Auslaufmodell des Tages: Lada Vesta (2017-2020)
Lada verschwindet 2020 vom Markt. Das berühmteste Modell bleibt, indirekt. Das praktischste Auto geht: So wenig kostet der kompakte Vesta knapp vor dem Ende.
Wir sagen „Do svidaniya, Lada!“. Auf Wiedersehen, clevere Alternative im Niedrigpreis-Segment. Marken-Eigentümer Renault-Nissan zieht den russischen Hersteller Anfang 2020 vom mittel- und westeuropäischen Markt ab. In Deutschland reduziert Lada das Angebot zuletzt auf zwei Modelle: Der legendäre Offroader 4x4 (besser bekannt als Niva oder Taiga) dürfte uns über Importeure erhalten bleiben. De facto verschwindet damit lediglich der Lada Vesta in absehbarer Zeit vom Neuwagen-Markt. Schade, denn der relativ frische Kompakte hat seine Vorzüge. Einer davon hängt mit dem Abschied zusammen: Vor dem nahenden Ende finden sich auf mobile.de viele preiswerte Angebote zu Tageszulassungen und jungen Gebrauchten mit solider Ausstattung. Was die kompakten Limousinen und Kombis im Detail können? Das klären wir hier. Der Lada Vesta ist unser Auslaufmodell des Tages.
Der Dacia Lodgy lädt entweder bis zu 2.617 Liter ein, oder transportiert mit dritter Sitzreihe bis zu sieben Passagiere.
Der Lada Vesta passt zu Dir, wenn …
… Du einen preiswerten und alternativen Zugang zur Golf-Klasse suchst. Das 4,41 Meter lange Modell zählt mit Basispreisen unter 13.000 Euro zu den günstigsten Modellen in der Kompaktklasse. Auf dem Heimatmarkt ist der Vesta erfolgreicher als Volkswagens Kernmodell. Und eines der meistverkauften Modelle überhaupt. Russische Käufer wählen mehrheitlich die Anfang 2017 gelaunchte Limousine. Hierzulande haben es kompakte Stufenheck-Modelle schwer. Außerdem gerät der Vesta in den 2018 eingeführten Kombi-Versionen schlicht praktischer.
Alle Vesta kommen mit hübschem Interieur, gemessen am moderaten Einstiegspreis. Höhere Ausstattungsvarianten verfügen über ein Infotainment-Display und farbige Akzente im Innenraum. Dacia richtet den Kompakt-Kombi Logan MCV jedenfalls trister ein. Zugegeben, die Positionierung am unteren Ende des C-Segments lässt sich ertasten – vieles, das nach schickem Alu aussieht, ist Kunststoff. Außerdem sind die Sitze mäßig unterfüttert und bieten überschaubaren Seitenhalt. Doch die haptischen Unterschiede zur gewohnten Kompakt-Ware bleiben im Rahmen. Konkret: Man muss sich vor Freunden und Bekannten nicht schämen, wenn man sie im Vesta chauffiert.
Karosserien und Motoren: Vesta Limo, SW und SW Cross
Nur echt mit dem X an der Flanke: Die Kanten und Sicken an der Seite des Vesta fallen auf. Davon abgesehen unterlässt Lada Design-Spielereien. Bei der Limousine offerieren die Russen keine optischen Gestaltungsmöglichkeiten, eine schärfer gestaltete Sport-Version ist den Märkten im Osten vorbehalten. Beim Kombi besteht die Wahl zwischen zwei Varianten: Neben dem regulären Vesta SW (für Station Wagon) bietet Lada den Vesta SW Cross. Der ist innerhalb der Vesta-Modellreihe das, was Allroad bei Audi bedeutet. Also die Gelände-Version zum regulären Modell. Mit Plastik-Planken und angedeutetem Unterfahrschutz streckt sich der Kompakte dann in Richtung SUV. Bei Spurbreite und Höhe legt der SW Cross geringfügig zu, echte technische Kletter-Hilfen erhält das Modell nicht.
Für den Gepäckraum der beiden Kombis bietet Lada ein durchdachtes Schachtelsystem. Unterhalb des 480 Liter großen Gepäckraumes stecken dann herausnehmbare Styroporkisten mit Fächern. Das klingt mäßig glamourös, ist aber hoch praktikabel. Denn die Boxen lassen sich in jeder (halbwegs plausiblen) Position und Reihenfolge zusammenfügen und in die Führungs-Schienen hängen.
Im Vesta-Motorraum steckt in Deutschland immer das gleiche Aggregat: ein 1,6 Liter großer Vierzylinder. Der Saugmotor liefert 106 PS bei 5.800 Umdrehungen. Das maximale Drehmoment von 148 Nm liegt bei 4.200 Touren an. Es handelt sich um einen Saugrohr-Einspritzer. Der Lada erfüllt die Abgasnorm Euro 6 d-TEMP ohne Partikelfilter.
Angeschlossen ist ein Fünfgang-Schaltgetriebe. Wahlweise bietet Lada eine automatisierte Variante davon – hier nehmen Stellmotoren dem Fahrer die Arbeit an Kupplung und Schalthebel ab. Angetrieben werden stets nur die Vorderräder. Wer einen Allrad-Lada will, muss eben Niva (bzw. Taiga oder 4x4) fahren.
Familienautos sollten viel Platz bieten und Sicherheit für alle Insassen.
Marktlage: Neuwagen, Tageszulassungen und junge Gebrauchte
Der Unterschied zwischen Lada und Dacia? Die Russen verzichten in Deutschland auf nackte Basis-Modelle. Ein Multifunktionslenkrad, Parksensoren und Sitzheizung vorn sind im Einstiegspreis für Vesta Limousine (laut Liste ab 12.490 Euro), Vesta SW (Liste ab 13.490 Euro) und Vesta SW Cross (Liste ab 16.590 Euro) bereits enthalten. In Voll-Ausstattung bleiben die Modelle als Neuwagen unter der 20.000-Euro-Grenze. Allzu weit geht der mögliche Umfang über Navigationssystem, Rückfahrkamera, Mittelarmlehnen und Sitzheizung für die hintere Reihe allerdings nicht hinaus.
Das alles ist Bestandteil der zweiten (und höchsten) Ausstattungslinie „Luxus“. Auf mobile.de staubt man diese gut ausgestatteten Vesta aktuell recht günstig ab. Tageszulassungen starten im Bereich von rund 15.000 Euro. In Standard-Ausführung erhält man Modelle für etwas weniger als 10.000 Euro. Die Limousine ist tendenziell günstiger und unter den Tageszulassungs-Angeboten in der Überzahl.
Unter den Gebrauchten finden sich mehr Vesta mit Kombi-Heck. Klar, die Rucksack-Variante mit und ohne Offroad-Zitate ist auf dem deutschen Markt beliebter. Fahrbereite SW und SW Cross mit gültiger HU erhält man für etwas weniger als 13.000 Euro. Gebrauchte Vesta Limousinen werden auf mobile.de ab gut 8.000 Euro offeriert. Wohlgemerkt: Um junge Gebrauchte handelt es sich in jedem Fall. Auf den Tag genau terminiert der russische Hersteller den Westeuropa-Ausstieg noch nicht. Sein vierjähriges Markt-Jubiläum wird der exotische Logan-Konkurrent in Deutschland in keinem Fall erleben. Irgendwie schade um diese praktische und bodenständige Kompakt-Alternative aus dem Osten.
Lada Vesta SW (seit 2018): Technische Daten
Modell | Lada Vesta SW |
---|---|
Motor | 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner |
Leistung | 106 PS bei 5.800 U/min |
Max. Drehmoment | 148 Nm bei 4.200 U/min |
Getriebe | Manuelles Fünfgang-Getriebe, optional automatisiertes Fünfgang-Getriebe |
0-100 km/h | 12,4 s |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Verbrauch laut Hersteller | 6,9 l |
CO2-Ausstoß | 157 g/km |
Länge | 4.410 mm |
Breite | 1.764 mm |
Höhe | 1.478 mm |
Leergewicht | 1.230 kg |
Kofferraum | 480 l mit aufrechten hinteren Sitzen |