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Auto-Journalistin Conny Poltersdorf steht neben einem roten Alfa Junior
Quelle: SuperPlus
Auto-Journalistin Conny Poltersdorf neben dem Testwagen.

Geniale PR-Aktion oder Pech bei der Namensfindung? So oder so hat der neue Alfa Romeo schon vor der Fahrzeugvorstellung für Gesprächsstoff gesorgt. Da er nicht in Mailand, sondern im polnischen Tychy gebaut wird, musste der Wagen nach Intervention der italienischen Regierung auf die ursprünglich geplante Modellbezeichnung „Milano“ verzichten – und wurde stattdessen „Junior“ getauft. Der Grund: Produkte mit italienischen Namen müssen auch in Italien gefertigt werden, so will es die italienische Gesetzgebung, um Irreführungen zu vermeiden. Der Name „Junior“ hat bei Alfa Romeo bereits Tradition, wie ein Blick in die Modellgeschichte zeigt.

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Das Wichtigste im Überblick

  • Den neuen Alfa Romeo Junior gibt es als Verbrenner und als E-Variante.
  • Die Version Elettrica ist das erste E-Auto von Alfa Romeo.
  • Das Leistungsspektrum reicht von 136 bis 280 PS.
  • Erhältlich ab 29.500 Euro (Ibrida), das Topmodell Elettrica 280 Veloce kostet mindestens 48.500 Euro.
Ein gebrauchter Alfa Romeo MiTo in Schwarz steht auf einem gepflasterten Parkplatz vor einem Gebäude.
Ein gebrauchter Alfa Romeo MiTo in Schwarz steht auf einem gepflasterten Parkplatz vor einem Gebäude.
Alfa Romeo MiTo

Als Kleinwagen-Alternative von Alfa zum Junior empfiehlt sich der MiTo.

Was zeichnet den Alfa Romeo Junior aus?

Der Alfa Romeo Junior ist ein Kleinwagen-SUV auf der CMP-Basis (Common Modular Platform) des Stellantis-Konzerns. Dadurch muss sich der temperamentvolle Italiener zwar seinen Antriebsstrang mit braven Fahrzeugen wie dem Opel Mokka oder Peugeot 2008 teilen, dennoch bleibt er nicht nur wegen seines unverwechselbaren dynamischen Designs eigenständig. Unter der Haube wird der Italiener seinem sportlichen Erbe gerecht und liefert in der elektrischen Topversion 280 PS und ein sattes Drehmoment von bis zu 345 Newtonmetern an die Vorderachse. Das erste Elektroauto der italienischen Traditionsmarke Alfa Romeo wird es in zwei Ausführungen geben – aber auch Verbrennerfans werden mit einem Mild-Hybrid weiter bedient, allerdings in einer deutlich zivileren Version mit 136 PS.

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Quelle: Stellantis / Alfa Romeo
Der „Leggenda“-Kühlergrill mit dem historischen Alfa-Romeo-Schriftzug ist eine Hommage an die Sportwagen der 1920er- und 1930er-Jahre.

Name mit Historie

Der Modellname „Junior“ hat bei Alfa Romeo eine lange Tradition. Er wurde erstmals beim Einstiegsmodell der legendären Giulia GT aus den 1960ern verwendet. Und auch von der Rennversion des legendären Zweitürers namens GTA gab es eine kleinere Junior-Variante, die zahlreiche Erfolge im Tourenwagensport einfuhr. Als Designikone des Mailänder Herstellers gilt das Sportcoupé Junior Zagato, das von 1969 bis 1975 vom berühmten Karosseriebauer Zagato produziert wurde. Mit einer Stückzahl von gerade einmal 1.510 Exemplaren ist dieser Alfa ein absolutes Sammlerstück.

Die äußere Erscheinung und das Blechkleid des neuen Alfa heben sich deutlich von den bereits erwähnten Konzerngeschwistern Mokka und 2008 ab. Dank breiter Flanken wirkt der kleine Junior kerniger und bulliger, als man es beim flüchtigen Blick auf die Abmessungen vermutet. Markant ist außerdem die Front-Lichtanlage, bestehend aus drei LED-Tagfahrleuchten und einem Matrix-LED-Scheinwerfer darunter. Für echte Alfisti ein Leckerli: Der charakteristische „Scudetto“-Kühlergrill ist in zwei Versionen erhältlich, namentlich „Leggenda“ (mit historischem Alfa-Schriftzug in der Basisversion) und „Progresso“ (mit Kreuz und der Alfa-typischen Schlange „Biscione“).

Das kostet der Alfa Romeo Junior

Beim Junior muss man schon in der Basisversion recht tief in die Tasche greifen. Die Preise beginnen bei 29.500 Euro für den Hybrid, für die E-Varianten müssen mindestens 10.000 Euro mehr eingeplant werden. Das Topmodell Veloce liegt in der Basis sogar bei 48.500 Euro. Marktstart ist laut Hersteller im Spätsommer 2024.

Die Motoren im Detail

Den Alfa Romeo Junior wird es in drei Motorausführungen geben, zwei E-Varianten und einen Mild-Hybrid. Den leistungstechnischen Einstieg macht die Ibrida-Version. Unter der Haube arbeitet ein 1,2-Liter-Dreizylinder (136 PS) mit E-Unterstützung von einem 21 kW starken E-Motor. Standardmäßig ist ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe an Bord, das die Kraft an die Vorderräder weiterleitet. Für 2025 hat Alfa Romeo bereits einen Allradantrieb angekündigt. Zusätzlich stehen zwei vollelektrische Antriebsoptionen im Konfigurator: Die E-Variante Elettrica bietet 156 PS, das Topmodell Veloce soll mit 280 PS für Fahrspaß sorgen. Die 54 kWh große Batterie, auf die beide E-Versionen zurückgreifen, kann mit bis zu 100 kW schnellgeladen werden. Nach WLTP liegt die Reichweite bei bis zu 410 Kilometern.

MotorisierungZylinderHubraumLeistungDrehmomentGetriebeNormverbrauch (WLTP)
Ibrida31,2 Liter100 kW (136 PS)230 Newtonmeter6-Gang-DKG5,2 Liter / 100 km
Elettrica--115 kW (156 PS)260 Newtonmeter1-Gang-Automatik54 kWh Akku, 15 kWh / 100 km
Elettrica 280--207 kW (280 PS)345 Newtonmeter1-Gang-Automatik54 kWh Akku
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Quelle: Stellantis / Alfa Romeo
Mit einer Länge von nur 4,17 Metern dürfte sich der kleine Alfa auf der Landstraße und in der Stadt wohlfühlen.

Das sind die Abmessungen des Alfa Romeo Junior

  • Länge: 4,17 Meter
  • Breite: 1,78 Meter (ohne Außenspiegel)
  • Höhe: 1,53 Meter
  • Radstand: 2,56 Meter

Wie viel Gepäck kann ich im Alfa Romeo Junior verstauen?

Kommen wir zu den Platzverhältnissen, die angesichts der kompakten Fahrzeuggröße überraschend üppig auffallen: Beim Hybrid bietet der Kofferraum mit seiner elektrisch zu betätigenden Heckklappe Platz für 415 bis 1.280 Liter, bei den beiden E-Varianten steht mit 400 bis 1.265 Litern etwas weniger Raum zur Verfügung. Praktisches Detail: Der Laderaumboden lässt sich in drei Höhen einstellen. Ebenfalls praktisch: Das Ladekabel oder kleine Utensilien finden im optionalen Frunk (Mini-Kofferraum unter der Fronthaube) Platz.

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Quelle: Stellantis / Alfa Romeo
Mindestens 400 Liter Kofferraumvolumen sind für einen Kleinwagen mehr als ordentlich.

Welche Serienausstattung bietet der Alfa Romeo Junior?

Serienmäßig an Bord sind neben dem Alfa-Romeo-typischen „Scudetto“-Kühlergrill unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer im 3+3-Design, ein abgeflachtes Lenkrad mit Kunstleder, ein digitales Display im Cockpit, Klimaautomatik und elektrisch verstellbare Außenspiegel. 17- beziehungsweise 18-Zoll-Leichtmetallräder sind der Standard, während die Sportversion Veloce mit markanten 20-Zöllern ausgeliefert wird. Daneben gibt es für den Alfa Romeo Junior Veloce ein Sportfahrwerk mit 25 Millimeter Tieferlegung, sportlich abgestimmte Stabis vorne und hinten, eine verstärkte Bremsanlage mit 380 Millimeter großen Bremsscheiben an der Vorderachse und ein Torsen-Sperrdifferenzial. Wer mag, kann den Junior vorne mit Sabelt-Sportsitzen ausstatten.

Wie ist der Innenraum des Alfa Romeo Junior gestaltet?

Während der Kofferraum ordentlich Platz bietet, wird es für Mitfahrer auf der Rückbank eng. Mit meiner Größe von 1,71 Metern fühlte ich mich noch wohl, aber für Menschen über 1,80 Meter dürfte es wegen des beengten Knieraums hinten richtig eng werden. Auch die Beinauflage ist (zu) kurz geraten und wir haben eine Armlehne vermisst. Zudem wurde viel Hartplastik verbaut – und nur eine USB-C-Steckdose.

Das Cockpit dieses Alfa Romeo Junior zeigt eine moderne Innenraumgestaltung. Im Zentrum ruht ein 10,25 Zoll großer Touchscreen.
Quelle: Stellantis / Alfa Romeo
Der 10,25 Zoll große Touchscreen fügt sich formschön ins Cockpit des Alfa Romeo Junior.

Das – ebenfalls mit viel Hartplastik ausgestattete – Cockpit ist liebevoll und übersichtlich gestaltet. In der Veloce-Version werden Anmutung und Haptik durch Teilleder und Alcantara verbessert. Vom Panoramadach haben nur Fahrer und Beifahrer etwas, denn Insassen auf der Rückbank bekommen weniger Licht ab. Das ergonomische Multifunktionslenkrad (ebenfalls mit Alcantara in der Veloce-Version) gibt eine angenehme haptische Rückmeldung.

Das 10,25 Zoll große Touchdisplay ist leicht in Richtung Fahrer geneigt. Die Bedienung ist logisch und man bekommt dank haptischer Tasten auch ausreichend Feedback. Widgets lassen sich über Drag-and-Drop sortieren und per Sprachbefehl steuern – erstmals wurde ChatGPT in einem Alfa integriert. Updates erfolgen zeitgemäß Over-the-Air. Das Smartphone lässt sich drahtlos verbinden und kann in einer Schale vorne auch kabellos geladen werden. Erwähnenswert ist außerdem das sogenannte „EV Routing“. Mit ihm werden Fahrtrouten unter Berücksichtigung von Ladepausen errechnet.

Nahaufnahme eines Rades vom Alfa Romeo Junior. Zu sehen ist eine Leichtmetallfelge mit einem roten Bremssattel.
Quelle: Stellantis / Alfa Romeo
20-Zoll-Felgen und rote Bremssättel: Daran erkennst Du das Topmodell Veloce. Alt-Text: Nahaufnahme eines Rades vom Alfa Romeo Junior. Zu sehen ist eine Leichtmetallfelge mit einem roten Bremssattel.

Mein Fazit

Der Junior ist ein stilvolles, aber nicht ganz günstiges Einstiegs-SUV von Alfa Romeo. Die Stellantis-Plattform kommt auch in anderen Fahrzeugen des Konzerns zum Einsatz, jedoch hat sich der Junior zum Glück seinen Charakter bewahrt. Man kann zwischen zwei E-Antrieben und einem Hybrid wählen. Das charmante Interieur und der sportliche Auftritt werden sowohl E-Fahrern als auch Verbrennerfans zusagen. Trotz großzügigem Kofferraumvolumen wird der Junior kein Familienfahrzeug – aber das will der temperamentvolle Italiener mit Sport-DNA auch nicht sein.

Ein gebrauchter Alfa Romeo MiTo in Schwarz steht auf einem gepflasterten Parkplatz vor einem Gebäude.
Ein gebrauchter Alfa Romeo MiTo in Schwarz steht auf einem gepflasterten Parkplatz vor einem Gebäude.
Alfa Romeo MiTo

Als Kleinwagen-Alternative von Alfa zum Junior empfiehlt sich der MiTo.

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