Als VW 2007 den Tiguan auf der Frankfurter IAA präsentierte, hatten sich andere Automobilhersteller längst im boomenden Segment der Kompakt-SUVs etabliert. Doch die Spätstarter-Taktik, die der Wolfsburger Hersteller schon mehrmals praktiziert hatte, ging erneut auf und der Tiguan entwickelte sich zum Bestseller in Deutschland.
Die Stärken, mit denen er Wettbewerbern wie Toyota RAV4, Ford Kuga, Honda CR-V oder Nissan Qashqai Paroli bot, waren die gute Verarbeitungsqualität, eine gute Raumökonomie und ein ausgewogenes Fahrwerk.
Der VW Tiguan machte nichts am besten, aber viele Sachen sehr gut. Insofern war auch das Kompakt-SUV ein typischer VW, dem die Summe der soliden Eigenschaften zum Erfolg verhalf. Dazu trug auch die technische Verwandtschaft zum Golf und Golf Plus bei – viele Module stammten von den Kompakt-Brüdern. Deshalb gab auch die Bedienung im Tiguan wenig Rätsel auf.
Ein weiterer Vorteil dieser Gleichteilstrategie war die ausgereifte Technik und die hohe Verarbeitungsqualität. Allerdings hatte der Tiguan der ersten Generation so auch die Nachteile der Konzern-Verwandten geerbt. Zu diesen gehörten die Probleme mit den Steuerketten bei einigen 1.4 TSI-Motoren und natürlich auch der so genannte Dieselskandal, von dem die EA189-Triebwerke betroffen sind.
Sehr zuverlässig. Insgesamt eine eierlegende Wollmilchsau. Alltag klasse, wenn es schnell gehen soll sehr sicher und Feldwege/leichtes Gelände auch sehr gut möglich.
Fahrzeug hatte bisher keinen Defekt, wir sind nie liegengeblieben und mussten nie außerplanmäßig in die Werkstatt. Ausnahme: ein Sensor des Reifenfülldrucksystems war nach ca. 4 Jahren defekt (Batterie schwach) und ein Marderschaden.
In der ersten Generation des VW Tiguan kamen insgesamt 15 Motorisierungen zum Einsatz. Bei den neun Benzinern reichte die Leistung von 122 PS bis 211 PS, bei den sechs Dieselaggregaten von 110 PS bis 184 PS. Die 2,0-Liter-Triebwerke der EA189-Baureihe, die durch den so genannten Dieselskandal traurige Berühmtheit erlangten, waren die Hauptsäule der Selbstzünder. Ab 2015 ergänzten zwei weitere 2.0 TDI SCR BlueMotion Technology (EA288) mit Harnstoffeinspritzung die Motorenpalette.
Als Getriebe wurden manuelle Sechsgangschaltungen sowie eine sechsstufige Automatik, später auch Sechs- und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe eingesetzt. Die erste Generation des Tiguan war sowohl mit Vorderrad- als auch mit Allradantrieb erhältlich.
neun Benziner und sechs Diesel
Sechsgang-Handschaltung, Sechsgang-Automatik, Sechs- und
Mit sechs Airbags bot der VW Tiguan einen klassenüblichen Schutz. Wenn auch Seitenairbags für die Fond-Passagiere Aufpreis kosteten. Bei den Fahrassistenz-Systemen merkte man dem Tiguan an, dass er schon seit 2007 auf dem Markt war. Außer einem Tempomaten, einen Licht-Assistenten und der Müdigkeitserkennung schaute es bei den technischen Helfern eher mau aus.
Im Euro-NCAP-Crashtest gab der VW Tiguan mit der Maximalwertung von fünf Sternen die erwartet gute Figur ab. In Ihrer Analyse lobten die Tester die stabile Fahrgastzelle und das Verhalten des Tiguans im Seitentest. Auch beim Kinderschutz schnitt das kompakte VW-SUV gut ab, lediglich beim Fußgängerschutz fiel er etwas ab. Zwar gefiel den Prüfern die Frontschürze, aber die Motorhaube stellte für Fußgänger eine Gefahr dar.
Zur Sicherheitsausstattung zählen:
sechs Airbags
Tempomat
Müdigkeitserkennung
Ausstattung
Während seiner gesamten Bauzeit war der Tiguan VW-typisch grundsätzlich mit drei verschiedenen Ausstattungslinien erhältlich. Anstelle der gebräuchlichen Bezeichnungen, wie „Trendline“, „Comfortline“ und „Highline“, hießen die Ausstattungslinien beim Kompakt SUV jedoch „Trend & Fun“, „Track & Field“ sowie „Sport & Style“. Später kam ergänzend die Top-Variante „Exclusive“ hinzu.
In der eher nüchternen Basisausstattung „Trend & Fun“ war zwar alles Wesentliche enthalten. Allerdings musste man neben Stahlrädern auch noch mit Halogenleuchten vorliebnehmen. Serienmäßig waren immerhin eine Klimaanlage und ein CD-Radiosystem an Bord. Für knapp 2000 Euro Aufpreis bekam man bei „Sport & Style“ beziehungsweise „Track & Field“ (rund 500 Euro mehr) unter anderem Räder mit 17 Zoll Alufelgen, Sportsitze und ein Lederlenkrad. Die Ausstattungslinie „Track & Field“ hatte passend zum Namen eine geänderte Frontpartie, die einen größeren Böschungswinkel zuließ.
Die Top-Ausstattungslinie „Exclusive“ beinhaltete beheizbare Vordersitze, Räder mit 19-Zoll-Alufelgen, eine Lederausstattung und ein Sportfahrwerk. Neben diesen verschiedenen Varianten bot VW beim Tiguan für die drei verschiedenen Ausstattungslinien Pakete an, die sich durchaus rechneten. Etwa das „Professional Paket“ inklusive eines Navigationssystems und einer Lederausstattung, mit dem man bis zu 2325 Euro sparte. Wer seinen Tiguan mit ein paar Anbauteilen etwas aufpeppen wollte, griff zum sportlichen R-Line-Paket.
Der VW Tiguan stieg 2007 erst als Nachzügler in das Segment der Kompakt-SUVs ein und avancierte postwendend zum Bestseller, auch aufgrund seiner unaufgeregten Ausgewogenheit.
Bei den Motorisierungen waren die Diesel-Aggregate sehr beliebt.
VW hat seit einiger Zeit das Prinzip des Spätstarters zur Strategie erhoben. Als der Wolfsburger Automobilhersteller erst im Jahr 2007 mit dem Tiguan in das SUV-Kompaktsegment einstieg, hatten die Entscheidungsträger Konkurrenz und Kundenbedürfnisse offenbar genau beobachtet. Vom Start weg entwickelte sich der Tiguan zum Bestseller im Segment.
Diesel sehr beliebt
Bei den Motorisierungen hatten die Diesel-Aggregate in der Beliebtheitsskala die Nase vorne. Allerdings sind die verwendeten EA189-Triebwerke Teil des „Dieselskandals“. Rein antriebstechnisch überzeugten die Selbstzünder mit Kraft und einem geringen Verbrauch. Doch auch mit den Benzinern war man gut unterwegs, allerdings fallen die Otto-Motoren durch einen etwas gesteigerten Durst auf, was vor allem für das stärkste Aggregat mit 200 PS beziehungsweise später mit 211 PS gilt. Und bei den 1.4 TSI Motoren kann es zu Problemen mit den Steuerketten kommen.
Solide und praktisch
Mit einer Länge von 4,42 Metern ist der VW Tiguan nicht der größte Vertreter der SUV-Kompaktlasse, aber dank cleverer Raumökonomie wird der Innenraum als geräumig wahrgenommen. Auch der Kofferraum ist mit einem Volumen von 470 Litern bis 1510 Liter eher durchschnittlich. Ein Plus ist dafür die Variabilität, etwa durch die verschiebbare Rücksitzbank.
Die Verarbeitungsqualität ist gut und hinterlässt auch noch nach einigen Jahren als Gebrauchtwagen einen soliden Eindruck. Die Ausstattungslinien waren nicht übermäßig üppig und wenn man sich ein bisschen bei den Sonderausstattungen bediente, stieg der Preis schnell um mehrere tausend Euro. Eine Besonderheit beim Tiguan war die Track & Field-Ausstattungslinie mit komplett neuer Frontschürze, die einen größeren Böschungswinkel ermöglichte.
Fazit zum VW Tiguan (Typ 5N)
Mit seiner Ausgewogenheit avancierte das Wolfsburger Kompakt-SUV quasi aus dem Stand zum Bestseller. Die Verarbeitungsqualität, die einfache Bedienung und das ausgewogene Fahrwerk brachten die erste Generation des Tiguan bei vielen Vergleichstests nach vorne. Deswegen ist der Wertverlust bei einem Tiguan geringer als bei einigen Wettbewerbern. Das bedeutet aber auch, dass ein gebrauchter Tiguan teurer ist als viele seiner damaligen Wettbewerber.
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