Auto finanzieren: So geht’s günstig zum neuen Wagen
Ein Auto kauft man nicht mal eben so! So eine Anschaffung kann richtig ins Geld gehen. Du solltest also vorab gut überlegen, wie sich ein Autokauf am besten finanzieren lässt. In bar? Oder lieber in monatlichen Teilzahlungen? Hier liest Du, worauf Du bei der Finanzierung achten solltest.
Wer einen Wagen kaufen will, hat mehrere Möglichkeiten, ihn zu bezahlen. Optimal, aber für viele nicht realistisch, ist die Bezahlung in bar. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Kfz gehört sofort Dir und als Barzahler hast Du beste Chancen, einen hohen Rabatt herauszuholen.
Allerdings hat die Mehrheit der Käufer keinen so großen Geldbetrag zur Verfügung. Hier gibt es verschiedene Alternativen für die Finanzierung. Um das für Dich günstigste Angebot und die besten Konditionen zu finden, solltest Du einige Dinge beachten.
Unterschiedliche Wege der Autofinanzierung
Klassischer Ratenkredit
Der Kauf per Ratenkredit ist immer noch der Klassiker unter Autokäufern. Bei dieser Art der Finanzierung zahlst Du über eine wählbare Laufzeit monatliche Raten. Die beträgt in der Regel zwischen einem und acht Jahren. Bei dem Darlehen handelt es sich um einen sogenannten zweckgebundenen Kredit. Die Raten bleiben über die gesamte Laufzeit gleich und sind dadurch gut kalkulierbar. Erst wenn der Kredit abbezahlt ist, gehört das Auto Dir. Häufig ist auch eine frühere Ablösung des Kredits möglich, wenn Du das willst – und wenn Du mehr Geld abbezahlen kannst. Die meisten Banken bieten diese klassische Form der Finanzierung auch beim Kauf eines Gebrauchtwagens an.
Was Du noch über den klassischen Ratenkredit wissen solltest: Um Deinen Autokauf auf diese Weise zu finanzieren, musst Du während der Laufzeit des Kredits Deine Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief) bei Deiner Bank hinterlegen. Sie dient als Sicherheit. Du kannst das Fahrzeug also während der Kreditlaufzeit nicht verkaufen. Das wird mit einem amtlichen Sperrvermerk verhindert – und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Kredit vollständig abbezahlt ist. Falls Du damit Probleme bekommst und den Kredit nicht bis zum Ende bedienen kannst, hat die Bank das Recht, das Fahrzeug zu verkaufen.
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Leasing
Nicht alle Autofahrer müssen zwingend einen eigenen Wagen besitzen. Für viele ist Leasing eine sinnvolle Alternative. Leasing ist eine spezielle Form der Finanzierung. Der Begriff stammt aus dem Englischen und steht für Mieten. Diese Variante wurde früher besonders gerne von Selbstständigen und Freiberuflern gewählt. Inzwischen sehen auch viele Privatpersonen Vorteile darin, den Autokauf auf diese Weise zu realisieren.
Die meisten Käufer entscheiden sich für ein Neuwagen-Leasing. Es gibt aber auch die Möglichkeit, ein gebrauchtes Fahrzeug zu leasen. Dabei bleibt es im Besitz des Händlers oder des Leasing-Unternehmens – Du mietest es also quasi nur. Dafür zahlst Du jeden Monat einen bestimmten Betrag, der aber beim Leasing deutlich geringer ausfällt als bei einem Darlehen. Nach drei Jahren läuft der Vertrag meistens aus. Wenn es so weit ist, musst Du den Wagen zurückgeben. In der Regel gibt es aber auch die Möglichkeit, ihn durch Zahlung einer Schlussrate zu kaufen.
Drei-Wege-Finanzierung
Willst Du einen Neuwagen finanzieren, kannst Du auch die sogenannte Drei-Wege-Finanzierung wählen. Dabei schließt Du einen Vertrag mit der Bank ab, der in der Regel zwischen einem und vier Jahren läuft. In dieser Zeit fallen die monatlichen Raten deutlich niedriger aus als die monatlichen Raten bei einem klassischen Ratenkredit. Häufig sind sie sogar nur halb so hoch. Nach der vertraglich festgelegten Laufzeit hast Du als Käufer dann drei Möglichkeiten:
- Sofortkauf: Wenn Du willst, kannst Du das Auto sofort kaufen. Dazu musst Du allerdings den ausstehenden Betrag auf einmal zahlen können.
- Ratenzahlung: Alternativ kannst Du den Kauf mit einem klassischen Ratenvertrag weiter finanzieren. Deine bis zu diesem Zeitpunkt bereits geleisteten Zahlungen werden Dir auf den neuen Darlehensbetrag angerechnet.
- Wagen zurückgeben: Du kannst den Wagen auch an den Händler zurückgeben. Deine bereits geleisteten monatlichen Raten werden dann wie Leasing-Raten angesehen.
Die Drei-Wege-Finanzierung ist flexibel – Du musst nicht schon zu Beginn entscheiden, ob Du das Kfz tatsächlich ganz besitzen oder vielleicht nur für eine begrenzte Zeit nutzen willst. Die Drei-Wege-Finanzierung ist gar nicht selten. Viele Banken bieten sie an.
Null-Prozent-Finanzierung
Eine weitere Möglichkeit, einen Neu- oder Gebrauchtwagen zu finanzieren, ist die sogenannte Null-Prozent-Finanzierung. Dabei zahlst Du keine Zinsen an die Bank – was auf den ersten Blick natürlich eine echte Verführung ist. Doch Vorsicht! Häufig werden die Kosten doch auf Dich umgelegt, und zwar ohne, dass es für Dich auf den ersten Blick ersichtlich ist. Beispiele sind höhere Kaufpreise, teure Schlussraten oder unverhältnismäßige Bearbeitungsgebühren. Verbraucherschützer raten von dieser Art der Finanzierung in der Regel eher ab.
Ballonkredit
Während ein klassischer Ratenkredit monatlich in gleichbleibenden Raten abbezahlt wird, müssen Autokäufer bei einem Ballonkredit erst einmal nur einen Teil des Kaufpreises finanzieren. Erst am Ende folgt dann eine hohe Schlussrate. Das Prinzip ähnelt der Drei-Wege-Finanzierung und sieht in der Regel so aus: Soll das Auto zum Beispiel vier Jahre lang gefahren werden, zieht der Händler den Wert, den es nach vier Jahren noch besitzt, vom aktuellen Kaufpreis ab. Du zahlst dann die Differenz in festen Raten.
Ganz am Ende fällt eine hohe Schlussrate an, die den Restwert des Wagens darstellt. Dieser hohe Betrag zählt zur Kreditsumme. Die Zinsen fallen auf die gesamte Kreditsumme an. Kannst oder möchtest Du die letzte Rate nicht zahlen, hast Du auch hier die Möglichkeit einer Anschlussfinanzierung. Aber Vorsicht: Kleine Lack- oder Polsterschäden verursachen bei dieser Art der Autofinanzierung regelmäßig Ärger und unerwünschte Kostensteigerungen.
Finanzierung bei Bank oder Autohaus?
Egal für welche Autofinanzierung Du Dich entscheidest: Eine weitere Option hast Du bei der Wahl der Bank. Du kannst sie entweder mit einer freien Autobank abwickeln oder aber mit der Hausbank. Die meisten Autobanken sind im Besitz eines Autoherstellers und sind auch beim Händler vor Ort vertreten. Für Dich als Käufer ist das ein Vorteil, denn Du kannst Dir den Weg zur Bank sparen. In vielen Fällen erhältst Du außerdem noch im Verkaufsgespräch die Zusage für den Kredit, sodass dem Kauf nichts im Weg steht.
Autobanken bieten darüber hinaus spezielle Finanzierungsmodelle an. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Händler in der Regel eine Inzahlunggabe des alten Autos akzeptieren. Dadurch verringern sich der Kreditbetrag und die Zinsen. Von Inzahlunggabe spricht man, wenn eine Privatperson ihr Auto dem Händler überlässt und gleichzeitig bei ihm ein anderes Fahrzeug kauft. Nachteil der Autobanken: Du kannst den Kauf in keiner Weise bar bezahlen.
Natürlich kannst Du eine Autofinanzierung auch über eine Hausbank abwickeln. Damit ist übrigens nicht nur die Bank gemeint, bei der Du sowieso schon Kunde bist. Der Begriff steht für alle klassischen Kreditinstitute – zum Beispiel für Banken, Sparkassen oder Direktbanken. Letztere bieten Raten- und Autokredite über ihre Website an.
Der große Unterschied bei der Autofinanzierung über eine Hausbank: Du kannst sie unabhängig vom Händler abwickeln – im Gegensatz zur Autofinanzierung mit einer Autobank. Darin liegt ein großer Vorteil: Aufgrund der Unabhängigkeit können Käufer in der Regel einen Rabatt für Barzahler nutzen. Das macht die Autofinanzierung über die Hausbank sehr interessant!
Die passende Autofinanzierung finden
So können auch Studenten ein Auto finanzieren
Besonders für Studenten kann ein Autokauf manchmal ein Ding der Unmöglichkeit sein. Sie verfügen in der Regel über kein geregeltes Einkommen und können sich dadurch schwer ein eigenes Fahrzeug leisten. Doch auch für Studenten gibt es Möglichkeiten für eine Autofinanzierung.
Am einfachsten ist es, wenn sie einen Bürgen mit ausreichender Bonität haben. Das ist deshalb wichtig, weil Banken und Autobanken Sicherheiten von ihren zukünftigen Kreditnehmern verlangen. Dazu zählt zum Beispiel ein geregeltes Einkommen von mindestens 1.000 Euro im Monat. Unterhalt der Eltern, BAföG-Leistungen und Kindergeld zählen in diesem Fall nicht als Einkommen.
Hier kommt ein Bürge ins Spiel. Er verpflichtet sich der Bank oder Autobank gegenüber, für die Verbindlichkeiten des eigentlichen Kreditempfängers – also des Studenten – einzustehen und dessen monatliche Raten für das gebrauchte oder neue Auto zu bezahlen, falls der Student selbst es nicht kann. Als Bürge sollte selbstverständlich nur auftreten, wer nicht selbst beabsichtigt, in näherer Zukunft einen Kredit aufzunehmen.
Ein weiterer wichtiger Tipp für Studenten: neben dem Kaufpreis die weiteren anfallenden Kosten nicht vergessen! Viele verdrängen oder ignorieren, dass sie auch noch Kfz-Steuer, Versicherung und Kraftstoffkosten zahlen müssen. Da sich viele Studenten für ein gebrauchtes Auto entscheiden, kommen oftmals auch noch Kosten für Reparaturen dazu.
Ausbildung und eigenes Auto?
Klar könnte man sagen: Warum braucht man schon in der Ausbildung ein eigenes Auto? Für Luxus ist auch später noch Zeit. Aber für viele Auszubildende ist ein Auto wichtig, um überhaupt zu ihrer Ausbildungsstätte zu kommen. Wer auf dem Land wohnt, kann nicht immer auf ein ausreichendes öffentliches Nahverkehrsnetz zugreifen.
Der Vorteil von Auszubildenden gegenüber Studenten: Sie haben bereits ein eigenes Einkommen. Das fällt in der Regel nicht so hoch aus, bietet den Banken aber dennoch eine Sicherheit, wenn es ums Finanzieren geht. Noch besser stehen Auszubildende vor den Banken da, wenn sie beispielsweise eine unbefristete Weiterbeschäftigung nach ihrer Ausbildungszeit vorweisen können oder einen Vertrag mit einem neuen Arbeitgeber in der Tasche haben. Generell gilt bei Auszubildenden aber immer: Sie sollten sich nicht übernehmen und im Zweifel einen gebrauchten Kleinwagen wählen.
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