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BMW 530d in der Frontansicht, fahrend
Quelle: BMW
Der beste BMW 5er Touring wird von einem 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Diesel mit 258 PS angetrieben

Der 5er macht BMW schon sehr lange Freude. Hierzulande hängt ihn zwar regelmäßig die Mercedes E-Klasse bei den Neuzulassungen ab, doch weltweit sieht die Sache anders aus. Die 2017 ausgelaufene Generation mit dem Code F10 für die Limousine und F11 für den Touring landet regelmäßig ganz vorne. 2016 wird die Zahl von zwei Millionen verkauften Autos weltweit übersprungen. Der 5er F10/F11 wird zum bis dato erfolgreichsten 5er. 

Der 5er wird auch hierzulande gerne genommen oder als Dienstwagen geleast. Die letzten Rückläufer sollten inzwischen bei den Händlern angekommen sein. Das Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt sieht entsprechend rosig aus. Doch welches Modell darf es sein? Wir klären in diesem Ratgeber, welcher 5er der Beste ist und welche typischen Mängel Du beachten solltest, wenn Du Dich für einen gebrauchten 5er interessierst. 

Karosserie und Konzept: BMW 5er F10, F11 

In der oberen Mittelklasse spielt Sport nicht mehr die Hauptrolle. Komfort auf der langen Strecke ist wichtiger als Agilität auf der Landstraße. Trotzdem versteht sich der BMW 5er als die dynamische Option im Segment. Und es stimmt: Der BMW 5er federt weniger schwingend als eine Mercedes E-Klasse und fegt hecklastiger um die Kurven. Als ein Audi A6 ohnehin, der verfügt schließlich nur über Front- oder Allradantrieb. Trotzdem rollt man mit einem 5er der 2017 ausgelaufenen Baureihe bequem auf der Autobahn, das Ambiente ist edel bis luxuriös, das Infotainment kann noch mithalten. 

Zu sehen ist der BMW 530d Touring von vorn
Quelle: BMW
Seit 2013 erfüllen alle Motoren der BMW Touring-Modelle die Abgasnorm Euro 6

Drei Jahre nach dem Marktstart im Jahr 2010 überarbeitet BMW den 5er der Baureihen F10 und F11 im Jahr 2013 umfangreicher. Innen und außen ändert sich wenig am Design, das Motorenangebot wird erweitert und modernisiert. Ab jetzt erfüllen alle Motoren die Abgasnorm Euro 6, einige Antriebsvarianten werden sparsamer, den Allradantrieb xDrive gibt es fortan noch öfter. Das Angebot an Assistenzsystemen wird ebenfalls ausgebaut, Navi und Infotainment werden modernisiert, der 5er leuchtet serienmäßig mit Xenon-Scheinwerfern und gegen Aufpreis mit LED-Scheinwerfern sowie blendfreiem Fernlicht. 

Bis 2017 bleiben drei Karosserieversionen im Programm, neben Limousine (F10) und Touring (F11) gibt es den 5er GT (Gran Turismo) der Baureihe F07, der bereits 2009 auf den Markt kommt und technisch mit dem 7er der Baureihe F01 verwandt ist. Er fällt deutlich länger und geräumiger aus als die normalen 5er, außerdem weniger sportlich. Wir kümmern uns nur um die flotten, flachen 5er. Und da schlägt für uns der Kombi namens Touring die Limousine. Der BMW F11 ist vielseitiger und sieht besser aus als der BMW F10. 

Ausstattungslinien: Luxury Line und M Sportpaket 

Die Ausstattung Sport Line führt BMW beim 5er erst mit der Nachfolgegeneration ein, zum Facelift 2013 werden zunächst die Luxury Line und die Modern Line eingeführt. Letztere fliegt 2014 wieder aus dem Programm. Luxury Line und das M Sportpaket bleiben bis zum Ende der Baureihe. Mit der Luxury Line kommt mehr Chrom an die Außenhaut und schöneres Leder sowie spezielle Dekors in den Innenraum. Das M Sportpaket ergänzt andere Felgen, eine Frontschürze, die an den BMW M5 erinnert, andere Dekors, andere Sitzbezüge, außerdem Sportsitze, ein Sportlenkrad und, außer bei den Allradmodellen, ein Sportfahrwerk. 

BMW 530d in der Ansicht von vorne-rechts, fahrend
Quelle: BMW
Der BMW 530d Touring bietet reichlich Komfort auf langen Strecken

Die Entscheidung zwischen Luxury Line und M Sportpaket trifft der Geschmack – und wegen des Sportfahrwerks eventuell der Hintern. Wir würden uns fürs M Sportpaket entscheiden, weil der 5er damit präsenter wird. Wer sich vor dem harten Fahrwerk fürchtet, sucht nach Modellen mit Verstellfahrwerk (Adaptive Drive) oder Serienfahrwerk. Das gab es fürs M Sportpaket optional ohne Aufpreis. 

Ausstattungen: Was rein muss, was darf und was draußen bleiben kann  

Ein Business-Kombi darf und sollte einiges an Komfort-Extras mitbringen. Schon wegen des Wiederverkaufswerts. Nackte 5er Touring will niemand haben. Doch manches, was BMW als Extra anbot, ist verzichtbar. 

Notwendige Ausstattung: Die Achtgang-Automatik steckt in vielen Motorisierungen serienmäßig. Sie sollte an Bord sein, am besten mit Schaltwippen, eventuell als „8-Gang Steptronic Sport Getriebe“ mit zackigeren Schaltvorgängen. Das große Infotainment mit Navi gehört ebenso ins Auto wie elektrisch verstellbare Ledersitze. Das gilt auch für Versionen mit M Sportpaket, die serienmäßig über Sportsitze mit Stoffbezug verfügen. Ältere Modelle sollten mit Xenon-Licht leuchten, ab dem Facelift wurde das zur Serienausstattung. 

Schön und sinnvoll: Adaptive LED-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlicht kamen mit der Modellpflege 2013, beim Gebrauchtwagen ein erfreuliches Extra. Der adaptive Tempomat mit Stop&Go-Funktion entspannt auf langen Autobahn-Schlepps, das große Assistenzpaket Plus wäre schön, ist aber bereits an der Grenze zum Unnötigen. Das verstellbare Fahrwerk „Adaptive Drive“ hingegen, das Wankbewegungen in der Kurve reduziert und verschiedene Dämpfereinstellungen zulässt, lohnt. Damit wird der 5er komfortabler und sportlicher zugleich, je nach gewähltem Fahrprogramm. 

Cockpit-Ansicht des BMW 530d
Quelle: BMW
Auf das große Infotainment mit Navi sollte man im 530d nicht verzichten

Unnötige Extras: Der Nachtsichtassistent treibt es etwas zu weit, die Sitzbelüftung funktioniert ohnehin nie wirklich zufriedenstellend, das kamerabasierte Parksystem mit Surround View hilft selten mehr als eine gewöhnliche Rückfahrkamera. Die Soft-Close-Automatik, die angelehnte Türen automatisch ins Schloss zieht, brauchen nur ganz Schwache. Das Panorama-Glasdach bringt Gewicht ins Auto, wo Dynamiker es am wenigsten gebrauchen können, nämlich oben. 

Der beste Motor und das beste Getriebe im BMW 5er F11 

Klar, ein 5er BMW macht vor allem mit einem großen Benziner Spaß. Vernünftig ist das aber nicht. Meilenfresser kaufen Diesel, ab dem Facelift erfüllen alle die Abgasnorm Euro 6. Die naheliegenden Varianten sind der BMW 520d und der BMW 525d mit 2,0-Liter-Vierzylinder und 184 oder 218 PS. Im Grunde haben beide genug Kraft für den großen Kombi, beim Verbrauch halten sie sich zurück. 

Doch wirklich schön wird der 5er erst mit einem Sechszylinder. Der BMW 530 Diesel mit 258 PS fährt sämig, kraftvoll und klingt für einen Selbstzünder richtig toll. Auf der Autobahn verbraucht er vor allem bei höheren Geschwindigkeiten kaum mehr als der Vierzylinder. Für uns der beste Motor im 5er Touring. Serienmäßig koppelt ihn BMW an die Achtgang-Automatik, das Sportgetriebe muss nicht zwingend dranhängen, schadet aber auch nicht. Die Variante mit Schaltpaddeln sollte es jedoch sein. 

BMW 530d mit geöffneter Kofferraumklappe
Quelle: BMW
Bei umgeklappter Rückbank erreicht der BMW 530d Touring ein Kofferraumvolumen von 1.670 Litern

Den Allradantrieb xDrive halten wir für verzichtbar. Mit eingeschalteten Helfern fährt der BMW 5er auch ohne sicher, reiner Hinterradantrieb spart Gewicht und damit Sprit. Außerdem macht der hecklastige Charakter eine Spur mehr Spaß. Zudem haben xDrive-Modelle öfter Mängel als solche ohne Allrad. Unser bester 5er hat seine große Modellpflege 2013 also hinter sich und trägt die Modellbezeichnung BMW 530d Touring. 

BMW 530d (F11/F10): Typische Mängel 

Einige Kinderkrankheiten und Mängel wurden spätestens mit dem Facelift des 5ers ausgemerzt. Getriebe-Probleme etwa, über die in den ersten Baujahren zuweilen geklagt wurde, dürften nicht mehr auftreten. Korrodierendes Aluminium unter dem Spiegeldreieck war auch primär vor der Modellpflege ein Thema. Viele Besitzer klagen über verstopfte Wasserabläufe in den hinteren Türen. 

Größeren Ärger machte der Kühler des Abgasrückführungssystems (AGR-Kühler), der undicht werden kann. 2018 führte BMW deswegen einen Rückruf durch, von dem Modelle des 530d betroffen sind, die zwischen Juli 2012 und Juni 2015 gebaut wurden. Der Rückruf sollte in jedem Fall durchgeführt worden sein. Autos mit Integral-Aktivlenkung sind zudem mit Vorsicht zu genießen, hier klagen viele Fahrer über ein Klopfen in der Lenkung. Mit der Standard-Lenkung gibt es solche Probleme nicht. 

Zu sehen ist der BMW 530d Touring beim Anfahren am Berg
Quelle: BMW
Der BMW 5er Touring in der Außenlackierung 'Sophistograu' mit Brillianteffekt

Durch die HU kommt der 5er oftmals nicht ohne Beanstandungen. Rissige Antriebswellen-Manschetten werden oft moniert und Spiel in den Achsgelenken. Insgesamt gibt es überdurchschnittlich häufig Probleme mit den Federn und der Dämpfung. Die Beleuchtung muckt selten auf, viele Autos leuchten mit LED und machen deshalb wenig Ärger. Bei der Abgasuntersuchung hingegen gibt der 5er sehr oft Grund zu Beanstandungen, so der TÜV Report 2019.  

BMW 5er als 530d Touring: Großes Angebot bei mobile.de 

Die hohen Verkaufszahlen des 5er der Baureihe F11 zeigen sich auf dem Gebrauchtmarkt. Und der große Diesel ist vergleichsweise oft dabei. Wir finden im Dezember 2019 fast 900 BMW 530d Touring, die zwischen 2014 und 2017 zugelassen wurden und dabei weniger als 150.000 Kilometer gelaufen sind. 

Der 5er wird, logisch, gerade mit dem souveränen Diesel oft auf langen Strecken bewegt. Trotzdem findet sich noch eine solide Auswahl an Fahrzeugen mit unter 100.000 Kilometern. 

Die Preise für 530d Touring mit weniger als 150.000 Kilometern starten bei etwa 19.000 Euro, steigen aber ruck, zuck über 20.000 Euro. Uns gefällt zum Beispiel ein schwarzer 530d mit M Sportpaket, allen nötigen, vielen schönen Extras (sogar das Head-up-Display ist an Bord) und 124.000 Kilometern Laufleistung. Knapp 25.000 Euro will der Verkäufer haben. Ein fairer Preis für ein fast voll ausgestattetes Auto. 

Alternativen zum BMW 5er Touring 

Die wichtigen Konkurrenten kommen von Mercedes und Audi und heißen E-Klasse T-Modell und A6 Avant. Der sportlichste bleibt der BMW. Die E-Klasse gefällt Komfort-Cruisern, die mit einem stark schwingenden Fahrwerk keine Probleme haben und besonders viel Platz brauchen. Der Kofferraum der E-Klasse der Baureihe S212 packt 1.950 Liter ein. Der A6 kommt mit ähnlich starkem Diesel immer mit Allradantrieb. Bei der Qualität von Materialien, der Verarbeitung und der Oberflächenbehandlung gibt Audi mit dem A6 C7 (2011-2018) den Maßstab vor. 

BMW 530d Touring: Technische Daten (F11, ab 07/2013)

Modell BMW 530d Touring  (F11, ab 07/2013) 
Motor 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Diesel 
Leistung 258 PS (190 kW) b. 4.000 U/min 
Drehmoment 560 Nm b. 1.500-3.000 U/min 
Antrieb 8-Gang-Automatik, Hinterräder  0-100 km/h: 5,9 s 
Geschwindigkeit 250 km/h 
Verbrauch 5,3 l/100 km 
CO2-Ausstoß 139 g/km 
Abgasnorm Euro 6 
Länge 4.907 mm 
Breite 1.860 mm 
Höhe 1.462 mm 
Radstand 2.968 mm 
Gewicht 1.895 kg 
Kofferraumvolumen 560-1.670 l 
Anhängelast 2.000 kg 
Neupreis 11/2016: 54.800 Euro 

Der BMW 530d in Bildern

Zu sehen ist der BMW 530d Touring, fahrend
BMW 530d in der Frontansicht, fahrend
BMW 530d in der Ansicht von vorne-rechts, fahrend
Cockpit-Ansicht des BMW 530d
BMW 530d mit geöffneter Kofferraumklappe
Zu sehen ist der BMW 530d Touring von vorn
Zu sehen ist der BMW 530d Touring beim Anfahren am Berg
Quelle: BMW
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LED-Scheinwerfer haben ihren Preis. Der BMW 530d Touring leuchtet serienmäßig mit Xenon-Licht
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Der beste BMW 5er Touring wird von einem 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Diesel mit 258 PS angetrieben
Quelle: BMW
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Der BMW 530d Touring bietet reichlich Komfort auf langen Strecken
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Auf das große Infotainment mit Navi sollte man im 530d nicht verzichten
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Bei umgeklappter Rückbank erreicht der BMW 530d Touring ein Kofferraumvolumen von 1.670 Litern
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Seit 2013 erfüllen alle Motoren der BMW Touring-Modelle die Abgasnorm Euro 6
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Der BMW 5er Touring in der Außenlackierung 'Sophistograu' mit Brillianteffekt
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