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Ein kaputter blauer Land Rover steht vor einem Zaun auf einer Wiese
Quelle: Unsplash
Wenn eine Reparatur sich nicht (mehr) lohnt, ist es oft sinnvoll, ein Auto verschrotten zu lassen. Seit 2017 geht das dank einer EU-weiten Verordnung über den jeweiligen Hersteller in der Regel sogar kostenfrei

Wo kann ich mein altes Auto entsorgen?

Autos sind komfortable Transporthelfer in verschiedensten Situationen. Doch je älter ein Fahrzeug ist, desto eher zeigen sich Alterungsspuren. Damit steigt das Risiko für Defekte an wichtigen Bauteilen. Kommt es bei einem alten Fahrzeug immer wieder zu Defekten, die nicht repariert werden können, ist die Zeit gekommen: Das Auto muss verschrottet werden.

Diese Defekte deuten darauf hin, dass ein Auto verschrottet werden sollte:

  • Das Auto hat einen Motorschaden und eine Reparatur ist aufgrund der hohen Kosten nicht lohnenswert.
  • Das Fahrzeug hat Rost am Fahrgestell angesetzt und kommt wahrscheinlich nicht mehr durch den nächsten TÜV. Der Grund: Ein rostiges Fahrgestell wird als verkehrsunsicher eingestuft, da es brechen kann.

In Fällen wie diesen ist es Zeit, das Auto fachgerecht entsorgen zu lassen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: über den Hersteller oder mit Hilfe eines Verwertungsbetriebs. Beide stellen sicher, dass wiederverwertbare Bauteile aus dem Auto recycelt und umweltschädliche Stoffe wie Öle oder Bremsflüssigkeiten sachgemäß entsorgt werden – für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Entsorgung über den Hersteller

Möchtest Du Dein Auto verschrotten und dabei Deinen Geldbeutel schonen? Dann ist die Entsorgung über den Hersteller eine gute Möglichkeit. Denn die am 1. Januar 2017 in Kraft getretene, europäische Altfahrzeug-Verordnung zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet Fahrzeughersteller, ihre eigenen Automodelle unentgeltlich zu entsorgen.

Wurde ein Auto in einem anderen Land der EU zugelassen, kann man es trotzdem in Deutschland über den Hersteller verschrotten lassen. Denn diese Verordnung gilt europaweit – die einzige Voraussetzung dafür ist: Das Fahrzeug muss seit mindestens vier Wochen in einem EU-Mitgliedstaat zugelassen sein.

Möchte man sein Auto über einen Hersteller verschrotten lassen, wickelt in der Regel ein Vertragshändler diesen Vorgang ab. Über die Website „Gemeinsame Stelle Altfahrzeuge“ (GESA) findest Du anerkannte Rückgabestellen. Alternativ kannst Du auch beim Hersteller direkt nachfragen, wo die nächstgelegene Annahmestelle ist.

Für eine kostenlose Verschrottung muss ein Auto aber bestimmte Bedingungen erfüllen. So darf das Fahrzeug beispielsweise kein Oldtimer oder Wohnwagen sein.

Zudem muss das zu verschrottende Fahrzeug…

  • ein Fahrzeug der Klasse M1 sein, das für die Beförderung von Personen zugelassen ist. Das bedeutet: Der Pkw darf höchstens acht Sitze und zusätzlich einen Fahrersitz haben.
  • ein Fahrzeug der Klasse N1 sein. Dabei handelt es sich um Güterfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse von bis zu 3,5 Tonnen. Dazu zählen beispielsweise Kleintransporter.
  • noch wertstoffhaltige Bauteile wie das Fahrwerk oder den Katalysator haben. Denn sie enthalten wiederverwendbare Bestandteile wie Platin. Diese kann die Rücknahmestelle verkaufen und so die Kosten für die Entsorgung decken. Für Dich heißt das: Das Auto wird bequem und kostenlos verschrottet. Fehlen jedoch die kostbaren Bauteile, kann der Hersteller eine Vergütung für die Entsorgung verlangen.
  • auf Dich zugelassen sein. Der Fahrzeugbrief, die Zulassungsbescheinigung Teil II, weist Dich als Eigentümer aus. Hast Du den Fahrzeugbrief verloren, kannst Du das Auto nicht verschrotten lassen. Melde den Verlust in diesem Fall umgehend bei der zuständigen Zulassungsbehörde. Sobald die verlorene Zulassungsbescheinigung Teil II ersetzt wurde, kannst Du das Fahrzeug fachgerecht entsorgen lassen.

Bevor man das Fahrzeug an die Annahmestelle gibt, ist außerdem wichtig, dass der Innenraum sauber ist. Befinden sich Abfälle im Fahrzeug, kann der Entsorger eine Gebühr für die Müllbeseitigung verlangen. Entferne deshalb alle Abfälle aus dem Auto, bevor Du es abgibst – dazu zählen auch alte Kindersitze oder zusätzliche Einbauten wie Hundegitter. Das schützt vor unerwarteten Kosten.

Detailaufnahme einer Hand mit blauem Handschuh und blauer Sprühflasche beim Reinigen eines Auto-Innenraumes
Detailaufnahme einer Hand mit blauem Handschuh und blauer Sprühflasche beim Reinigen eines Auto-Innenraumes
Auto-Innenraumreinigung

Mit diesen acht einfachen Tipps reinigt man sein Auto ohne großen Aufwand und hält es langfristig sauber.

Entsorgung durch einen Verwertungsbetrieb

Wer sein Auto über einen Verwertungsbetrieb entsorgen möchte, sollte darauf achten, dass es ein zertifizierter Betrieb ist. Denn nur so stellst Du sicher, dass Dein Fahrzeug umweltgerecht entsorgt wird. Du möchtest Dein Auto verschrotten lassen und dafür auch Geld bekommen? Tatsächlich kann man mit seinem treuen Begleiter noch etwas verdienen und so die Haushaltskasse aufstocken. Laut Aussagen des ADAC liegt der Auto-Schrottpreis bei circa 100 Euro pro Tonne.

Wie viel Geld man tatsächlich für die Verschrottung seines Autos bekommt, hängt vom Restwert des Fahrzeugs ab. Und der ist wiederum vom Zustand der wiederverwendbaren Bauteile wie dem Katalysator abhängig. Wie viel Geld man für wiederverwendbare Elemente bekommt? Das hängt vom Marktpreis der einzelnen Bauteile ab. Neben dem Katalysator sind beispielsweise auch Anlasser und Lichtmaschine gefragte Bauteile. Eignen sich keine Bestandteile zur Wiederverwendung, verschrottet der Verwertungsbetrieb das Fahrzeug komplett.

Eine weitere Möglichkeit, Geld mit einem alten Fahrzeug zu verdienen, sind Autobörsen. Dort besteht oft großes Interesse an alten Autos – besonders wegen der Ersatzteile. Entscheidest Du Dich dafür, Dein Fahrzeug über eine Autobörse zu verkaufen, ist ein Kaufvertrag immer sinnvoll. Denn damit sicherst Du Dich und den Käufer ab.

Was kostet es, ein Auto zu verschrotten?

Je nachdem, wo Du Dein altes Fahrzeug entsorgst, unterscheiden sich die Kosten. Entscheidest Du Dich für die Entsorgung über den Hersteller, ist das grundsätzlich kostenlos – allerdings nur, wenn die oben genannten Kriterien erfüllt sind. Nimmst Du Zusatzleistungen wie einen Fahrzeugtransport zum Hersteller in Anspruch, entstehen weitere Kosten. Wie hoch diese sind, hängt vom Hersteller ab. Informiere Dich also vorab beim Vertragshändler über die Preise solcher Entsorgungs-Zusatzleistungen.

Viele Verwertungsbetriebe stellen die Kosten für eine umweltgerechte Entsorgung in Rechnung. Meistens kalkulieren sie dafür circa 100 Euro pro Fahrzeug, da Wertstoffe und umweltschädliche Stoffe wie Motoröl oder Bremsflüssigkeiten fachgerecht entsorgt werden müssen. Soll der Verwertungsbetrieb das Auto bei Dir zu Hause abholen, stellt er diesen Service ebenfalls in Rechnung.

Weitere Kosten können entstehen, wenn der Verwertungsbetrieb das Auto auch für Dich abmelden soll. Vergleiche daher am besten die Preise verschiedener Anbieter, bevor Du einen Betrieb auswählst. Wer sein Fahrzeug selbst abmelden möchte, sollte dafür im Schnitt circa zehn Euro einkalkulieren. Je nach Behörde und Bundesland unterscheiden sich die Kosten möglicherweise geringfügig.

Auto verschrotten lassen: Welche Unterlagen brauche ich dafür?

Damit ein Hersteller oder ein anerkannter Verwertungsbetrieb ein Auto entsorgen kann, muss man den Fahrzeugbrief, die Zulassungsbescheinigung Teil II, vorlegen. Meldest Du Dein Fahrzeug anschließend bei der zuständigen Zulassungsstelle ab, brauchst Du folgende Unterlagen:

  • Fahrzeugschein, die Zulassungsbescheinigung Teil I
  • Fahrzeugbrief, die Zulassungsbescheinigung Teil I
  • Verwertungsnachweis vom zertifizierten Entsorgungsbetrieb
  • amtliches Kennzeichen
Draufsicht auf einen gelben Pkw, der auf einem Parkplatz mit gelben Spurmarkierungen steht
Draufsicht auf einen gelben Pkw, der auf einem Parkplatz mit gelben Spurmarkierungen steht
Ein Auto abmelden

Wie man ein Auto ordnungsgemäß abmeldet, welche Unterlagen man dafür braucht und welche Kosten einen erwarten.

Auto verschrotten: Was gilt es zu beachten?

Wer sein Auto verschrotten lassen möchte, sollte einen zertifizierten Verwerter auswählen. Der Grund: Fahrzeuge müssen fachgerecht entsorgt werden. Bei einer fachgerechten Entsorgung können wertvolle Rohstoffe wie Kupfer aus der Batterie wiederverwendet und somit Ressourcen geschont werden. Anerkannte Verwerter beseitigen auch umweltschädliche Fahrzeug-Flüssigkeiten wie Kühlflüssigkeiten oder Treibstoff sachgemäß.

Möchtest Du ein altes Fahrzeug entsorgen, darfst Du es nicht einfach am Straßenrand oder auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen. Denn das gilt als illegale Abfallbeseitigung und ist strafbar – mindestens 4.000 Euro können dann fällig werden. Entsorge Dein Fahrzeug deshalb immer über den Hersteller oder einen anerkannten Verwertungsbetrieb. Entscheidest Du Dich für die Entsorgung über einen Verwerter, vergleiche die Preise, bevor Du Dein Auto verschrotten lässt – so kannst Du Kosten sparen.

Auto entsorgen: Darauf solltest Du auch achten

Bevor Du Dein Fahrzeug an einer Annahmestelle abgibst, überprüfe Folgendes:

  • Wurden alle persönlichen Gegenstände aus dem Fahrzeug entfernt?
  • Befindet sich noch Müll im Fahrzeug?
  • Sind noch Bestandteile, die als Müll gelten – beispielsweise zusätzliche Einbauten wie eine nachgerüstete Dämmung – darin enthalten?

Entfernt man diese Dinge nicht, kann der Verwerter den Mehraufwand für eine Abfallentsorgung in Rechnung stellen. Diese unnötigen Kosten sparst Du Dir, wenn Du Dein Auto vor der Abgabe genau überprüfst.

Grundsätzlich gilt auch: Hast Du Dein Fahrzeug abgegeben, solltest Du Dir nach der Verschrottung vom Entsorger einen Verwertungsnachweis besorgen. Den braucht man, um das Auto bei der zuständigen Zulassungsbehörde abzumelden. Übernimmt der Entsorgungsbetrieb die Abmeldung für Dich, bestehe dennoch auf eine Kopie des Nachweises. Die Kopie kannst Du beispielsweise bei der Kfz-Versicherung einreichen, falls für das verschrottete Fahrzeug fälschlicherweise weitere Beiträge eingezogen werden.

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