Der Audi Q7 bekommt das Q8-Cockpit
Im Vergleich zum technischen Zwilling Q8 sah der Audi Q7 zuletzt - optisch - alt aus. Jetzt bekommt das größte Audi-SUV ein frisches Gesicht und einen modernisierten Innenraum.
Seit Einführung der zweiten Q7-Generation ist bei Audi viel passiert. Neue Modelle debütierten mit frischen Designelementen und neuem Infotainment. Sie ließen das große SUV aus Ingolstadt schnell alt wirken. Spätestens seit dem Marktstart des eng verwandten Audi Q8 ist der Q7 überholt. Ihm fehlt viel, was mittlerweile selbstverständlich ist.
Nach vier Jahren am Markt überarbeitet Audi den Q7 deshalb umfangreich. Das Facelift-Modell bekommt einen anderen Kühlergrill, neu geformte Lampen und eine breite Chromspange am Heck. Übersetzt aus der Audi-Formensprache bedeutet das: Der Q7 verhält sich zum Q8 wie der A6 zum A7 – in der Hierarchie liegt er knapp darunter. Obere Mittelklasse gegen Oberklasse, zumindest auf dem Papier.
Zwei Touchscreens und mehr Assistenz
Tatsächlich drückt Audi den Q7 auf das Niveau des Q8, zum Teil noch etwas weiter. Beide Autos teilen sich ohnehin das Chassis und viele Bauteile. Jetzt bekommt der Q7 Funktionen, die ihm bisher fehlten. Besonders auffällig ist das im Innenraum: Hier sitzt ab sofort das neue Bediensystem mit Touch-Bedienung. Es ersetzt die alte Lösung mit einem freistehenden Monitor und Dreh-Drück-Steller.
Audi führte das System im neuen A8 ein. Seitdem kommt es in allen neuen Modellen zum Einsatz, in der Mittelklasse und darunter in reduzierter Form. Der Q7 bekommt das große System mit zwei Touchscreens. Der untere steuert die Klimaanlage und erkennt handschriftliche Eingaben. Der Obere verwaltet Navigation und Audioanlage. Eine Spracheingabe erleichtert zusätzlich die Bedienung.
Eine Internetverbindung ist im Q7 Serie. Optional kommen viele Online-Funktionen ins Auto. Die umfassen einen Wlan-Hotspot, Verkehrsinformationen, den Amazon-Dienst Alexa und Zugriff auf eine Ampeldatenbank. Letztere ermöglicht die Wahl des richtigen Tempos für die Grüne Welle, wenn die durchfahrene Stadt diese Technik unterstützt. In Audis Heimatstadt Ingolstadt ist das bereits möglich.
Audi überarbeitet zudem die Fahrassistenten. Nach dem Facelift soll der Q7 besser teilautonom fahren. Vorerst bleibt es aber bei "Teil", formal erreicht das SUV Autonomie nach SAE-Level 2. Der Fahrer ist also weiterhin verantwortlich. Reagiert er plötzlich nicht mehr, versucht der Q7 ihn zu wecken und fährt selbstständig an den rechten Fahrbahnrand.
Der Audi Q7 bekommt Mild-Hybride
Alle Motoren im Audi Q7 bekommen eine Erweiterung zum Mild-Hybrid. Anstelle der Lichtmaschine sitzt im Motorraum nun ein sogenannter Riemen-Startergenerator (RSG). Er kann den Verbrenner schnell und komfortabel anlassen. Rollt der Q7 ohne Last, schaltet sich der Motor ab. Gibt der Fahrer Gas, startet der RSG den Verbrenner unauffällig und mit minimaler Verzögerung. Das soll im Alltag etwa einen Dreiviertelliter Sprit pro 100 Kilometer sparen.
Zum Marktstart bietet Audi zunächst zwei V6-Dieselmotoren an. Sie leisten wie bisher 231 (Q7 45 TDI) bzw. 286 PS (Q7 50 TDI). Später folgen der Q7 55 TFSI mit einem V6-Benziner und 340 PS und ein Plug-in-Hybrid mit Benzinmotor. Außerdem kommt das Topmodell SQ7 mit V8-Dieselmotor und 435 PS zurück.
Vom SQ7 übernehmen die normalen Q7-Modelle optional die elektrische Wankstabilisierung. Kleine Motoren in den Stabilisatoren verspannen sich entgegen der Wankrichtung der Karosserie. Das hält den Aufbau gerade. Vor allem in Verbindung mit dem sportlich ausgelegten Luftfahrwerk und der Hinterachslenkung (jeweils gegen Aufpreis) verspricht Audi ein flotteres Fahrverhalten.
Der überarbeitete Q7 startet im September 2019. Audi nennt noch keine Preise, wird sich aber vermutlich am Vorgänger orientieren. Mit kleinem Dieselmotor kostete er zuletzt 64.100 Euro. Nach oben gibt es dafür mehr Spielraum: Neben den Online-Funktionen und dem Wankausgleich führt Audi im Q7 HD-Matrix-Laserlicht ein. Die Aufpreisliste wird also länger.