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Welche Möglichkeiten hast Du bei der Finanzierung und welche Ansprüche stellst Du an Dein Auto?
Quelle: Christin Klose (picture alliance / dpa Themendienst)
Bevor Du Dir überlegst, wie Du Dein Auto finanzieren könntest, solltest Du Dir klarmachen, welche Anforderungen Du an das Fahrzeug stellst

Für manche ist es einfach ein kleiner Luxus, für andere ein Muss, um zur Arbeitsstelle zu kommen – Gründe, schon während der Ausbildung ein eigenes Auto zu besitzen, gibt es viele. Genauso viele Gründe sprechen allerdings auch dagegen: Wer eine Ausbildung macht, hat in der Regel ein recht schmales Einkommen. Ein Auto kostet viel Geld, das Auszubildende meist für andere Dinge benötigen. Dennoch ist es längst nicht unmöglich, sich schon als Azubi den Traum vom eigenen Auto zu erfüllen. 

Bevor Du Dir überlegst, wie Du Dein Auto finanzieren könntest, solltest Du Dir klarmachen, welche Anforderungen Du an das Fahrzeug stellst. Muss es beispielsweise wirklich ein Neuwagen sein? Reicht nicht auch ein gebrauchtes Auto für die Zeit der Ausbildung? Diese Wahl ist auf jeden Fall empfehlenswert, da hier die Gefahr geringer ist, Dich finanziell zu übernehmen. 

Welche Kosten entstehen eigentlich beim Autokauf?

Dein zweiter Gedanke vor dem Autokauf sollte sein: Was muss ich eigentlich alles bezahlen? Denn die Finanzierung hört beim eigentlichen Preis für das Fahrzeug noch nicht auf – auch wenn das viele gerne verdrängen würden. Es ist besser, sich im Vorfeld Klarheit zu verschaffen, als nach dem Autokauf eine böse Überraschung zu erleben! 

Hier ein Überblick über alle Kosten, die beim Kauf eines Fahrzeugs anfallen und die Du bei der Planung der Finanzierung beachten solltest: 

  • Kfz-Steuer: Der Betrag kann zwischen 25 und 300 Euro variieren.
  • Kfz-Haftpflichtversicherung: Hier gilt es, Versicherungen gut miteinander zu vergleichen. Die Preise driften weit auseinander. 
  • TÜV-Gebühren: Alle zwei Jahre muss Dein Auto zum TÜV. Die Gebühren für Haupt- und Abgasuntersuchung variieren je nach Prüfstelle zwischen 90 und 150 Euro.
  • Spritverbrauch: Wenn Auszubildende jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit fahren, können auch hier – je nach Benzinpreis und Verbrauch – hohe Kosten anfallen.
  • Parkgebühren: Nicht jeder verfügt zu Hause oder bei der Arbeit über einen eigenen Parkplatz. Gebühren für Parkhäuser oder Parkautomaten solltest Du mit einrechnen.
  • Pflege: Es fallen immer wieder kleinere Beträge für Pflegeprodukte wie zum Beispiel Scheibenreiniger und Frostschutz oder auch die Autowaschanlage an.
  • Wartungskosten: Wenn Dein Auto in die Werkstatt muss, kann es je nach Schaden schnell teuer werden. Für eventuelle Reparaturen solltest Du immer eine Reserve haben.

Wer sich ein Auto anschafft, braucht also einen ganzen Batzen Geld. Und natürlich haben nur wenige Auszubildende die Möglichkeit, ein Auto einfach so bar zu bezahlen – auch wenn es nur ein Gebrauchtwagen ist. Die Mehrheit muss sich also im Vorfeld ganz genau Gedanken über eine passende Autofinanzierung machen. 

Wer sich in einer Ausbildung befindet, hat in der Regel ein noch recht geringes Einkommen.
Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert (picture alliance / dpa Themendienst)
Wer sich in einer Ausbildung befindet, hat in der Regel ein noch recht geringes Einkommen. Viele entscheiden sich daher für einen Gebrauchtwagen.

Wie kann ich als Azubi ein Auto finanzieren?

Autokredit

Der Begriff klingt nach einer Art Spezialkredit – so ist es aber gar nicht. Hinter einem Autokredit verbirgt sich eigentlich ein ganz normaler Ratenkredit, den Du von einer Bank bekommst. Beim Autokredit hast Du als Azubi die Möglichkeit, ihn über eine Hausbank als normalen Ratenkredit abzuwickeln. Für einen Autokredit kannst Du aber auch zu einer Autobank gehen, die in der Regel zum Autoherstellerkonzern gehört.

Der Ratenkredit ist eine klassische Variante mit gleichbleibend hohen monatlichen Raten bei einer vorher festgelegten Laufzeit. Bei einem Autokredit musst Du ein bisschen genauer hinsehen: Viele Autobanken werben nämlich mit besonders niedrigen Zinsen. Das ist auf den ersten Blick gerade für einen Azubi sehr verführerisch. Trotzdem heißt das nicht automatisch, dass die Finanzierung über einen Autokredit auch wirklich die günstigste ist. Die niedrigen Zinsen kommen nämlich häufig nur zustande, weil der Autohändler Dir an anderer Stelle höhere Kosten aufbürdet – zum Beispiel kann der Autopreis von vornherein höher sein. Oder es kann hohe Bearbeitungsgebühren für den Autokredit geben.

Tipp: Häufig gibt es auch die Möglichkeit, einen Kredit online abzuwickeln. Meist sind dann schon mal die Zinsen niedriger, weil der Bank dann weniger Arbeitsaufwand entsteht. Meist lässt sich ein Online-Kredit auch schneller realisieren, sodass Deine Autofinanzierung schnell zustande kommt. Aus über 30 Banken, kannst Du hier Kreditangebote online vergleichen.

Azubi-Kredit

Ein Azubi-Kredit ist eine Sonderform des Ratenkredits. Charakteristisch für einen Azubi-Kredit sind eine Laufzeit von nur wenigen Jahren, niedrige Zinssätze und niedrige Kreditsummen. Um einen klassischen Ratenkredit oder eben einen ausgewiesenen Azubi-Kredit zu ergattern, muss ein Azubi einige Voraussetzungen erfüllen.

Voraussetzungen für die Kreditfinanzierung 

  • Alter und Wohnsitz: Ein Azubi bekommt nur dann einen Kredit, wenn er einen Wohnsitz in Deutschland hat und 18 Jahre alt ist. Minderjährige lehnt eine Bank in der Regel ab.
  • Ausreichende Bonitätsbewertung: Du hast Deine Rechnungen immer pünktlich und gewissenhaft bezahlt? Dann wirst Du auch positive SCHUFA-Einträge haben. Und diese sind eine weitere Bedingung für einen Kredit.
  • Regelmäßiges Einkommen: Um einen Kredit zu bekommen, möchte die Bank von Dir ein regelmäßiges Einkommen nachgewiesen haben. Dazu gehören allerdings kein Pflege- und Wohngeld und auch keine Kinderzulagen oder Kapitalvermögen unter 7.600 Euro.
Neben Kfz-Steuer, Versicherung und TÜV-Gebühren fallen auch laufende Kosten an, zum Beispiel für Sprit.
Quelle: Christin Klose (picture alliance / dpa Themendienst)
Neben Kfz-Steuer, Versicherung und TÜV-Gebühren fallen auch laufende Kosten an, zum Beispiel für Sprit

Leasing als Alternative zur Finanzierung

Leasing kann unter Umständen auch für einen Azubi eine interessante Variante sein. Wichtigster Fakt beim Leasing: Das Auto wird quasi nur gemietet. Dafür leistet man zuerst eine Anzahlung für das Auto, worauf dann eine monatliche Leasingrate bis zum Ende der vertraglich festgelegten Laufzeit folgt.

Mit dem Ablauf der Laufzeit musst Du das Auto entweder zurückgeben – oder Du entscheidest Dich, es zu kaufen. Dann musst Du am Ende der Laufzeit den Restwert des Autos bezahlen. Vorteil dieser Art der Autofinanzierung: Du musst Dich erst mal nicht festlegen, ob Du das Auto wirklich besitzen willst oder ob es Dir nicht vielleicht auch reicht, während der Zeit Deiner Ausbildung ein geleastes Auto zu haben. 

Was ist, wenn die Bank der Autofinanzierung nicht zustimmt?

Das kann natürlich immer mal passieren – besonders wenn Du Dich noch in der Ausbildung befindest und Dein Einkommen niedrig ist. Wenn Du also Probleme hast, als Azubi einen Kredit zu bekommen, hast Du immer noch die Möglichkeit, der Bank einen Bürgen zu nennen. Diese Person verpflichtet sich, für die monatlichen Raten Deines Autos aufzukommen, wenn Du sie nicht bezahlen kannst. Für einen Azubi kommen häufig die Eltern als Bürgen infrage. Wichtig ist, zu beachten, dass die Bürgen selbst nicht vorhaben, in naher Zukunft einen eigenen Kredit abzuschließen. Ansonsten kommt ihr beide in finanzielle Schwierigkeiten. 

Sicherheiten bei der Bank – Das musst Du beachten

Egal, für welche Art der Finanzierung Du Dich für Dein neues Auto entscheidest: Eine Bank möchte immer Sicherheiten haben – auch von Auszubildenden. Zu diesen Sicherheiten gehört ein Nachweis über ein geregeltes Einkommen. Diese Nachweise erhältst Du in der Regel von Deinem Ausbildungsbetrieb. Endet Dein Ausbildungsverhältnis bald, ist es von Vorteil, der Bank einen Anschlussvertrag oder einen neuen Vertrag mit einem anderen Arbeitgeber vorlegen zu können. Bedenke auch: Viele Banken vergeben einen Kredit nur an Auszubildende, die die Probezeit abgeschlossen haben.

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