Ab wann gilt Dein Auto als Youngtimer?
Zu alt für den Alltag? Zu schade für die Schrottpresse? Youngtimer parken zwischen schnödem Gebrauchtwagen und Oldtimer. Doch was zeichnet einen Youngtimer aus?
- Wo liegt der Unterschied zwischen einem Young- und einem Oldtimer?
- Wie alt muss ein Auto sein, um als Youngtimer zu gelten?
- Welche Vorteile bietet der Status als Youngtimer bei der Versicherung?
- Häufige Bedingungen für eine Youngtimer-Versicherung (je nach Versicherer)
- Bekommt das Auto jetzt ein neues Kennzeichen?
- Welche Vorteile hat ein Youngtimer?
Knallige Farben und schnelle Racing-Stripes auf der Motorhaube – und Erinnerungen. Der erste Kuss, die erste Freundin. Vielleicht auch der erste Unfall? Youngtimer wecken bei vielen Menschen Gefühle. Andere sehen in ihnen nur sehr alte Gebrauchtwagen. So oder so bleibt die Frage: Was sind Youngtimer?
Eine genaue Definition von Youngtimern gibt es nicht. Autofans bezeichnen damit meist Fahrzeuge in einem gut erhaltenen Zustand, die das normale Gebrauchtwagenalter verlassen haben. Die Autos sind in der Regel zwischen 15 und 29 Jahre alt und gehen über alle Klassen, vom Opel Corsa bis zum Porsche 964. Es sind also moderne Klassiker, die (im Idealfall) zum Oldtimer werden.
Die 02-Baureihe war Vorgängerin des 3er BMW (ab 1975). Bereits 1929 rollt das erste Serienautomobil mit dem Namen "DA 2" bei den Bayerischen Motorenwerken vom Band.
Wo liegt der Unterschied zwischen einem Young- und einem Oldtimer?
Der Unterschied zwischen Young- und Oldtimer liegt im Alter der Fahrzeuge. Autos ab 30 Jahre können als Oldtimer angemeldet werden. Dazu ist eine Prüfung bei einem Sachverständigen nötig sowie ein guter Zustand des Autos – dann wird es als automobiles Kulturgut anerkannt und erhält ein H-Kennzeichen. Damit dürfen selbst Autos ohne Abgasregelung in Umweltzonen fahren. Zudem reduziert sich häufig die Kfz-Versicherung und die Kfz-Steuer beträgt pauschal 192 Euro im Jahr. Für Youngtimer gibt es weder eine feste Definition noch eine Kfz-Versicherungspauschale oder das H-Kennzeichen.
Wie alt muss ein Auto sein, um als Youngtimer zu gelten?
Hierfür gibt es kein festes Alter. Ob ein Auto 15 oder 20 Jahre alt ist, spielt vor dem Finanzamt für die Kfz-Steuer ebenso wenig eine Rolle, wie vor dem geprüften Sachverständigen, der für die Hauptuntersuchung (HU) zuständig ist. Je nach Unternehmen gibt es aber spezielle Kfz-Versicherungen mit unterschiedlichen Konditionen. Die Assekuranzen legen dabei selbst fest, ab welchem Alter sie einen modernen Klassiker als Youngtimer einstufen.
Welche Vorteile bietet der Status als Youngtimer bei der Versicherung?
Einige Youngtimer-Versicherungen bieten besondere Konditionen für gut erhaltene Fahrzeuge an, die mindestens 20 Jahre alt sind, andere erst für Fahrzeuge ab 25 Jahre. Wenn Du solch ein Auto fährst, erkundige Dich bei verschiedenen Youngtimer-Versicherungen, ob sie einen besonderen Vertrag anbieten, der bessere Konditionen bietet als eine normale Kfz-Versicherung.
Achtung: Manche Unternehmen verlangen für eine Youngtimer-Versicherung einen Nachweis, dass Du zusätzlich ein Alltagsauto besitzt. Außerdem wird die Jahreslaufleistung des Fahrzeugs im Vertrag reglementiert, meist bis 6.000 oder 9.000 Kilometer pro Jahr. Es gibt aber auch Verträge, die nur eine Jahreslaufleistung von 3.000 Kilometern erlauben. Auch das solltest Du vor Abschluss eines neuen Vertrages beachten.
Mit diesen Autos sparst Du an der Tankstelle, denn sie verbrauchen maximal 5 Liter Benzin pro 100 km
Für die drei Leistungen Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko bieten Kfz-Assekuranzen spezielle Tarife an. Manche Unternehmen fordern mindestens eine Kombination von Haftpflicht und Teilkasko. Der Vorteil solch spezieller Verträge ist, dass sie im Schadensfall nicht vom Marktwert des Autos ausgehen, sondern vom tatsächlichen aktuellen Wert. Dieser liegt bedingt durch regelmäßige Pflege, Instandhaltung oder Restaurierung meist weit über dem Marktwert. Bei Saisonkennzeichen (oft von Anfang April bis Ende Oktober) schützt eine inkludierte Ruheversicherung das Auto für Schäden in der Zeit, in der das Fahrzeug nicht bewegt werden darf.
Häufige Bedingungen für eine Youngtimer-Versicherung (je nach Versicherer)
- Mindestalter des Fahrzeugs (meist 20 Jahre)
- Wertgutachten wie Kurzgutachten mit Zustandsnote
- Mindestwert des Fahrzeugs (oft ab 4.000 Euro)
- Maximale Jahresfahrleistung (oft 9.000 km)
- Unterstellmöglichkeit (Garage oder zumindest Carport)
- Nachweis eines Alltagsautos
- Mindestalter des Fahrers (meist 25 Jahre)
Wenn Du den Youngtimer als Alltagsauto nutzen möchtest, benötigst Du eine konventionelle Kfz-Versicherung. Ohne ein H-Kennzeichen darfst Du damit allerdings nicht in Umweltzonen fahren.
Bekommt das Auto jetzt ein neues Kennzeichen?
Als Youngtimer erhält das Auto kein neues Kennzeichen. Das H-Kennzeichen gibt es erst für Fahrzeuge ab einem Mindestalter von 30 Jahren. Das gleiche gilt für das rote 07er-Kennzeichen. Damit werden weniger Kfz-Steuer und Kfz-Versicherung fällig.
Nachteil: Das Auto darf nur noch zu Einstell-, Werkstatt-, und Probefahrten sowie für Fahrten zu Youngtimer-Treffen eingesetzt werden. Außerdem muss der Besitzer ein Fahrtenbuch führen. Das wird bei einer Polizeikontrolle unter Umständen auch überprüft.
Welche Vorteile hat ein Youngtimer?
Ein Youngtimer bietet, je nach Versicherung, ein paar wirtschaftliche Vorteile. Bei der Kfz-Steuer bleibt der vorherige Satz bestehen, der sich nach Schadstoffausstoß und Hubraum richtet. Ein H-Kennzeichen gibt es auch nicht. Hier hat ein Youngtimer im Vergleich zum Oldtimer Nachteile. Dafür erfreut der Youngtimer aber Herz und Seele – und wird im Idealfall irgendwann zum Oldtimer.