfügbar.
Damit bis zu vier Personen einen Schlafplatz finden, bringt Vanderer ein nach hinten öffnendes Aufstelldach an. Im ersten Stock misst die Liegefläche 1,85 mal 1,10 Meter, unten lässt sich die Inneneinrichtung in ein 2,05 mal 1,20 Meter großes Doppelbett verwadeln. Tagesüber entsteht unter dem hochgedrückten Dachboden ein Wohn- und Esszimmer mit Stehhöhe. Etwas Umbauarbeit ist jedoch nötig, bevor aus den drei modulare Möbelboxen und den Rücksitzen eine Liegefläche wird.
Familienautos sollten viel Platz bieten und Sicherheit für alle Insassen.
Die beiden längs verbauten Möbelblöcke lassen sich am Heck ausziehen. Sie werden zur Outdoor-Küche mit Induktionskochfeld und Spüle. Ein tragbarer Gaskocher findet dort ebenfalls Platz. Die linke Box lässt sich zudem in der Höhe verstellen und so zum Tisch umbauen, die rechte wird mit Polsterauflage zur Ecksitzbank.
Der Basispreis des Vanderer Urban Camper liegt bei 29.000 Euro. Das Topmodell mit 131-PS-Diesel, zusätzlichem Elektropaket, Komfortpaket und hübscherer Style-Ausstattung sowie Fahrassistenten, Markise und zwei weiteren Sitzen für bis zu sieben Passagiere, landet man bei rund 41.000 Euro.
Der Opel Zafira wird zum Crosscamp Lite
Seit einem guten Jahr fahren Opel Zafira und der baugleiche Toyota Proace als Crosscamp Life durch die Weltgeschichte. Für 2021 bringt die zur Erwin-Hymer-Gruppe gehörende Firma Crosscamp die beiden Vans in Bulli- bzw. California-Größe als abgespeckte Lite-Version. Im Gegensatz zu den Life-Modellen verzichten sie auf den Küchenblock auf der Fahrerseite sowie den hinteren Schrank. Das macht sie um rund 1.500 Euro günstiger. Der Crosscamp mit Toyota-Emblem kostet ab 42.500 Euro, der besser ausgestattete Opel ist 2.000 teurer.
Mit Heckmotor und Heckantrieb ist der VW T3 der Letzte einer Ära.
Das nach vorne öffnende Aufstelldach mit Doppelbett bleibt an Bord. Ohne Küchenblock und Schrank wird das untere Bett aber deutlich breiter: 1,40 Meter misst es nun. Als Kochgelegenheit dient ein ausziehbarer, einflammiger Gaskocher im Heck.
Mercedes Vito als Vantourer-Ausbau
Der Koblenzer Hersteller Eurocaravaning hat für 2021 den Transporter Mercedes Vito neu ins Programm genommen. Der Großraumvan mit Stern läuft unter der Marke Vantourer und nennt sich schlicht „Urban“.
Spartanischen Nutzfahrzeugcharme muss man trotz der Basis nicht befürchten. Je nach Variante bietet Vantourer den Urban in Vollausstattung, als Sechssitzer, mobiles Büro oder vollwertiges Camping-Fahrzeug für vier Personen an. Im Gegensatz zum Mercedes-Eigengewächs Marco Polo bietet der Vantourer einen herausnehmbaren Küchenblock. Er kann mittels Außenanschlüssen für Gas, Wasser und Strom als Outdoor-Küche genutzt werden. Der Vantourer misst weniger als zwei Meter in der Höhe und passt so in die meisten Parkhäuser. Die Preise starten ab 50.000 Euro.
Minimalistischer Mercedes Vito von Flowcamper
Ebenfalls auf Vito-Basis baut Flowcamper das neue Modell „Frieda Stern“ aus. Die Hagener sind bekannt für ihre bunten Modelle mit Innenausstattung aus Holz und anderen Naturmaterialien. Der „Frieda Stern“ ist da keine Ausnahme. Flowcamper baut eine Schlaf-Sitzbank, einen Ein-Flammen-Kocher, 21-Liter-Kühlbox und Aufstelldach ein. Letzteres lässt sich rundherum öffnen. Die Preise starten bei 45.000 Euro.
Deutlich umfangreicher ausgerüstet und damit für größere Abenteuer geeignet zeigt sich der neue Casper. Er setzt wahlweise auf dem VW-T6.1 oder auf dem Mercedes Vito auf. Zwei verschiebbare und herausnehmbare Einzelsitze machen das Innenraumkonzept flexibel. Die Küchenzeile wird jedoch fest im Fahrzeug montiert und aus nordischer Fichte gezimmert. Zwei-Flammen-Kocher, Staufächer mit Schiebetür, eine 30-Liter-Kompressor-Kühlbox und Frisch- und Abwassertanks (20 und 17 Liter) sowie Druckwasseranlage inkl. Außendusche gehören zur Ausstattung. Optional gibt es Allrad, Aufstelldach oder Dachträger mit Dachzelt. Preise: ab 59.100 Euro.
Rocket One auf Fiat-Ducato-Basis
Ebenfalls aus dem Hause Eurocaravaning stammt der Rocket One auf Fiat-Ducato-Fahrgestell. Damit fahren Camper zwar eine Stufe über der Bulli-Klasse, doch die Reduktion auf das Nötigste spielt trotzdem eine Rolle. So fährt der Rocket One anders als die meisten anderen Kastenwagen ohne „Badezimmer“ vor. Einzige Sanitäranlage ist eine kleine Camping-Toilette.
Zum Ausgleich gibt es ein großzügiges Raumgefühl und ein Querbett in 1,93 mal 1,40 Metern im Heck. Den One gibt es als Sechs-Meter-Variant und neuerdings als XL-Version mit 6,36 Metern. Hier finden sich zwei längs zur Fahrtrichtung montierte Einzelbetten im Heck. Davor streckt sich quer eine Küche über die gesamte Fahrzeugbreite, in Reihe zwei gibt es drei Einzelsitze mit Isofix-Befestigung. Mitte des Jahres soll eine 5,40 Meter kurze Version für zwei Personen folgen.
Für Motorradfahrer entwickelt Rocket den „Moto“. Unter dessen großem Hubbett hinten befindet sich eine 2,20 Meter tiefe Garage, in die ein Motorrad passt. Für Ende des Jahres verspricht der Hersteller zudem den Allradler Rocket Mountain auf Basis eines MAN TGE. Und dann gibt es für 2021 noch den Rocket Ocean. Dabei handelt es sich um einen Umbau des Vantourer 600 D mit Querbett und besonders edlem Interieur. Die Preise starten bei 64.790 Euro. Die günstigsten Rocket-Camper starten knapp unter 60.000 Euro.
Der Opel Zafira Life hat die Klasse der Kompakt-Vans hinter sich gelassen.