Der BMW X3 (G01, ab 2017) in der Kaufberatung
Sechszylinder oder lieber vernünftig? Diesel oder Benzin? Welcher BMW X3 (G01) der richtige für Dich ist, erfährst Du in unserer Kaufberatung.
- Der BMW X3 G01 (ab 2017) und X4 G02 (ab 2018) im Überblick
- BMW X3 und X4: Karosserieformen, Modellgeschichte
- BMW X3 und BMW X4: Kofferraumvolumen, Abmessungen
- BMW X3: Zuverlässigkeit, Qualität, Rückrufe
- Sicherheit im BMW X3 ab 2017
- BMW X3: Motoren, Fahrleistungen, Verbrauch
- Der beste BMW X3: Motoren und Ausstattungen
- BMW X3 (X4): Preise und Angebote auf mobile.de
Der X3 ist seit Jahren eines der erfolgreichsten BMW-Modelle. Im Mai 2020, als Deutschland Corona-bedingt in einen Auto-Verkaufs-Tiefschlaf verfiel, übernahm er zum ersten Mal die Spitzenposition im BMW-Portfolio. Kein anderer BMW verkaufte sich öfter als das Mittelklasse-SUV, das beides bietet: sportliche Fahreigenschaften und viel Platz. das lag allerdings nicht daran, dass die X3-Verkäufe so stark zulegten. Der X3 blieb lediglich fast konstant gegenüber dem Vorjahr, während die anderen Modelle stark verloren.
Was der X3 und sein schnittigerer Bruder X4 können, welcher Motor sie am besten antreibt und welche Ausstattung ihnen am besten steht, erfährst Du in unserer Kaufberatung.
Die X-Reihe macht etwa 50 Prozent aller BMW-Verkäufe aus. Der X3 rollt seit 2017 in dritter Generation auf den Straßen.
Der BMW X3 G01 (ab 2017) und X4 G02 (ab 2018) im Überblick
- Mittelklasse-SUV als Konkurrent zu Audi Q5 und Mercedes GLC
- Seit 2017 in dritter Generation auf dem Markt
- Sportliche Abstimmung, fast so edel wie ein X5
- Gute Platzverhältnisse hinten, großer Kofferraum (550 l)
- Vielfältiges Motorenangebot, Vier- und Sechszylinder sowie ein PHEV
- Ab 2018 als SUV-Coupé BMW X4 mit gleicher Technik erhältlich
BMW X3 und X4: Karosserieformen, Modellgeschichte
BMW bringt den ersten X3 im Jahr 2003 noch als Kompakt-SUV auf den Markt. Doch seitdem legt er ordentlich zu und wächst auf 4,71 Meter. Damit ist er 15 Zentimeter länger als die erste Generation E83. Die SUV-Maße spürt man im Innenraum: Passagiere haben viel Platz, zumindest, wenn sie nicht auf der Rückbank sitzen. Die ist zu niedrig für echten Komfort. Der Kofferraum fasst 550 bis 1.600 Liter. Beim Plug-in-Hybrid schränkt der Akku für die rein elektrische Fahrt das Kofferraumvolumen ein. 450 bis 1.500 Liter Stauraum bleiben übrig.
Einen komplett elektrischen BMW X3 gibt es ebenfalls. Er kommt im Herbst 2020 zu den Händlern. Die ersten Fahrzeuge werden erst Anfang 2021 ausgeliefert.
BMW ist bekannt für seine sportliche Abstimmung, auch bei SUVs. Der X3 belegt das. Er lässt in flotten Kurven wenig Seitenneigung zu und federt insgesamt straff. Das fühlt sich gut an.
Den technischen Zwilling BMW X4 mit Coupé-Heck stimmt BMW dynamischer ab. Er baut etwas niedriger und steht hinten auf einer breiteren Spur. Dadurch wird er noch agiler. Die Kopffreiheit ist hinten geringer, das Kofferraumvolumen schrumpft auf 525 bis 1.430 Liter.
Konsequenter Sport steht bei den Modellen mit dem M im Namen auf dem Programm. Davon gibt es jeweils vier. BMW X3 M40i und X4 M40i werden von einem 360 PS starken 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Turbo-Benziner angetrieben, X3 M40d und X4 M40d von einem 3,0-Liter-Reihensechser-Diesel mit 340 PS. Darüber rangieren die reinen M-Modelle: X3/X4 M und X3/X4 M Competition. Sie leisten 480 und 510 PS. Klar ist: Weder X3 noch X4 können in puncto Fahrdynamik mit den sportlichen Limousinen oder Kombis von BMW mithalten. Doch wer ein SUV kauft, dem geht es ohnehin um andere Dinge.
BMW X3 und BMW X4: Kofferraumvolumen, Abmessungen
Modell | BMW X3 | BMW X4 |
---|---|---|
Länge | 4.708 mm | 4.752 mm |
Breite | 1.891 mm | 1.918 mm |
Höhe | 1.676 mm | 1.621 mm |
Radstand | 2.864 mm | 2.864 mm |
Kofferraumvolumen | 550-1.600 l | 525-1.430 l |
Gewicht | 1.810-2.065 kg | 1.820-2.005 kg |
Anhängelast | 2.000-2.400 kg | 2.400 kg |
• Motor: 2,9-Liter-V6-Turbobenziner
• Leistung: 370 PS
• 0-100: 4,9 s | Vmax: 261 km/h
BMW X3: Zuverlässigkeit, Qualität, Rückrufe
Für harte Aussagen über die Zuverlässigkeit des BMW X3 ist es nach knapp vier Jahren Bauzeit noch zu früh. Der TÜV Report 2020 listet den X3 G01 noch nicht. Der Vorgänger gilt als solide. Bei der Hauptuntersuchung schneidet er meist besser ab als Konkurrenten im selben Alter. Wie immer bei SUVs sollte man als Interessent eines gebrauchten X3 das Fahrwerk genauer ansehen. Das SUV ist schwer und belastet Federn und Dämpfer. Bei beiden Vorgängern sind das die Schwachpunkte. Beim größeren Bruder sorgt die Achsaufhängung für Probleme.
Der seit 2017 gebaute BMW X3 wurde schon mehrfach zurückgerufen. Bei bis 2018 gebauten Modellen kann sich der Heckspoiler lösen, außerdem gibt es Schwierigkeiten mit dem Airbag. Er kann sich unkontrolliert entfalten und schwere Verletzungen verursachen. X3 und X4 aus dem Baujahr 2018 haben ein Problem mit den hinteren Bremsen und der Lenkung. Hier ist die Spindel falsch verschraubt. In den Baujahren 2018 und 2019 gibt es wieder Ärger mit der Heckspoiler-Verschraubung.
Bei Modellen, die 2019 und 2020 vom Band laufen, funktioniert die Sensorik im Gurtschloss nicht richtig. Der Airbag des zugehörigen Sitzplatzes kann versehentlich auslösen. Bei Modellen aus den Jahren 2018 und 2019 kann ein Teil der Spurstangen brechen. Die Radführung wird beeinträchtigt, die Unfallgefahr steigt.
Weitere Rückrufe betreffen jeweils nur sehr wenige Autos. In jedem Fall sollten alle Rückrufe durchgeführt und dokumentiert worden sein.
Sicherheit im BMW X3 ab 2017
BMW X3 und X4 schneiden im Crashtest von Euro NCAP gut ab, aber nicht überragend. Fünf Sterne bekommen sie, klar, doch bei der Sicherheitsunterstützung erreichen X3 und X4 nur 58 Prozent. Es fehlt vor allem der serienmäßige Spurhalteassistent. Ihn gibt es nur gegen Aufpreis. Eine automatische Notbremse ist stets an Bord, dazu ein Aufmerksamkeitsassistent. Aktiver Spurhalter, Abstandstempomat, Stauassistent, Querverkehrswarnung, Falschfahrwarnung, Kreuzungsassistent etc. kosten extra. Steckt beim Gebrauchtwagen der Driving Assistant Plus im Auto, sind die Assistenzsysteme vollständig versammelt.
BMW X3: Motoren, Fahrleistungen, Verbrauch
Für X3-Modelle ohne M bietet BMW zwei Benziner und drei Diesel an. Alle fahren in Deutschland mit Allradantrieb und schalten mit der Achtgangautomatik von ZF. Modelle mit reinem Hinterradantrieb gibt es zwar, allerdings nicht für den europäischen Markt. Bei uns startet das Angebot beim X3 xDrive20i mit einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner und 184 PS. Der X3 xDrive30i wird ebenfalls von einem 2,0-Liter-Vierzylinder angetrieben. Hier leistet er 252 PS.
Kleinster Diesel ist der X3 xDrive20d mit 190 PS aus einem 2,0 Liter großen Vierzylinder. Schon der schafft es in rund 8 Sekunden auf Tempo 100. Den BMW X3 xDrive30d treibt ein 3,0 Liter großer Sechszylinder-Diesel an. Beide sind ab dem Modelljahr 2020 Mildhybride, bei denen ein Riemenstartergenerator mit bis zu 11 PS den Verbrenner bei Bedarf entlastet oder etwas Extraboost beisteuert. Bisher müssen sie ohne Elektrifizierung auskommen. Die erwähnten M-Modelle M40i, M40d, X3/X4 M und X3/X4 M Competition sind was für Enthusiasten. Gute Fahrleistungen bieten alle.
Ebenfalls im Angebot, allerdings nur im X3: ein Plug-in-Hybrid mit 292 PS Systemleistung aus einem 2,0-Liter-Benziner mit 184 PS, der von einem 109 PS starken E-Motor unterstützt wird. Die rein elektrische Reichweite gibt BMW mit 52 bis 58 Kilometern nach dem NEFZ an. Außerdem kommt, wie erwähnt, ab Herbst der iX3 mit rein elektrischem Antrieb. Der elektrische X3 leistet maximal 210 kW (286 PS) und soll bis zu 520 Kilometer weit mit einer Akkuladung fahren.
In Generation II wird Audis Mittelklasse-SUV größer und moderner.
Der beste BMW X3: Motoren und Ausstattungen
Der beste Motor im BMW X3
Ein bisschen Kraft muss sein im BMW X3. Schließlich wiegt er mehr als zwei Tonnen. Aus dem gleichen Grund ergibt ein Benziner aus unserer Sicht kaum Sinn. Wer überwiegend auf Kurzstrecken in der Stadt unterwegs ist, sollte lieber auf ein kleineres, leichteres Auto setzen. Den kompakten 1er vielleicht, falls es ein BMW sein soll.
Der 190-PS-Diesel im X3 xDrive20d genügt für die meisten Lebenslagen. Die 400 Newtonmeter Drehmoment schieben das SUV kräftig an. Er läuft nicht zu rau (außer man tritt ihn sehr hart). BMW dämmt den Lärm recht gut weg, sodass er sich im Innenraum nicht zu sehr aufdrängt. Mit Akustikverglasung (optional für Fahrer- und Beifahrerseite) wird es noch etwas ruhiger.
Der Verbrauch ist überschaubar, der Normwert von 5,1 bis 4,8 Litern/100 km jedoch unerreichbar. Insbesondere die 5,5 bis 5,2 Liter, die laut Norm im Stadtverkehr veranschlagt werden, sind utopisch. Hier zeigt der X3 sein Gewicht besonders. Realistischer sind Werte zwischen 6 und 6,5 Litern. Und auf der Autobahn sollte man nicht allzu schnell unterwegs sein, wenn man sparen will. Die hohe Bauart mit der großen Stirnfläche lässt ihn steil im Wind stehen. Der Verbrauch springt auf mehr als 8 Liter.
BMW X3: Ausstattungslinien, Sonderausstattung, Extras
Die Serienausstattung des BMW X3 macht Freude. Die LED-Scheinwerfer leuchten die Straße gut aus, Parkpiepser für vorne und hinten schützen beim Einparken. Das Infotainmentsystem kommt mit 8,8-Zoll-Display, eine Klimaautomatik ist ebenfalls an Bord, außerdem einige Online-Dienste (ConnectedDrive). Unter der Ausstattungslinie Advantage würden wir es trotzdem nicht machen. Damit sind eine Dreizonen-Klimaanlage sowie das unverzichtbare Ablagenpaket dabei.
Die Ausstattung xLine erweitert die Möglichkeiten bei der Sonderausstattung. Verschiedene Dekore sind dann wählbar, Lederpolster und andere Alufelgen. Bei der Ausstattungslinie Luxury Line soll der X3 zusätzlich luxuriöser wirken. Also gibt es Leder serienmäßig. Der Aufpreis zur xLine beträgt beim Neuwagen allerdings fast 2.000 Euro. Noch mehr kostet die Sport Line mit anderen Schürzen und sportlichem Fokus. Das Sportfahrwerk ist jedoch nicht zwingend an Bord. Wer die andere Optik will, aber keine Härte, dessen Wunsch wird erfüllt.
Die Basis-Ausstattung ist Geschmacksache. Es geht hauptsächlich um optische Unterschiede. Advantage mit den richtigen Extras kann also völlig reichen. Uns gefallen das große Infotainment und der Driving Assistant mit den wichtigsten Assistenzsystemen. Auch ein Abstandstempomat gehört ins Auto. Die Variation der Achtgangautomatik namens „Steptronic Sport“ halten wir für verzichtbar. Die schaltet zwar sportlicher, aber weniger komfortabel als die Standardausführung. Das adaptive Fahrwerk ergibt Sinn, das Sportfahrwerk federt zu straff. Mit der variablen Sportlenkung fühlt sich der X3 wendiger an.
Der beste BMW X3 für Singles
Für Singles und Paare eignet sich ein BMW X4. In der schönen Schwester des X3 gibt es zwar weniger Platz, dafür aber eine flotte Dachlinie. Wenn es nicht auf das Ladevolumen ankommt, spricht nichts gegen den X4. Der darf gern mit einem kräftigen Sechszylinder ausgerüstet sein: Als X4 M40i ist das SUV 360 PS stark und zackig unterwegs.
Der beste BMW X3 für Familien
Für viele Familien könnte sich ein Plug-in-Hybrid lohnen: Der X3 xDrive30e fährt im Alltag elektrisch, in den Urlaub mit Sprit. Leider verstaut der Teilzeit-Stromer seine Akkus ungünstig, das Ladevolumen sinkt um 100 Liter. Deshalb empfehlen wir klassische Antriebe, und zwar die kleinsten: X3 20d und X3 20i passen gut zum Anspruch.
Der beste BMW X3 für Geschäftsreisende
Auf langen Autobahnetappen lohnt sich ein souveräner Motor im BMW X3. Der Sechszylinder-Diesel im X3 xDrive 30d ist die beste Wahl. Er ist ein guter Kompromiss aus Kraft und Verbrauch: Mit ihm reist man zügig durch die Republik, ohne ständig an der Tankstelle halten zu müssen.
Das Mittelklasse-SUV ist nach dem, auf einer Insel vor Alaska lebenden, Kodiakbären benannt
BMW X3 (X4): Preise und Angebote auf mobile.de
Mehr als 1.800 BMW X3 mit Erstzulassung ab 2018 listet mobile.de. Die Preise starten bei etwa 30.000 Euro. Allerdings sind noch immer einige Modelle der Vorgänger-Baureihe unter den günstigsten Modellen. Viele Autos des G01 weisen geringe Laufleistungen von weniger als 20.000 Kilometern auf. BMW X3 xDrive20d in diesem Korridor kosten etwa ab 37.000 Euro, doch die Preise steigen schnell. Bis 45.000 Euro gibt es ein solides Angebot an Jahreswagen oder noch jüngeren Gebrauchten mit vernünftiger Ausstattung. Der BMW X4 ist deutlich seltener und oft teurer. Empfehlen würden wir den X3. Ein billiges Vergnügen ist auch der nicht, aber er ist praktisch, fährt gut und ist vergleichsweise wertstabil.