BMW 1er F20 (ab 2011): Kaufberatung
Den BMW 1er mit Hinterradantrieb gibt es ab 2019 nur noch gebraucht. Doch welches Modell der Baureihe F20 ist das beste? Das erfährst Du hier.
- Varianten: BMW 1er als Dreitürer oder als Fünftürer?
- Ausstattungslinien: Advantage, Urban Line, Sport Line
- Ausstattung: Was sollte, was darf, was nicht muss
- Motor und Getriebe im BMW F20
- BMW 1er: Typische Mängel
- BMW 1er gebraucht kaufen: Marktlage auf mobile.de
- Alternativen zum BMW 1er
- BMW 120i (F20, ab 07/2016): Technische Daten
Im Jahr 2019 beendet BMW eine Ära. Der letzte kompakte Hatchback mit angetriebener Hinterachse läuft aus. Die Baureihe F20 wird vom F40 ersetzt, der mehr so macht wie alle anderen: Der Motor sitzt quer im Bug und treibt die Vorderräder an.
Wer einen driftfähigen Kompaktwagen sucht, muss also gebraucht kaufen. Mehr Spaß und dynamische Qualitäten als der F20 bietet in der Klasse keiner. Fahrwerk und Lenkung sind echte Freudenspender. Doch welcher BMW 1er F20 ist der beste? Lies hier unsere Empfehlung.
Varianten: BMW 1er als Dreitürer oder als Fünftürer?
Mit dem Auslaufen der zweiten Generation des 1ers ändert BMW nicht nur das Motor- und Antriebs-Layout, sondern spart auch eine Variante ein. In dritter Generation kommt der BMW 1er immer mit fünf Türen. Den F20 gab es bis zum Schluss als Dreitürer mit dem internen Code F21. Er sieht etwas schicker aus als der Fünftürer, bietet sonst aber keine Vorteile. Der Einstieg in den ohnehin eher engen Fond gelingt mühsamer, Kindersitze lassen sich nur schwer installieren. Der beste 1er hat für uns fünf Türen.
Zweitürige Versionen des 1ers gab es auch, allerdings liefen Coupé und Cabrio ab der zweiten Generation (die Baureihen F22 und F23) als BMW 2er. Innerhalb der Kompaktklasse bei BMW spielen diese Karosserie-Versionen eher Außenseiter-Rollen. Und auch in der 2er-Reihe selbst. Die Vans 2er Active Tourer und 2er Gran Tourer werden deutlich häufiger verkauft. Sie stehen allerdings von Beginn an auf der Frontantriebsplattform. Wir kümmern uns hier nur um den echten BMW 1er.
Ausstattungslinien: Advantage, Urban Line, Sport Line
Neben der Serienausstattung bietet BMW vom Start weg verschiedene Ausstattungslinien für den Kompakten an. Sport Line kennt man aus anderen Baureihen, Urban Line nicht. Dafür gibt es im 1er aber keine Luxury Line. Die beiden angebotenen Lines unterscheiden sich vor allem bei den Polstern, Felgen und Dekors in unterschiedlichen Designs. Dazu kommen einige Akzente an der Karosserie. So sind die vertikalen Streben der BMW-Niere bei Sport Line in Schwarz gehalten, bei Urban Line in Mattsilber. Dazu beinhalten die Linien einige Ausstattungsextras.
Größere Änderungen bringt das M-Sport-Paket. Damit ausgestattete BMW F20 tragen die Frontschürze der M-Modelle (zunächst M135i, später M140i). Dazu kommen unter anderem 18-Zoll-Felgen und das M Sportfahrwerk. Nicht unerheblich, denn damit wird der 1er deutlich straffer. Vielleicht sogar zu straff, wir würden eher zum Standardfahrwerk raten. Oder, wenn es wegen der Optik das M-Sport-Paket sein soll, zum adaptiven Fahrwerk.
Mit dem Facelift Anfang 2015 ergänzt BMW die Ausstattungs-Optionen des F20 um das Modell Advantage, das ein bisschen mehr Komfort mitbringt, zum Beispiel eine Einparkhilfe, Bluetooth und den Tempomaten. 2017 erfolgte ein weiteres kleines Facelift, bei dem sich vor allem im Innenraum einiges änderte und die Ausstattungen erneut etwas angepasst wurden. Gegen Ende der Bauzeit bot BMW die Urban Line nicht mehr an, dafür die Edition Metropolitan und die Edition M Sport Shadow.
Ausstattung: Was sollte, was darf, was nicht muss
Eine der Ausstattungslinien gehört im F20 auf jeden Fall an Bord. Frühe Modelle sollten also als Urban Line oder als Sport Line vom Band gerollt sein, spätere mindestens als Advantage, noch lieber auch in der sportlichen oder in der urbanen Ausstattung. Ohnehin lohnt es sich, nach einem Modell zu suchen, das nach dem Facelift produziert wurde. Ab da gab es serienmäßig eine Klimaautomatik, das Radio Professional mit 6,5-Zoll-Display und iDrive-Bedienung.
Nötige Extras: F20 vor dem Facelift Anfang 2015 sollten mit Xenon-Scheinwerfern leuchten, danach mit den optionalen LED-Scheinwerfern (nach der Mini-Modellpflege 2017 serienmäßig für Urban Line und Sport Line). Das M-Lederlenkrad gehört für uns in einen 1er BMW – und wird oft daraus entwendet. Den schlüssellosen Komfortzugang weiß man schnell zu schätzen.
Schöne Extras: Ein großes Infotainmentsystem mit Navi muss nicht zwingend in die Kompaktklasse. BMW bot jedoch schon früh ein feines System mit umfangreichen Online-Funktionen an, das Freude machen kann. In Autos mit M-Paket empfehlen wir das adaptive Fahrwerk, sonst darf es auch die Standardfederung sein. Leder ist nett, muss aber nicht ins Auto. Der 1er fühlt sich auch mit Sportsitzen und Stoffbezügen gut an.
Verzichtbare Extras: Das große Navigationssystem Professional funktioniert zwar (noch) auf der Höhe der Zeit, muss aber wirklich nicht sein. Parkpilot oder Rückfahrkamera braucht man auch nicht. Das M-Sportfahrwerk empfiehlt sich nur für wirkliche Dynamiker, die M-Sportbremse ebenfalls.
Motor und Getriebe im BMW F20
Klar, vernünftig wäre im 1er ein Diesel für Langstreckenfahrer. Der 118d reicht eigentlich schon, der 120d fährt sich noch kräftiger. Ein kleiner Benziner für die Stadt wäre ebenfalls sinnvoll. Doch wer wirklich vernünftig will, für den ist der 1er ohnehin nicht die allerbeste Wahl. Deshalb lohnt ein Blick auf 118d oder 120d vor allem für Vielfahrer, weil die beiden schön sparsam sind. Doch für uns gehört ein nicht zu schwächlicher Benziner in den F20. Vier Zylinder genügen, anderenfalls landet man ohnehin bei den M-Performance-Modellen (zunächst BMW M135i, später M140i). Auf den Allradantrieb xDrive würden wir ebenfalls verzichten.
Der 120i gilt zu Recht als der Klassiker. Doch Vorsicht: Es gibt zwei Varianten. Bis zum Spätsommer 2016 steckte ein 1,6-Liter-Vierzylinder unter der Haube, zunächst mit 170 PS, später mit 177 PS. Danach ersetzte BMW den Motor mit einem 2,0-Liter-Vierzylinder (184 PS). Für uns definitiv die bessere Wahl. Bis Sommer 2016 verfügte erst der 125i über einen 2,0-Liter-Benziner. Mit 218 PS macht der natürlich deutlich mehr Spaß, er muss aber nicht unbedingt sein. Der spätere 125i leistet sogar 224 PS.
Ob Automatik oder Handschaltung, ist eine Glaubensfrage. Wir mögen den Handschalter im 1er, weil man damit ein unmittelbareres, aktiveres Fahrgefühl hat. Das manuelle Sechsgang-Getriebe schaltet knackig, verbindlich, präzise und perfekt gewichtet. Für ein Fahrerauto wie den BMW 1er genau die richtige Wahl. Wer trotzdem lieber schalten lässt, macht mit der Achtgang-Automatik von ZF, die BMW von Beginn an im F20 verbaut, allerdings rein gar nichts falsch. Es ist eine der besten Wandler-Automatiken auf dem Markt – und war zuletzt die einzig verbliebene Option im 120i.
BMW 1er: Typische Mängel
Der BMW 1er der Baureihen F20 und F21 schlägt sich wacker. Trotz Sportlichkeit gibt es wenig Probleme mit dem Fahrwerk. Die Spurstangenköpfe schlagen bei frühen Modellen zuweilen aus. Sonst verhält sich das Fahrwerk unauffällig. Laut TÜV-Report ebenfalls ohne Beanstandungen sind die Bremsen. Lediglich die Handbremse zieht nicht immer fest genug. Besonders junge Autos leiden jedoch unter etwas überdurchschnittlichem Ölverlust.
Einige Rückrufe gab es, sie betrafen den Bremsservo, defekte Einspritzpumpen bei Benzinern und die elektrische Servolenkung. Bei Autos mit elektrischer Sitzverstellung gab es Ärger mit nicht einrastenden Sitzlehnen.
BMW 1er gebraucht kaufen: Marktlage auf mobile.de
Unser Lieblingsmodell 120i startet mit weniger als 50.000 Kilometern Laufleistung und Erstzulassung ab 2016 zu Preisen knapp unterhalb von 18.000 Euro. Rund 700 Fahrzeuge sind gelistet. Ganz junge Exemplare mit geringer Laufleistung liegen oberhalb von 30.000 Euro. Meist ist dann das M-Sport-Paket verbaut und die Ausstattung sehr üppig (Leder, großes Navi etc.).
Alternativen zum BMW 1er
Konkurrenz zum 1er BMW gibt es nicht – oder reichlich, je nachdem, worauf man Wert legt. Natürlich sind Kompakte der sogenannten Premium-Hersteller wie der Audi A3 oder die Mercedes A-Klasse typische Gegner. Wie immer im Segment kommt auch der VW Golf in die enge Wahl. Ein Ford Focus fährt auch mit sportlichem Anspruch. Doch kein Konkurrent treibt die Hinterräder an. Mehr Spaß als im 1er gibt es in der Kompaktklasse nirgends.
BMW 120i (F20, ab 07/2016): Technische Daten
Modell | BMW 120i (07/2016) | BMW 120i (09/2018) |
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Motor | 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner | 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner |
Leistung | 184 PS (135 kW) b. 5.000 U/min | 184 PS (135 kW) b. 5.000 U/min |
Drehmoment | 290 Nm b. 1.350-4.250 U/min | 270 Nm b. 1.350-4.600 U/min |
Antrieb, Getriebe | Sechsgang-Handschaltung (Achtgang-Automatik), Hinterradantrieb | Achtgang-Automatik, Hinterradantrieb |
Geschwindigkeit | 230 km/h (225 km/h) | 225 km/h |
0-100 km/h | 7,1 s | 7,1 s |
Verbrauch | 5,7 l (5,5 l) | 6,1-5,9 l |
CO2-Ausstoß | 131 g/km (126 g/km) | 139-134 g/km |
Länge | 4.329 mm | 4.329 mm |
Breite | 1.765 mm | 1.765 mm |
Höhe | 1.421 mm | 1.421 mm |
Radstand | 2.690 mm | 2.690 mm |
Gewicht | 1.445 kg (1.455 kg) | 1.455 kg |
Anhängelast | 1.500 kg | 1.500 kg |
Kofferraumvolumen | 360-1.200 l | 360-1.200 l |