Auto winterfest machen: Tipps und Checkliste
Wie bereitest Du Dein Auto auf den ersten Frost vor und sorgst dafür, dass es sicher durch den Winter kommt? Hier erfährst Du es.
Was heißt „Auto winterfest machen“?
Ein Auto winterfest zu machen bedeutet, es auf die Herausforderungen des Winters vorzubereiten – damit es auch bei Kälte, Schnee, Frost, Glätte und Dunkelheit zuverlässig funktioniert. Oder anders gesagt: Nur ein winterfestes Auto bringt die Insassen sicher von A nach B.
Zur Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit gehört unter anderem, die richtigen Reifen aufzuziehen. Außerdem musst Du verschiedene Dinge prüfen. Dazu gehören:
- Flüssigkeiten wie Motoröl und Kühlwasser
- bestimmte Fahrzeugteile
- die Autoausstattung
Zusätzlich solltest Du auch während der kalten Monate regelmäßig kontrollieren, ob zum Beispiel die Batterie oder die Lichtanlage ordnungsgemäß funktionieren, da diese Fahrzeugteile besonders kälteempfindlich sind.
Wann das Auto winterfest machen?
Generell gilt: Das Auto sollte vor dem ersten Frost winterfest sein. Plane die Vorbereitung daher am besten für den Oktober ein. Denn in diesem Monat wird es in den Nächten zwar oft schon sehr kalt, Frost gibt es aber meist noch nicht – Du hast genügend Zeit, um Dein Auto auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Gegebenenfalls kann das Auto im Herbst sogar noch mal zum Winter-Check in die Werkstatt. Spätestens im November sollten die Wintervorbereitungen dann abgeschlossen sein, da es dann bereits zu überfrierender Nässe und Co. kommen kann.
Das Auto winterfest machen: Was gehört dazu?
Wer sein Auto winterfest machen will, sollte schrittweise vorgehen.
- Schritt eins: Winterreifen aufziehen – für eine sichere Fahrt auf glatten Straßen.
- Schritt zwei: Fahrzeugteile prüfen und gegebenenfalls ersetzen – für eine ordnungsgemäße Funktion den ganzen Winter lang.
- Schritt drei: Flüssigkeiten wie Kühlwasser, Wischwasser und Motoröl auffüllen oder austauschen – damit sie bei niedrigen Temperaturen nicht einfrieren.
- Schritt vier: Lack, Dichtungen und Türen pflegen und reinigen – für einen effektiven Schutz vor Kälte und Feuchtigkeit.
Was genau Du bei den einzelnen Schritten beachten solltest, liest Du im Folgenden.
Wintervorbereitung Schritt 1: Winterreifen aufziehen
Einer der wichtigsten To-dos beim Auto winterfest machen ist, Winterreifen aufzuziehen. Es gibt zwar keine rechtlich bindende Pflicht, empfohlen wird aber, die Reifen von O bis O zu verwenden – also von Oktober bis Ostern. Der Grund: Winterreifen sind essentiell für die Verkehrssicherheit, denn sie verhindern, dass das Fahrzeug auf einer rutschigen Fahrbahn ins Schleudern gerät.
Aufgrund ihrer Breite, Gummimischung und Profilgestaltung bieten Winterreifen bei Schneematsch und Glatteis mehr Grip als Sommerreifen. Allerdings verlieren sie mit abnehmendem Reifenprofil ihre Wintertauglichkeit. Deshalb solltest Du die Profiltiefe kontrollieren. Der Gesetzgeber schreibt mindestens 1,6 Millimeter vor, Experten raten zu einer Mindestprofiltiefe von 4 Millimetern.
Achtung: Wer bei winterlicher Witterung mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von mindestens 60 Euro. Allwetter- oder Ganzjahresreifen sind dagegen generell erlaubt. Sie gelten im rechtlichen Sinn als Winterreifen sofern folgendes vorhanden ist:
- ein Alpine-Symbol oder
- die M+S-Kennzeichnung.
Wintervorbereitung Schritt 2: Fahrzeugteile prüfen
Der Winter ist eine echte Herausforderung für die Autobatterie, denn die Kälte reduziert ihre Leistung. Wird das Auto zusätzlich nur für Kurzstrecken benutzt, ist es noch verzwickter. Die Batterie muss dann für viel Energie herhalten, hat aber keine Zeit zum Laden. Die Folge: Irgendwann ist sie leer und das Auto springt nicht mehr an. Um das zu vermeiden, prüfe die Batterie und lade sie ausreichend vor beziehungsweise während der kalten Jahreszeit. So erhält sie frische Energie – und kann diese auch bei Kälte an die elektrischen Verbraucher abgeben. Experten raten außerdem zu einem Wechsel, wenn die Batterie älter als fünf Jahre ist.
Funktionierende Scheibenwischer sind zu jeder Jahreszeit ein Muss – schließlich ist eine klare Sicht immer wichtig. Weil die Scheibenwischer bei Regen und Schneefall allerdings besonders oft im Einsatz sind, solltest Du sie vor dem Wintereinbruch unbedingt prüfen. Gibt es beim Test mit der Scheibenwischerflüssigkeit Lücken beim Wischen oder ziehen die Scheibenwischer Streifen und Schlieren? Dann sind die Scheibenwischer abgenutzt und gehören ausgetauscht. Ersatz gibt es in vielen Baumärkten und im Autozubehörhandel. Der Wechsel selbst ist meist in wenigen Minuten erledigt. Reinige direkt noch die Scheiben mit Glas- oder Fensterreiniger – und zwar von innen und außen. So kannst Du blendfrei fahren.
Und: Winterzeit bedeutet lange Dunkelheit. Da es morgens spät hell wird und abends die Sonne schon früh untergeht, fährst Du häufig im Dunklen. Die Beleuchtung des Autos sollte deshalb einwandfrei funktionieren. Säubere im ersten Schritt die Scheinwerfer und lasse anschließend einen Winter-Check durchführen. Dabei werden alle Glühlampen kontrolliert und die Einstellung der Scheinwerfer geprüft – zum Beispiel vom TÜV oder der DEKRA. Bei konventionellen Scheinwerfern kannst Du die Leuchtweite von Hand einstellen. Bei Xenon- oder LED-Scheinwerfern erfolgt das über eine Elektronik. Ist diese defekt, kann sie nur eine Fachwerkstatt reparieren.
Wintervorbereitung Schritt 3: Flüssigkeiten auffüllen
Eis im Kühlsystem kann zu Motorschäden führen. Damit es nicht soweit kommt, muss ausreichend Frostschutzmittel im Kühlwasser sein. Ist der Kühlwasserstand unter dem Minimum, muss nachgefüllt werden. In der Regel wird beides bei den Wartungsintervallen kontrolliert. Du kannst es aber auch selbst überprüfen – und zwar mit einem speziellen Messmittel. Das gibt es an manchen Werkstätten oder Tankstellen zum Leihen. Die meisten Fahrzeughersteller empfehlen einen 40-Prozent-Kühlmittelzusatz, was einem Frostschutz von bis zu minus 25 Grad Celsius entspricht. Unterwegs in den Bergen? Setze sicherheitshalber auf einen höheren Frostschutz von bis zu 60 Prozent. Hier liegt der Frostschutz bei bis minus 40 Grad Celsius.
Auch die Scheibenwaschanlage benötigt einen speziellen Frostschutz, damit Pumpe, Spritzdüsen und Wasser nicht gefrieren. Den sogenannten Winterzusatz kannst Du in dem vorgeschriebenen Mischungsverhältnis in den Wischwasserbehälter füllen. An Tankstellen oder im Autozubehör gibt es auch fertige Mischungen. Diese gefrieren bei tiefen Temperaturen nicht. Zudem reinigen sie die von Salz verschmutzte Frontscheibe besser als Wischwasser mit Sommerzusatz.
Ob Fliegendreck oder Regentropfen: Mit diesen Tipps reinigst Du Deine Autoscheiben gründlich und schnell.
Zum Auto winterfest machen gehört auch die Ölkontrolle. Damit der kalte Motor selbst bei tiefen Temperaturen direkt seine volle Schmiereigenschaft erhält, müssen der Füllstand und die Viskosität, also Zähflüssigkeit, stimmen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kontrolliert im Winter bei jeder neuen Tankfüllung den Pegelstand des Ölpeilmessstabes. Bei neueren Fahrzeugen kann der Ölstand elektronisch über das Bordsystem abgerufen werden. Gegebenenfalls kann das Öl auch ausgetauscht werden – und zwar gegen eins für extreme Minusgrade. Das hat bei niedrigeren Temperaturen eine höhere Fließfähigkeit.
Übrigens: Dieselmotoren nehmen im Vergleich zu Ottomotoren bei der Wintervorbereitung eine Sonderrolle ein. Normaler Dieselkraftstoff kann bei Kälte flocken und gelangt dann nicht mehr durch die Einspritzdüsen. Die meisten Tankstellen stellen schon Ende Herbst den Kraftstoff von Sommerdiesel auf Winterdiesel um. Wenn Du das Dieselauto regelmäßig bewegst und tankst, bekommst Du keine Probleme. Bist Du das Auto aber schon monatelang nicht mehr gefahren und schwappt im Tank des Autos noch Sommerdiesel, dann solltest Du den Sprit vor der kalten Jahreszeit verfahren.
Wintervorbereitung Schritt 4: Autopflege im Winter
Streusalz, Split und Feuchtigkeit können dem Lack stark zusetzen. Schütze ihn mit einer gründlichen Autowäsche inklusive Politur und Wachsbeschichtung – am besten bereits vor dem ersten Frost. Reinige und pflege das Auto aber auch während der kalten Monate ab und zu, damit es den Winter unbeschadet übersteht. Untersuche außerdem regelmäßig den Zustand des Lackes auf Schäden und behandle diese direkt. Andernfalls können Rostlöcher entstehen. Das gilt für den Lack, aber auch für den Unterboden. Hier schützt eine zusätzliche Konservierung mit Fett oder Wachs vor Rost.
Bei Frost können nasse Gummidichtungen an Autotüren und Heckklappen aneinander festfrieren und beim Öffnen einreißen. Deshalb ist es sinnvoll, auch die Dichtungen winterfest zu machen. Wenn Du die Dichtungen mit geeigneter Gummipflege, Hirschtalg oder Vaseline einschmierst, bleiben sie geschmeidig und halten länger. In dem Zuge sollten bei Autos ohne Funkfernbedienung oder Keyless-go-System direkt auch die Türschlösser mit Öl oder Graphit behandelt werden. So bleiben sie trotz Regen und Schnee eisfrei und Du vermeidest zugefrorene Autotüren.
Das sollte im Winter zur Autoausstattung gehören
In der kalten Jahreszeit solltest Du ein paar Dinge zusätzlich im Auto haben – vor allem, wenn Du in einer schneereichen Region wohnst oder Winterurlaub in den Bergen machst.
- Abdeckfolie: Isofolie schützt die Windschutzscheibe und die Scheibenwischer vor dem Einfrieren.
- Eiskratzer: Sind die Scheiben zugefroren, lässt sich das Eis mit diesem Tool sicher und schnell entfernen. Alte, nicht mehr funktionsfähige Kratzer vom Vorjahr sollten ersetzt werden.
- Handfeger: Sind Scheiben und Dach nicht zugefroren, sondern nur mit Schnee bedeckt, reicht ein Handfeger.
- Taschenlampe: Da die Tage im Winter kürzer sind, fährst Du häufiger im Dunkeln. Hast Du dann eine Panne, brauchst Du eine Taschenlampe, um Motorraum, Ölstand und Co. prüfen zu können.
- Schneeschaufel: In alpinen Regionen kann eine Schneeschaufel sinnvoll – falls zum Beispiel die Einfahrt über Nacht zuschneit. Am besten packst Du außerdem ein Paar dicke Handschuhe in den Kofferraum.
- Ersatz-Scheibenwischwasser: Manchmal ist das Wischwasser schneller verbraucht als gedacht. Mit Ersatzwasser ist man auf der sicheren Seite.
- Starthilfekabel: Für den Fall, dass der Motor nicht anspringt, weil die Batterie leer ist, sollte ein Starthilfekabel immer an Bord sein.
- Schneeketten: Je nach Region sind Schneeketten teils vorgeschrieben – zum Beispiel an alpinen Orten.
- Decken: Bei längeren Fahrten und Staus halten Decken warm, wenn die Heizung ausfällt.
- Antibeschlagtücher: Beschlagene Scheiben lassen sich von innen mit speziellen Tüchern oder Schwämmen reinigen.
- Türschloss-Enteiser: Kann das Auto nicht aufgeschlossen werden, weil das Türschloss zugefroren ist, hilft ein spezieller Enteiser. Bewahre ihn in der Tankklappe auf, falls dort Platz ist.
Checkliste „Winter-Check“
Damit das Auto auch bei tiefen Temperaturen anspringt und fährt, findest Du hier eine kurze Checkliste zum Thema Auto winterfest machen.
Autopflege
- Auto gründlich gewaschen
- Politur und Wachsbeschichtung auf Lack aufgetragen
- Unterboden mit Fett oder Wachs vor Rost geschützt
Batterie & Motor
- Batterie voll geladen undjünger als fünf Jahre
- Kühlwasser frostsicher und auf gutem Level (zwischen den Markierungen „Minimum“ und „Maximum“)
- Öl gegen Winteröl mit niedriger Viskosität (hoher Fließfähigkeit) getauscht
Beleuchtungseinrichtung
- Scheinwerfer sauber
- defekte Lampen ersetzt
- Ausrichtung der Scheinwerfer optimal (strahlen nicht zu hoch und nicht zu tief)
- Fernlicht funktionsfähig
Reifen
- Ganzjahres- oder Winterreifen aufgezogen
- Profiltiefe min. 1,6 Millimeter, besser: 4 Millimeter
Scheiben
- Scheibenwischer funktionieren einwandfrei
- Fensterscheiben von innen und außen gereinigt
- Scheiben-Wischwasser frostsicher und auf gutem Level
Türen
- Türschlösser mit Öl oder Graphit behandelt
- Gummidichtungen mit Gummipflege, Hirschtalg oder Vaseline eingeschmiert