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BMW 3er E46 Touring
Quelle: BMW
In Deutschland besonders beliebt: Der 3er in seiner Kombi-Variante "Touring"

Für BMW ist der 3er wichtiger als alle anderen Modelle. In der Mittelklasse liegt das Herz der Bayern. Keine Baureihe wird öfter verkauft. Und kaum eine Baureihe ist als Gebrauchtwagen beliebte. Auf mobile.de gehört der BMW zu den gefragtesten Modellen.

Im Jahr 1998 ging mit der Baureihe E46 die vierte Generation an den Start. Mit rund 3,2 Millionen verkauften Autos wurde sie zum bis dahin meistverkauften Modell. Als Gebrauchtwagen kann man den E46 dennoch nur eingeschränkt empfehlen. Viele Fahrzeuge wurden von mittelmäßig begabten Bastlern getunt und viele Fahrzeuge hatten Probleme mit der Hinterachse hat. Nach der Modellpflege im Jahr 2001 wurde es besser. Wer sich für einen sportlichen Mittelklässler interessiert, sollte den E46 also nicht außer acht lassen. Aber: Gut prüfen, bevor man sich bindet.

Historie und Modellwechsel

Im Jahr 1998 löst der E46 als Limousine den E36 ab. Ein knappes Jahr später folgen Coupé und der Touring genannte Kombi. Noch ein Jahr später kommt das Cabrio und im Jahr 2001 der Compact mit Schrägheck. Das erste Facelift erfolgt bereits im September 2001 für Limousine und Touring. Scheinwerfer, Blinker und Frontschürze werden geändert. Im Frühjahr 2003 geschiedht das auch bei Cabrio und Coupé.

Bis zum Jahr 2000 gibt es bei vielen Modellen Probleme mit der Hinterachse, die unter bestimmten Bedingungen ausreißen konnte. Bei Fahrzeugen, die ab März 2000 gebaut wurden, sollen die Problem nach Änderungen an der Konstruktion behoben sein.

Karosserie

Deutschland ist bekanntlich Kombi-Land, das zeigt sich bei den Gebrauchtwagenpreisen des 3ers. Der Touring wird höher gehandelt als die Limousine, er liegt fast auf einem Niveau mit Coupé und Cabrio. Die Limousine ist günstiger, genau wie der Compact. Dabei bietet der Kombi nicht viel mehr Platz als die Limousine. Klar, größere Gegenstände lassen sich besser einladen, lange Ladung passt bei umgeklappten Rücksitzen besser.

Allen Karosserieformen gemein ist die schlechte Rostvorsorge. An den Radhäusern blüht die braune Pest bei älteren Autos fast durchgehend. Schuld ist meist Steinschlag. An der Motorhaube das gleiche Problem, hier ist insbesondere der Bereich um die Nieren betroffen. Manche Besitzer klagen zudem über Rost an der Heckklappe im Bereich der Griffleiste.

BMW 325i E46 Limousine in Fahrt
Quelle: BMW
Im BMW 325i arbeitet ein geschmeidiger Reihensechszylinder mit 192 PS

Motor und Getriebe

BMW bot neben den berühmten Reihensechszylindern viele Vierzylinder im 3er an. Über die gesamte Bauzeit wurde der E46 mit sechs Dieseln und 14 Benzinern angeboten. Erstmals gab es einen Benzin-Direkteinspritzer. Der kleinste 3er namens 316i leistet 105 PS, der M3 CSL kommt auf 360 PS.

Die meisten Aggregate gelten als solide. Wer sie gut behandelt, also zum Beispiel immer artig warmfährt und regelmäßig Öl wechselt, hat lange was davon. Der beliebteste Motor ist der 320i mit 150 bzw. 170 PS. Er verfügte im E46 über sechs Zylinder und ist heute noch eine gute Wahl. Er läuft seidig, treibt den 3er souverän voran und verbraucht nicht mal besonders viel. Ein bisschen mehr Spaß macht der 325i mit 192 PS, noch mehr der 330i mit 231 PS.

Schwierigkeiten kann es bei den Motoren mit den Nockenwellensensoren geben. Manche Besitzer klagen bei den Dieseln über Ärger mit dem Turbo und den Drallklappen. Wenn letztere sich in der Ansaugbrücke lösen und in den Brennraum fallen, führt das zu kapitalen Motorschäden. Probleme mit dem Luftmassenmesser sind ebenfalls nicht selten und in den ersten beiden Produktionsjahren hielten die Kupplungen nicht lange durch. Ärger mit defekten Turboladern und der Einspritzpumpe gibt es beim großen Diesel 330d.

Dazu können Nockenwellen- und Kurbelwellensensor mit der Zeit aufgeben. Dann stirbt der Motor einfach im Stand ab oder er springt nicht an. Defekte Kühler sind laut ADAC eine häufige Pannenursache. Hier sind meist Steinschläge der Grund.

Als Getriebe empfehlen 3er-Fahrer durchweg die Handschaltung. Die lassen sich knackig und sportlich schalten und halten lange. Ein Ölwechsel ist sinnvoll, ist aber nicht zwingend erforderlich. Die Kosten dafür halten sich im Rahmen.

Bei der Besichtigung sollten Interessenten einen Blick unter das Auto werfen. Öl am Differenzial ist keine Seltenheit, außerdem neigt es im Schiebebetrieb dazu, zu heulen. Wer sich für einen 330d mit Automatik interessiert, sollte besonders auf Auffälligkeiten achten. Die Automatik stammt von General Motors und konnte das hohe Drehmoment des Motors nicht gut verkraften. Getriebeschäden sind üblich.

Schwierigkeiten beim Einlegen des ersten Ganges an einem manuellen Getriebe deutet nicht unbedingt auf ein Problem der Schaltbox hin. Oft ist die Kupplung Schuld.

BMW 3er E46 Armaturenbrett
Quelle: BMW
Das Cockpit des BMW 3er E46: Zum Fahrer geneigt, übersichtlich, nicht überladen

Fahrwerk

Komfort-Fetischisten brauchen beim 3er BMW gar nicht erst zu suchen. Sport heißt hier die Devise. Die Fahrwerke sind straff abgestimmt, komfortables Abrollen lässt sich eventuell durch kleine 15-Zoll-Felgen und Reifen mit hohen Flanken erreichen. Aber das wäre schade um die Dynamik. Doch harte Fahrwerke schlagen leider relativ schnell aus.

Beim E46 kommt zumindest im Falle von Kombi und Limousine noch etwas Anderes erschwerend hinzu. Der Hilfsrahmen der Hinterachse brach bei Modellen, die bis zum März 2000 gebaut wurden, oft aus der Karosserie. Nicht die Erstzulassung ist hier entscheidend, sondern der Bauzeitraum. Wir raten von älteren Autos ab. Wer sich die Beurteilung zutraut, sollte zumindest ganz genau nach Rissen im Bodenblech suchen. Eine Reparatur lohnt sich finanziell fast nie.

Auf der Probefahrt sollte man ein Ohr auf Geräusche beim Lastwechsel haben. Sie deuten auf ausgeschlagene Querlenker oder Traggelenke hin, deren Wechsel ins Geld geht. Zudem sind gebrochene Federn an der Hinterachse nicht unüblich. Im Ersatzteilhandel gibt es standfesten Ersatz.

Gut motorisierte 3er der Baureihe E46 verschleißen ihre Bremsen recht schnell. Bei der Probefahrt fällt das durch Lenkradflattern auf, das von rubbelnden Scheiben verursacht wird. Verschlissene Vorderachslenker sorgen zudem gelegentlich für Unruhe im Lenkrad. Vor allem beim 330i klagen Fahrer über Bremsprobleme bei Nässe.

Ausstattung und Sicherheit

Die meisten E46, die auf mobile.de inseriert werden, sind gut ausgestattet. Radio, Klimaanlage und Metallic-Lackierung gibt es fast immer. Leder und viele andere teure Extras findet man vor allem in Modellen mit den großen Motoren. 330i und 330d werden oft nahezu mit Vollausstattung angeboten. Sicherheit gab es schon serienmäßig in ganz ordentlichem Umfang. Vor dem Facelift liefen die Autos jedoch noch ohne ESP vom Band, ab September 2001 gab es den Schleuderschutz serienmäßig. Front-, Seiten und Kopfairbags steckten immer im Auto.

Laut dem TÜV-Report zählen zu schwach ziehende Handbremsen, ausgeschlagene Achsschenkelgelenke und poröse Bremsschläuche zu häufigen Hindernissen bei der Plaketten-Erteilung. Zehn Jahre alte Fahrzeuge liegen im Report weit hinten, auf Rang 70. Zum Vergleich: Der Fiat Panda fällt ähnlich oft unangenehm bei der Hauptuntersuchung auf. 

Nicht kritisch aber ein Hinweis auf leichte Qualitätsmängel sind kleine Nervigkeiten wie hakelnde Türgriffe, knarzende Dichtungen an Tür und Schiebedach, Sitzen oder der Heckablage. Häufig defekt ist zudem die Sensormatte des Beifahrersitzes, wodurch der Airbag nicht ordnungsgemäß funktioniert. Elektrische Fensterheber sind ein weiterer Schwachpunkt, genau wie leuchtende Warnleuchten im Armaturenbrett.

Interessenten sollten darüber hinaus darauf achten, dass alle Rückrufe durchgeführt wurden. Dreimal musste der 3er E46 deshalb in die Werkstatt. Autos, die zwischen 2002 und 2005 gebaut wurden, sollten wegen Korrosion des Steuergerätes im Lüfter in die Werkstatt. Zwischen 2001 und 2003 gab es Probleme mit dem Gasgenerator des Beifahrerairbags. Das gleiche Problem führte bei Modellen der Baujahre 1999 bis 2006 zu einem weiteren Rückruf.

BMW M3 E46
Quelle: BMW
Die Spitze der 3er-Baureihe: Der M3, als CSL bis zu 360 PS stark

Marktsituation und Preise

Von Modellen bis Jahrgang 2000 raten wir ab. Selbst wenn die Hinterachse bereits repariert wurde, ist Vorsicht geboten. Zumal: Die Auswahl neuerer Autos, die ab 2001 vom Band rollten, ist groß genug. Bei mobile.de sind mehr als 1.000 Fahrzeuge gelistet, die ab 2001 zugelassen wurden, höchstens 150.000 Kilometer auf dem Tacho haben, ein lückenloses Scheckheft vorweisen können und frühestens in einem Jahr wieder zur HU müssen. Bei den meisten Angeboten um 2.500 Euro handelt es sich um schwächer motorisierte Compact. Sechszylinder-Benziner starten oberhalb von 4.000 Euro, 330i für um die 8.000 Euro. Cabrios oder Coupés mit großem Motor findet man für weniger als 20.000 Euro, 320i für maximal 15.000 Euro.

Fazit und Empfehlung

Unser Wunsch-3er wäre ein Modell nach dem Facelift 2001 mit Sechszylinder-Benziner. Gerne ein 325i oder sogar ein 330i. Insbesondere der 3,0-Liter-Motor ist eine Wucht. Er läuft seidig, verfügt über reichlich Leistung und einen tollen Klang. Unter der Haube eines vollausgestatteten Touring könnte ein Klassiker daraus werden. Billig ist so ein Modell allerdings nicht zu haben. Und die Auswahl ist leider nicht besonders groß. Wenn das nicht klappt: Mit einem gut erhaltenen 320i macht man auch nicht viel falsch.
 

BMW 3er E46: Bildergalerie

BMW 3er E46 Limousine in Fahrt
BMW 3er E46 Touring
BMW 3er E46 Limousine im Profil
BMW 325i E46 Limousine in Fahrt
BMW 3er E46 Cabriolet in Fahrt
BMW M3 E46
BMW 3er E46 Coupé statisch
BMW 3er E46 Coupé Heckansicht
BMW 3er E46 Armaturenbrett
Reihensechszylinder im BMW M3 E46
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Der 3er ist für BMW das wichtigste Modell. Die Baureihe E46 verkauften die Bayern zwischen 1998 und 2007
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In Deutschland besonders beliebt: Der 3er in seiner Kombi-Variante "Touring"
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Der beliebteste Motor im E46 ist der 320i mit 150 bzw. 170 PS
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Im BMW 325i arbeitet ein geschmeidiger Reihensechszylinder mit 192 PS
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Das 3er Cabriolet startete rund ein Jahr nach Limousine und Touring
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Die Spitze der 3er-Baureihe: Der M3, als CSL bis zu 360 PS stark
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Als Gebrauchtwagen besonders begehrt: BMW 3er E46 Coupé
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Das E46 Coupé bekam erst 2003 ein Facelift
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Das Cockpit des BMW 3er E46: Zum Fahrer geneigt, übersichtlich, nicht überladen
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Besonders die Reihensechszylindermotoren im BMW 3er sind begehrt. Sie klingen toll und schieben den E46 stark an
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