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Ein Fahrschüler und ein Prüfer sitzen während einer Führerscheinprüfung in einem Pkw.
Quelle: picture alliance / Zoonar | lev dolgachov
Die praktische Fahrprüfung kostet insgesamt rund 270 Euro und ist nach den Fahrstunden der zweithöchste Kostenfaktor, wenn Du einen Führerschein machst.

Führerscheinanmeldung, Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs: Die Führerscheinkosten summieren sich aus einer Reihe einzelner Posten. Viele davon kosten deutschlandweit dasselbe, wie zum Beispiel die Fahrprüfung. Bei den Fahrstunden und der Anmeldung gibt jedoch große Unterschiede. Erfahre hier mehr darüber.

Was kostet der Autoführerschein?

Die Kosten für einen Führerschein der Klasse B liegen in Deutschland durchschnittlich zwischen 1.600 und 2.500 Euro – eine sehr große Preisspanne. Dass der Führerschein an manchen Orten günstiger ist als an anderen, hat drei verschiedene Gründe.

Grund eins: Preisunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern

Bayern und Baden-Württemberg gehören in puncto Führerscheinkosten zu den teuersten Ländern. Dagegen zählen Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin zu den preiswertesten. Da der Führerschein ortsgebunden ist, kannst Du die Prüfung nur dort ablegen, wo Du auch wohnhaft bist. Du kannst also leider kein Geld sparen, indem Du den Führerschein in einem anderen Bundesland machst.

Grund zwei: Preisgefälle zwischen Klein- und Großstädten

In einer mittelgroßen Stadt wie Hanau, Iserlohn oder Zwickau zahlst Du im Durchschnitt 2.237 Euro für Deinen Autoführerschein. In Großstädten wie Bremen oder Hamburg dagegen nur 2.121 Euro. Das bestätigt eine Erhebung des Vereins Moving International Road Safety Association. Ein möglicher Grund für die Preisunterschiede: In Großstädten ist die Konkurrenz zwischen den Fahrschulen größer – weswegen die Schulen mit günstigeren Preisen für Fahrstunden werben.

Grund drei: Kosten für Fahrstunden

Fahrschulen rechnen die Preise für Fahrstunden einzeln ab. Deshalb hängt der Preis des Autoführerscheins stark davon ab, wie viele Du nimmst. Bei den Fahrstunden-Kosten gilt: Je mehr Stunden Du brauchst, desto mehr kostet auch der Führerschein. Es lohnt sich also, die Preise der Fahrschulen zu vergleichen. Verschaffe Dir zusätzlich einen Eindruck von der Qualität der Schule, bevor Du Deine erste Fahrstunde nimmst.

So stellst Du sicher, dass Du nicht unverhältnismäßig viel Geld in Fahrstunden investierst:

  • Informiere Dich über die Preise pro Fahrstunde: Sie schwanken und können sich von Fahrschule zu Fahrschule unterscheiden.
  • Höre Dich um: Welche Erfahrungen haben Freunde oder Bekannte bei der Fahrschule gemacht? Sie können Dir sicher Fahrschulen oder sogar einen bestimmten Fahrlehrer empfehlen.
  • Lies Online-Rezensionen: Sie vermitteln Dir einen Eindruck von der Qualität der Fahrschule und lassen Rückschlüsse zu, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis passt.

Du bist unentschlossen und kannst Dich nicht für eine Fahrschule entscheiden? Dann melde Dich bei der Fahrschule an, deren Fahrstundenpreise günstiger sind, auch wenn dafür möglicherweise die Grundgebühr höher ausfällt. Schließlich zahlst Du die Grundgebühr nur einmal – die Fahrstunden können sich jedoch anhäufen.

Zwei junge Frauen lehnen sich aus den geöffneten Fenstern eines blauen Pkw und schauen sich an.
Zwei junge Frauen lehnen sich aus den geöffneten Fenstern eines blauen Pkw und schauen sich an.
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Wie setzen sich die Kosten für den Autoführerschein zusammen?

Die Kosten für den Führerschein der Klasse B setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Sie lassen sich in drei Kategorien unterteilen.

  • Dokumente: Kosten für alle Dokumente, die Du für die Führerscheinanmeldung brauchst. Darunter fallen der Sehtest, die Bescheinigung darüber, dass Du einen Erste-Hilfe-Kurs besucht hast und biometrische Passbilder für Deinen späteren Führerschein. Dazu kommen die Kosten für die Führerscheinanmeldung.
  • Fahrschule: Kosten für die Fahrschule selbst – zum Beispiel für Fahrstunden und Lehrmittel
  • Prüfstellen: Gebühren für die offiziellen Prüfstellen TÜV und DEKRA

Wichtig: Die angegebenen Kosten für den Erste-Hilfe-Kurs, die Passbilder, den Führerscheinantrag und die Fahrschulpreise orientieren sich beispielhaft an den Kosten eines Autoführerscheins in Berlin. In anderen Bundesländern fallen diese ein wenig anders aus. Wie viel genau sie kosten, erfragst Du am besten bei den jeweiligen Prüfstellen und Fahrschulen.

Kostenfaktor 1: Führerscheinanmeldung

Fahrschulen bieten teilweise sogenannte „Sorglos-Pakete“ an. Diese decken sämtliche Fixkosten, die bei der Führerscheinanmeldung auf Dich zukommen, ab – zum Beispiel für den Sehtest und die Passbilder. Die Paket-Preise sind in der Regel günstiger und drücken so die Führerscheinkosten. Du kannst aber auch alles einzeln zahlen. Dann belaufen sich die Kosten auf:

  • Sehtest: 6,43 Euro
  • Bescheinigung über die Teilnahme an dem Erste-Hilfe-Kurs: zwischen 15 und 40 Euro
  • Biometrische Führerschein-Passbilder: zwischen 6 und 20 Euro
  • Führerscheinantrag: 49,80 Euro

Dank kassenärztlicher Regelung liegen die Kosten für einen Sehtest deutschlandweit einheitlich bei 6,43 Euro. Die Kosten für den Führerscheinantrag unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Während Du in Berlin mit 49,80 Euro rechnen musst, kostet er in Niedersachsen nur 35,50 Euro. Wie viel Du in Deinem Bundesland für den Antrag zahlst, steht online auf der jeweiligen Seite des örtlichen Bürgeramtes.

Kostenfaktor 2: Fahrschulkosten

Fahrschulkosten setzen sich ebenfalls aus einzelnen Posten zusammen. So fallen eine Grundgebühr bei der Führerscheinanmeldung in der Fahrschule sowie Kosten für Lehrmittel, Fahrstunden und die Vorstellungen zu den Prüfungen an. Die Fahrschulen entscheiden selbst, wie viel sie für die jeweilige Dienstleistung veranschlagen. Trotzdem kann man ungefähr mit folgenden Kosten rechnen:

  • Grundgebühr: ab 180 Euro
  • Lehrmittel: 60 bis 80 Euro
  • Fahrstunden: pro Stunde 30 bis 60 Euro
  • Gebühr für die Vorstellung zu den Prüfungen: etwa 75 Euro für die theoretische Prüfung und etwa 150 Euro für die praktische

Fahrstunden dauern in der Regel 45 Minuten. Oft werden sie als Doppelstunde angeboten. Pflicht sind laut der aktuellen Fahrschüler-Ausbildungsverordnung zwölf Regel- und Sonderfahrten. Diese Fahrten sind unterteilt in

  • vier Stunden Autobahn
  • fünf Stunden Landstraße 
  • drei Stunden Nachtfahrt

Damit Du Dich im Straßenverkehr und bei der Fahrprüfung wirklich sicher fühlst, kann ein Fahrlehrer zusätzliche Fahrstunden festlegen – je nach Lernstand. Es gibt aber keine feste Fahrstunden-Anzahl neben den Regel- und Sonderfahrten, die Du nehmen musst, damit Du die Führerscheinprüfung ablegen kannst. Im Durchschnitt fühlen sich deutsche Fahranfänger nach etwa 32 Fahrstunden prüfbereit.
Die Teilnahme an der theoretischen und praktischen Prüfung kostet ebenfalls eine Gebühr. Für die theoretische Prüfung solltest Du etwa 75 Euro und für die praktische 150 Euro einplanen. Muss eine der Prüfungen wiederholt werden, fällt der Betrag erneut an. Deswegen lohnt es sich, eine Fahrschulstunde mehr zu nehmen, falls Du noch nicht ganz überzeugt von Deinen Fahrkünsten bist. Denn: Zusätzlich zur erneuten Prüfung können auch noch Nachschulungsgebühren anfallen, falls weitere Fahrstunden nötig sind – das geht ins Geld. Denn mit ein paar Fahrstunden und einer weiteren praktischen Fahrprüfung bist Du schnell bei 300 Euro.

Kostenfaktor 3: Gebühren der offiziellen Prüfstellen

Zu den Kosten der Fahrschule kommen noch die Prüfgebühren des TÜV oder der DEKRA, also der offiziellen Prüfstellen. Diese sind deutschlandweit einheitlich:

  • Prüfgebühr für die theoretische Prüfung: 22,49 Euro
  • Prüfgebühr für die praktische Prüfung: 116,93 Euro
  • Führerschein mit 17: 10 Euro für die Überprüfung der Begleitperson und 7,70 Euro für die rosa Prüfbescheinigung

Zusatzkosten: Internationaler Führerschein

Innerhalb der EU kannst Du mit Deinem nationalen Führerschein problemlos fahren. Ein internationaler Führerschein ist aber im Ausland leichter zu lesen, weil er weltweit gleich codiert ist. Er ist übrigens kein eigenständiger Führerschein, sondern gilt nur in Verbindung mit dem nationalen. Du bekommst ihn beim Straßenverkehrsamt gegen eine Gebühr von 15 Euro. Hast Du vor, viel mit dem Auto zu reisen, dann ist es ratsam sich einen zuzulegen.

Blick auf die Verkaufsfläche eines Autohauses.
Blick auf die Verkaufsfläche eines Autohauses.
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Beispielrechnung: Was kostet ein Pkw-Führerschein?

Hier siehst Du alle Autoführerscheinkosten auf einen Blick.

PostenEinzelpreisSumme
Sehtest6,43 Euro6,43 Euro
Erste-Hilfe-Kurs55 Euro55 Euro
Passbilder12 Euro12 Euro
Führerscheinantrag49,80 Euro49,80 Euro
Grundgebühr200 Euro200 Euro
Lehrmittel70 Euro70 Euro
Fahrstunden (32 Stunden)45 Euro1.440 Euro
Theorie-Prüfung75 Euro/Fahrschule + 22,49 Euro/Prüfstelle97,49 Euro
Praxis-Prüfung150 Euro/Fahrschule + 116,93 Euro/Prüfstelle266,93 Euro
Gesamtsumme2.197,65 Euro2.197,65 Euro

Im Schnitt kostet Dich der Führerschein in Berlin also 2.197,65 Euro. Wie sich die durchschnittlichen Kosten für die einzelnen Bundesländer unterscheiden:

Führerschein: Die Durchschnittskosten in den verschiedenen Bundesländern

Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Führerscheinkosten in den einzelnen Bundesländern in alphabetischer Reihenfolge.

BundeslandDurchschnittliche Führerscheinkosten
Baden-Württemberg2.000–2.500 Euro
Bayern1.800–2.300 Euro
Berlin1.700–2.200 Euro
Brandenburg1.700–2.200 Euro
Bremen1.800–2.000 Euro
Hamburg1.800–2.100 Euro
Hessen1.800–2.200 Euro
Mecklenburg-Vorpommern1.800–2.100 Euro
Niedersachsen1.800–2.100 Euro
Nordrhein-Westfalen1.800–2.200 Euro
Rheinland-Pfalz1.900–2.400 Euro
Saarland1.800–2.200 Euro
Sachsen1.700–2.200 Euro
Sachsen-Anhalt1.600–2.000 Euro
Thüringen1.700–2.100 Euro

So kannst Du beim Führerschein Kosten sparen

Oftmals außer Acht gelassen, aber ein wichtiger Faktor für die Führerscheinkosten: die Fahrprüfungen. Da die Gebühren auch bei wiederholten Prüfungen fällig werden, ist es am günstigsten, wenn Du sie, falls möglich, direkt beim ersten Mal bestehst. Sammle deshalb ausreichend Fahrpraxis und übe die Theorie, so oft es geht, beispielsweise mit einer Führerscheintest-App. Wir haben Dir zudem hilfreiche Tipps für die Führerscheinprüfung zusammengestellt. Hast Du weitere Fragen, kann es Dir auch helfen, Dich mit Freunden und Verwandten auszutauschen, die Ihre Prüfung bereits erfolgreich hinter sich gebracht haben.

Gesamtpakete buchen

Gesamtpakete reduzieren ebenfalls die Kosten für den Autoführerschein. In diesen Paketen sind der Erste-Hilfe-Kurs, der Sehtest und die Passbilder vor Ort in der Fahrschule enthalten. Das ist erstens praktisch, weil sich alles an einem Ort befindet und man nicht zeitaufwendig durch die Stadt fahren muss. Zweitens spart man mit einem Gesamtpaket gegebenenfalls bare Münze. Der Grund: In der Regel kostet das Gesamtpaket weniger als die einzelnen Posten in der Summe, wenn Du sie separat bezahlst.

Fahrschulen vergleichen

Geld lässt sich bei den Autoführerscheinkosten auch sparen, wenn man die Preise verschiedener Fahrschulen vergleicht. Grundsätzlich gilt: Die Grundgebühr darf etwas höher sein, wenn die Fahrstunden dafür günstiger sind. Denn die Fahrstunden können schnell ins Geld gehen – besonders wenn mehr Stunden als geplant erforderlich sind. Achte daher immer auf die Kostenaufstellung, die Du vor Ort oder online auf der Webseite der Fahrschulen bekommst.

Führerschein kombinieren

Du möchtest einen Führerschein für verschiedene Fahrklassen machen – beispielsweise für Pkw und Motorräder? Dann halte Ausschau nach Fahrschulen, die mit Kombi-Angeboten werben. Diese Angebote beinhalten häufig die Grundgebühr inklusive Theorieunterricht. So zahlst Du sie nur einmal, statt jeweils für den einzelnen Führerschein – und sparst dadurch Geld.

Einzeln kostet der Motorradführerschein im deutschlandweiten Schnitt etwa 2.000 Euro, kann aber je nach Wohnort bei durchschnittlichen 27 Fahrstunden auch mit bis zu 3.400 Euro zu Buche schlagen. Auch die Führerscheinkosten für einen Lkw-Führerschein betragen ohne Kombi-Paket 2.000 bis 3.000 Euro.

Spartipp: Führerschein im Ausland?

Die Preise für einen Führerschein variieren schon innerhalb Deutschlands – das gilt umso mehr für die Preise im EU-Ausland. Dort bekommst Du den Führerschein oft deutlich günstiger als hierzulande. In Frankreich kostet er beispielsweise im Schnitt 1.200 Euro. Besonders preiswert gibt es ihn aber in Tschechien für etwa 300 Euro oder in Bulgarien für circa 100 Euro.

Da stellt sich schnell die Frage, ob es sich da nicht lohnt, den Führerschein im Ausland zu machen. Die Antwort: in der Regel nicht. Denn zu den Führerscheinkosten kommen dann Reise- und Aufenthaltskosten hinzu, die den Preis schnell wieder ausgleichen. Darüber hinaus sind dubiose Lock-Angebote, die auf Führerschein-Touristen ausgelegt sind, schwer zu erkennen. Am Ende bezahlst Du schlimmstenfalls für einen Führerschein, der nicht einmal vor Ort anerkannt wird.

Führerschein verloren: So viel kostet der Ersatz

Du hast ihn schon längst bestanden, aber den Führerschein verloren? Das ist ärgerlich, aber halb so wild. Im Falle eines Abhandenkommens kann man den Führerschein ganz einfach an der ortsansässigen Führerscheinstelle neu beantragen. Dazu braucht man lediglich einen gültigen Reisepass oder Personalausweis, ein aktuelles biometrisches Lichtbild und eine eidesstattliche Versicherung über den Verlust des Führerscheins. Gegen eine Gebühr von rund 72 Euro wird dann ein neuer Führerschein ausgestellt.

Wurde der Führerschein gestohlen, dann muss dies bei der Polizei angezeigt werden. Dort wird eine Diebstahlbescheinigung ausgestellt, die Du beim Neuantrag vorlegst. Dann beträgt die Gebühr für den neuen Führerschein nur 35 Euro.

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