Autotür zugefroren: Was tun?
Ist die Autotür zugefroren, helfen warmes Wasser, chemische Enteiser oder ein Feuerzeug. Hier erfährst Du mehr.
Kaum sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, dauert es morgens einen Moment länger, bevor man losfahren kann. Schließlich müssen die Scheiben für eine freie Sicht vom Eis befreit werden. Doch was ist, wenn auch die Autotüren zugefroren sind? Wie Du sie enteist und schnell die Fahrt antreten kannst.
Darum frieren Autotüren zu
Wenn sich die Autotür im Winter nicht mehr öffnen lässt, kann das verschiedene Gründe haben. Wenn der Schlüssel noch ins Schloss geht, sich aber nicht mehr drehen lässt, ist Schnee oder Regen in die Gummidichtung der Tür eingedrungen und gefroren. Der Schlüssel geht nicht einmal mehr ins Schloss? Dann hat sich Feuchtigkeit darin gesammelt und ist gefroren. Aber letzteres Problem tritt nur noch selten auf. Das liegt daran, dass die meisten Fahrzeuge inzwischen eine Zentralverriegelung haben – die Türen können per Funk geöffnet werden.
Autotür zugefroren: Was tun?
Der wichtigste Tipp zuerst: Bitte nicht mit Gewalt an der verreisten Tür zerren. Denn das kann dazu führen, dass die Gummidichtung der Tür reißt. Und ist die Türdichtung erst einmal kaputt, muss sie in der Werkstatt ersetzt werden. Diese Kosten kannst Du Dir leicht sparen. Um die vereiste Autotür zu öffnen, ohne die Dichtung zu ruinieren, haben sich verschiedene Tricks und Hausmittel bei zugefrorenen Autotüren bewährt – probiere die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung aus.
Zugefrorene Autotür öffnen – eine Anleitung
- Schritt 1 – das Eis brechen: Drücke gegen die Tür.
- Schritt 2 – stärkere Vereisungen lösen: Klopfe sanft gegen das Blech der Tür.
- Schritt 3 – andere Tür nutzen: Probiere, ob sich eine andere Fahrzeugtür sich öffnen lässt. Wenn sich die Tür öffnet, steige ein und öffne die Fahrertür von innen.
- Schritt 4 – Heckklappe öffnen: Wenn sich keine der Türen von außen öffnen lässt, steigst Du durch den Kofferraum ins Fahrzeug und öffnest die Fahrertür von innen. Gegebenenfalls musst Du das Eis antauen. Wie das funktioniert, liest Du in Schritt fünf.
- Schritt 5 – auftauen: Gieße warmes Wasser entlang der Türdichtung über das Auto. Das Wasser darf höchstens 50 Grad heiß sein, um Schäden am Lack oder an der Scheibe zu vermeiden.
Sollte sich eine der Autotüren öffnen lassen, die Fahrertür dann aber von innen nicht, lass Dein Auto besser stehen. Denn falls es zu einem Unfall kommt, musst Du Dein Auto schnell über die Fahrertür verlassen können. Auch im Stand den Motor warmlaufen lassen, um die Fahrertür öffnen zu können, ist keine gute Idee: Denn das ist in Deutschland verboten. Wer es dennoch tut, riskiert ein Bußgeld. Auch auf Föhnhitze solltest Du lieber verzichten. Dafür gibt es zwar kein Bußgeld, die heiße Luft dringt jedoch nicht bis zur Dichtung vor – kann dafür jedoch Schäden am Lack verursachen.
Streusalz verhindert Unfälle durch Eis und Glätte. Leider greift es Lack und Unterboden an. Diese Tipps schützen Autos vor Streusalzschäden.
Wie bekommst Du vereiste Autotürschlösser auf?
Friert die Autotür zu und Du kannst den Autoschlüssel gar nicht erst ins Türschloss stecken, helfen folgende Tipps weiter. Mit diesen einfachen Mitteln ist das vereiste Schloss schnell wieder frei und die Fahrt kann losgehen.
Zugefrorenes Autotürschloss mit Hilfsmitteln öffnen
- Chemischer Enteiser: Sprühe einen chemischen Enteiser ins Schloss. Der enthaltene Alkohol hat einen niedrigeren Gefrierpunkt als Wasser und schmilzt so das Eis. Er hilft auch dabei, Scheiben zu enteisen.
- Schmiermittel: Sprühe WD40 oder ein ähnliches Produkt ins Schloss. Bei Autotüren, die zugefroren sind, verdrängt das Hausmittel das Wasser und löst festgefrorene Metallteile.
- Desinfektionsmittel: Träufle alternativ ein alkoholhaltiges Desinfektionsmittel ins Schloss. Es wirkt genauso wie der Enteiser.
- Feuerzeug: Wärme Deinen Autoschlüssel über der Flamme und stecke ihn dann ins Schloss – die Hitze bringt das Eis zum Schmelzen.
Verzichte lieber darauf, das Schloss mit einem Haartrockner anzupusten. Denn die heiße Luft aus dem Föhn dringt meistens nicht bis ins Schloss vor.
Mit diesen Tipps ist das Fahrzeug auch in der kalten Jahreszeit gepflegt. Das schont Lack und Ausstattung und steigert so seinen Wert.
Zugefrorene Autotür: Mit Hausmitteln vorbeugen
Zugefrorenen Autotüren kann man einfach vorbeugen und sich so den Ärger über vereiste Autotüren im Winter sparen. Mit diesen Tipps, Tricks und Hausmitteln sind eingefrorene Autotüren in Zukunft kein Problem mehr. Der beste Zeitpunkt für unsere empfohlenen Pflegemaßnahmen ist der Wintercheck vor dem ersten Frost.
- Einfetten: Schmiere alle Gummidichtungen mit einem speziellen Gummi-Pflegestift ein. Diese sind an Tankstellen, im Fachhandel oder im Internet erhältlich. Das Fett sorgt dafür, dass die Dichtungen keinen unmittelbaren Kontakt mehr haben. So können sie nicht mehr aneinander festfrieren. Von Hausmitteln wie Lippenbalsam, Butter, Hirschtalg oder Melkfett gegen vereiste Dichtungen raten Auto-Experten vom ADAC ab. Der Grund: Diese Fette können das Gummi angreifen und spröde machen.
- Einsprühen: Alternativ eignet sich ein Silikon-Spray gegen zugefrorene Autotüren. Es pflegt die Gummidichtungen der Tür und wirkt wie das Einfetten.
- Trocken wischen: Sind die Dichtungen feucht, wische sie am besten mit einem Handtuch ab, bevor Du das Auto abschließt und es stehen lässt. So können die Türen nicht zufrieren und Du beugst zugefrorenen Autotüren vor.
- Pflegen: Versorge Deine Türschlösser regelmäßig mit WD40 oder Graphit. Beide Mittel verdrängen die Feuchtigkeit und die Schlösser vereisen nicht so schnell. Bitte kein Speiseöl verwenden – es verharzt mit der Zeit und verstopft das Schloss.
Je trockener die Luft im Wageninneren, desto eher bleiben auch Deine Türen im Winter frei. Mit einem Entfeuchterkissen reduzierst Du Feuchtigkeit im Auto und beugt so vereisten Türen vor. Auch eine mit Silikat-Katzenstreu gefüllte Socke, die oben zugebunden ist, bindet die Feuchtigkeit effektiv.