BMW M2 CS: Alle Details zum schnellsten 2er BMW
Der schärfste M2 heißt BMW M2 CS - er leistet 450 PS und dient als Basis für den Rennsport. Was das Topmodell besser kann als der M2 Competition, liest Du hier.
Aufgepasst, BMW M4! Das Mittelklasse-Coupé von BMW muss harte Konkurrenz von unten fürchten. BMW hat den kompakten Zweitürer M2 als CS aufgelegt – mehr Leistung, ein neues Fahrwerk, Carbon-Teile und weitere Extras machen die Krawallbüchse zur Basis für das Motorsport-Modell M2 CS Racing. Das dreht seit dem Sommer 2020 als Rennfahrzeug im Kundensport seine Runden. Die Version für die Straße kostet 95.000 Euro, also gut 33.000 Euro mehr als der BMW M2 Competition. Ob der Neue tatsächlich so viel mehr kann, liest Du hier.
BMW M2 Competition vs. BMW M2 CS: Power wie im M4
Um zuerst einmal die Familienverhältnisse zu klären: BMW M2 Competition heißt ab Spätsommer 2018 der bis dato schnellste Kompaktwagen im BMW-Angebot. Der 3,0-Liter-Sechszylinder mit einem Turbo und 370 PS im M2 Coupé (interner Code: N55) wurde vom Motor aus M3 und M4 mit BiTurbo-Aufladung (S55) ersetzt. Allerdings leistet der im kleineren Auto nur 410 PS. Aus thermischen Gründen, hieß es. Aber auch, um den Abstand zur Mittelklasse zu wahren.
Beim BMW M2 CS (CS steht für „Clubsport“) fällt die Zurückhaltung. Hier leistet der 3,0-Liter-Benziner 450 PS, das Drehmoment des Sechszylinders liegt weiterhin bei 550 Newtonmetern. Genau wie beim M4 Competition Coupé. Gegen den Hitzestau hilft eine geschlitzte Motorhaube aus Carbon. So behält der BiTurbo einen kühleren Kopf. Dazu bringt die neue Haube mehr Abtrieb auf der Vorderachse und spart Gewicht. Das Teil wiegt 50 Prozent weniger als der Blechdeckel des BMW M2 Competition.
Spaß garantiert: Der BMW M2 leistet mindestens 370 PS und schickt sie ausschließlich an die Hinterräder.
Das Dach des Clubsport-Modells der BMW M GmbH besteht ebenfalls aus Carbon und erhöht die Steifigkeit des Autos. Frontsplitter, Heckdiffusor, Abrisskante am Heck und weitere Anbauteile aus dem gleichen Material verbessern die Aerodynamik weiter. Die Carbon-Spiegelkappen dienen der Optik. Insgesamt verliert der schnellste BMW M2 im Vergleich zum Competition nicht an Gewicht. Die Waage zeigt weiterhin 1.625 Kilo für den Handschalter mit sechs Gängen an (den gibt es für beide Modelle) und 1.650 Kilo für die Version mit M-Doppelkupplungsgetriebe.
Adaptives Fahrwerk und große Bremsen im M2 CS
Vorder- und Hinterachse übernimmt BMW bereits im Competition weitgehend aus BMW M4 und M3. Im M2 CS kommt serienmäßig das adaptive M-Fahrwerk des größeren M-Coupés zum Einsatz. BMW verspricht für die Comfort-Einstellung ein „Höchstmaß an Fahrkomfort“ im Stadtverkehr. Was relativ gemeint ist. Eine Enten-Schaukel wird das BMW M2 Coupé nie. Etwas mehr Nachgiebigkeit als im Competition darf man aber erwarten.
Für die Rennstrecke wird der Sport-Plus-Modus empfohlen, der Aufbaubewegungen minimiert und das schärfste BMW M2 Coupé maximal schnell um die Ecke bringen soll. Dazu strafft sich die Lenkung je nach gewähltem Modus. Letzteres beherrscht der BMW M2 Competition auch, doch das adaptive Fahrwerk gibt es nicht mal gegen Aufpreis.
Stoppen soll der CS mit mehr Nachdruck. Dafür wird die M-Compound-Bremse von der M-Sportbremse mit größeren Scheiben ersetzt. Sie messen 400 Millimeter an der Vorder- und 380 Millimeter an der Hinterachse. In die Zange nehmen sie vorne sechs Kolben, hinten vier. Optional baut BMW Carbon-Keramik-Bremsen ein. Die gibt es beim zivileren M2 Coupé nicht, aber für 1.600 Euro extra immerhin die M-Sportbremse.
Differenzial mit bis zu 100 Prozent Sperrwirkung
Davon abgesehen ändern die Ingenieure bei Fahrwerk und Karosserieanbindung nichts. Eine nur 1,5 Kilo leichte Carbonstrebe versteift zusammen mit einer Domstrebe den Vorderwagen. Die Achsen bestehen aus Aluminium, Kugelgelenke und Elastomerlager übernehmen die Radführung. Lenker und Radträger an der Hinterachse sind fest mit der Karosserie verschraubt. All das soll vor allem die Lenkpräzision erhöhen.
Der BMW M3 ist nur noch als viertürige Limousine erhältlich. Coupé (F82) und Cabriolet (F83) heißen nun M4.
Genau wie beim Competition Coupé schraubt BMW ein aktives Sperrdifferenzial an die Hinterachse, das die Kraft vollvariabel zwischen den Rädern verteilt. Innerhalb von 150 Millisekunden wechselt es zwischen null und 100 Prozent Sperrwirkung. Die Lamellensperre regelt elektronisch und liefert bis zu 2.500 Newtonmeter Sperrmoment.
Die elektronische Stabilitätskontrolle (DSC) stimmen die Techniker so ab, dass im Drift plötzliche Übergänge zwischen Traktion und Schlupf weitgehend vermieden werden. Je nach gewähltem Fahrmodus lässt das DSC mehr oder weniger Schlupf an der Hinterachse zu. Prinzipiell dürften die serienmäßigen Reifen (Michelin Pilot Sport Cup 2) mehr als genug Haftung bieten. Wem die Semi-Slicks zu aggressiv sind, der bekommt wahlweise alltagstauglichere Pilot Super Sport.
Der M2 CS nimmt dem Competition 0,2 Sekunden ab
Der 3,0-Liter-Reihen-6-Zylinder stammt aus dem M4. 450 PS (331 kW) stehen bei 6.250 U/min zur Verfügung. Das BMW M2 Coupé schöpft aus dem gleichen Basismotor 410 PS (302 kW), die zwischen 5.250 und 7.000 Touren anliegen. Das Drehmoment bleibt bei 550 Nm, die ab 2.350 U/min und bis 5.500 U/min anliegen.
In Fahrleistungen bedeutet das: Der M2 CS sprintet als Handschalter in 4,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe vergehen 4,0 Sekunden. Der 410-PS-M2 braucht in beiden Fällen 0,2 Sekunden mehr. Und BMW lässt den CS schon serienmäßig 280 km/h schnell rennen, der Standard-Sportwagen darf das nur mit M Driver’s Package (2.450 Euro).
Ölversorgung und Kühlung ändert BMW nicht, das Konzept stammt aus den Mittelklasse-M-Modellen. Üppigere Lufteinlässe, eine größere Niere sowie ein zentraler und zwei seitliche Kühler plus ein zusätzlicher Motorölkühler (und beim DKG ein Getriebeölkühler) helfen, die Temperaturen auch bei hartem Rennstreckeneinsatz in Schach zu halten. Die Öffnung in der Motorhaube unterstützt nur beim CS die Wärmeabfuhr.
Innenraum, Ausstattung: Mehr Leder und Carbon im M2 CS
Genau wie an der Karosserie setzt BMW auch im Innenraum an einigen Stellen auf Carbon. So wird der Mitteltunnel daraus gefertigt, was im Vergleich zum Serienteil 50 Prozent Gewicht sparen soll. Durch den großflächigen Einsatz von Leder und Alcantara gleicht sich das jedoch wieder aus. Damit werden die speziellen Sportsitze bezogen, an der Mittelkonsole findet sich reichlich Alcantara, außerdem am Armaturenbrett und am Lenkradkranz. Dadurch wirkt der CS insgesamt wertiger als der M2 Competition. Wobei dessen Sitze auch mit Leder veredelt sind.
Manches, was der M2 CS bietet, lässt sich optional in den M2 Competition konfigurieren. Aber nicht viel. Und nicht das Wesentliche. Wer die M Sportbremse, leichtere 19-Zoll-Räder, M Sportsitze und das Driver’s Package ergänzt, landet immer noch deutlich unter 70.000 Euro. Die Mehrleistung von 40 PS, das adaptive Fahrwerk und die diversen Carbonteile gibt es nicht für Geld und gute Worte.
Rational lässt sich der Aufpreis von dann immer noch mehr als 25.000 Euro nicht begründen. Die Leistung und die Verbesserungen am Fahrwerk werden den CS natürlich geringfügig schneller machen. Nicht nur geradeaus, sondern auch in Kurven. Für die Rennstrecke relevant, im Alltag nicht. Für den M2 CS spricht seine Seltenheit. BMW hat ihn nur in limitierter Stückzahl aufgelegt. Nur bis Herbst 2020 wurde er verkauft. Genau wie den M2 insgesamt. BMW stellte ihn wegen schärfer werdenden Emissionsvorschriften ein. Bleibt also nur das Warten auf den Nachfolger. Das BMW 2er Coupé der Baureihe G42 kommt 2021, der passende M2 wird 2022 folgen. Wer nicht warten mag: Gebraucht gibt es den BMW M2 ab etwa 35.000 Euro.
BMW M2 CS (2020): Technische Daten
Modell | BMW M2 CS |
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Motor | 3,0-Liter-Reihensechszylinder, BiTurbo |
Leistung | 450 PS (331 kW) b. 6.250 U/min |
Drehmoment | 550 Nm b. 2.350-5.500 U/min |
Antrieb | 6-Gang-Handschaltung (7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe), Hinterräder |
0-100 km/h | 4,2 s (4,0 s) |
80-120 km/h 4./5. Gang | 3,3 s/4,0 s (3,1 s/4,1 s) |
Geschwindigkeit | 280 km/h |
Verbrauch | 10,4-10,2 l/100 km (9,6-9,4 l/100 km) |
CO2-Ausstoß | 238-233 g/km (219-214 g/km) |
Länge | 4.461 mm |
Breite | 1.871 mm |
Höhe | 1.414 mm |
Radstand | 2.693 mm |
Gewicht | 1.625 kg (1.650 kg) |
Kofferraumvolumen | 390 l |
Marktstart | November 2019 |
Preis | ab 95.000 Euro |