Der Audi Q3 für Dienstwagen-Fahrer
Audis Kompakt-SUV bekommt einen Plug-in-Hybrid: Der Q3 45 TFSI e fährt 50 Kilometer rein elektrisch, aber nicht mit Allrad. Alle Details zum Plug-in-Q3.
Deutschlands Hybrid-Marktführer heißt Audi. Keine andere Marke verkauft derzeit mehr Autos mit Hybridantrieb. Dahinter steckt vor allem Marketing, denn nur wenige Audi-Hybride fahren tatsächlich elektrisch. Die meisten unterstützen nur mit Strom (Mild-Hybrid). Nach langer Wartezeit kommt mit dem Q3 ab 2021 ein echter Plug-in-Hybrid dazu. Als Q3 45 TFSI e fährt das Kompakt-SUV etwa 50 Kilometer weit rein elektrisch. Elektromotor und Verbrenner leisten gemeinsam 245 PS. Untypisch für ein Audi-SUV: Allradantrieb gibt es in der teilelektrischen Variante nicht.
Der Audi Q3 45 TFSI e in Kürze
- Erster Plug-in-Antrieb in Audi Q3 und Q3 Sportback
- 13 kWh Akkukapazität für rund 50 Kilometer elektrische Reichweite
- Elektromotor und 1,4-Liter-Turbobenziner mit 245 PS Systemleistung
- Nur mit Frontantrieb verfügbar
- Basispreis Audi Q3 Plug-in-Hybrid: 46.000 Euro, abzüglich Förderung
- Bestellbar ab Januar 2021
SUVs mit hübschem Rücken liegen im Trend. Darauf reagiert Audi und verpasst dem Q3 die Coupé-Silhouette.
Plug-in-Hybrid mit Verspätung: Q3 45 TFSI e ab 2021
Die zweite Q3-Generation ist seit 2018 auf dem Markt, bisher nur mit Dieseln und Benzinern. Audi legt nur den 150-PS-Benziner als Mild-Hybrid aus. Ein Elektromotor steuert über einen Riemen Kraft bei. Zu wenig, um damit zu fahren – aber genug, um den Verbrenner zu entlasten. Motto: Sprit sparen mit überschaubarem Aufwand.
Langfristig benötigt jede Klasse einen echten elektrischen Antrieb, damit die Verbrauchsbilanz stimmt. Im Q3 Plug-in-Hybrid teilen sich ein 1,4-Liter-Benziner und ein Elektromotor die Arbeit. Beide Antriebe sind in Reihe angeordnet und leiten ihre Kraft über ein Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderräder. Sie können das Auto unabhängig voneinander oder gemeinsam antreiben.
Mit geladenem Akku (Kapazität: 13 kWh) startet und fährt der Q3 45 TFSI e elektrisch. Im (realitätsnahen) Norm-Szenario schafft er rund 50 Kilometer Reichweite. Audi deckelt das rein elektrische Höchsttempo auf 140 km/h. Mit einer elektrischen Leistung von 85 kW (115 PS) könnte das SUV theoretisch schneller fahren, wäre dann aber sehr ineffizient.
Sobald dem Akku die Kraft ausgeht (oder der Fahrer mehr Kraft fordert), schaltet sich der Verbrenner ein. Wenn er das erste Mal läuft, bleibt er etwa fünf Minuten an, um Öl und Abgasreinigung auf Temperatur zu bringen. Der Turbobenziner leistet 150 PS und schafft im Q3 Plug-in-Hybrid 210 km/h Spitze.
Laut Kraftfahrt-Bundesamt ist der VW Tiguan kein SUV. Das KBA sortiert ihn unter Geländewagen ein.
245 PS im Audi Q3 45 TFSI e (2021)
Beide Motoren liefern ihre volle Kraft bei unterschiedlichen Drehzahlen. Die Systemleistung beträgt deshalb 245 PS und 400 Nm Drehmoment. Sie ziehen den Audi in 7,3 Sekunden auf Tempo 100. Der Top-Speed steigt im Verbund nicht an. Damit fährt der Q3 Plug-in langsamer als der Q3 45 TFSI (ohne e) mit gleicher Leistung: Der reine Verbrenner sprintet mit Allradantrieb in 6,3 Sekunden auf Tempo 100 und läuft 233 km/h Spitze.
Der Antrieb im Q3 45 TFSI e entspricht mechanisch dem von VW Golf GTE, Tiguan eHybrid, Cupra Leon eHybrid, Skoda Octavia RS iV und Audi A3 45 TFSI e. Allrad bietet Audi für den Plug-in-Q3 nicht an. Aktuell kann in seiner Plattform nur ein Getriebe den Elektromotor aufnehmen. Für einen Winkeltrieb in Richtung Hinterachse fehlt der Platz.
Es bleibt langfristig bei einem Plug-in-Hybridantrieb in Audis Kompakt-SUV. Eine zweite, günstigere Leistungsstufe mit 204 PS wird Audi nicht anbieten. Als reines Elektroauto kommt der Q3 ebenfalls nicht. Stattdessen startet Ende 2021 der Audi Q4 E-Tron mit 500 Kilometern elektrischer Reichweite, Allradantrieb, ähnlichen Maßen und mehr Platz.
Etwa jeder fünfte Octavia-Käufer in Deutschland entscheidet sich für die sportliche RS-Variante.
Audi Q3 Plug-in-Hybrid: Platz und Preise
Beim Platz patzt der Q3 Plug-in-Hybrid. Sein Akku sitzt an der Hinterachse und nimmt einen Teil des Kofferraums ein. Verglichen mit anderen frontgetriebenen Audi Q3 lädt der Plug-in 150 Liter weniger Gepäck ein. Unter die Abdeckung passen 380 Liter Ladung. Mit umgelegten Rücksitzen verstaut er maximal 1.375 Liter (Sportback: 1.250 Liter).
Abgesehen davon unterscheidet sich der Teilzeitstromer nicht vom normalen Kompakt-SUV. Höchstens die Klappe im linken Kotflügel outet den Q3. Dahinter versteckt sich der Ladeanschluss. Das Auto lädt mit maximal 3,6 kW Leistung an Wechselstrom mit 400 Volt. Gleichstromladegeräte sind in Plug-in-Hybriden nur selten verfügbar und stets mit höherer Akkukapazität kombiniert.
Der Q3 45 TFSI e ist ab der zweiten Januarwoche 2021 bestellbar. Ohne Extras kostet er 46.000 Euro, als Q3 45 TFSI e Sportback 1.400 Euro mehr (Preise mit 19 Prozent Mehrwertsteuer). Damit sind die teilelektrischen Modelle ungefähr so teuer wie der Verbrenner mit gleicher Leistung. LED-Lampen, Zweizonen-Klimaautomatik, 17-Zoll-Felgen und Ladekabel sind serienmäßig dabei.
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Hersteller und Staat fördern den Plug-in-Kauf mit 6.750 Euro. Als Dienstwagen wird der Q3 45 TFSI e pauschal mit 0,5 Prozent versteuert. Er kostet letztlich also weniger als der reine Verbrenner.
Obwohl der Plug-in-Hybrid im Q3 spät kommt, tritt er gegen eine überschaubare Konkurrenz an. Im eigenen Konzern startet der VW Tiguan eHybrid mit identischem Antrieb und ähnlichen Maßen nur wenige Monate vor ihm. Er kostet 42.500 Euro. Peugeot, Opel und DS rüsten die Kompakt-SUVs 3008, Grandland X und DS7 Crossback mit marginal schwächeren Antrieben aus. Sie stehen bereits für rund 40.000 Euro bei den Händlern.
Der Audi Q3 Plug-In-Hybrid in Bildern
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