BMW X1 und X3: Beliebte SUV im Vergleich
BMW X1 und X3 unterscheiden sich klar in der Größe, aber kaum in der Praktikabilität. Wir haben die SUV-Modelle verglichen. Hier erfährst Du, was sie trennt.
Manchmal muss es etwas mehr sein. Mehr Höhe, mehr Platz, mehr Blech zum Beispiel: BMW-Käufer lieben SUV-Modelle. Sieben Baureihen hat der Hersteller im Programm, sie machen weltweit ungefähr die Hälfte aller Verkäufe aus. BMW X1 bis X7 bieten eine bessere Übersicht und ein ganz allgemeines Gefühl von Sicherheit.
Das gilt schon für die kleinen Varianten. In Deutschland kämpfen X1 und X3 um den Platz des beliebtesten BMW-SUV, aktuell mit beachtlichem Vorsprung für den X1. Aber wo liegen die Unterschiede? Geht es nur um Größe und Geld? Ab wann lohnt sich das größere Auto? Wir haben uns die kleinen X von BMW genau angeguckt.
Abmessungen und Platzangebot von BMW X1 und X3
Natürlich unterscheiden sich die Modelle in der Größe. Was bei 1er und 3er funktioniert, geht eben auch in den X-Klassen: Der X1 fährt in der Kompaktklasse, der X3 in der Mittelklasse. Bedeutet: gut 25 Zentimeter Unterschied in der Länge, etwas weniger im Radstand. Aber diese Einordnung macht den X3 nicht zwangsläufig 25 Zentimeter praktischer.
Im X1 baut BMW kleine Motoren quer zur Fahrtrichtung ein. Der X3 bekommt größere Aggregate in Längsbauweise. Das kleinere Auto nutzt dadurch seinen Raum deshalb deutlich besser aus, der Größenunterschied außen kommt nicht in vollem Umfang innen an. Das macht den X1 überraschend geräumig.
Optional vergrößert im X1 eine verschiebbare Rückbank Knie- oder Kofferraum. Die würde dem X3 helfen, sich beim Thema Laderaum deutlich abzusetzen. Letztendlich liegt sein Vorsprung gegenüber dem X1 nur bei etwa 50 Litern Volumen. Beim deutlich bulligeren Auftreten des X3 hätten wir hier mehr erwartet. Aber dafür ist der Kofferraum zu flach.
Zudem konzentriert sich BMW auf den Komfort im Innenraum. Hinten gibt es im X3 Platz wie in einem 5er, vorn sowieso. Er schmiegt sich nicht so eng an seine Passagiere, wie es ein 3er machen würde, sondern lässt ihnen mehr Platz. Luxus, den der X1 nicht bieten kann. Das liegt vor allem an der schmaleren Karosserie. Volle sieben Zentimeter fehlen ihm in der Breite.
Deshalb fühlt sich das kompakte SUV bisweilen tatsächlich nach Kompaktauto an, obwohl er nach oben erstaunlich viel Platz bietet. Verglichen mit dem X3 fehlen ihm im Innenraum aber acht (vorn) bzw. zwei Zentimeter (hinten). Das spürt man. Schnell wird deutlich: Der X3 ist nicht unbedingt praktischer, sondern gemütlicher. Eine Form von Luxus.
Motoren der BMW-SUV im Vergleich
Ebenfalls luxuriöser: Die Motorenauswahl im X3. Seine Architektur lässt größere Antriebe zu. Theoretisch passen acht Zylinder hinein. BMW beschränkt sich auf maximal sechs in Reihe. Allradantrieb gibt es serienmäßig, Schaltgetriebe sind aktuell keine Option. Der Einstieg liegt derzeit bei 184 PS (Benzin) bzw. 190 PS (Diesel), jeweils mit der Ziffer 20 auf der Heckklappe.
Die Anordnung mit längs eingebauten Motoren verschafft dem X3 Vorteile bei Balance und Fahrdynamik. BMW streckt sich bei den Motoren weit nach oben und bietet das SUV sogar in mehreren M-Varianten an. In seiner stärksten Version leistet ein Turbobenziner mit sechs Zylindern 510 PS. Die muss es aber längst nicht sein: Die Diesel-Basis passt toll zum Auto.
Um innen bequem zu sein, spart der X1 ganz vorn. Die Basis fährt ebenfalls mit stimmiger Leistung, benötigt dafür aber nur drei Zylinder. Als 18i treibt der X1 mit 140 PS nur die Vorderachse an. Die stärksten Varianten mit 231 PS (25i bzw. 25d) gibt es nur mit Allrad. Mehr als vier Zylinder gibt es nicht, Automatik kommt bei kleinen Motoren optional.
Frontantrieb und Quermotoren passen nicht zur klassischen BMW-DNA. Das macht nichts, denn das Konzept funktioniert trotzdem problemlos. Ein SUV kann ohnehin nicht durch Kurven wuseln wie ein 3er, genug Leistung gibt es im X1 allemal. Mit weniger Größe und Gewicht fährt er außerdem sparsamer.
Unterschiede in der Ausstattung von X1 und X3
In den Aufpreislisten sehen sich beide Autos recht ähnlich. Im X1 gibt es neben der nackten Basis die Ausstattungslineien Advantage, Sport Line, xLine und M Sport. Der größere X3 kommt außerdem in der Luxury Line. Wie gesagt: im Vergleich ein wichtiger Schwerpunkt, mit dem sich der X3 abhebt.
Beide Autos lassen sich umfangreich ausstatten. Mit 19-Zöllern, Klimaautomatik, Leder, adaptiven LED-Lampen, Verstellfahrwerk, Concierge-Service, Head-up-Display und großem Navi fühlt sich schon der X1 nach Luxusauto an. Einige dieser Extras sind in seiner Klasse noch nicht bei allen Konkurrenten angekommen.
Dennoch kann der X3 mehr. Ein digitales Cockpit zum Beispiel, eine Klimaautomatik mit drei Zonen, mehrere Fahrwerke, Lenkungen, Lederarten und Zubehör. Mit zusätzlichen Ausstattungspaketen sieht der X3 noch feiner und nobler aus als der X1.
Löblich: Bei der Sicherheit gibt es nur wenig Distanz zwischen den Klassen. Der kleine X1 bietet optional das ganze BMW-Sicherheitsprogramm. Dazu gehören unter anderem Spurverlassen-Warner, Stauassistent und Notbremsassistent. Der X3 punktet, wieder einmal, mit Komfort.
Mit der optionalen aktiven Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go fährt der X3 im Stau selbstständig an, ein Park-Assist hilft beim Ein- und Ausparken. Dazu bietet BMW Assistenten für Spurwechsel, Querverkehrwarnung hinten, Spurhalteassistent mit aktivem Seitenkollisionsschutz, Prävention bei einer Heckkollision und Ausweichhilfe an. Der X3 soll vor allem auf langen Strecken angenehmer funktionieren.
Preise: BMW X1 vs. X3
Das lässt sich BMW ordentlich bezahlen: Zwischen den jeweiligen Basismodellen liegen gut 12.000 Euro. Allerdings vergleicht man in dieser Konstellation einen kleinen Dreizylinder mit einem kräftigen Vierzylinder, die Differenz liegt bei fast 50 PS.
Mit gleichem Motorencode am Heck – jeweils 20i – rücken beide Autos näher aneinander. Ein X3 xDrive20i kostet mindestens 45.000 Euro. Der X1 xDrive20i (mit 192 PS) startet bei 40.000 Euro. Es bleiben 5.000 Euro Differenz.
Die lohnen sich nicht für jeden. In der Stadt und drum herum fährt der X1 wendiger, agiler und sparsamer. Bei der Suche nach Parkplätzen ist er praktischer, obwohl er kaum weniger einlädt und sogar Erwachsene im Fond unterbringt. Der X3 wird relevant, wenn es um lange Strecken und hohes Tempo geht. Oder um den Wunsch nach ein bisschen mehr.
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