Liebhaber von VW-Bussen mit Wohnmobilqualitäten gab es bereits lange vor dem VW T4 California. Die frühen Exemplare der T1 bis T3 sind heute gefragte Sammlerstücke. Als der T4 1990 debütierte, war das allerdings ein besonderer Anlass, denn nun gab es vor allem einen technischen Generationswechsel vom Heck- auf Frontantrieb und zu mehr Effizienz und Komfort. „Das erste Doppelbett mit Frontantrieb“ titelte Volkswagen in der Werbekampagne für den California.
California mit kurzem und langem Radstand
Von Anfang an gab es den California mit solider Innenausstattung, inklusive Schlafgelegenheit für Zwei, Sitzecke, Spüle, Kocher und Kühlfach. Im Lauf der Jahre wurde das Interieur immer besser und effizienter, kam sogar das Sondermodell Exclusive mit Sanitärzelle im Heck. Der Kunde konnte bei dem ab 4,71 Meter langen California wählen zwischen 2,92 Meter und 3,32 Meter Radstand, zwischen Compact-, Hoch- oder Klappdach. Dazu gab es zahlreiche Sonderausstattungen von verschiedenen Fenstertypen, Komfort- und Winterpaketen bis zu speziellem Unterbodenschutz für härtere Einsätze und später auch Navigationssysteme. Zahlreiche Sondermodelle sorgten darüber hinaus für ein ziemlich vielseitiges Angebot auf dem Gebrauchtmarkt.
Allrounder mit Potenzial zum Klassiker
Die Verkaufszahlen des California waren deutlich geringer als jene der anderen Modellvarianten der T4-Baureihe wie Multivan oder Transporter. Sicher auch ein Grund für die relativ hohen Gebrauchtwagenpreise. California aus zweiter oder dritter Hand dürften kaum unter 10.000 Euro zu finden sein. Gute, späte Exemplare mit überschaubarer Laufleistung liegen deutlich über 20.000 Euro – und werden eher teurer als günstiger. Bei den Motoren ist der TDI-Fünfzylinder mit 102 PS wegen seiner soliden Leistung und überschaubaren Verbrauchswerte das beliebteste Aggregat. Die schwachen Vierzylinder, vor allem die der frühen Baujahre, haben wegen ihrer bescheidenen Dynamik und hohen Verbräuche einen eher schlechten Ruf. Generell gelten Modelle nach der Modellpflege des Modelljahres 1996 als die vernünftigere Wahl.
Fazit zum VW T4 California
Der VW T4 California ist der Camper unter den VW Bussen. Vom Generationswechsel von Heck- auf Frontantrieb und der daraus resultierenden größeren Geräumigkeit, profitierte vor allem der California. Zusätzlich bekam er modernere Technik und bessere Fahreigenschaften. Zwei verschiedene Radstände, drei verschiedene Dachaufbauten und eine gut sortierte Innenausstattung zum autonomen Reisen machten den T4 California zum beliebten Camping-Mobil. Anfängliche „Kinderkrankheiten“ umgeht man mit der Wahl späterer Baujahren ab der 1996er-Modellpflege. Heute kosten gute Exemplare der späten Baujahre nicht sehr viel weniger als die Listenpreise von 2003. Kein Mercedes-Benz Vito oder Fiat Ducato hat einen vergleichbaren Kultstatus wie der Camper von VW.