BMW 3er (ab 2019) im Test: Vor- und Nachteile als Gebrauchtwagen
Ihm wird nachgesagt, dass er sportlich und praktisch ist. Aber wird der BMW 3er dem auch gerecht? Auto-Journalist Elias Holdenried geht dieser Frage auf den Grund.
- BMW 3er: Das zeichnet ihn aus
- Preise und Unterhaltskosten des BMW 3er
- Die siebte Generation des BMW 3er im Testbericht
- Die Motoren im Detail
- Welcher Motor ist im BMW 3er empfehlenswert?
- Welche Karosserievarianten gibt es?
- Wie viel Gepäck passt in den BMW 3er?
- Wie ist der Innenraum des BMW 3er gestaltet?
- Welche Serienausstattung bietet der BMW 3er und welche Extras sind empfehlenswert?
- Welche bekannten Probleme gibt es beim BMW 3er?
- Vor- und Nachteile des BMW 3er
- Mein Fazit: Für wen lohnt sich der BMW 3er
Der BMW 3er gehört zu den meistverkauften Autos in Deutschland, was er insbesondere seiner Fahrdynamik und Praktikabilität verdankt. Kein Wunder, dass das Mittelklasse-Modell seit Jahrzehnten einer der Bestseller aus München ist. Das gilt auch für die siebte Generation, die seit 2019 unter anderem im BMW-Stammwerk in der bayerischen Hauptstadt gebaut wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Umfangreiche Motorenauswahl
- Sportliches Design
- Hochwertige Materialien im Innenraum
- Gute Verbrauchswerte
- Recht hohe Preise für Gebrauchtwagen
Die BMW 3er-Reihe gibt es seit 1975, inzwischen ist die siebte Generation auf dem Markt.
BMW 3er: Das zeichnet ihn aus
Der BMW 3er sieht nicht nur sportlich aus, sondern bietet auch leistungsstarke Motoren, kombiniert mit einem sportlichen Fahrverhalten und einem präzisen Handling. Im Innenraum wartet das Auto mit hochwertigen Materialien auf. Zahlreiche Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer in vielen Situationen. Das hat allerdings seinen Preis, doch damit ist der 3er nicht allein. Die Mercedes C-Klasse und der Audi A4, die direkten Konkurrenten des BMW, spielen preislich in derselben Liga.
Welche Facelifts gab es beim BMW 3er?
Intern trägt die siebte Generation des BMW 3er als Limousine die Bezeichnung G20, beim offiziell Touring genannten Kombi lautet sie G21. Seit seiner Markteinführung im Jahre 2019 hat der Münchner zwei Facelifts sowie kleinere Updates bekommen. Bei der Modellpflege 2021 überarbeitete BMW die Motoren, um die neuesten Abgasnormen zu erfüllen, und optimierte die Plug-in-Hybridmodelle für höhere Effizienz und verbesserte elektrische Reichweite. Zudem wurden einige kleinere Verbesserungen des iDrive-Systems und der ConnectedDrive-Dienste vorgenommen.
Ab Juli 2022 verbaute BMW mit dem Facelift – die Münchner nennen es Life Cycle Impuls (LCI) – neu gestaltete Scheinwerfer. Die LED-Leuchten verfügen seitdem über ein schlankeres Design. Optional sind sie seitdem als adaptive LED-Lights erhältlich. Die Designer der Bayern haben in diesem Zuge auch die charakteristische Niere umgestaltet. Sie ist kantiger eingefasst und noch prägnanter. Die vorderen Stoßfänger erhielten größere Lufteinlässe, während es am Heck neue Reflektoren gab.
Im Innenraum fällt direkt das größere Curved Display auf dem Armaturenbrett auf. Ebenso ins Auge springt der neue Automatik-Wählhebel, bei dem es sich nur noch um eine kleine Wippe handelt. Rausgeflogen sind die acht mechanischen und frei programmierbaren Favoritentasten. Fahrer sollten nach dem Willen von BMW die überarbeitete Sprachbedienung und die neuen Touchflächen für die Bedienung der Untermenüs nutzen.
2024 folgte das nächste BMW 3er Facelift. Optisch hat sich bei der Mittelklasse nichts geändert. Neu sind zwei Lackfarben (Arctic Race Blue metallic und Fire Red metallic) und zwei Räder, die beide 19 Zoll groß sind. Zudem wurde die Infotainment-Software auf die Version 8.5 aktualisiert. Sie verfügt nun über eine Augmented-Reality-Darstellung von Navigationshinweisen – diese können wahlweise im Head-up-Display, im Instrument-Cluster oder auf dem zentralen Bildschirm eingeblendet werden. Ebenfalls neu: die Lenkräder. Außerdem gibt es kleine kosmetische Änderungen am Armaturenbrett.
Auto-Journalist Peter R. Fischer zeigt Dir, was Du über das zweite 3er-Facelift wissen musst.
Preise und Unterhaltskosten des BMW 3er
Berechnung der Betriebskosten
Die monatlichen Gesamtkosten setzen sich aus dem Beitrag für die Kfz-Versicherung, der Kfz-Steuer sowie den Ausgaben für Sprit und Inspektion zusammen. Bei der Berechnung der Betriebskosten legen wir eine jährliche Laufleistung von 15.000 Kilometern und einen Durchschnittswert der Schadenfreiheitsklasse SF 3 in der Haftpflicht- und der Vollkaskoversicherung zugrunde. Die Treibstoffkosten berechnen wir auf Basis des Durchschnittsverbrauchs für das jeweilige Modell von Usern des Online-Portals autokostencheck.de (Stand 26.07.2024). Bei der Kfz-Steuer berücksichtigen wir die Werte aus dem Jahr der Markteinführung des beschriebenen Modells.
Zur Markteinführung 2019 gab es den günstigsten 3er-BMW – 318i Limousine – bereits ab rund 37.850 Euro als Neuwagen zu kaufen. Davon ist der bayerische Mittelklasse-Wagen mittlerweile weit entfernt. Heute kostet die BMW 318i Limousine mindestens 46.400 Euro. Damit liegt sie auf einem Niveau mit dem Mercedes C180, der knapp 1.000 Euro teurer ist. Den günstigsten Audi A4 (B9) gibt es ab 41.800 Euro.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt zeigt sich ebenfalls kaum ein Preisunterschied zwischen den drei Mittelklasse-Rivalen. In der App von mobile.de finden sich aktuell knapp über 29.000 BMW 3er. Davon gehören fast 9.000 Modelle der siebten Generation an. Die günstigsten Modelle kosten rund 12.000 Euro, sie haben aber meist über 200.000 Kilometer abgespult. Für einen 3er mit maximal 100.000 Kilometern auf dem Tacho zahlt man ein Drittel mehr. Die Gebrauchtwagenpreise beginnen bei rund 16.000 Euro. Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen Benziner und Diesel.
Tiefer in die Tasche greifen muss man für den Plug-in-Hybrid. Der BMW 330e Sportline mit 215 kW (292 PS) und 85.000 Kilometern startet bei etwa 23.000 Euro. Dafür lässt sich mit dem Teilzeit-Stromer im Unterhalt sparen, da man mit diesem Antrieb deutlich sparsamer unterwegs ist als mit den reinen Verbrennerbrüdern.
Der Basisbenziner BMW 318i kostet im Monat 366 Euro im Unterhalt. Pro Kilometer liegen die Kosten bei 29,3 Cent. Der vergleichbare Diesel 318d ist mit Gesamtkosten von 323 Euro pro Monat und 25,8 Cent pro Kilometer noch sparsamer. Damit liegt er fast gleichauf mit dem 330e Plug-in-Hybrid. Dieser verursacht monatliche Gesamtkosten von 328 Euro und einen Kilometerpreis von 26,2 Cent – dafür bietet der Hybrid mit Stecker aber fast doppelt so viel PS.
Die BMW 3er-Reihe gibt es seit 1975, inzwischen ist die siebte Generation auf dem Markt.
Die siebte Generation des BMW 3er im Testbericht
Die Redaktion von mobile.de durfte zur Einführung der siebten Generation den BMW 320d Touring Probe fahren und einen Alltagstest mit dem BMW 3er absolvieren. Trotz eines Gewichts von knapp 1,6 Tonnen ist das 190 PS starke Testfahrzeug, das über Hinterradantrieb verfügt, agil und sportlich unterwegs.
Der Vierzylinder schafft bis zu 4.000 Umdrehungen, doch richtig wohl fühlt sich das Triebwerk im unteren Drehzahlbereich. Denn zwischen 1.750 und 2.500 Umdrehungen liegen 400 Newtonmeter Drehmoment an. Während die meisten Diesel ihre Kraft nur in einem sehr begrenzten Drehzahlbereich entwickeln, kann der 320d ohne Probleme sowohl untertourig bewegt als auch hochgedreht werden.
Der 2,0-Liter-Diesel und die Achtgang-Wandlerautomatik harmonieren gut miteinander, beim Beschleunigen schaltet der 3er selten panisch zurück. Beim Bremsen sortiert das ZF-Getriebe die Gänge angenehm ruckfrei, lobt der Tester. Kurz vor dem Stillstand endet die Souveränität jedoch. Ohne einen leichten Ruck kommt der BMW selten zum Stehen.
Was auffällt: Das generell eher straffe Fahrwerk des 3er ist beim Kombi etwas sanfter als bei der Limousine abgestimmt. Die Fahrt über Kanten und Löcher ist entsprechend komfortabler. Das Fahrgefühl des 3er ist angenehm ausgewogen und dennoch verbindlich. Die direkte Lenkung passt ihren Widerstand den gewählten Fahrmodi und der gefahrenen Geschwindigkeit an. Mit Blick auf den Verbrauch zeigte sich im Test ein Wert von rund 7,5 Litern bei flotten Autobahnfahrten. Auf der Landstraße schluckte der BMW 320d Touring bei zügigen Ausflügen rund 6,9 Liter.
Die Motoren im Detail
Wie bei BMW üblich, gibt es auch die siebte Generation des 3er in zahlreichen Motorvarianten. Der Basisbenziner ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder. Ihn gibt es als 318i mit Hinterachsantrieb sowie als 320i und 330i (beide auch als Allradler) mit 115 kW (156 PS) bis 190 kW (258 PS). Darüber rangiert als einziger klassischer Sechszylinder-Benziner die besonders sportliche und leistungsstarke M-Variante: Der Allradler M340i xDrive bringt es sogar auf 275 kW (374 PS). Alle Fahrzeuge sind mit einer Achtgang-Automatik ausgerüstet.
Wer lieber einen Diesel fährt, findet auch beim 3er die passende Motorisierung. Analog zum Benziner lauten hier die Modellvarianten 318d, 320d, 330d und M340d. Die Leistung reicht von überschaubaren 110 kW (150 PS) bis zu üppigen 250 kW (340 PS) im M-Modell mit xDrive-Allradsystem. Dessen3,0-Liter-Reihensechszylinder-Dieselmotor mit „TwinPower Turbo“-Technologie sorgt dank 700 Newtonmeter Drehmoment für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,6 Sekunden.Schluss ist bei elektronisch abgeriegelten 250 km/h. Anfangs gab es die kleineren Diesel noch mit Sechsgang-Handschaltung, seit dem Facelift 2022 sind auch die Selbstzünder nur mit der Achtgang-Automatik lieferbar. Bei der Modelleinführung erfüllten alle 3er die Abgasnorm Euro 6d, seit Juli 2024 die Euro 6e.
Wenn man der E-Mobilität gegenüber offen eingestellt ist, ist der 3er als Plug-in-Hybrid eine gute Wahl. Bis Mai 2024 gab es noch den 320e mit einer Systemleistung von 150 kW (204 PS). Den hat BMW aber mit dem zweiten Facelift in Rente geschickt. Der verbliebene Hybrid 330e – mit Heck- oder Allradantrieb und Achtgang-Automatikgetriebe – hat im Boost-Modus eine Systemleistung von bis zu 215 kW (292 PS) und 420 Newtonmeter Drehmoment. Zudem hat BMW den Hybrid mit einer größeren Batterie ausgestattet, die die rein elektrische Reichweite von maximal 71 Kilometern auf bis zu 101 Kilometer erhöht hat.
Das absolute Topmodell, der legendäre M3, gilt seit 2014 BMW-intern als eine eigene Baureihe.
Die wichtigsten Motoren im Überblick
Motorisierung | Zylinder | Hubraum | Leistung | Drehmoment | Getriebe | Normverbrauch (WLTP) |
---|---|---|---|---|---|---|
318i | 4 | 2,0 Liter | 115 kW (156 PS) | 250 Newtonmeter | 8-Gang-Steptronic | 6,4–7,2 Liter Super |
320d xDrive | 4 | 2,0 Liter | 140 kW (190 PS) | 400 Newtonmeter | 8-Gang-Steptronic | 5,2,–5,9 Liter Diesel |
M340d xDrive | 6 | 3,0 Liter | 250 kW (340 PS) | 700 Newtonmeter | 8-Gang-Steptronic Sport | 5,9–6,4 Liter Diesel |
M340i xDrive | 6 | 3,0 Liter | 275 kW (374 PS) | 500 Newtonmeter | 8-Gang-Steptronic Sport | 7,8–8,5 Liter Super |
330e | 4 | 2,0 Liter | 215 kW (292 PS) | 420 Newtonmeter | 8-Gang-Automatikgetriebe | 1,4–1,9 Liter Super |
Welcher Motor ist im BMW 3er empfehlenswert?
Die Zuverlässigkeit der BMW-Motoren im 3er ist im Allgemeinen gut bis sehr gut. Zu empfehlen ist der 320d. Mit einer Sprintzeit von 6,8 Sekunden auf Tempo 100 und einer Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h ist der Diesel ein verlässlicher Motor, der mit 190 PS absolut ausreicht und zu souveränen Fahrleistungen verhilft. Zudem ist der Verbrauch vergleichsweise niedrig und der Motor spricht gut an.
Wer sparsam fährt, kann den 320d mit 4,9 Litern auf 100 Kilometern bewegen – laut BMW. Realistische Verbrauchswerte liegen bei rund 5,5 Litern. Vor dem Kauf solltest Du auf einige Punkte bei der Wartung achten, wie etwa Probleme mit dem Dieselpartikelfilter. Diese treten bei den Motorisierungen 318d und 320d vorwiegend bei häufigen Kurzstreckenfahrten auf.
Bist Du auf einen traditionellen Reihensechser mit deutlich mehr Leistung aus, dann ist der 330d eine gute Wahl. Mit anfangs 265 und später 286 PS lässt er kaum Wünsche offen. 650 Newtonmeter Drehmoment sorgen hier für jede Menge Fahrspaß und eine Beschleunigung auf Tempo 100 in nur 5,2 Sekunden – damit stößt man in Sportwagen-Territorium vor. Bei Bedarf ist man dennoch sparsam unterwegs. Mit einer zurückhaltenden Fahrweise kannst Du den Verbrauch auf 100 Kilometern unter 6 Liter drücken.
Die BMW 3er-Reihe gibt es seit 1975, inzwischen ist die siebte Generation auf dem Markt.
Welche Karosserievarianten gibt es?
BMW bietet die 3er-Reihe in zwei Varianten an: Limousine und Touring (Kombi). Da Viertürer und Touring die gleichen Abmessungen und Motoren bieten, hat der Kombi im Vergleich beider Karosserieformen die Nase vorn. Er bietet mehr Nutzwert – für Familien ebenso wie für Vielfahrer. Das spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen wider: Die meisten 3er werden als Touring bestellt.
Was sind die Abmessungen des BMW 3er?
BMW 3er Limousine
- Länge: 4,71 Meter
- Breite (ohne Außenspiegel): 1,83 Meter
- Höhe: 1,44 Meter
- Radstand: 2,85 Meter
BMW 3er Touring
- Länge: 4,71 Meter
- Breite (ohne Außenspiegel): 1,83 Meter
- Höhe: 1,44 Meter
- Radstand: 2,85 Meter
Wie viel Gepäck passt in den BMW 3er?
In ihren äußeren Abmessungen unterscheiden sich die Limousine und der Touring nicht. Aber wie sieht es beim Blick in den Kofferraum aus? Hier hat ganz klar der variablere Kombi die Nase vorn. Er schluckt bei aufgestellten Sitzen maximal 500 Liter. Damit toppt er den Audi A4 Avant und das Mercedes C-Klasse T-Modell um fünf beziehungsweise zehn Liter. Klappt man die Sitze um, bietet der BMW 3er Touring 1.510 Liter – gleichauf mit dem Mercedes, etwas mehr als der Audi.
Wie ist der Innenraum des BMW 3er gestaltet?
Der BMW 3er bietet eine hochwertige Innenausstattung. Auffällig ist das leicht gebogene Display, das mit dem Facelift 2022 Einzug gehalten hat und mittlerweile Standard in den Fahrzeugen der Münchner Traditionsmarke geworden ist. Das Display verbindet das Infotainmentsystem und die Instrumententafel. Das digitale Instrumentendisplay sorgt für eine moderne Atmosphäre. Wer zwei getrennte Displays für Instrumente und Infotainment bevorzugt, sollte bei der Suche nach einem gebrauchten BMW 3er darauf achten, dass es sich um ein Modell vor dem Facelift von 2022 handelt.
Vor dem ersten Facelift gab es noch mehr haptische Bedienelemente. Nach der Überarbeitung hat BMW diese zugunsten von mehr Touch- und Sprachbedienung reduziert. Dafür punktet der 3er mit hochwertigen Materialien wie Leder und Aluminium. Die Sitze sind ergonomisch geformt und elektrisch verstellbar – auf Wunsch auch mit Memory-Funktion. Das Platzangebot vorn und hinten ist ordentlich, wobei der Touring im Fond groß gewachsenen Mitfahrern mehr Kopffreiheit bietet. Wichtig zu wissen: Man sitzt im 3er ziemlich tief, eine gewisse Gelenkigkeit schadet daher beim Einsteigen nicht.
Welche Serienausstattung bietet der BMW 3er und welche Extras sind empfehlenswert?
Der BMW 3er der siebten Generation kommt mit einer umfangreichen Serienausstattung, die bereits viele Komfort- und Sicherheitsfeatures umfasst. Bereits ab Werk gibt es vorne und hinten LED-Leuchteinheiten sowie Leichtmetallräder. Gleiches gilt für eine Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, was in diesem Marktsegment Branchenstandard ist. Die Konkurrenten Mercedes C-Klasse und Audi A4 haben diese ebenso standardmäßig an Bord.
Wer seinen 3er-BMW individuell gestalten will, findet bei den Münchnern eine Vielzahl an Sonderausstattungen und Zusatzpaketen. Zu empfehlen ist das Paket „Driving Assistant“. Es bringt Assistenten mit, die vor dem Verlassen der Spur warnen und in die Fahrbahn zurückführen sowie den toten Winkel überwachen. Für mehr Sicherheit sorgen auch die optionalen adaptiven LED-Scheinwerfer, die die Straßen gleichmäßig hell ausleuchten.
Welche bekannten Probleme gibt es beim BMW 3er?
Kein Auto ist frei von Fehlern, das gilt auch für den BMW 3er. Viele Probleme macht der Münchner aber nicht. Bekannt sind das Einfrieren des Infotainmentsystems sowie diverse Softwareprobleme, die BMW regelmäßig mithilfe von Updates behebt – in der Regel Over-the-Air über die „My BMW App“. Die Dieselmotoren im 318d und 320d können vereinzelt Turboladerschäden aufweisen. Zudem bereiten die Dieselpartikelfilter bei häufigen Kurzstreckenfahrten ab und an Ärger. Bei der aktuellen Generation von Vierzylinder-Benzinern sind die typischen Steuerkettenprobleme kaum noch vorhanden. Gleiches gilt für den Ölverlust, der beim Vorgänger öfter auftrat.
BMW hat die siebte Generation des 3er bereits einige Male zurückrufen müssen. Die Modelle der Baujahre 2019 und 2020 hatten eine falsch montierte Sensorik innerhalb des Gurtschlosses. Das führte zu einem fehlerhaften Auslösen des Airbags und Gurtstraffers. Zudem wurden bei den 2019er-Modellen die Airbags teilweise falsch montiert und der Knie-Airbag hat sich nicht richtig entfaltet. Der 3er war auch von fehlerhaften Kopfstützen betroffen – genauer gesagt Exemplare aus dem Produktionszeitraum 28. Juni bis 1. August 2019.
BMW 3er aus dem Produktionszeitraum 11. Januar bis 3. März 2022 hatten zudem Probleme mit fehlerhaften Gurtstraffern. Bei den Hybrid-Fahrzeugen gab es einen allgemeinen Rückruf für die Modelle mit Akkus aus dem Produktionszeitraum vom 20. Januar bis 18. September 2020 – es bestand eine Kurzschlussgefahr.
Vor- und Nachteile des BMW 3er
Stärken
- Sportliches Fahrverhalten
- Leistungsstarke Motoren
- Umfassende Assistenzsysteme
- Hochwertige Materialien
Schwächen
- Hohe Preise
- Probleme mit der Elektronik
- Höheres Geräuschniveau bei höheren Geschwindigkeiten
Mein Fazit: Für wen lohnt sich der BMW 3er
Der BMW 3er gehört zu Recht zu den beliebtesten Mittelklasse-Autos. Er punktet insbesondere durch seine sportliche Fahrdynamik und die hochwertige Innenausstattung. Die große Motorenpalette mit Wahlmöglichkeiten zwischen Benzinern, Dieseln und Hybriden stellt fast jedem Fahrer die passende Motorisierung zur Seite. Die hohen Neuwagenpreise könnten aber den ein oder anderen Interessenten abschrecken. Sie sind jedoch durchaus gerechtfertigt. Aufgrund seiner vielen Qualitäten ist der 3er auch als Gebrauchtwagen kein Schnäppchen.
Und für wen lohnt sich der aktuelle 3er nun? Familien dürften mit dem BMW 3er Touring ihre Freude haben, sowohl im Alltag als auch bei längeren Urlaubsfahrten. Die Limousine bietet gegenüber dem Touring keine besonderen Vorteile – Abmessungen und Motorisierungen sind identisch. Wer allerdings keinen variablen Kofferraum braucht, kann ohne Bedenken zum Stufenheck greifen. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt machen sich die höheren Stückzahlen des Touring bislang nicht bemerkbar. Beide Varianten kosten in etwa das Gleiche.