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Blick in das Cockpit eines Audi mit Schaltwippen.
Quelle: mobile.de
Das Schalten mit Schaltwippen ist unkompliziert: Man zieht die rechte Wippe mit den Fingern zu sich, um hochzuschalten – und die linke zum Runterschalten.

Wer gerne selbst die Kontrolle beim Autofahren hat, schaltet am liebsten selbst. Deshalb gibt es bei Autos mit Automatik immer öfter eine Schaltung am Lenkrad. Diese Lenkrad-Schaltwippen sollen dem Fahrer die Möglichkeit geben, die Gänge manuell einzulegen. Die Lenkradschaltung beim Automatikgetriebe ist vor allem bei Sportwagen verbaut. 

Mit der Formel 1 fing es an

Das Vorbild war der Motorsport: Dadurch, dass Rennfahrer im Kampf um die Pole Position die Hände stets am Volant haben, konzentriert sich die Bedienung der Rennfahrzeuge weitgehend auf das Lenkrad. Das gilt sowohl für die Kommunikation mit der Box, für die Einstellung der Elektronik als auch für das Getriebe. Deshalb hatten Rennwagen schon Schaltwippen, lange bevor die Lenkradschaltung im Straßenauto in Mode kam. Denn so können die PS-Profis gleichzeitig lenken und schalten, behalten immer die Kontrolle über den Wagen und gewinnen wertvolle Sekundenbruchteile.

Vor diesem Hintergrund ist es logisch, dass es Straßensportwagen vom Schlage eines Ferrari, Lamborghini oder Porsche waren, die als erste mit dieser Form der Lenkradschaltung ausgestattet wurden. Bis heute werden dort die Wippen für die Wahl der Gänge deshalb besonders inszeniert und entsprechend aufwändig gestaltet. Doch ihren Durchbruch haben die Schaltwippen erst sehr viel später mit dem Siegeszug des Doppelkupplungsgetriebes gefeiert, das VW Anfang der 2000er-Jahre eingeführt hat.

Detailaufnahme eines Wahlhebels am Lenkrad eines Pkw mit Automatikschaltung, der von einer Person bedient wird.
Detailaufnahme eines Wahlhebels am Lenkrad eines Pkw mit Automatikschaltung, der von einer Person bedient wird.
Das ist bei Automatik zu beachten

Wer gerne komfortabel fährt, greift zu einem Automatikmodell. Das gilt es beim Fahren mit einem Automatikauto zu beachten.

Sportlichkeit trifft auf Sicherheit

Das Doppelkupplungsgetriebe sollte neben dem geringeren Spritverbrauch auch für verbesserte Leistung und zackigere Gangwechsel sorgen. Wo klassische Wandlergetriebe eher auf Komfort abgestimmt sind, sollen DSG-Getriebe die Parallelen zum Rennauto auch in Serie bringen. Damit hat VW einen Trend gesetzt, dem die meisten Hersteller gefolgt sind. Dabei geht es heute in den allermeisten Fällen allerdings weniger um maximales Tempo – selbst wenn die Idee der Sportlichkeit immer mitschwingt. Vielmehr sollen die Schaltwippen den Komfort und insbesondere die Sicherheit erhöhen, weil die Bedienung so noch leichter und die Ablenkung geringer wird.

Die Vorteile von Schaltwippen am Lenkrad im Überblick

Wirkliche Nachteile entstehen durch Schaltwippen am Lenkrad nicht. Bei den meisten Systemen ist die Lenkradschaltung ein zusätzliches Feature. Das bedeutet, dass der Fahrer jederzeit automatisch schalten lassen kann. Vorteile gibt es hingegen einige:

  • Verbesserter Fahrkomfort
  • Mehr Sicherheit im Straßenverkehr
  • Aufmerksamkeit des Fahrers immer auf der Straße
  • Hände bleiben auch bei brenzligen Fahrmanövern am Lenkrad

Und: Bei besonders sportlichen Modellen steigert die Lenkradschaltung den Fahrspaß ungemein.

Was sind Schaltwippen?

Technisch sind Schaltwippen eine Art Ganghebel direkt am Lenkrad. Ob in Kombination mit einem Doppelkupplungsgetriebe, einer Wandlerautomatik oder selbst mit einem stufenlosen Getriebe: Zwischen den Ritzeln und Rädern hinter dem Motor und dem Wählhebel gibt es keine mechanische Verbindung. Was passiert also beim Schaltwippen? Es wird lediglich ein elektronischer Impuls übertragen. Und den kann man an einem Hebel auf dem Mitteltunnel genauso erzeugen wie mit den Schaltwippen am Lenkrad.

Was ist beim Bedienen von Schaltwippen zu beachten?

Grundsätzlich gilt, dass es beim Schalten mit Schaltwippen kaum möglich ist, grobe Fehler zu machen. Der Fahrer hat zwei Möglichkeiten, entweder rechts nach oben oder eben links nach unten zu schalten. Diese Bedienung ist bei den meisten Systemen gleich. Die Elektronik wacht jedoch stets über diese beiden Wippen und entscheidet, ob der Gangwechsel wirklich sinnvoll ist. Das schont sowohl das Getriebe als auch den Motor und bewahrt vor falschem Schalten.

Eine wichtige Sache: Hobbyschrauber sollten sich vor dem Wechsel anderer elektronischer Geräte wie dem Navigationssystem über die richtigen Kabel informieren. Das liegt daran, dass diese Kabel an ähnlichen Stellen im Auto verlegt werden. Daher ist Vorsicht beim Ein- und Ausstecken geboten.

Lenkradschaltung ist nicht gleich Lenkradschaltung

Gut zu wissen: Es gibt unter den verschiedenen Herstellern große Unterschiede zwischen den Schaltwippen. Das gilt nicht nur für Form und Farbe, sondern auch für deren Funktion. Denn während sie bei einigen Autos fest an der Lenksäule montiert sind, drehen sich die Schaltwippen bei anderen Autos mit. Beide Lösungen haben Vorteile. Drehen sich die Wippen im Auto mit, musst Du auch in Kurven nicht umgreifen.

Sind die Taster fest montiert, ist ihre Position unabhängig vom Lenkradeinschlag immer gleich. Dann weiß der Fahrer immer, dass rechts hoch- und links runtergeschaltet wird. Ein Verschalten ist somit nur schwer möglich – auch in scharfen Kurven. Das ist eine Philosophie, der vor allem Sportwagenhersteller folgen. Bei komfortbetonten Autos sind die Schaltwippen dagegen meist direkt am Lenkrad befestigt.

Wie weit der Komfortgedanke reicht, zeigen Hersteller wie Mercedes. Die Schwaben bauen mittlerweile fast alle ihre Autos mit Lenkradschaltung. Denn in Stuttgart sind sie so erpicht darauf, die Hände des Fahrers am Steuer zu halten, dass selbst die normalen Getriebewählhebel – wie die Hebel für Blinker und Scheibenwischer – hinter das Lenkrad gerückt sind. Das ist eine Entwicklung, die vor allem bei Elektroautos mittlerweile weit um sich greift und etwa vom VW-Konzern übernommen wurde.

Welche Hersteller verbauen Schaltwippen am Lenkrad?

Nahezu jeder Hersteller hat ein Modell mit automatisiertem Schalt- oder Automatikgetriebe im Programm. Daher kann man davon ausgehen, dass jede Marke früher oder später ein Auto mit Schaltwippen hatte. Denn aktuell werden nicht nur sportliche Modelle mit Schaltwippen gebaut. Auch Alltagsautos haben in der Automatikversion schon Wippen hinter dem Lenkrad.  Das sind bekannte Marken, die Modelle mit Schaltwippen auf den Markt gebracht haben:

  • Abarth
  • Alfa Romeo
  • Audi
  • Bentley
  • BMW
  • Ferrari
  • Fiat
  • Ford
  • Honda
  • Hyundai
  • Jeep 
  • Kia
  • Lamborghini
  • Maserati
  • Mazda
  • Mercedes
  • Mitsubishi
  • Porsche 
  • Seat
  • Skoda
  • Smart 
  • Toyota
  • VW

Wozu dienen Schaltwippen im Elektroauto?

Obwohl Elektroautos meist keine verschiedenen Gänge mehr haben, leben die Schaltwippen am Lenkrad bei ihnen weiter. Viele Hersteller übernehmen das komfortable und sichere Prinzip, um die sogenannte Rekuperation zu steuern. Mit einem einfachen Zug an der linken oder der rechten Wippe regelt der Fahrer dort, wie stark der zum Generator umgepolte E-Motor als Bremse wirkt und Energie zurückgewinnt, wenn er den Fuß vom Gas nimmt. Technologie und Wirkungsweise der Schaltwippen sind dann zwar ganz anders, aber das Prinzip und vor allem der Hintersinn sind gleich: Auch in dieser Anwendung geht es darum, dass der Fahrer die Technik bestens im Griff hat und seine Hände nicht mehr vom Lenkrad nehmen muss.

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