BMW X1 F48 (ab 2015) Kaufberatung: Motoren, Preise, Angebot
Sportlich, praktisch, gut? Der BMW X1 der zweiten Generation (F48) gehört zu den agilsten Kompakt-SUVs und macht wenig Ärger. Der X1 in der Kaufberatung.
Auf ein Kompakt-SUV warten 2009 wohl die wenigsten Hardcore-BMW-Fans. BMW-Sympathisanten offenbar schon. BMW X5 und BMW X3 sind damals schon eine Erfolgsgeschichte. „SAVs“ (Sport Activity Vehicles), wie BMW seine SUVs nennt, sind eine kräftige Säule im Modellprogramm. Der BMW X1 soll in der Kompaktklasse das leisten, was die großen Brüder in den höheren Segmenten ausmacht: schick aussehen, sportlich fahren, praktisch sein.
Den letzten Punkt erfüllt der X1 zunächst nur bedingt. Doch ab 2015 fährt er in zweiter Generation. Die bietet bei ähnlichen Abmessungen mehr Platz als der Vorgänger. Weil sie auf der neuen Kompaktauto-Plattform aufbaut. Hinterradantrieb fällt damit weg, doch das berührt nur die Hardcore-BMW-Fans.
Der BMW X1 F48 in Kürze
- Kompaktes SUV in zweiter Generation
- 505 bis 1.550 Liter Kofferraumvolumen
- Platz auf der Rückbank fast wie im BMW X3
- Nur Drei- und Vierzylinder-Motoren im Angebot
- Ab März 2020 auch als Plug-in-Hybrid mit 57 Kilometern Reichweite
- Kaum technische Probleme, ausgezeichnete TÜV-Bilanz
- Großes Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt
• Modell: BMW X1 xDrive 25d
• Motor: Vierzylinder-Turbodiesel
• Leistung 231 PS
• 0-100 km/h: 6,6 s
BMW X1 F48 (ab 2015) Modellgeschichte, Beschreibung
Als der erste X1 2009 (E84) auf den Markt kommt, fehlt der Konkurrenz von Audi und Mercedes noch ein vergleichbares Angebot im Kompakt-Segment. Seit 2015 steht die zweite Generation F48 bei den Händlern. Der X1 baut jetzt auf einer Frontantriebsplattform (UKL2), während der Vorgänger mit Hinterradantrieb fährt. BMW X1 xDrive mit Allradantrieb gibt es trotzdem mit verschiedenen Motoren. 2019 bekommt der BMW X1 ein Facelift, 2020 folgt ein Plug-in-Hybrid.
Das Layout mit vorne quer eingebauten Motoren und maximal vier Zylindern erlaubt beim ab 2015 gebauten BMW X1 eine bessere Raumausnutzung als beim Vorgänger. Bei geringfügig weniger Länge packt der X1 F48 mehr ein. 505 bis 1.550 Liter passen in den Kofferraum, das Platzangebot auf der Rückbank fällt für die Klasse ebenfalls großzügig aus. Viel mehr Raum findet man auch im größeren X3 nicht.
Dynamisch fährt der BMW X1 trotzdem. Jedenfalls für ein SUV. BMW legt in jeder Klasse Wert auf Sport. Also federt der X1 relativ straff, geht agil um die Ecken und lenkt direkt. Die Lenkung ist angenehm gewichtet, vermittelt jedoch wenig Gefühl. In den Allradversionen BMW X1 xDrive wäre eine hecklastigere Charakteristik nett. Immerhin: Die inneren Werte stimmen. Der X1 verfügt über ein feines Infotainment-System mit vielen Online-Funktionen und reichlich Konnektivität, das sich einfach bedienen lässt. Moderne Assistenten gibt es ebenfalls. Vorausgesetzt, die entsprechenden Extras stecken im Auto.
Das BMW X1 Facelift 2019 hat das SUV vor allem in diesen beiden Disziplinen aufgewertet. Sonst ändern sich mit der Modellpflege am X1 2019 nur Kleinigkeiten. Eine anders geformte Niere, neue Rückleuchten, Schweller und Schürzen lassen ihn eine Spur moderner aussehen. Ausstattungslinien und Umfänge passt BMW geringfügig an. Im Innenraum wirkt der X1 seither wertiger.
BMW X1 - Zuverlässigkeit, Qualität, Rückrufe
Der BMW X1 fand erst 2016 in größerer Zahl auf den Markt, er ist also noch jung. Probleme sind folglich kaum bekannt. Selbst das Fahrwerk fällt bei der Hauptuntersuchung nicht so oft mit Mängeln auf wie andere Autos der Altersklasse. Die Bremsen machen ebenfalls seltener Ärger, die Beleuchtung wird nur gelegentlich bemängelt. Ölverlust gibt es kaum, doch bei der Abgasuntersuchung fällt der BMW X1 F48 laut TÜV Report 2020 überdurchschnittlich oft durch.
In der Pannenstatistik des ADAC schneidet der X1 ebenfalls überdurchschnittlich gut ab. Der Automobilclub listet ihn in der Pannenstatistik 2020 unter den „Tops“, also den Modellen mit der besten Bilanz. Allerdings bietet BMW einen eigenen Mobilitätsservice an, wodurch nicht alle Pannen in die Statistik eingehen. Das kann das Bild verzerren.
Der BMW X1 musste jedoch für diverse Rückrufe in die Werkstatt. Meist waren nur wenige Fahrzeuge in Deutschland betroffen. So gab es bei einigen Modellen des Baujahrs 2016 Probleme mit der Verschweißung der Rückenlehnen, 2016 und 2017 mit dem Airbag. Beim Baujahr 2017 hatten einige Autos Probleme am Doppelkupplungsgetriebe, sofern verbaut. Einen größeren Rückruf musste BMW für die Baujahre 2018 und 2019 durchführen. Hier konnten sich die Rückleuchten ablösen. Einige wenige Fahrzeuge betrifft wiederum ein Rückruf aus dem vergangenen Jahr. Bei manchen Fahrzeugen der Baujahre 2016 bis 2019 konnten die Spurstangen brechen. In jedem Fall gilt: Alle vorgesehenen Rückrufe sollten beim Wunsch-X1 durchgeführt worden sein.
Motoren und Getriebe im BMW X1
Das Motorenangebot beim X1 fällt üppig aus, die meisten Motoren gibt es mit Allradantrieb. Allerdings kommen ausschließlich Dreizylinder und Vierzylinder zum Einsatz. Sechszylinder passen nicht in die Plattform. Ein leistungsstarkes M-Performance-Modell bietet BMW nicht an. So reicht das Spektrum vom X1 sDrive18i mit zunächst 136 und später 140 PS starkem 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner bis zum X1 xDrive25i mit 231 PS starkem 2,0-Liter-Vierzylinder. Die Diesel leisten zwischen 150 PS (X1 sDrive18d und X1 xDrive18d) und 231 PS (X1 xDrive25d) und verfügen über 2,0 Liter Hubraum.
Vom kleinsten Benziner abgesehen gibt es alle Motoren mit Allradantrieb, den großen Benziner und den großen Diesel verkauft BMW ausschließlich als xDrive. Als Getriebe kommen je nach Motorisierung Sechsgang-Handschalter, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe oder eine Achtgang-Automatik zum Einsatz. Der X1 sDrive18i wurde bis Sommer 2017 optional mit Sechsgang-Automatik verkauft.
Der Handschalter funktioniert prima, es gibt ihn für den kleinen Benziner, die kleinen Diesel und den xDrive20d. Das Doppelkupplungsgetriebe schaltet nicht ganz so harmonisch und komfortabel wie die Automatik. Letztere wird in Verbindung mit dem xDrive20i, dem xDrive25i und allen Dieseln angeboten. Alle Motoren erfüllen seit Marktstart die Abgasnorm Euro 6.
Seit März 2020 bietet BMW einen X1 mit Plug-in-Hybrid an. Der BMW X1 xDrive25e kombiniert einen 1,5-Liter-Benziner mit 125 PS (92 kW) und einen Elektromotor mit 95 PS (70 kW). Die Systemleistung liegt bei 220 PS (162 kW). Eine Batterie mit 8,8 kWh Kapazität kann an der Steckdose aufgeladen werden und ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von 57 Kilometern laut Norm. Den Verbrauch gibt BMW mit 1,9 Litern an.
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BMW X1 Empfehlung: Welcher BMW X1 ist der beste?
Der beste Motor im BMW X1
Für Gebrauchtwagenkäufer ist der Plug-in-Hybrid aktuell (06/2020) noch keine Option. Je nach Einsatzweck sollte es ein Diesel oder ein Benziner sein. Wer öfter lange Strecken zurücklegt, wählt den Selbstzünder. Wer den X1 vor allem in der Stadt braucht, fährt mit einem nicht zu kräftigen Benziner besser.
Als Stadtauto genügt unseres Erachtens der BMW X1 sDrive18i mit 140 PS und Frontantrieb. Wer mehr Kraft für gelegentliche Ausflüge auf der Landstraße wünscht, kommt mit dem X1 sDrive20i (192 PS) prima klar. Mehr braucht man auf keinen Fall. Der 25i macht Spaß, schluckt aber mehr. Es gibt ihn ausschließlich mit Allradantrieb xDrive, den wir in den meisten Fällen für unnötig halten. Sicher fährt der X1 auch mit Frontantrieb, ins Gelände finden ohnedies die wenigsten Käufer. Die Automatik Steptronic empfiehlt sich in jedem Fall, der 20i kommt ohnehin nie ohne.
Dieselfahrer freuen sich über die Kraft des X1 xDrive 20d (190 PS). Ihn gibt es zunächst ausschließlich mit Allradantrieb. Wer lieber zugunsten des günstigeren Verbrauchs darauf verzichtet, muss einen jungen Gebrauchten (ab Ende 2018) nehmen. Uns hat jedoch der BMW X1 sDrive18d im Alltagstest vollends ausgereicht. Mit 150 PS und 350 Newtonmetern Drehmoment fährt er kräftig genug, ausreichend sparsam und mit optionaler Achtgangautomatik komfortabel. Unsere Empfehlung: „Mehr Diesel braucht man nicht.“
BMW X1 Ausstattung und Extras
BMW bietet den X1 ab Marktstart neben der Serienausstattung in den Linien Advantage, xLine, Sport Line und M Sport an. Sport Line und xLine liegen auf demselben Niveau. Die xLine soll edler sein. Und die Sport Line, nun ja, sportlicher. Übrige Unterschiede beschränken sich auf die Optik. Beide basieren auf Advantage. Wichtigster funktionaler Unterschied zu dieser Linie sind die LED-Scheinwerfer, die bei xLine und Sport Line ab Ende 2018 serienmäßig sind. Optional bietet sie BMW jedoch für alle Ausstattungen an. Wie fast alles andere auch.
Daher muss man als Gebrauchtwagenkäufer keinen gesteigerten Wert auf eine der beiden Ausstattungslinien legen. Der Blick in die Liste an Sonderausstattungen sollte allerdings sein. Matrix-LED-Scheinwerfer sind zu empfehlen, das Navigationssystem und Sitzheizung ebenfalls. Eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik ohnehin, die steckt ab Advantage sowieso im Auto.
Größere Unterschiede (und höhere Gebrauchtpreise) ergeben sich mit der Ausstattung M Sport. Eine komplett andere Frontschürze ändert die Optik, das M-Sportfahrwerk das Fahrverhalten. Aus unserer Sicht wird der X1 damit unnötig hart. Wer das ähnlich empfindet, sollte darauf achten, dass das optionale adaptive Fahrwerk verbaut ist bzw. bei früheren Modellen die „dynamische Dämpfer- Control“.
Der BMW X1 gebraucht: Preise und Angebot auf mobile.de
Das Angebot an gebrauchten BMW X1 ist groß und vielfältig. Von fast 6.000 gelisteten Fahrzeugen ab Erstzulassung 2016 (06/2020) fahren jedoch nur gut 2.200 mit Ottomotor, mehr als 3.600 sind Diesel. Wegen der meist höheren Laufleistungen sind die kleinen Diesel die günstigsten X1. Bei etwa 14.000 Euro geht es los. Dann stehen meist deutlich mehr als 100.000 Kilometer auf dem Tacho. Mit weniger als 100.000 Kilometern starten die Preise zwischen 16.000 und 17.000 Euro und klettern schnell auf 20.000 Euro. Den kleinen Benziner X1 sDrive18i finden wir selten für weniger als 17.000 Euro.
Uns gefällt beispielsweise ein X1 sDrive18d Advantage mit LED-Scheinwerfern, Navi und elektrischer Heckklappe für knapp 18.000 Euro. Ein bisschen mehr Assistenz als der angegebene Tempomat wäre gut, muss aber nicht sein in der Kompaktklasse. Ledersitze wären schön, doch Stoffsitze wirken sich in dieser Klasse nicht dramatisch auf den Wiederverkaufswert aus. In jedem Fall: Bis 20.000 Euro finden wir ohne Probleme ein passendes Auto.
Der BMW X1 in Bildern
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