Wichtiger Autopreis: Car of the Year 2020
Die Verleihung des Car of the Year 2020 stand unter dem Vorzeichen des abgesagten Genfer Auto-Salons. Den renommierten Preis gewinnt ein französischer Kleinwagen.
Irgendetwas machen sie richtig im PSA-Entwicklungszentrum in Vélizy-Villacoublay. Im Südwesten der französischen Hauptstadt Paris entstand schon mit dem Peugeot 3008 das Car of the Year 2017. 2014 gewann der Peugeot 308 den renommiertesten Preis der Autobranche. Und nun, im Jahr 2020, gewinnt schon wieder ein Peugeot die Abstimmung. Der Kleinwagen Peugeot 208 ist das „Car of the Year 2020“, das Auto des Jahres 2020.
Gewählt wird das Auto des Jahres von einer Expertenjury, die aus 60 Fachjournalisten aus 23 Ländern besteht. Darunter sind sechs deutsche Juroren. Unter den sieben Finalisten verteilt jeder Juror 25 Punkte auf mindestens fünf Modelle und gibt außerdem eine schriftliche Begründung seiner Wahl ab. Das Endergebnis der Wahl zum Car of the Year 2020:
- Peugeot 208 | 281 Punkte
- Tesla Model 3 | 242 Punkte
- Porsche Taycan | 222 Punkte
- Renault Clio | 211 Punkte
- Ford Puma | 209 Punkte
- Toyota Corolla | 152 Punkte
- BMW 1er-Serie | 133 Punkte
Car of the Year 2020: Wertungen im Detail
Der Peugeot 208 der zweiten Generation glänzt mit frischer Optik und modernen Assistenzsystemen.
Am Peugeot 208 überzeugte die Juroren vor allem der gelungene Mix aus agilen Fahreigenschaften, gutem Design und zeitgemäßer Assistenztechnik. Auch den Umstand, dass die Franzosen den Elektroantrieb als gleichberechtigte Antriebsart anbieten, erwähnen die Juroren lobend in ihren Kommentaren. „Jeder Peugeot 208, elektrisch oder konventionell angetrieben, lässt sich mit Freude bewegen, wegen der schnellen Lenkung und des agilen Handlings“, heißt es in der Begründung. Die Ausstattung und die wahrgenommene Qualität überzeugen ebenfalls. „Peugeot schlägt seine Wettbewerber im Kleinwagensegment mit der Auswahl an Antriebsoptionen“, urteilt ein Juror.
Corona-Virus: Absage des Genfer Salons
Eigentlich eröffnet die Präsentation des Autos des Jahres traditionell den Genfer Automobil-Salon. Doch der Veranstalter Palexpo musste ihn in letzter Minute absagen: Wenige Tage vor der Eröffnung der Messe untersagte der Schweizer Bundesrat wegen der Ausbreitung des Corona-Virus Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern. Die Preisverleihung wurde daraufhin per Livestream im Internet übertragen – ohne Live-Publikum. Auch Peugeot-Chef Jean-Philippe Imparato ließ sich per Videoübertragung aus Großbritannien zuschalten.
Der Jaguar I-Pace räumte 2019 den begehrten "Car of the Year"-Award ab.
„Mit großem Bedauern mussten wir die 90. Ausgabe des Genfer Automobil-Salons absagen“, sagte Olivier Rihs, verantwortlicher Direktor der Automobilmesse. Frank Janssen, Präsident der „Car of the year“-Jury ergänzt: „Das Auto des Jahres ist der angesehenste und traditionsreichste Autopreis, gegründet 1964.“
Zur Tradition des Autopreises gehört, dass die Expertenjury nicht unbedingt das teuerste und raffinierteste Modell zum Sieger kürt, sondern das in seinem Segment überzeugendste Gesamtpaket. An neuen Antrieben führt kein Weg mehr vorbei: Unter den sieben Finalisten befinden sich mit Porsche Taycan und Tesla Model 3 zwei reine Elektroautos. Der Peugeot ist als Elektroauto lieferbar. Sämtliche übrigen Finalisten bis auf den BMW 1er sind immerhin als Hybrid (Toyota, Renault) oder Mildhybrid (Ford) lieferbar.
Egal ob französisches Design oder elektrische Antriebe: 2021 würde Janssen den Preis gern wieder vor Live-Publikum überreichen. Auch die Messeveranstalter dürften hoffen, dass der rein virtuelle Auftritt vieler Autohersteller nicht allzu erfolgreiche Kennzahlen generiert – damit sie nächstes Jahr wiederkommen wollen nach Genf.