Als 1990 mit dem T4 die vierte Generation des VW Bus eingeführt wurde, hatte der Marktführer bereits 40 Jahre Geschichte hinter sich. Mit dem T4 erfuhr der Bus eine grundlegende technische Erneuerung. Heckmotor und Heckantrieb wurden durch Frontantrieb und -motoren ersetzt, die aus Platzgründen nun quer eingebaut wurden. Den T4 Multivan gab es nur mit kurzem Radstand von 2,92 Metern und einer Gesamtlänge von 4,71 Metern.
Die ersten Multivans waren schlicht ausgestattet
Die ersten Baujahre waren für heutige Verhältnisse recht simpel ausgestattet, fuhren mit Vier- und Fünfzylindermotoren, in den schwächeren Versionen auf 14-Zoll-Rädern und bis 1995 auch noch mit Trommelbremsen an den Hinterrädern. Automatikgetriebe und Klimaanlage gab es nur für die teureren Modelle. Das neue Antriebskonzept ermöglichte neben einem besseren Platzangebot eine ebene Ladefläche, was den Multivan als kleines Wohnmobil interessanter machte. Über die Jahre wurde der Multivan kontinuierlich aufgewertet und bekam 1995 eine umfassende Modellpflege mit neuen Motoren.
Gefragte Diesel und durstige Benziner
Auch wenn den Multivan zahlreiche Kinderkrankheiten plagten, wurde er zu einem gefragten Freizeitfahrzeug und erlangte ein fast klassenloses Image, mit dem sich kaum ein Konkurrent messen konnte. Das Interieur wurde wohnlicher, die Extras komfortabler und die Motoren stärker. Topmodell war ein Sechszylinder mit Automatikgetriebe und 204 PS. Für die Fans waren jedoch die starken Diesel-Fünfzylinder erste Wahl. Sie boten ausreichend Leistung bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch. Multivans mit schwachen Benzin- und Dieselmotoren sind zwar günstiger, haben aber bei voller Beladung Mühe, in Schwung zu kommen. Generell sind die Multivans auch heute noch gefragt und gebraucht relativ teuer. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte Baujahre nach 2000 wählen, bei denen wichtige Modellpflegemaßnahmen bereits realisiert wurden, empfiehlt der ADAC. Legendäre Klassiker wie die Busse der Baureihen T1 oder T2 sind die Multivans des T4 allerdings (noch) nicht.
Fazit zum VW T4 Multivan
Wenn es um einen Kleinbus für die Freizeit geht, dann gehört der VW Multvan zur ersten Wahl. Mit der Baureihe T4 wurde er ab 1990 vor allem deutlich moderner als die guten alten Bullis mit Heckmotor und Heckantrieb. Fortan gab es Frontantrieb und reichlich Platz mit einer Kapazität von bis zu 5400 Litern ohne Möblierung. In den 13 Jahren Bauzeit wurde der T4 häufig überarbeitet und verbessert. Anfängliche Probleme wurden behoben und die Motoren über die Laufzeit fortwährend sparsamer. Vor allem die starken Fünfzylinderdiesel gehörten beim Multivan-Fan zur ersten Wahl.