BMW X3 (2017–2024) im Test: Vor- und Nachteile als Gebrauchtwagen

Bis der erste BMW X3 im Jahr 2004 auf die Straße kam, gab es nicht wenige, die behaupteten, dass ein hoher Schwerpunkt und sportliches Fahren nicht zusammenpassen können. Ich war einer davon. Erste Testfahrten lehrten uns Besseres. 

Mit jeder Generation machte der X3 noch mehr Spaß. Die dritte Generation, die BMW zwischen 2017 und 2024 angeboten hat, ist inzwischen ein sehr begehrter Gebraucht-SUV. Was mich nicht wundert, denn technisch basiert er auf der CLAR-Plattform von BMW, auf der unter anderem der 7er, der X5 und der 8er aufbauen.

Das Wichtigste in Kürze

• Geräumiger Innenraum
• Allradantrieb serienmäßig
• Toller Langstreckenkomfort, tadelloses Handling
• Hochwertiger Innenraum 
• Hohe Gebrauchtwagenpreise

Das zeichnet den BMW X3 (2017–2024) aus

Das markanteste Detail des BMW X3 der dritten Generation ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen: das Fahrwerk. Es schafft den sprichwörtlichen Spagat zwischen sportlichem Handling und bequemem Langstreckenkomfort bravourös – insbesondere für ein Fahrzeug mit hoher Sitzposition und damit verbundenem hohen Schwerpunkt.

Der X3 der Baureihe G01 fährt in Deutschland immer mit Allradantrieb vor. Für Österreich und außereuropäische Märkte hatte BMW auch zwei Versionen mit Heckantrieb im Angebot – auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt spielen diese Fahrzeuge aber keine Rolle.

Neben den fahrerischen Qualitäten bietet der BMW X3 viel Platz, eine feine Bedienung sowie eine sehr hochwertige Materialauswahl und Verarbeitungsqualität. Abzugspunkte gibt es bei der Haltbarkeit bestimmter Komponenten. Doch dazu später mehr.

Welche Facelifts gab es beim BMW X3 (2017–2024)?

Im Jahr 2020 hat BMW einige der Motoren im X3 mit der 48-Volt-Mild-Hybridtechnologie ausgerüstet. 2021 folgte eine größere Überarbeitung des SUV. Vorn gab es eine neue Niere, zehn Millimeter flachere Scheinwerfer und eine neu gestaltete Frontschürze. Hinten hatte BMW ebenfalls die Schürze optisch angepasst und die Grafik der Heckleuchten modifiziert. 

Das aufgewertete Interieur trägt nun die Mittelkonsole des aktuellen BMW 4er. Hier fallen die Medienelemente rund um den iDrive-Controller auf. Der zentrale Touchscreen misst serienmäßig 10,25 Zoll und konnte optional durch eine 12,3 Zoll große Variante ersetzt werden. Sportsitze sowie Dreizonen-Klimaautomatik waren ab Werk verbaut.

Neu bei den Assistenzsystemen war der optionale Driving Assistant Professional mit aktiver Geschwindigkeitsregelung inklusive Lenk- und Spurführungsassistent. Ich würde bei einem Gebrauchtwagen immer darauf achten, dass dieses Feature an Bord ist – es ist so furchtbar entspannend, damit zu fahren.

Auf der Motorenseite kam die eine oder andere neue Motorengeneration mit 48-Volt-Mild-Hybridtechnologie zum Einsatz, die die neue Abgasnorm erfüllt. Damit einher gingen je nach Triebwerk ein paar PS flöten oder kamen hinzu – nicht der Rede wert. Neu war aber der erste vollelektrische Antrieb im BMW iX3 mit 286 PS Leistung und einer angegebenen Reichweite von 461 Kilometern.

Im November 2024 löst BMW den X3 G01 durch den X3 G45 ab.

Preise des BMW X3 (2017–2024)

Bei mobile.de finden Interessenten gebrauchte BMW X3 der dritten Generation ab 18.000 Euro (Stand 07/2024). Diese Fahrzeuge haben dann bereits mehr als 250.000 Kilometer auf der Uhr. BMW X3 mit unter 100.000 Kilometern kosten im Juli 2024 rund 25.000 Euro. Da viele dieser Fahrzeuge ehemalige Dienstwagen sind, warten sie mit einer guten bis sehr guten Ausstattung auf. Knapp 60 Prozent der angebotenen BMW X3 sind Diesel. Den vollelektrischen BMW iX3 als Gebrauchtwagen gibt es ab rund 35.000 Euro. 

Die dritte Generation des BMW X3 im Test

Ist der BMW X3 das Geld auch wert? Das klärt ein Test des BMW X3 xDrive30d. Unter der Haube des Testwagens arbeitet ein Sechszylinder-Diesel mit 3,0 Liter Hubraum und 265 PS. Der gefällt durch seinen kräftigen Durchzug und die hohe Reichweite besonders auf der Langstrecke. Der 68-Liter-Tank reicht für mehr als 800 flott gefahrene Kilometer. Beim ständigen Ampelstopp in einer Großstadt fühlt sich der getestete BMW X3 xDrive30d hingegen nicht ganz so wohl. Beim Anfahren fällt er jedes Mal in ein kleines, aber fühlbares Turboloch.

Für seine 1,9 Tonnen ist der Verbrauch, gemessen an der Leistung, niedrig. Beim Pendeln von Berlin ins Umland fließen gerade mal 6,3 Liter durch die Dieselleitungen. Auf zügig gefahrenen Autobahnetappen waren es in unserem Test 8,2 Liter.

Das Fahrwerk, in unserem Testwagen die absolut empfehlenswerte adaptive Variante mit einstellbaren Dämpferraten, federt die meisten Fahrbahnunebenheiten weg. Die großen Räder rollen allerdings laut ab, Querfugen spüre ich beim Überfahren deutlich. Genauso wie Seitenwind. Insgesamt fühlt sich der X3 trotz seiner Masse agil an. Sein Gewicht kann er dennoch nicht verstecken.

Die Motoren des BMW X3 (2017–2024) im Detail

Das Motorenangebot des BMW X3 der dritten Generation umfasste bei Verkaufsstart im November 2017 die beiden Diesel X3 xDrive20d mit 190 PS und X3 xDrive30d mit 265 PS. Dazu gesellten sich die Benziner X3 xDrive20i (184 PS) und X3 xDrive30i (252 PS). Topmodell war der X3 M40i mit 360 PS.

Später folgten der Plug-in-Hybrid und der oben bereits angesprochene vollelektrische iX3. BMW M steuerte neben dem X3 M40i den X3 M40d (340 PS) und den Überflieger X3 M Competition (510 PS) bei. Alle Triebwerke waren mit einer Achtgang-Automatik und dem Allradantrieb xDrive gekoppelt (iX3: 1-Stufen-Getriebe, nur Heckantrieb).

Meine Empfehlung: Wegen der hohen Unterhaltskosten keinen Benziner wählen. Ich würde zum X3 xDrive20d oder zum X3 xDrive30d greifen. Die gibt es aktuell (Stand 07/2024) bei mobile.de mit unter 100.000 Kilometern Laufleistung ab 26.000 Euro beziehungsweise ab 30.000 Euro.

Die wichtigsten Motoren des BMW X3 (2017–2024) im Überblick

Welche Karosserievarianten gibt es beim BMW X3 (2017–2020)?

Beim X3 macht es BMW den Käufern leicht: Den X3 gibt es nur als fünftüriges SUV. Wer ein schnittigeres Modell sucht, kann zum BMW X4 greifen. Das ist im Prinzip der X3 in Coupéform. Aus Platzgründen auf den vermeintlich größeren BMW X5 auszuweichen ist kein gutes Argument. So viel mehr Raum bietet der X5 nämlich nicht. Bereits im X3 sitzen bis zu fünf Passagiere sehr angenehm, wobei der Mittelplatz auf der Rückbank naturgemäß etwas weniger Komfort offeriert. Tadellos sind Materialauswahl und die Topverarbeitung im Innenraum. Auch die Bedienung lässt keine Fragen offen, zumindest wenn der Fahrer sich mit dem iDrive-Bediensystem vertraut gemacht hat. Für die wichtigsten Funktionen stehen herkömmliche Schalter und Drehregler zur Verfügung. 

Was sind die Abmessungen des BMW X3 (2017–2024)?

• Länge: 4,71 Meter
• Breite (ohne Außenspiegel): 1,89 Meter
• Höhe: 1,68 Meter
• Radstand: 2,86 Meter

Welche Serienausstattung bietet der BMW X3 ab Baujahr 2017 und welche Extras sind empfehlenswert?

Alles, was ich zum Fahren brauche, fährt im BMW X3 serienmäßig vor. Ab Werk sind unter anderem Allradantrieb, Achtgang-Automatik, Zentralverriegelung, Sound- und Klimaanlage, Freisprecheinrichtung, Parksensoren, Regensensor und Leichtmetallräder verbaut.

Aber alles, was das Fahren in einem BMW X3 zum Vergnügen macht, kostet extra. Für mich wären das auf jeden Fall Ledersitze, das einstellbare Fahrwerk und der oben erwähnte Driving Assistant Professional.

Die gute Nachricht: Viele der bei mobile.de angebotenen Fahrzeuge haben diese Extras und weitere optionale Features an Bord, da sie ursprünglich als Dienstwagen im Einsatz waren.

Welche bekannten Probleme gibt es beim BMW X3 (2017–2024)?

Ganz ohne Fehl und Tadel ist der BMW X3 leider nicht. Insbesondere das aufwendig konstruierte Fahrwerk kann Probleme bereiten. Die Mängelliste reicht hier von defekten Stoßdämpfern und gebrochenen Federn bis hin zu ausgeschlagenen Spurstangenköpfen oder Lenkerbuchsen. Die Folge sind unschöne Vibrationen und Poltergeräusche – und hohe Reparaturkosten.

Die Sachverständigenorganisationen Dekra und GTÜ weisen zusätzlich auf fehlerhafte Abgasrückführungsmodule (Brandgefahr!) und hohen Bremsenverschleiß hin.

Die Vor- und Nachteile des BMW X3 (2017–2024)

Mein Fazit: Für wen ist der BMW X3 (2017–2024) interessant?

Keine Frage, der BMW X3 zählt zu den besten SUV. Und die dritte Generation ist qualitativ noch hochwertiger als ihre Vorgänger. Ganz fehlerfrei ist allerdings auch diese Baureihe nicht. Wie bei jedem Gebrauchtwagenkauf gilt deshalb: unbedingt das Checkheft überprüfen! Sind alle Rückrufaktionen ausgeführt und belegt, alle Inspektionen gemacht? Auch die letzte? Dann gern zugreifen!