Erster Check im BMW 3er Facelift
Der BMW 3er der Baureihe G20 bekommt ein zweites Facelift. Hier sind alle Infos zu Ausstattung, Infotainment, Technik und Preis – plus Video!
Zweites Facelift der aktuellen 3er-Baureihe G20/G21
Der BMW 3er ist ein echtes Urgestein der deutschen Autolandschaft und nach fast 50 Jahren Bestehen der Modellreihe (seit 1975) ein echter Erfolgsgarant. Jeder achte BMW, der vom Band rollt, ist ein 3er.
Die siebte Auflage des Mittelklässlers mit dem Baucode G20 (G21 für den Touring) wird seit 2019 angeboten. 2022 gab es ein erstes umfassendes Facelift, das sowohl optische Neuerungen als auch ein neu gestaltetes Cockpit beinhaltete. Nun spendiert BMW seinem Dauerbrenner eine weitere Überarbeitung, um ihn fit für die nächsten Jahre zu machen. Was sich ändert, erfährst Du hier.
Preis und Marktstart des 3er-Facelifts
Die Einstiegspreise hebt BMW mit dem zweiten Facelift an. So kostet der überarbeitete 3er als Limousine mindestens 46.400 Euro (bisher: 45.200 Euro) und für die Kombi-Variante Touring werden im günstigsten Fall 47.700 Euro (bisher: 46.300 Euro) fällig. Das sportliche Topmodell M3 gibt es als Limousine für 94.200 Euro, der M3 Touring beginnt bei 106.300 Euro. Die weltweite Markteinführung erfolgt ab Juli 2024.
Der BMW 3er wird als Limousine und Touring in München gebaut. In Mexiko fertigt BMW weitere Limousinen – auch für den europäischen Markt. Die chinesische Variante des 3er läuft vor Ort vom Band.
Optisch keine Änderungen, aber neue Optionen
Nach den größeren Anpassungen beim ersten Facelift 2022 fallen die optischen Neuerungen mit dem zweiten LCI (Life Cycle Impuls – Facelift) des 3er in die Kategorie „Ausstattungsdetails“. Denn das Blech von Limousine und Touring bleibt unverändert. Neu sind zwei Lackfarben (Arctic Race Blue metallic und Fire Red metallic), und zwei neue Räder stehen zur Auswahl: Beide haben 19 Zoll im Durchmesser. Die Doppelspeichen-Felge 995 M gibt es als Bestandteil des M Sportpakets, die Felge mit dem Namen 1038 I ist eine BMW-Individual-Felge im Bicolor-Look.
Abmessungen und Kofferraumgröße
Logischerweise bleiben die Abmessungen des 3er ohne Veränderungen der Karosserie exakt gleich:
- Länge: 4,71 Meter
- Breite: 1,83 Meter
- Höhe: 1,44 Meter
- Radstand: 2,85 Meter
Auch die Kofferraumvolumina verändern sich mit der Modellpflege nicht. Unterschiede in der Größe der Gepäckabteile kommen durch die Antriebsvarianten zustande.
Limousine
- Verbrenner: 480 Liter
- Plug-in-Hybrid: 375 Liter
Touring
- Verbrenner: 500 bis 1.510 Liter
- Plug-in-Hybrid: 410 bis 1.420 Liter
Positiv ist hervorzuheben, dass das 3er-Touring-Modell – anders als der neue BMW 5er G61 – weiterhin über eine geteilt zu öffnende Heckklappe verfügt, bei der sich die Heckscheibe unabhängig von der eigentlichen Klappe öffnen lässt. Sehr praktisch!
3er-Cockpit: Evolution statt Revolution
Der Einstieg in den Innenraum des 3er ist vertraut, eine tiefe Sitzposition und die Cockpitstruktur, die bereits seit 2022 bekannt ist. Dazu zählt in erster Linie das große Doppeldisplay, oder auch Curved Display, bestehend aus einem 12,3-Zoll-Monitor für die Instrumente und einem 14,9 Zoll großen Bedienmonitor. Anhand der Darstellung auf den Bildschirmen wird aber klar, dass mit dem Facelift des 3er die neueste Infotainment-Generation von BMW in die Mittelklasse Einzug hält. OS 8.5 kommt mit einer neuen Bedienoberfläche, frei wählbaren Widgets am linken Bildrand des Zentraldisplays und einer großen Darstellung des Hauptinhaltes (zum Beispiel Kartendarstellung). Am unteren Bildrand stellt das System die Klimafunktionen dar, die dauerhaft eingeblendet werden.
Darüber hinaus verfügt das neue Infotainment über eine Augmented-Reality-Darstellung von Navigationshinweisen – diese können wahlweise im Head-up-Display, im Instrumentencluster oder im Zentralmonitor eingeblendet werden. Neu ist ebenfalls die Bezahlfunktion für Parkgebühren und Kraftstoffkosten (nur in Deutschland) vom Fahrzeug aus, mit hinterlegten Kreditkarteninformationen.
Bei der Cockpit-Hardware fallen vor allem die neuen Lenkräder (Serie: Zweispeichenlenkrad, optional dreispeichiges Sportlenkrad) und der neue Armaturenträger auf. Er ist reduzierter gestaltet, kann aber auf Wunsch mit feingenarbtem Sensatec inklusive Ziernaht bezogen werden. Zudem hält die Optionsliste das Paket „Glas“ bereit – BMW-Fans schon aus dem 4er bekannt – mit einem gläsernen Gangwahlhebel, iDrive-Controller und Start/Stopp-Knopf. Serienmäßig verfügt der 3er ab 2024 über eine „Wasserfallbeleuchtung“: eine indirekt beleuchtete Fläche unterhalb des Monitors. Neun Farbwelten kann man hier einspielen.
Per Joystick lassen sich nun die mittleren Luftausströmer bedienen. Praktisch, denn ein Griff genügt, um die Richtung des Luftstroms und die Intensität per Drehbewegung zu steuern.
Insgesamt sind die Veränderungen im 3er-Innenraum keine Revolution, sondern können unter Evolution verbucht werden. Essenzielle Funktionen bleiben auch mit dem Facelift touchfrei – wozu auch die Lenkradtasten und der Lautstärkeregler zählen.
Von der seit 2019 gebauten 3er-Generation gibt es mehr als 6.500 Fahrzeuge bei mobile.de.
Mehr Reichweite für den Plug-in-3er
Die Antriebe des „normalen“ 3er belässt BMW unverändert – mit einer Ausnahme. Denn für den Plug-in-Hybrid 330e (292 PS Systemleistung) steht nun ein größerer Akku mit höherer Ladeleistung und mehr Reichweite zur Verfügung. Statt bislang 10,5 Kilowattstunden (kWh) Kapazität bringt es der neue Akku auf 19,5 kWh, die Reichweite im elektrischen Fahrbetrieb steigert sich damit im besten Fall knapp in den dreistelligen Bereich (bisher: rund 50 Kilometer). Geladen wird in Zukunft mit bis zu 11 kW statt wie bisher 3,7 kW. Eine DC-Schnellladeoption gibt es nicht. Den kleineren Plug-in-Hybrid 320e streicht BMW mit dem Facelift.
Technisch überarbeiten die Münchner auch das Fahrwerk. Dank einer steiferen Anbindung der hinteren Stoßdämpfer an die Karosserie soll der 3er präziser und souveräner fahren, verspricht BMW. Darüber hinaus soll die überarbeitete Lenkung im Comfort-Modus weniger Lenkkraft erfordern, sodass die Spreizung zwischen Komfort und Sport mit dem Facelift größer geworden sein soll.
BMW M3 mit mehr Leistung und neuen Innenraum-Features
Natürlich wurde auch das sportliche Topmodell im Zuge des Facelifts überarbeitet. Während der Standard-M3 weiterhin über 480 PS verfügt, bekommt der M3 Competition mit M-xDrive-Allradantrieb durch eine optimierte Konfiguration der digitalen Motorsteuereinheit (DME) 20 Extra-PS spendiert. Der M3 Competition mit Hinterradantrieb bleibt dagegen bei 510 PS. Beide Competition-Modelle verfügen anstelle des manuellen Sechsgang-Getriebes über eine Achtgang-M-Steptronic-Schaltung.
Die Mehrleistung des Allradlers, den es als einziges M3-Modell auch als Touring gibt, spiegelt sich auch in den Fahrleistungen wider. So beschleunigt die Limousine in 3,5 Sekunden von null auf hundert km/h, der Hecktriebler braucht 0,4 Sekunden länger.
Optisch bekommen alle M3-Modelle neue geschmiedete Leichtmetallräder, die je nach Variante einen Durchmesser von 18 bis 20 Zoll haben, sowie neu gestaltete LED-Scheinwerfer, die Abblend- und Fernlicht in einem gemeinsamen Modul vereinen. Hinten gibt es nun L-förmige LED-Heckleuchten.
Im Innenraum halten das Curved Display sowie das neu gestaltete M Lederlenkrad im Dreispeichen-Design Einzug. Die Interieurleisten der Instrumententafel sowie jene auf dem Bedienfeld und der Becherhalter-Abdeckung sind jetzt in mattem Dark Graphite gehalten.
